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Hades ist der Wächter der gefangenen Seelen der Unterwelt. Viele davon sind unvergleichlich böse, aber mit Hades legt sich keiner so leicht an. Als jedoch die schöne Cataclysm sein Gefängnis infiltriert, gerät alles außer Kontrolle. Cat zettelt ungewollt einen Aufstand an, und eigentlich müsste Hades mit aller Härte gegen sie vorgehen. Doch der gefallene Engel ruft in ihm ungeahnte Gefühle und eine nie gekannte Leidenschaft hervor ...
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Seitenzahl: 245
LARISSA IONE
Demonica
Hades
Ins Deutsche übertragen von Bettina Oder
Hades ist der Wächter der gefangenen Seelen der Unterwelt. Viele davon sind unvergleichlich böse, aber mit Hades legt sich keiner so leicht an. Als jedoch die schöne Cataclysm sein Gefängnis infiltriert, gerät alles außer Kontrolle.
Cat zettelt ungewollt einen Aufstand an, und eigentlich müsste Hades mit aller Härte gegen sie vorgehen. Doch der gefallene Engel ruft in ihm ungeahnte Gefühle und eine nie gekannte Leidenschaft hervor …
Jede Geschichte stellt einen Autor vor einzigartige Herausforderungen, und jede Geschichte bringt ihn dazu, diejenigen wertzuschätzen, die dabei helfen, das Beste aus einem Buch herauszuholen. Im Großen und Ganzen war Hades ja artig, aber ich muss doch Liz Berry, Kim Guidroz und Pamela Jamison für ihre harte Arbeit danken, Hades Benehmen einzuprügeln. Ich liebe euch, Ladys! Ich wünschte nur, Hades hätte die Prügel nicht so genossen …
Die Aegis – Eine Gruppe menschlicher Krieger, die ihr Leben der Aufgabe gewidmet haben, die Welt vor dem Bösen zu schützen. Zwietracht innerhalb ihrer Reihen führte vor Kurzem dazu, dass sich ihre Mitgliederzahl reduziert und ihr Ziel drastisch verändert hat.
Das Allerheiligste – Ein Reich innerhalb von Sheoul-gra, das aus fünf Ringen besteht, von denen ein jeder Seelen der Dämonen enthält, und zwar gestaffelt nach ihrem Grad an Bösartigkeit, wie er durch die Ufelskala definiert wird. Das Allerheiligste wird von dem gefallenen Engel Hades und seinen Wächtern – allesamt gefallene Engel – geführt. Der Zugang zum Allerheiligsten ist streng begrenzt, da die Dämonen, die darin verwahrt werden, jegliches Objekt und jegliche lebende Person aus der Außenwelt ausnutzen können, um die Flucht zu ergreifen.
Emim – Die flügellosen Nachkommen zweier gefallener Engel. Emim verfügen über eine Vielzahl der Kräfte gefallener Engel, auch wenn ihre Kräfte im Allgemeinen schwächer und von begrenztem Umfang sind.
Gefallener Engel – Die meisten Menschen halten gefallene Engel grundsätzlich für böse; allerdings kann man sie in zwei Kategorien unterteilen: wahre Gefallene und Ausgestoßene. Ausgestoßene Engel wurden aus dem Himmel verbannt und leben, an die Erde gefesselt, ein Leben, das weder wahrhaftig gut noch wahrhaftig böse ist. In diesem Zustand ist es ihnen möglich, wenngleich dies nur äußerst selten geschieht, sich die Wiederaufnahme in den Himmel zu verdienen. Oder aber sie wählen das Dämonenreich, Sheoul. Indem sie Sheoul betreten, vervollständigen sie ihren Fall und werden zu wahren Gefallenen, die ihren Platz als Dämonen an Satans Seite einnehmen.
Höllentore – Vertikale Portale, die für Menschen unsichtbar sind und die Dämonen dazu benutzen, um zwischen Orten auf der Erde und Sheoul hin- und herzureisen. Einige wenige Wesen sind in der Lage, ihre eigenen, persönlichen Höllentore zu erschaffen.
Hylle – Wenn Engel durch die Zeit reisen, existieren sie innerhalb einer undurchdringlichen Blase, die unter dem Begriff Hylle bekannt ist. Während sie sich in der Hylle befinden, sind Engel unsichtbar und können mit niemandem kommunizieren, sei es Mensch, Dämon oder Engel, der sich außerhalb der Hylle befindet. Aus der Hylle auszubrechen wird als ernste Verfehlung betrachtet, die durch Hinrichtung geahndet werden kann und auch schon wurde.
Memitim – An die Erde gebundene Engel, deren Aufgabe es ist, wichtige Menschen, Primori genannt, zu beschützen. Memitim bleiben so lange an die Erde gefesselt, bis sie ihre Pflichten vollständig erfüllt haben. Damit haben sie sich ihre Flügel verdient und steigen in den Himmel auf. Siehe: Primori.
