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Dieser Brief behandelt zentrale Themen des Lebens als Christ, z.B.: Bleibe auf dem schmalen Weg! Sei treu im Gebet! Der wahre Schmuck der gläubigen Frau. Biblische Voraussetzungen für Älteste und Diakone. Hüte dich davor, vom Glauben abzufallen! Habe Acht auf dich selbst und die Lehre! Der biblische Umgang mit Witwen. Warnung vor Streitsucht. Geldgier – eine Wurzel allen Übels. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!
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Seitenzahl: 320
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Der erste Brief des Apostels Paulus an Timotheusund an die Gemeinde aller Zeiten
Dr. theol. Lothar Gassmann
© 1. Auflage 2019 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Dr. theol. Lothar Gassmann, www.L-Gassmann.de
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-232-6
Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de
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Dr. Lothar Gassmann dient als Prediger, Lehrer, Evangelist und Publizist. Er schrieb zahlreiche christliche Bücher, Aufsätze und Lieder zu geistlichen und theologischen Themen. Seit 2009 ist er Mitarbeiter beim Christlichen Gemeinde-Dienst (CGD) und Schriftleiter der Vierteljahres-Zeitschrift "Der schmale Weg". Er ist Mitbegründer der freien Bibelgemeinde Pforzheim und des Jeremia-Verlags sowie Mitbegründer und 1. Vorsitzender der Lukas-Schriftenmission. Sein Motto lautet: "Ich weiß nichts als allein JESUS CHRISTUS, den Gekreuzigten" (1. Korinther 2,2).
Hinweis: Dieses Buch geht auf frei gehaltene Predigten während einer Bibelwoche zurück. Die Predigten wurden von Michaela Eisele vom Band getippt und von Ute Bromund sprachlich bearbeitet. Für die Redaktion und Endfassung ist der Autor verantwortlich. Der Redestil wurde weitgehend beibehalten.
Titelblatt
Impressum
Autor
Bleibe auf dem schmalen Weg!
Erbarmen ist's und weiter nichts
Sei treu im Gebet!
Der wahre Schmuck der gläubigen Frau
Biblische Voraussetzungen für die Ältesten in den Gemeinden
Biblische Voraussetzungen für Diakone in den Gemeinden
Hüte dich davor, vom Glauben abzufallen!
Habe Acht auf dich selbst und die Lehre! Was kennzeichnet einen guten Diener Christi?
Der biblische Umgang mit Witwen
Der biblische Umgang mit Ältesten
Warnung vor Streitsucht
Geldgier – eine Wurzel allen Übels
Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!
Unsere Empfehlungen
1.Timotheus 1, 1-11
1. Brief des Apostels Paulus an seinen Schüler und geistlichen Sohn Timotheus, Kapitel 1, 1-11.
Paulus, ein Apostel Christi Jesu nach dem Befehl Gottes, unseres Retters, und des Herrn Jesus Christus, der unsere Hoffnung ist, an Timotheus, meinen rechten Sohn im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit und Friede von Gott dem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Du weißt, wie ich Dich ermahnt habe, in Ephesus zu bleiben, als ich nach Mazedonien zog, und einigen zu gebieten, dass sie nichts anderes lehren, auch nicht Acht haben auf die Geschlechtsregister, die kein Ende haben und eher Fragen aufbringen, als dass sie dem Heilsplan Gottes im Glauben dienen. Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen, aus ungeheucheltem Glauben. Davon sind einige abgeirrt und haben sich hingewandt zu unnützem Geschwätz, wollen Gesetzeslehrer sein und verstehen selber nicht, was sie sagen oder was sie so fest behaupten. Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn man es im Sinn des Gesetzes anwendet und berücksichtigt, dass den Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern, den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenhändlern, den Lügnern, den Meineidigen und wenn noch etwas anderes der heilsamen Lehre zuwider ist, nach dem Evangelium von der Herrlichkeit des glückseligen Gottes, das mir anvertraut ist.
