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Kein Problem, wir machen das!
General Services schafft so gut wie alles: Das Unternehmen bietet Dienstleistungen für alle an, die es sich leisten können: Einkaufen, mit dem Hund rausgehen, Partyservice – nur Mord gehört zu den Aufgaben, die die stets freundlichen Mitarbeiter nicht möglich machen. Doch jetzt steht General Services vor der schwierigsten Aufgabe in der Geschichte des Unternehmens: Es soll eine interstellare Konferenz auf der Erde vorbereiten, doch die hohe Schwerkraft macht unseren Planeten für die außerirdischen Delegierten alles andere als attraktiv …
Die Erzählung „… wir führen auch Hunde spazieren“ erscheint als exklusives E-Book Only bei Heyne und ist zusammen mit weiteren Stories und Romanen von Robert A. Heinlein auch in dem Sammelband „Die Geschichte der Zukunft“ enthalten. Sie umfasst ca. 32 Buchseiten.
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Seitenzahl: 53
ROBERT A. HEINLEIN
»… WIR FÜHREN AUCH HUNDE SPAZIEREN«
ERZÄHLUNG
WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN
DAS BUCH
General Services schafft so gut wie alles: Das Unternehmen bietet Dienstleistungen für alle an, die es sich leisten können: Einkaufen, mit dem Hund rausgehen, Partyservice – nur Mord gehört zu den Aufgaben, die die stets freundlichen Mitarbeiter nicht möglich machen. Doch jetzt steht General Services vor der schwierigsten Aufgabe in der Geschichte des Unternehmens: Es soll eine interstellare Konferenz auf der Erde vorbereiten, doch die hohe Schwerkraft macht unseren Planeten für die außerirdischen Delegierten alles andere als attraktiv …
Die Erzählung »… Wir führen auch Hunde spazieren« erscheint als exklusives E-Book Only bei Heyne und ist zusammen mit weiteren Stories und Romanen von Robert A. Heinlein auch in dem Sammelband »Die Geschichte der Zukunft« enthalten.
DER AUTOR
Robert A. Heinlein wurde 1907 in Missouri geboren. Er studierte Mathematik und Physik und verlegte sich schon bald auf das Schreiben von Science-Fiction-Romanen. Neben Isaac Asimov und Arthur C. Clarke gilt Heinlein als einer der drei Gründerväter des Genres im 20. Jahrhundert. Sein umfangreiches Werk hat sich millionenfach verkauft, und seine Ideen und Figuren haben Eingang in die Weltliteratur gefunden. Die Romane »Fremder in einer fremden Welt« und »Mondspuren« gelten als seine absoluten Meisterwerke. Heinlein starb 1988.
www.diezukunft.de
Diese Erzählung ist dem Band Robert A. Heinlein: »Die Geschichte der Zukunft« entnommen.
Titel der Originalausgabe: »… We also Walk Dogs«
Aus dem Amerikanischen von Rosemarie Hundertmarck
Copyright © 1941 by Street & Smith Publications, Inc.
Copyright © 2015 der deutschsprachigen Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Covergestaltung: Stardust, München
Satz: Schaber Datentechnik, Wels
ISBN: 978-3-641-16978-7
»General Services – Miss Cormet!« Sie sprach den Bildschirm mit genau der richtigen Mischung aus Herzlichkeit und unpersönlicher Tüchtigkeit an. Der Schirm flackerte kurz und baute dann das Stereo-Bild einer älteren Dame auf, dick und nervös, die zu viel für ihre Kleidung und zu wenig für ihre Figur tat.
»Oh, meine Liebe«, sagte das Bild, »ich bin völlig außer mir. Ob Sie mir wohl helfen können?«
»Davon bin ich überzeugt«, schnurrte Miss Cormet. Sie schätzte schnell ab, wie viel das Kleid und der Schmuck (falls echt, schränkte sie ein) der Anruferin gekostet hatten, und kam zu dem Schluss, ein Auftrag von ihr könne profitabel sein. »Nun erzählen Sie mir von Ihrem Problem. Zuerst Ihren Namen, bitte.« Sie berührte einen Knopf auf dem hufeisenförmigen Schreibtisch, der sie umschloss, einen Knopf mit der Bezeichnung KREDITABTEILUNG.