Primori – Menschen und Dämonen, deren Leben durch das Schicksal dazu bestimmt ist, die ganze Welt auf fundamentale Art zu beeinflussen.
Radianten – Die mächtigste Klasse himmlischer Engel, die existiert. Im Gegensatz zu anderen Engeln verfügen Radianten über unbegrenzte Macht in allen Reichen und sind in der Lage, nach Belieben durch Sheoul zu reisen, mit sehr wenigen Ausnahmen. Diese Bezeichnung erhält jeweils immer nur ein Engel. Es können niemals zwei von ihnen gleichzeitig existieren, und sie können nicht ausgelöscht werden, außer durch Gott oder Satan.
Sheoul – Dämonenreich, tief in den Eingeweiden der Erde gelegen; nur durch Höllentore und Höllenschlünde zu erreichen.
Sheoul-gra – Eine Art Aufbewahrungsbecken für Dämonenseelen. Ein Reich, das unabhängig von Sheoul existiert; es wird von Azagoth regiert, der auch als Sensenmann bekannt ist. Innerhalb von Sheoul-gra befindet sich das Allerheiligste, wo Dämonenseelen in einem qualvollen Schwebezustand warten müssen, bis sie wiedergeboren werden können.
Sheoulisch – Universelle Dämonensprache, die alle Dämonen beherrschen, auch wenn die meisten Spezies darüber hinaus ihre eigene Sprache besitzen.
Ter’taceo – Dämonen, die sich als Menschen ausgeben können, entweder weil ihre Spezies von Natur aus dem Menschen ähnelt oder weil sie menschliche Gestalt annehmen können.
Ufelskala – Ein Bewertungssystem für Dämonen, das auf deren Grad von Bösartigkeit basiert. Sämtliche übernatürlichen Kreaturen und schlechten Menschen können in einen der fünf Ränge eingestuft werden, wobei die Fünfte Stufe die Schlimmsten der Schlimmen enthält.
Vyrm – Die geflügelten Nachkommen eines Engels und eines gefallenen Engels. Vyrm sind mächtiger als Emim und besitzen zudem eine Fähigkeit, die ihre bloße Existenz zu einer Bedrohung für Engel und gefallene Engel gleichermaßen macht. Nur durch Augenkontakt, der nicht länger als eine Sekunde dauern muss, kann ein Vyrm die gesamte unmittelbare Familie eines Engels oder gefallenen Engels auslöschen. Vyrm gelten als extrem gefährlich und werden – genau wie ihre Eltern – erbarmungslos gejagt.
Wachen – Individuen, denen die Aufgabe zugeteilt wurde, ein Auge auf die vier Reiter zu haben. Ein Abschnitt der Übereinkunft, die während der ursprünglichen Verhandlungen zwischen Engeln und Dämonen geschmiedet wurde, die dazu führte, dass Ares, Reseph, Limos und Thanatos dazu verflucht wurden, als Speerspitze der Apokalypse zu dienen, legt fest, dass einer von ihnen ein Engel und der andere ein gefallener Engel ist. Keiner der Wachen ist es gestattet, die Bestrebungen eines der Reiter, Armageddon auszulösen oder aber abzuwenden, direkt zu unterstützen, allerdings sind sie in der Lage, hinter den Kulissen einzugreifen. Doch wenn sie dies tun, bewegen sie sich auf einem sehr schmalen Grat, von dem abzukommen sich als schlimmer als fatal erweisen könnte.
Der Weg zu Hades ist von allen der leichteste.
– Diogenes Laertius –
Genieß die Reise, denn dein Aufenthalt wird die Hölle sein.
– Hades –
Sollte Cataclysm auch nur noch eine einzige Toilette in diesem Dämonenfegefeuer, das unter dem Namen Sheoul-gra bekannt war, reinigen müssen, würde sie in die Kloschüssel springen und sich selbst runterspülen.
Sie hatte immer gedacht, dass Engel, die aus dem Himmel geworfen wurden, als Gefallene jede Menge Spaß haben würden. Zum Beispiel religiöse Leute terrorisieren oder zusammen mit Dämonen überschäumende Krüge voller Pest-Ale trinken. Aber nein, sie durfte dem Sensenmann den Arsch abwischen.
Na gut, sie wischte Azagoth natürlich nicht tatsächlich den Arsch ab. Wenn sie das täte, hätte Lilliana, seine Gefährtin, dazu sicherlich das ein oder andere zu sagen. Und mit »sagen« meinte Lilliana »köpfen«.
Cat überlegte kurz. Lilliana, die im Grunde immer noch ein richtiger Engel mit Heiligenschein und allem Drum und Dran war, würde nichts derart Drastisches tun. Höchstwahrscheinlich. Trotzdem wollte Cat lieber nicht auf deren schwarzer Liste landen. Wer Lilliana sauer machte, machte den Sensenmann wütend, und das … also, Cat konnte sich wirklich nichts Schlimmeres vorstellen.