Bleibe auf dem schmalen Weg! Wir wissen aus der Bergpredigt unseres HERRN Jesus, dass es den breiten Weg und den schmalen Weg gibt: den breiten Weg, der zur ewigen, endlosen Verdammnis führt – und den schmalen Weg, der zum Himmelreich führt. Die enge Pforte, durch welche man auf den schmalen Weg kommt, ist niemand anderes als unser HERR Jesus Christus allein. Jesus allein, das soll die Losung sein. Und jeder möge sich fragen: Bin ich schon auf dem schmalen Weg? Bin ich bereits ein Nachfolger unseres Heilandes Jesus Christus? Bin ich errettet? Habe ich Erlösung von meinen Sünden? Bin ich wiedergeboren durch Wasser und Geist – also reingewaschen durch das Blut des Lammes? Wenn der Geist GOTTES in meinem Herzen wohnt, dann bin ich ein Kind GOTTES, dann bin ich auf dem schmalen Weg. Wenn aber nicht, dann hat noch jeder Mensch, jede Seele, die Möglichkeit, zu Jesus zu kommen.
Es gibt zwei Briefe an Timotheus, welcher einige Jahrzehnte jünger als der Apostel Paulus war. In Apostelgeschichte 16, 1-5 wird beschrieben, wie sich der Apostel Paulus und Timotheus kennenlernten:
Er (Paulus) kam aber nach Derbe und Lystra. Und siehe, dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau, aber eines griechischen Vaters. Der hatte ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium. Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen. Und er nahm ihn und ließ ihn beschneiden um der Juden willen, die in jener Gegend waren, denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war. Als sie aber die Städte durchzogen, übergaben sie ihnen zur Befolgung die von den Aposteln und den Ältesten in Jerusalem gefassten Beschlüsse. So wurden nun die Gemeinden im Glauben gestärkt und nahmen an Zahl täglich zu.
Timotheus war demzufolge der Sohn einer gläubigen, jüdischen Frau. Wir wissen aus 2. Timotheus 1,5, dass seine Großmutter Lois und seine Mutter Eunike ihn schon früh in den Schriften des alten Bundes unterwiesen haben und er später zum Glauben an Jesus Christus kam. Timotheus hatte zugleich einen griechischen Vater und war gewissermaßen ein Mischling. Dadurch war er – wie der Apostel Paulus – geradezu prädestiniert für die Mission unter den Heiden. Deshalb hatte ihn Paulus als Begleiter auf der zweiten Missionsreise mit dabei. Timotheus tritt auch als Mitabsender in verschiedenen Briefen auf. Der Name kommt im Neuen Testament infolgedessen sehr häufig vor. Timotheus heißt auf Deutsch: „Einer, der GOTT fürchtet.“ Time bedeutet: Ehrfurcht, und Theos: GOTT. Paulus heißt übersetzt: der Geringe. Aus dem großen Saulus wurde vor Damaskus – als der erhöhte HERR ihm erschien – der geringe Paulus.
Ich bin davon überzeugt, dass der 1. und 2. Timotheusbrief – wie auch alle anderen Paulusbriefe – wirklich vom Apostel Paulus stammen, und nicht – wie es die Bibelkritik in frecher und unglaublicher Weise behauptet – von einem Fälscher aus dem 2. Jahrhundert. Die Heilige Schrift fordert uns zu einem vertrauensvollen und unvoreingenommenen Umgang mit dem Wort GOTTES auf. So kann man in jeder Zeile erkennen, wie persönlich insbesondere die Timotheusbriefe gehalten sind, wie viel der Apostel an dieser Stelle von sich selbst preisgibt und wie er auch negative Dinge über sich selbst nicht verschweigt. Beispielsweise die Aussage in Kapitel 1, Vers 13: „… der ich früher ein Lästerer, Verfolger und Frevler war.“ Derart ungünstige Gedanken würde ein Fälscher wahrscheinlich kaum über den Apostel Paulus schreiben.
Für uns ist es völlig undenkbar, dass der Brief nicht von Paulus geschrieben ist. Man behauptet zwar, dass es „Lügen-Schriften“ gegeben habe, sogenannte Pseudepigraphen (unter Pseudonym), die später von anderen Autoren den Aposteln in den Mund gelegt wurden. Es ist aber unvorstellbar, gerade diesen Zeugen der Wahrheit etwas so Unwahrhaftiges zu unterstellen. Hieraus spricht der freche Geist der Bibelkritik, die unter dem Fluch GOTTES steht. Daher gehen wir von dem Wort aus, so wie es geschrieben steht.