»Aber es ist alles so verwickelt«, stöhnte das Bild. »Muss Peter sich doch unbedingt die Hüfte brechen.« Miss Cormet drückte sofort den mit MEDIZINISCH bezeichneten Knopf. »Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass Polo gefährlich ist. Sie haben keine Ahnung, meine Liebe, wie eine Mutter leidet. Und noch dazu ausgerechnet jetzt. Es passt ausgesprochen schlecht …«
»Sie möchten, dass wir uns um ihn kümmern? Wo ist er im Augenblick?«
»Um ihn kümmern? Ist das eine dumme Frage! Das Memorial Hospital wird das besorgen. Wir haben ihm wahrlich genug gespendet. Ich mache mir um meine Dinner-Party Sorgen. Die principessa wird so verärgert sein.«
Das Antwortlicht von der Kreditabteilung blinkte zornig. Miss Cormet stellte es ab. »Oh, ich verstehe. Wir werden die Party für Sie arrangieren. Und jetzt, bitte, Ihr Name, Ihre Anschrift und Ihr gegenwärtiger Aufenthaltsort.«
»Wissen Sie denn meinen Namen nicht?«
»Man könnte Vermutungen anstellen«, wich Miss Cormet diplomatisch aus, »aber General Services respektiert stets die Privatsphäre seiner Kunden.«
»O ja, natürlich. Wie rücksichtsvoll. Ich bin Mrs. Peter van Hogbein Johnson.« Miss Cormet ließ sich nichts anmerken. Bei dieser Frau war es nicht notwendig, die Kreditabteilung zurate zu ziehen. Aber sofort leuchtete ein AAA auf – unbegrenzt. »Ich weiß nur immer noch nicht, was Sie tun können«, fuhr Mrs. Johnson fort. »Ich kann doch nicht an zwei Stellen zugleich sein.«
»General Services liebt schwierige Aufträge«, versicherte Miss Cormet ihr. »Wären Sie so freundlich, mir ein paar Einzelheiten zu nennen …«
Nach und nach entlockte sie der Frau eine einigermaßen zusammenhängende Geschichte. Ihr Sohn Peter III., ein leicht angestaubter Peter Pan, den Grace Cormet seit Jahren auf Stereo-Zeitschriftenbildern in jedem vorstellbaren Kostüm gesehen hatte, das die Reichen tragen, wenn sie sich die Zeit vertreiben, war so gedankenlos gewesen, sich ausgerechnet an dem Nachmittag vor der für seine Mutter wichtigsten gesellschaftlichen Veranstaltung zu verletzen, und zwar ernsthaft. Zu allem Überfluss hatte er das einen halben Kontinent von seiner mater entfernt getan.
Wie Miss Cormet den Ausführungen entnahm, erforderte Mrs. Johnsons Technik, mit der sie ihren Sohn unter dem Daumen hielt, dass sie sofort an sein Krankenlager eilte und nebenbei seine Krankenschwestern aussuchte. Andererseits stellte ihre Dinner-Party an diesem Abend den Höhepunkt von Monaten sorgfältigen Manövrierens dar. Was sollte sie nur tun?
Miss Cormet dachte bei sich, dass das Gedeihen von General Services und ihr eigenes sehr beträchtliches Einkommen zum großen Teil auf der Dummheit, der Einfallslosigkeit und der Faulheit von Personen wie dieser törichten Parasitin beruhten. Laut sagte sie, General Services werde die Party zu einem vollen Erfolg machen. Man werde in ihrem Salon einen tragbaren, bis zum Boden reichenden Stereo-Schirm installieren lassen, damit sie ihre Gäste begrüßen und ihnen die Sache erklären könne, während sie zu ihrem Sohn eilte. Miss Cormet werde einen sehr geschickten Party-Manager engagieren, dessen eigene Stellung in der Gesellschaft unangreifbar und dessen Verbindung zu General Services niemandem bekannt sei. Richtig angefasst, könne die Katastrophe in einen gesellschaftlichen Triumph verwandelt werden und Mrs. Johnsons Ruf sowohl als kluge Gastgeberin wie auch als hingebungsvolle Mutter bestätigen.
»Ein Himmelswagen wird in zwanzig Minuten vor Ihrer Tür sein«, schloss Miss Cormet das Gespräch ab und schaltete die Abteilung TRANSPORT zu, »und Sie zum Raketenhafen bringen. Einer unserer jungen Männer wird mitkommen, um unterwegs zum Hafen zusätzliche Einzelheiten von Ihnen zu erfahren. Ein Abteil für Sie und ein Schlafwagenbett für Ihre Zofe werden in der um 16 Uhr 45 nach Newark startenden Rakete reserviert sein. Jetzt sind Sie aller Sorgen ledig. General Services hat sie für Sie übernommen.«
»Oh, danke, meine Liebe. Sie sind mir eine solche Hilfe gewesen. Sie haben keine Ahnung, welche Verpflichtungen eine Frau in meiner Position hat.«