Abgesehen vom Reinigen der Toiletten.
Hör auf zu jammern! Schließlich hast du den Job freiwillig übernommen.
Das stimmte, aber sie hatte nur deshalb zugestimmt, Azagoth zu dienen, weil sie sich ihren Weg in den Himmel zurück verdienen wollte, und dazu war es erforderlich, a) schön sauber zu bleiben, b) zu vermeiden, Sheoul zu betreten, das Dämonenreich, das die Menschen Hölle nannten, und c) etwas Heldenhaftes zu tun, um die Welt zu retten.
Ein Kinderspiel.
Sie schnaubte vor sich hin, als sie ein Tablett voller schmutzigem Geschirr aus Azagoths und Lillianas Schlafzimmer trug. Dabei patschten ihre bloßen Füße über den kalten Steinboden, der jeden Quadratzentimeter der alten Villa im griechischen Stil bedeckte. Heute Morgen hatte er Lilliana mit einem Frühstück im Bett überrascht, was Cat noch vor ein paar Monaten entsetzt hätte. Wer hätte gedacht, dass der Sensenmann so ein Softie war?
Vermutlich hätte sie es ahnen müssen, nachdem er ihr einen Job gegeben hatte, sowie einen Ort, an dem sie leben konnte, ohne sich darum Sorgen machen zu müssen, ob sie irgendein Penner gegen ihren Willen nach Sheoul verfrachten würde – entweder um daraus Gewinn zu schlagen oder einfach nur zu seinem Vergnügen.
Nein, Sheoul war für sie tabu. Sollte sie das Reich der Dämonen betreten, wäre sie damit ein für alle Mal in Ungnade gefallen und würde zu einer wahren Gefallenen, einem gefallenen Engel ohne die geringste Hoffnung auf Erlösung. Als Ausgestoßene hingegen durfte sie sich einen Hauch von Hoffnung erhalten, auch wenn es nur sehr wenige Engel gab, die jemals ihre Flügel zurückerhalten hatten. Genau genommen wusste sie nur von zweien.
Einer der beiden, Reaver, war jetzt nicht nur irgendein Engel, sondern einer der mächtigsten Engel, die jemals gelebt hatten. Seine Gefährtin, Harvester, hatte ebenfalls lange Zeit als gefallener Engel gelebt, allerdings unter einzigartigen Umständen. Cat kannte zwar nicht die ganze Geschichte, aber sie wusste, dass Harvester Himmel und Erde gerettet und damit jede ihrer Federn verdient hatte, die ihr zurückgegeben worden waren.
Bei dem Gedanken daran, wieder unversehrt zu sein, begannen Cats nutzlose Flügelanker auf ihrem Rücken zu jucken. Ihre prächtigen nerzbraunen Schwingen – und damit ihre Energiequelle – waren fort, waren in einer brutalen Zeremonie abgeschnitten worden. Sie konnte nur zu gut nachvollziehen, warum ein Ausgestoßener die Grenze zwischen dem Reich der Menschen und dem der Dämonen überschreiten wollte, um sich in einen wahren Gefallenen zu verwandeln und damit neue Flügel und neue Kräfte zu erhalten. Aber war es das wert, auf die Seite des Bösen zu wechseln? Cat fand das nicht.
»Cat!« Azagoths Stimme riss sie aus ihren Gedanken, und sie hätte beinahe das Tablett mit dem schmutzigen Geschirr fallen lassen, als sie ihn über den Gang von seinem Büro auf sie zuschreiten sah.
Im flackernden Licht, das die eisernen Wandleuchter warfen, wirkte er nicht sehr glücklich. Und er war nicht allein.
Hades, Azagoths rechte Hand und Kerkermeister der Toten, ging neben ihm. Nein, er ging nicht – so wie sich seine Oberschenkelmuskeln bei jedem geräuschlosen Schritt unter dieser hautengen schwarzen Hose bewegten, schien er sich eher an ein Opfer heranzuschleichen. Sein Körper summte förmlich vor nur mit Mühe gezügelter Kraft, und ihrer reagierte so ursprünglich wie weiblich darauf, indem er erschauerte.
Verdammt! Hades war heiß. Gemeißelte Wangenknochen und eine feste, kantige Kinnpartie verliehen ihm ein markantes, ja, beinahe düsteres Aussehen, vor allem zusammen mit dem blauen Irokesen. Sie würde töten, um nur ein Mal mit der Hand über seine Haare fahren zu dürfen. Ach was, sie würde töten, um mit der Hand über seinen ganzen Körper fahren zu dürfen, und anfangen würde sie mit seiner muskulösen Brust, die für gewöhnlich verführerisch nackt war. Nicht, dass sie sich über sein gegenwärtiges Outfit beklagen wollte: ein ärmelloses Oberteil, das ständig die Farbe wechselte und sich eng an seine steinharten Bauchmuskeln schmiegte.