Die von Paulus verfassten Briefe bestätigen sich auch ohne Schwierigkeiten beim Lesen, u.a. weil viel persönliches Erleben hineinfließt. Gemeint sind insbesondere die Grüße zum Schluss, die individuellen Anmerkungen und die Namen, die genannt werden. Dies alles stammt eindeutig aus der Zeit des Apostels Paulus.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man davon ausgehen, dass die Timotheusbriefe nach der ersten Gefangenschaft (ca. 62-64 nach Christus) geschrieben wurden, als der Apostel Paulus noch einmal frei gelassen wurde. Sein Prozess wurde nur deshalb in Rom verhandelt, weil Paulus sich auf den Kaiser berufen hatte. Er war nicht in einer so strengen Haft, dass er im Kerker schmachtete, sondern er konnte Besuch empfangen. Aber es gab wohl noch eine zweite Haft zurzeit des Kaisers Nero – wie viele treue Bibelausleger annehmen. Zwischen diesen beiden Haftzeiten ist wohl der erste Timotheusbrief entstanden. Der zweite Timotheusbrief ist wahrscheinlich während der zweiten Gefangenschaft in der Zeit von Neros Herrschaft (ca. 66 nach Christus) geschrieben worden, bei welcher (laut frühchristlicher Tradition) der Apostel Paulus unter der furchtbaren Christenverfolgung in Rom hingerichtet wurde.
Ich möchte dazu aus dem Kommentar eines anderen Auslegers einige Zeilen zitieren. Es ist der „Kommentar zum Neuen Testament: 1. Timotheus“ (Bielefeld 2001) von John Mac Arthur. Hieraus kann man viel lernen und ich denke, seine Auslegung ist weithin zutreffend (auch wenn ich nicht alle seine Lehren teile). Mac Arthur hat zu der Abfassungszeit folgendes gesagt (S. 14):
„Nach der Freilassung aus seiner ersten Gefangenschaft kehrte Paulus zu einigen der Gemeinden, in denen er hauptsächlich gedient hatte, zurück, unter anderem nach Ephesus. Danach reiste er nach Mazedonien, ließ aber Timotheus in Ephesus zurück, um dort einige Probleme in der Gemeinde zu klären (1 Tim 1,3). Paulus schrieb diesen Brief aus Mazedonien, um Timotheus weitere Anweisungen zu geben und um ihn bei seiner Aufgabe zu unterstützen. Während dieser Zeit (63-64 n.Chr.) schrieb er auch an Titus, der sich im Dienst auf der Insel Kreta befand. Nach dem Ausbruch der Verfolgung durch Nero wurde Paulus ein weiteres Mal verhaftet. Während er in Gefangenschaft saß und auf seine Hinrichtung wartete (ca. 66 n.Chr.) schrieb er seinen letzten Brief (den 2. Timotheusbrief).“
Die Timotheusbriefe und der Titusbrief werden auch als Hirtenbriefe oder Pastoralbriefe bezeichnet, weil darin sehr viel über den Dienst in den Gemeinden geschrieben ist, z.B. die Frage: Welches sind die Voraussetzungen und Lebensregeln für Älteste, für Diakone, für jüngere und ältere Brüder, für jüngere und ältere Schwestern, für Witwen und für Sklaven. Alle diese Personengruppen und Bereiche werden angesprochen. Es ist also sehr wichtig für das Leben in einer biblischen Gemeinde, dass wir diese Briefe ganz intensiv studieren, insbesondere wenn es um Ältesten- und Diakonenwahl geht.
Die Pastoralbriefe sind das Vermächtnis des Apostels Paulus an seine geistlichen Söhne Timotheus und Titus, die etwa eine Generation jünger waren als er selbst. Es ist sehr vorbildhaft, dass Paulus schon früh (und eben nicht zu spät, wie es leider so oft geschieht) an seine Nachfolger gedacht hat – an jüngere Brüder, die diesen Dienst nach seinem Tod weiterführen sollten. Denken wir auch rechtzeitig an Nachfolger in einem Auftrag, den wir ausüben? Man muss die Stafette rechtzeitig weitergeben, damit danach nicht jemand mit einem anderen Geist kommt, der nicht geprüft werden konnte. In wie vielen Werken ist plötzlich ein ganz anderer Geist eingedrungen, wenn zu Lebzeiten kein Nachfolger gefunden wurde, der das Werk im Geist der Väter weitergeführt hat.
Timotheus ist der rechte Sohn im Glauben. Aber bevor diese Anrede im Vers 2 steht, stellt sich Paulus als ein Apostel (also Gesandter) Jesu Christi (des Messias) vor. Er ist Apostel, nicht durch Menschen eingesetzt, sondern nach dem Befehl GOTTES, unseres Retters. GOTT allein rettet uns. Jesus ist der Heilskönig, der unsere einzige Hoffnung ist.