Sie versuchte, ihn nicht anzustarren. Allerdings hätte es auch keine Rolle gespielt, wenn sie mit heraushängender Zunge mitten im Gang gestanden hätte. Er sah niemals auch nur in ihre Richtung. Er nahm niemals Notiz von ihr. Für ihn war sie ein Nichts. Nicht mal einen Blick wert. Diese kalten eisblauen Augen sahen direkt durch sie hindurch. Dabei war dies der Kerl, der mit Lilliana lachte, den anderen Ausgestoßenen, die hier lebten, Streiche spielte und mit Höllenhunden spielte, als ob sie riesige Welpen wären. Riesige, menschenfressende Welpen.
Azagoth blieb vor ihr stehen. »Cat? Alles okay mit dir?«
Sie blinzelte, als ihr bewusst wurde, dass sie in einer Welt voller Hades gesteckt hatte. »Äh, ja. Tut mir leid. Was gibt’s?«
»Hast du Zhubaal gesehen?«
Sie nickte. »Der war vor einer halben Stunde auf dem Weg zu den Schlafsälen. Ich glaube, er sagte was von wegen, er müsse einigen der neuen Ausgestoßenen beibringen, sich wie Arschlöcher zu benehmen, oder so was Ähnliches.«
Hades stieß ein harsches Lachen aus, sodass sie einen Blick auf zwei perlweiße Fangzähne erhaschen konnte. Früher fand sie Fänge abstoßend, aber sollte Hades jemals Lust verspüren, die seinen in sie zu versenken, würde sie mit Freuden ihre Kehle entblößen. Sie stieß mit der Zunge gegen ihre eigenen winzigen Fänge, die kleinere Version, die Ausgestoßenen, ein paar Tage nachdem man ihnen ihre Flügel genommen hatte, wuchsen. Im Großen und Ganzen hatte sie sich an sie gewöhnt. Sie biss sich nicht mal mehr versehentlich auf die Lippe.
»Endlich bringt Z ihnen mal was bei, womit er sich auskennt«, sagte Hades.
Die beiden konnten einander nicht ausstehen, auch wenn Cat keine Ahnung hatte, warum. Allerdings wusste sie, warum sie Zhubaal für ein Arschloch hielt. Nicht, dass sie darüber nachdenken wollte, geschweige denn darüber reden. Sie musste einfach hoffen, dass niemand sonst davon wusste.
Weil es verdammt entwürdigend war.
»Danke, Cataclysm.« Azagoth neigte dankend den Kopf. »Wie ich höre, hilfst auch du bei den Ausgestoßenen mit. Lilliana sagte, du rätst ihnen, ihre himmlischen Namen beizubehalten statt ihren neuen Namen als Ausgestoßene. Du weißt schon, dass das verboten ist, nicht wahr?«
Obwohl Angst in ihr aufblitzte, hob sie das Kinn und sah ihm mutig in die Augen. »Nicht in Sheoul-gra. In deinem Reich gelten andere Regeln. Ich dachte, wenn sie hier ihre himmlischen Namen benutzen, hilft ihnen das, auf dem richtigen Weg zu bleiben, falls sie versuchen wollen, sich ihren Weg in den Himmel zurück zu verdienen.«
Hades’ Blick bohrte sich in sie hinein; seine Intelligenz ließ seine Augen funkeln. Zweifellos fragte er sich, warum sie sich nicht an ihren eigenen Rat gehalten hatte, aber glücklicherweise hatte er keine Chance nachzufragen.
»Überaus klug.« Azagoths Anerkennung ließ freudige Erregung in ihr aufkommen, bis sie gleich darauf wieder in die Niederungen ihrer Sklavendienste geworfen wurde. »Übrigens könnte mein Büro auch mal wieder ein wenig Aufmerksamkeit vertragen. Es ist ein wenig … verschmutzt.«
Mit diesen Worten schob sich Azagoth an ihr vorbei. Bildete sie sich das nur ein, oder zögerte Hades einen winzigen Augenblick lang? Jeder Quadratzentimeter der von ihrer blau-schwarzen Korsage unbedeckten Haut prickelte, und sie hätte schwören können, dass er einen heißen, genießerischen Blick über sie hinwegschweifen ließ. Doch dann war er wieder so kalt wie immer und lief neben Azagoth her, als ob sie gar nicht existierte und nie existiert hätte.
Mit einem Seufzen stellte sie das Geschirr in der Küche ab und schnappte sich ihren Eimer mit den Reinigungsutensilien, ehe sie sich auf den Weg in Azagoths Büro machte. Darin angekommen … tja, er hatte keinen Scherz gemacht, als er von Schmutz gesprochen hatte.
Sie fuhr mit einem Tuch über die Wände aus Stein und Holz, wischte den blutigen Sprühnebel ab, der von irgendeinem Dämon stammte, den Azagoth vaporisiert hatte. Es musste ein verdammt großer Dämon gewesen sein.
Offenbar löschte er nicht sehr oft Dämonen aus; es hatte seinen Preis, eine Seele zu vernichten. Aber wenn er es tat, war die Schweinerei erheblich.
Sie brauchte zwei Flaschen Reiniger und Dutzende Putzlumpen, ehe das Büro nicht länger einem Schlachthaus glich, und, Mann!, sie hatte eine lange, lange Dusche nötig. Erleichtert, endlich fertig zu sein, begann sie ihre Sachen einzusammeln, als ihr Blick auf einen dunklen Fleck auf der Wand hinter Azagoths Schreibtisch fiel. Laut vor sich hin fluchend wischte sie über den Fleck, schrubbte mit aller Kraft, um sicherzugehen, dass sie auch noch den letzten Rest klebriger Blutspuren entfernen würde. Aber verdammt, hier war das Blut in einen Riss eingedrungen und … sie runzelte die Stirn.
Sie legte den Lappen beiseite, fuhr mit dem Finger den Riss nach und musterte mit zusammengekniffenen Augen etwas, das eine runde Vertiefung in der Wand zu sein schien. Was zum Teufel war das? Von Neugier angetrieben, drückte sie leicht drauf. Es klickte, und gleich darauf strömte hinter ihr ein breiter Lichtstrahl in den Raum.
Oh … scheiße!
Sie drehte sich langsam um – und ihr Magen rutschte ihr in die Kniekehlen.
Ein großer Teil der Wand war verschwunden, und stattdessen erblickte sie ein Portal, einen Ausgang aus den Ebenen der Menschen und der Dämonen. Eine ganze Reihe von Senslingen kam dort hereingeströmt; die kleinen, stämmigen Gestalten führten die Seelen von Dämonen und bösartigen Menschen in das Reich Sheoul-gra. Unter ihren schwarzen, mönchartigen Gewändern mit Kapuze schnatterten die gruseligen kleinen Senslinge unentwegt, während sie die Seelen, deren Körper in Sheoul-gra ebenso greifbar waren wie ihr eigener, durch den im Querschnitt sichtbaren Tunnel eskortierten, um am anderen Ende in einem weiteren Portal zu verschwinden, das die Dämonen an ihren endgültigen Bestimmungsort, Hades’ Allerheiligstes, bringen würde.
»Nein!«, schrie sie. »Stopp! Azagoth hat den Transfer nicht genehmigt!«
Aber sie blieben nicht stehen. Ohne Unterlass drangen sie auf der rechten Seite aus dem Tunnel, um kurz darauf durch die schimmernde Barriere aus Dunkelheit zu ihrer Linken zu verschwinden. In ihrer Panik drückte sie noch mal auf den Knopf, aber die Senslinge marschierten weiter. Ungeduldig drückte sie mehrfach hintereinander, drückte fester, hieb darauf ein, und endlich schloss sich das Portal mit einem Zischen, sodass an seiner Stelle nur noch eine massive Wand zu sehen war.
Cat schluckte trocken. Ihr Herz hämmerte, ihr Puls dröhnte in ihren Ohren. Vielleicht hatte sie ja gar nicht so schlimmen Mist gebaut, vielleicht hatte es keiner mitgekriegt. Vielleicht würden die Seelen, die ohne Azagoths Zustimmung ins Allerheiligste gelangten, ja niemandem auffallen.
Und vielleicht hatte sie sich soeben einen Ehrenplatz in der Halle des Schreckens des Sensenmannes gesichert, der Halle der Seelen im Eingangsbereich der Villa, wo Statuen aus den Körpern seiner Feinde zur allgemeinen Belustigung ausgestellt waren.
Was das Ganze noch schlimmer machte, war, dass die Leute, die in diesen Statuen festsaßen, keineswegs tot waren.
Kurz davor zu hyperventilieren, ließ sie sich gegen Azagoths ungeheuren Schreibtisch sinken und versuchte, langsamer zu atmen. Wie machte sie das nur, immer wieder solchen Mist zu bauen? Und nicht etwa irgendeinen, nein, so richtigen Mist. Erst letzte Woche hatte sie eines von Azagoths japanischen Schwertern zerbrochen, die jahrhundertealt waren. Und einen Monat davor hatte sie Ananassaft über einen unbezahlbaren Webteppich aus Dämonenschafwolle gekippt, den Oni-Handwerker hergestellt hatten.
»Wusstest du, dass das Blut gefallener Engel im Gegensatz zu Ananassaft keinerlei Flecken auf Dämonenwolle hinterlässt?«, hatte er mit dunkler, unheilverkündender Stimme gefragt, während sie den Teppich schrubbte. Und nein, das hatte sie tatsächlich nicht gewusst.