Timotheus ist des Paulus rechter Sohn im Glauben. Manchmal gibt es auch Missgeburten: Man irrt sich in den Brüdern, die man zuvor für geeignet gehalten hat, etwa für den Ältestendienst. In manchen Fällen wird man bitter enttäuscht, weil Dinge geschehen, die man nicht erwartet hat. Aber wie wunderbar, wenn GOTT einen rechten Sohn oder eine rechte Tochter im Glauben schenkt – auch den Müttern, die unter uns sind.
In Vers 2b lesen wir den Gruß und die Anrede: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von GOTT dem Vater und unserem HERRN Jesus Christus. Solche ausdrucksstarken Begriffe kommen oft in den Adressatenanreden vor.
Gnade beinhaltet die Vergebung der Schuld durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz von Golgatha.
Barmherzigkeit: So erbarmungsvoll zu lieben, wie eine Mutter ihr Kindlein liebt – das ist die Barmherzigkeit GOTTES. Im Buch des Propheten Jesaja (66,13) steht: Gott tröstet uns, „wie einen seine Mutter tröstet“. Hier steht gleichwie, also ähnlich wie uns eine Mutter tröstet: Gott ist Vater, aber Er tröstet mit Liebe wie eine gute Mutter. GOTTES Wort gebraucht die Begriffe, die wir aus unserer menschlichen Perspektive nachempfinden können. GOTT hat in Seiner Schöpfungsordnung Mann und Frau erschaffen – im Gegensatz dazu steht die heutige Gendertheologie völlig gegen das Wort Gottes.
Friede ist der allumfassende Heilszustand eines erlösten Gotteskindes. Unsere Seele kommt allein in GOTT zur Ruhe. Bereits im Vers 2 ist das gesamte Evangelium enthalten.
Nun kommen wir zu Vers 3: „Du weißt, wie ich Dich ermahnt habe, in Ephesus zu bleiben, als ich nach Mazedonien zog, um einigen zu gebieten, dass sie nicht anders lehren.“ Im Griechischen steht hier: heteros didaskalein, d.h. anders lehren, fremd lehren oder falsch lehren. Zu falschen Lehren, die in die Gemeinden hineingebracht werden, folgen im Vers 4 auch gleich Beispiele. Wir sollen nicht Acht haben auf die Fabeln, Mythen und Geschlechtsregister, auf Genealogien, die kein Ende haben und eher Fragen aufbringen, als dass sie dem Ratschluss oder dem Heilsplan (griechisch: oikonomia) GOTTES im Glauben dienen.
Manchmal kommen Menschen in die Gemeinde, die nur diskutieren wollen und meinen, Widersprüchlichkeiten in der Bibel zu erkennen. Sie wollen z.B. die verschiedenen Stammbäume Jesu im Lukas- und Matthäus-Evangelium thematisieren und dann Fragen dazu stellen, weil diese teilweise unterschiedlich sind. Die Unterschiedlichkeit lässt sich allerdings gut erklären, denn der eine Stammbaum (in Lukas 3,23-38) bezieht sich vermutlich auf Maria und der andere (in Matthäus 1,1-17) auf Josef als den Pflegevater Jesu. Möglich ist auch die andere Erklärung: dass sich beide Stammbäume auf Josef beziehen, der seinerseits einen leiblichen und einen juristischen Vater (im Sinn der Leviratsehe) besaß.
Vor einiger Zeit war ich in einer Gruppe eingeladen, in welcher viele Bibelkritiker vertreten waren. Das war sehr ernüchternd, da sie sich nicht wirklich an der Schönheit GOTTES und Seines Wortes freuen können. Da wird nur gesucht, ob es einen „Widerspruch“ in der Bibel gibt oder ob der Apostel Paulus etwas geschrieben hat, was angeblich nicht mehr in die heutige Zeit passt, etwa über die Stellung der Frau oder anderes. Sie können sich nicht wirklich an dem Heilswerk Jesu auf Golgatha freuen – und auch nicht an den vielen erfüllten Prophezeiungen, die wir in der Bibel lesen und deren Erfüllung wir vor unseren Augen erleben dürfen. Es gibt derzeit bereits über 3.000 Verse mit erfüllten Prophezeiungen und über 3.000 weitere, die sich noch erfüllen werden.