Als sie das zugegeben hatte, hatte er nur gelächelt, was viel, viel schlimmer war, als wenn er auf der Stelle mit der Sprache herausgerückt wäre und gesagt hätte, dass ihr Blut, sollte sie noch ein einziges Mal Mist bauen, diesen verdammten Teppich definitiv nicht beflecken würde.
Saft hingegen hinterließ Flecken, genau wie er gesagt hatte.
Es schienen Stunden vergangen zu sein, ehe sie so weit aufhörte zu zittern, dass sie ihren Kram zusammensammeln und aus dem Büro fliehen konnte, und zum Glück lief sie Azagoth auf dem Weg in ihr Quartier auch nicht über den Weg. Allerdings gelang es ihr, einen weiteren Blick auf Hades zu erhaschen, der soeben um eine Ecke bog, und die harten Halbkugeln seines Hinterns, die sich unter der engen, mitternachtsschwarzen Hose bewegten.
Vielleicht könnte sie eines Tages mal versuchen, mit ihm ein Gespräch zu führen. Sie könnte versuchen, etwas Vernünftigeres von sich zu geben als »He, Mr äh … Hades. Oder zieht Ihr es vor, Wächter genannt zu werden? Oder Gebieter? Oder …?«.
Er hatte sie angesehen, als ob sie soeben aus einer Schlangengrube gekrabbelt wäre. »Hades«, hatte er gegrummelt. »Ist doch wohl nicht so schwer.«
Und das stellte ihre ganze Unterhaltung dar. Ihre einzige Unterhaltung. Überhaupt.
Dachte er vielleicht, sie hätte die verdammten Halo-Pocken oder dämonische Masern? Und warum dachte sie überhaupt immer noch darüber nach? Er war ganz offensichtlich nicht an ihr interessiert, und sie hatte nun wirklich wichtigere Sorgen.
Zum Beispiel, ob Azagoth nun seinen Teppich nicht oder vielleicht doch nicht nicht mit ihrem Blut beflecken würde, wenn er herausfand, dass sie es unautorisierten Seelen ermöglicht hatte, das Allerheiligste zu betreten.
Hades besaß viele Namen. Herrscher über die Toten. Wächter der Seelen. Kerkermeister der Bösewichte. Arschloch.
Er verdiente sie alle. Regierte mit eiserner Faust über seinen Teil der Unterwelt. Fürchtete nichts.
Korrektur: Er fürchtete nichts außer dem Sensenmann. Azagoth war die einzige Person, die immer wieder bewiesen hatte, dass sie in der Lage war, in Hades’ Unterwelt alles auf den Kopf zu stellen und sie zu schütteln wie eine Schneekugel.
Das war der Grund, wieso Hades die monatlichen Treffen zwischen Azagoth und ihm im Allgemeinen hasste, aber zum Glück hatte sich dieses letzte als erfrischend kurz und relativ frei von Kritik und Tadel herausgestellt. Was gut war, da Hades’ Gehirn mit Bildern von Cat ausgefüllt war.
Er erinnerte sich noch gut an das erste Mal, dass er sie gesehen hatte, als sie vor ein paar Monaten angefangen hatte, für Azagoth zu arbeiten; erinnerte sich, wie ihre Energie ihn angezogen hatte. Das Leben auf dieser Seite der Himmelspforte war noch neu für sie gewesen, aber während die meisten frisch gefallenen Engel entweder vor Angst wie gelähmt oder verbittert waren, war sie keines von beidem. Lilliana zufolge war Cat neugierig. Lernbegierig. Freute sich darauf, Neues zu erleben.
Hades könnte ihr durchaus ein, zwei Dinge beibringen.
Aber das durfte er nicht. Oder? Nein, denn dieser kurvige Rotschopf war für ihn tabu, und es würde ihm am Ende nichts als Schmerz einbringen, ihr hinterherzuhecheln wie ein Höllenhund auf der Fährte einer läufigen Höllenhündin.
Schmerz, der ihm höchstwahrscheinlich durch Azagoth zuteilwerden würde, und Hades hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass es dumm war – nein, sehr viel mehr als dumm –, seinen Boss wütend zu machen.
Dennoch verdross es ihn, dass ausgerechnet ihm die Leviten gelesen worden waren, wo er doch zu neunundneunzig Prozent sicher war, dass Zhubaal mit ihr im Bett gewesen war. Was sollte das? Z war ein miesepetriger, jähzorniger Mistkerl, der einen Stock im Arsch hatte, aber dieser Bastard war irgendwie gut genug für Cat?
So ein Scheiß!