Man sucht immer nur das vermeintlich Fragwürdige, das man kritisieren kann, wenn man sich nicht die Mühe macht, wirklich in der Heiligen Schrift zu forschen. Das ist gewiss eine Theologenkrankheit. Ich selbst habe Theologie an einer staatlichen Universität studiert. Professoren wollten uns beibringen zu unterscheiden, „was ein echtes und ein unechtes Jesuswort ist“. Oder ob dieser oder jener Brief wirklich von Paulus stammt – oder von einem Fälscher. Oder ob der Prophet Daniel wirklich das Buch Daniel geschrieben hat – oder ob vieles erst im 2. Jahrhundert vor Christus hinzugefügt wurde. Im bibelkritischen Studium wird alles auseinandergepflückt. Die Mosebücher werden in mindestens 5 verschiedene Quellen zerlegt, so dass am Ende gar nichts mehr zusammenpasst.
Weil mich das von Anfang an nicht überzeugt hat, habe ich zusätzlich zur deutschen Theologie auch bibeltreue amerikanische Theologie studiert, um Kritik an der Kritik zu üben. Das kostete viel Mühe, aber es war Gnade und Gebetserhörung, dass ich den Glauben in diesem Studium nicht verloren habe. Die Bibelkritik ist in Wirklichkeit nicht haltbar. Ihre Argumente sind an den Haaren herbeigezogen. Ich freue mich, dass jetzt immer mehr bibeltreue Kommentare in Deutschland erscheinen.
„Nicht anders lehren …“ – was heißt das? Nur dementsprechend lehren, wie es geschrieben steht! Nicht über das Wort GOTTES hinausgehen, nichts hinzufügen, nichts hinwegtun! Und wenn man eine Schriftstelle nicht versteht (wie z.B. manche Geschlechtsregister im Alten Bund, die zum Teil schwierig sind, weil Generationen übersprungen werden), muss man nicht alles bis ins Letzte begreifen können oder wollen.
Ich hoffe, dass niemand der Leser die Diskutiersucht hat, sondern dass wir uns am Evangelium und der Liebe des HERRN freuen können. Das heißt nicht, dass wir den Verstand ausschalten und die „Knoten der Bibel“ gar nicht mehr betrachten. Wenn wir etwas nicht verstehen, dürfen und sollen wir dem nachforschen. Aber ich gehe von einem Grundvertrauen gegenüber dem Wort GOTTES aus, wie es der Apostel Paulus auch von sich sagt: „Ich glaube allem, was geschrieben steht.“ So steht es in Apostelgeschichte 24,14 nachzulesen. Dann verfallen wir nicht in die Seuche des Diskutierens. Falsche Lehre ist gefährlich, weil sie die Gemeinde und den Glauben zerstört und weil sie das Heil raubt.
Bibelkritiker behaupten, dass Adam und Eva keine historischen Personen wären, sondern literarische Gestalten aus einer alten orientalischen Sage. Wo aber fängt das Historische denn an: bei Abraham, bei Mose, bei David oder bei Jesus? Sind das für sie historische Gestalten? Wo machen sie den Anfang und wo das Ende? Und wer hat die Deutungshoheit? Wenn man dem Teufel den kleinen Finger gibt, so nimmt er die ganze Hand. Am Schluss stimmt gar nichts mehr und es bleibt kein Stein auf dem anderen.
Deshalb möchten wir von einem völligen Vertrauen zu GOTT und Seinem Wort ausgehen; wir machen keine Abstriche am Wort Gottes und wir fügen ihm nichts hinzu. Wir wollen nicht achthaben auf die Fabeln, die Mythen, die Legenden und die Geschlechtsregister, die ohne Ende diskutiert werden und immer neue Fragen aufwerfen. Es ist ein Zeichen des Menschen der Endzeit, dass er immer diskutiert und nicht zur Erkenntnis der Wahrheit kommt (2. Timotheus 3,7). Das sind wahrlich Menschen mit zerrütteten Sinnen.
Erleben wir das nicht heute in der Diskutiersucht unserer Gesellschaft? Es wird immer weiter diskutiert, aber man akzeptiert kein festes Fundament mehr. Nur die „bösen Fundamentalisten“ sagen, dass es noch ein Fundament gibt. Aber heute im postmodernen Relativismus („alles ist beliebig“) wird endlos weiter debattiert – und wenn einer äußert, er hätte die Wahrheit, dann wird er als „gefährlich“ eingestuft.
Was aber sagt Jesus Christus über sich selbst? Er erklärt nicht, dass Er die Wahrheit hätte. Sondern Er offenbart von sich: Ich bin die Wahrheit (Johannes 14,6). Das ist für die Weltmenschen von heute, so wie auch für die Juden und Pharisäer von damals, gefährlich. Deshalb haben sie Jesus gekreuzigt. Aber Er ist auferstanden und hat somit bewiesen, dass Er Gottes Sohn ist. Das tat Er auch durch Seine Worte, durch Seine Wunder und durch Seine Zeichen – und doch waren so viele damals verblendet und sind es auch heute noch. Lassen wir uns nicht durch diese Menschen irreführen, die nur kommen, um zu zerstören, zu diskutieren und niederzureißen.
In Vers 5 steht geschrieben, was das Ziel und die Hauptsumme aller Unterweisung ist. Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungeheucheltem Glauben.
Die Liebe – dazu möchte ich einige Verse aus 1. Korinther 13 anführen. Hier ist das Verhältnis zwischen Liebe und Erkenntnis dargestellt. Das ist sehr wichtig, besonders auch für Theologen oder Möchte-Gern-Theologen, die sich so viel einbilden auf ihr Wissen (und vielleicht sogar auf ihr Bibelwissen). Ja, es ist wunderbar, wenn man die Bibel von vorne bis hinten gelesen hat und vieles auswendig kennt, aber es darf niemals ein Grund zum Hochmut sein!
Wir sollten Folgendes beachten, was der Apostel Paulus, inspiriert vom Heiligen Geist, uns in 1. Korinther 13,1 ff. mit auf den Weg gibt.
Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel redete [also ganz hohe Gaben hätte], aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönernes Erz oder eine klingende Schelle. [Jetzt kommt die Erkenntnis:] Wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis und wenn ich allen Glauben besäße, so dass ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts.
Wenn die Handlungen nicht aus Liebe getan sind, wenn auch die Lehre nicht aus Liebe erfolgt, wenn die Predigt und die Bibelwoche nicht aus Liebe geschieht, dann nützt das alles nichts. Es geht immer darum, dass Menschen zum Glauben an Jesus kommen, dass sie (aus Liebe) der Verdammnis der Hölle entrissen werden, dass sie im Glauben gestärkt werden und ihnen seelsorgerlich und praktisch geholfen wird. Es geht nicht darum, akademisches Sonderwissen anzuhäufen und zu zeigen, wie intelligent und begabt man ist, wie viel man schon weiß und dass man die Bibel besser kennt als andere – das alles wäre gerade verfehlt. Hier zeigt sich der Hochmut als ein Feind der Liebe.
Das Ziel („telos“) aller Unterweisung ist Liebe, nämlich Agape, die göttliche Liebe, die sich selber hingibt. Sie geschieht aus reinem Herzen und ist insofern keine unreine, egoistische Liebe. Es gibt auch eine manipulative, steuernde (angebliche) Liebe, die Menschen an sich zieht, um zu herrschen und zu ergreifen. Nein, echte Liebe soll aus einem reinen Herzen kommen – ohne eigennützige Nebengedanken – und aus einem guten Gewissen, damit man sich im Nachhinein keine Vorwürfe machen muss. Wenn man Liebe nur vorspielt, um Macht über Menschen zu bekommen, dann erfolgt daraus kein gutes Gewissen.
„… und aus ungeheucheltem“ (oder nach Luther:) „ungefärbtem Glauben“. Glaube soll nicht geheuchelt sein, etwa durch allerlei berechnende Taten oder Werke der Liebe, die Glauben vortäuschen sollen. Echte Liebe können wir gar nicht aus unserer eigenen Kraft hervorbringen. Es schwingt bei uns immer mancherlei fleischliche Gesinnung von der alten Natur her mit. Deshalb können wir immer nur bitten: Herr, schenk mir die uneigennützige, hingebungsvolle, opferbereite Liebe, die den anderen höher achtet als sich selbst.