Hades nahm eines der drei Portale, durch die man zwischen Azagoths Reich und dem Allerheiligsten hin- und herreisen konnte, zurück zu seinem Amtssitz, und sobald er sich in seinen Wohnräumen materialisierte, spürte er, wie ein Hauch von Chaos seine Haut prickeln ließ. Wie … merkwürdig. Sicher, die ganze Hölle war ein einziges Chaos, aber das hier war anders, und das schon seit ein paar Monaten. Zuvor hatte stets eine ausgeglichene Mischung aus Ordnung und Chaos geherrscht. Organisiertes Chaos. Chaotische Organisation.
Sogar hier, im Allerheiligsten von Sheoul-gra, wo sich die Seelen toter Dämonen einfanden, um ein wenig zu spielen, bis sie wiedergeboren wurden, herrschte Ordnung. Chaos gab es nur selten.
Zumindest war es früher so gewesen. Aber jetzt, wo Satan gefangen saß und Sheoul nicht mehr von ihm regiert wurde, war – buchstäblich – die Hölle los. Sheoul wurde von einem neuen Regime regiert, mit einem Dunkelengel namens Revenant als Oberherr, und nicht jeder war mit dieser neuen Lage einverstanden. Genau wie die Menschen konnten sich Dämonen nur schwer mit Veränderungen anfreunden, und die Anspannung, die Revenants Machtergreifung begleitete, hatte auch auf Sheoul-gra abgefärbt.
Vollkommen inakzeptabel.
Aus dem Prickeln wurde ein Stechen, so als ob Hades über und über mit Hornissen bedeckt wäre. Er widerstand dem Verlangen, sich die eigene Haut vom Leib zu reißen, und trat in sein persönliches Portal neben dem Kamin. So wie Höllentore, welche Dämonen aus Sheoul in das Reich der Menschen reisen ließen, waren einige der Portale im Allerheiligsten ausschließlich zu dem Zweck errichtet worden, zwischen zwei Örtlichkeiten hin- und herzureisen, während andere eine Person an einen von diversen Orten bringen konnten, den sie mithilfe der Symbole auswählte, die auf den vier Wänden des Portals angebracht waren. Hades allerdings war imstande, sie allein durch seinen Verstand zu bedienen, was jedes Portal dazu befähigte, ihn an jeden Ort innerhalb des Allerheiligsten zu bringen, an dem er sich aufzuhalten wünschte. Oder er konzentrierte sich einfach auf das Gefühl des Chaos, das seinen Körper quälte, und gleich darauf öffnete sich das Portal. So wie jetzt.
Er war nicht allzu überrascht, sich in einem ausgebrannten Sektor des fünften Rings wiederzufinden, einem trübseligen Reich aus Nebel, Hitze und Verzweiflung, das die Bösesten der Bösen enthielt. In dem Moment, in dem sie ihn erkannten, stoben die Dämonen vor ihm auseinander und verschwanden im Nebel.
Jedenfalls die meisten von ihnen. Einige wenige wichen nicht vor der Stelle. Ihr tollkühner Widerstand war bewunderungswürdig, wenn auch dumm.
Ein Dämon, der professioneller Folterknecht gewesen war, ehe er vor einigen Jahren von Dämonenjägern der Aegis getötet worden war, versperrte ihm den Weg. Hier konnten die Dämonen wählen, welches Aussehen sie annehmen wollten, und dieser Mistkerl hatte sich für seine frühere, skelettartige Seelenschänder-Gestalt entschieden, und aus seinen langen Fingern sprossen groteske, gezackte Klauen.
»Aus dem Weg!« Hades verlangsamte seine Schritte, ohne jedoch innezuhalten. Er hatte keine Zeit für diesen Mist. Seine Haut brannte, und sein Inneres vibrierte, um ihn auf eine gewaltige Störung ganz in der Nähe aufmerksam zu machen. Und dabei musste es sich schon um ein Mordsding handeln, wenn er sie aus dem Inneren seiner Wohnung auf der anderen Seite des Allerheiligsten gefühlt hatte … was ungefähr der Entfernung von einem irdischen Pol zum anderen entsprach.
»Fick dich, Seelenwärter!«
Er zuckte vor Überraschung zusammen. Nur wenige waren so mutig – oder dämlich –, ihn herauszufordern. Jedenfalls sorgte Hades dafür, dass man ihm seine Gefühle nicht ansah. Die Anspannung war schon hoch genug, und er konnte es sich nicht leisten, Anlass zu der Vermutung zu geben, er sei dabei, die Kontrolle über den Gra zu verlieren.
Aus der Entfernung von zwei Dutzend Schritten und ohne langsamer zu werden, häutete Hades den Dämon mit einem bloßen Gedanken. Zog ihm die Haut ab wie einer Banane. Der Dämon kreischte in seiner Todesqual, was Hades nicht unterband. Dieser Lärm würde im Umkreis von mehreren Meilen zu hören sein und jeden in Hörweite davor warnen, sich mit ihm anzulegen. Sicher, Hades hätte ihn auch »töten« können, aber in diesem Fall wäre die Seele des Dämons lediglich dem alten, kaputten Körper entflohen und hätte eine neue Gestalt angenommen. Da war es doch wesentlich befriedigender, Schmerzen zuzufügen.
Hades ging weiter. Seine Stiefel brachen krachend durch verkohlte Knochen und Holz. Als er an dem Seelenschänder vorbeimarschierte, hörte der Dämon gerade lange genug mit seinem Geschrei auf, um »Du … wirst … scheitern« zu krächzen.
Hades ignorierte ihn. Was hätte er auch dazu sagen sollen? Scheitern wobei? Sein Job war im Grunde recht einfach und unkompliziert. Er hatte nichts anderes zu tun, als die Seelen von Dämonen und einigen schlechten Menschen im Allerheiligsten festzuhalten, bis die Zeit kam, zu der sie, falls überhaupt, wiedergeboren werden würden. Wie er das anstellte, war vollkommen ihm überlassen. Er konnte sie in Ruhe lassen, er konnte sie foltern, er konnte tun, was immer ihm beliebte. Scheitern? Das war doch lachhaft. Es gab nichts, wobei er hätte scheitern können.
Also wirklich, dieser Ort war die meiste Zeit einfach nur verdammt scheißlangweilig.
Er ließ das Arschloch hinter sich und bahnte sich seinen Weg an der Art von Schrecken vorbei, die man an einem Ort erwarten würde, an dem die Bösesten der Bösen lebten, doch die Leichen, das Blut und die zerstörten Gebäude waren ihm nicht einen Blick wert. In den Tausenden von Jahren, die er schon hier unten lebte, hatte er bereits alles gesehen, und es gab nichts, was ihn noch aus der Fassung bringen könnte.
Nicht einmal der Höllenhund, der im Schatten des knorrigen Dornbaums kauerte, ließ ihn innehalten. Die Bestien konnten die Grenze zwischen Sheoul und Sheoul-gra überqueren, und Hades ließ das zum größten Teil einfach zu. Musste es im Grunde zulassen, da sich ihr König, Zerberus, selbst zum Wärter der Unterwelt, im Speziellen Sheoul-gras, erklärt hatte. Aus irgendeinem Grund hassten Höllenhunde die Toten und gehörten zu den seltenen Spezies, die sie außerhalb von Sheoul-gra sehen konnten. Innerhalb von Sheoul-gra vergnügten sie sich damit, die Leute in Stücke zu reißen. Solange sie ihre Aktivitäten auf den dritten, vierten und fünften Ring beschränkten, wo der Abschaum der Dämonen lebte, war Hades schnurzegal, was diese verlausten Köter trieben.
Da vernahm er aus den Ruinen eines uralten Tempels vor sich einen Chorus skandierender Stimmen. Ich tun esay. Ich tun esay. Ich tun esay alet!
Er runzelte die Stirn, als er die Sprache erkannte: Sheoulisch, allerdings war ihm der Dialekt unbekannt, sodass er einige Wörter nur interpretieren konnte. Irgendwie bezweifelte Hades, dass seine Interpretation korrekt war und die geheimnisvollen Stimmen von der Eröffnung eines Billigladens sangen.
Er folgte dem Geräusch, und als er sich dem rötlichen Leuchten näherte, das durch die Türöffnung des Gebäudes vor ihm sickerte, richteten sich seine Nackenhaare auf. Was zum Teufel war das? Er hatte seit Jahrhunderten vor nichts und niemandem mehr Angst gehabt. Seit vielen Jahrhunderten.
Ich tun esay. Ich tun esay. Ich tun esay alet … blodflesh!
Was sollte dieser verfickte Mist?
Irgendetwas kreischte; ein gequälter Laut, der aus tiefster Seele zu kommen schien und Hades eine Gänsehaut bescherte. Da stimmte etwas ganz und gar nicht.
Hades schaltete rasch in einen höheren Gang und sprintete in den von Feuer erleuchteten, höhlenartigen Raum … gleich darauf kam er schlitternd zum Stehen, seine Stiefel rutschten durch Pfützen aus Blut auf dem Steinfußboden. Hundert Dämonen aus Dutzenden von Spezies hatten sich um einen riesigen Eisentopf versammelt, der über einem Feuer hing. In dem Topf erstarben die Schreie eines Neethul-Dämons, dessen Körper in einer blubbernden, säurehaltigen Flüssigkeit kochte.
»Stopp!« Der Dämon war Hades scheißegal. Was ihm nicht scheißegal war, war das Ritual. In Sheoul-gra war jede Art von Ritual verboten und wurde damit bestraft, dass die Seele des Übeltäters aufgelöst wurde; also kamen sie nicht allzu häufig vor. Oh, sicher, Hades war durchaus hin und wieder auf ein, zwei Einzelgänger gestoßen, die irgendein religiöses Ritual begingen, aber so eine gewaltige Versammlung und Zeremonie? Das kam ihm zum ersten Mal unter.