Von Natur aus sind wir alle kleine (oder eher: große) Egoisten – und darum ist es wichtig, den Mitmenschen zu sehen und sich auch Zeit für ihn zu nehmen. Je mehr Menschen man kennt, umso weniger Zeit hat man für den Einzelnen. Aber wo der HERR uns jemanden mit wirklicher Not zeigt, da sollen wir uns Zeit nehmen. Das ist dann unser Nächster, wo wir gerufen sind, uns einzubringen und zu helfen, soweit es uns möglich ist. Die Liebe wird praktisch in der Tat, etwa in der Gastfreundschaft, und in der Zeit, die man zur Verfügung stellt. Auch in der materiellen und finanziellen Unterstützung anderer.
Nun sehen wir uns einige Kritikpunkte im Vers 6 an. Der Apostel hat zuerst das positive Ziel genannt hat, die Liebe. Davon aber sind einige abgeirrt und haben sich zu unnützem Geschwätz hingewandt. Das ist leeres Gerede, welches nicht aufbaut, sondern niederreißt. Sie wollen (Luther übersetzt:) „die Schrift meistern“. Wörtlich steht da: „Sie wollen Gesetzeslehrer sein und verstehen selber nicht, was sie sagen oder was sie so fest behaupten“. Diese Lehrer aus dem 1. Jahrhundert kamen wohl aus judaistischen Kreisen, so wie es auch im Galaterbrief beschrieben wird. Sie wollten den Leuten in den Gemeinden das mosaische Gesetz wieder auferlegen – bis hin zur Beschneidung. Paulus hatte zwar Timotheus beschneiden lassen (Apostelgeschichte 16,3), aber das war keine grundsätzliche Erwägung oder eine Handlung aus Überzeugung, sondern das tat er, um nicht Anstoß im dortigen Umfeld zu erregen, wenn sie in die Synagoge gingen. Es geschah also aus rein missionarischen Gründen.
Aber grundsätzlich sind Heiden, die sich bekehren (also auch wir als heidnische Germanen) nicht gehalten, sich beschneiden zu lassen. Denn im Neuen Bund geht es wie auch im Alten Bund um die Beschneidung der Herzen (Römer 2,29). Wenn die Vorhaut beschnitten ist und das Herz nicht beschnitten ist, hat es auch dem Juden nichts genützt. Das Herz beschneiden heißt, im Glauben an Gott zu leben, Ihn zu lieben und Seine Liebe weiterzugeben.
Wie oft aber herrschten Rechthaberei, Richtgeist und Lieblosigkeit bei manchen Christen. Auch wenn sie heuchlerisch sagen, sie seien am Herzen beschnitten und nicht an der Vorhaut. Da müssen wir alle immer wieder um Bewahrung und um Reinigung bitten – und auch dafür, dass man nicht bitter wird. Man erlebt heutzutage manche Enttäuschung, auch in christlichen Kreisen. Jedoch sind wir immer auf die Gnade des HERRN und auf die gegenseitige Vergebungsbereitschaft angewiesen.
Die Irrlehrer damals zeichneten sich vor allem dadurch aus, dass sie „nomodidaskaloi“ sein wollten – auf Deutsch: „Gesetzeslehrer“. Sie haben aber das Gesetz im neutestamentlichen Sinn falsch gelehrt. Christi Gesetz ist ein Riegel gegen die Sünde, ein Spiegel, um die eigene Sündhaftigkeit zu erkennen, und eine Regel für das Leben im Glauben und der Nachfolge Jesu.
Im Neuen Bund leben wir nicht aus Werken des Gesetzes, das heißt: Wir werden nicht durch das Halten der Gebote gerecht. Es kann keiner aus Werken des Gesetzes vor Gott gerecht werden, sondern einzig und allein aus dem vollbrachten Opfer Jesu Christi auf Golgatha. Durch die Erlösung und geistliche Wiedergeburt entsteht neues Leben – und dadurch erwachsen die Werke des Glaubens. Das Gesetz hat also für uns nur noch die Aufgabe, uns den Spiegel vorzuhalten, dass wir verloren sind. Wir können nichts aus eigener Kraft zur Erlösung tun. Es ist auch ein Riegel gegen die Sünde – und es ist die Regel, wie wir aufgrund des Opfers Jesu im Glauben Ihm nachfolgen dürfen. Das ist der 3-fache Gebrauch des Gesetzes.
Die Verdrehung davon ist das, was der Apostel Paulus im Galaterbrief beschreibt:
„Alle, die aus Werken des Gesetzes sind, die sind unter dem Fluch, denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun. Dass aber durch das Gesetz vor Gott niemand gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn der Gerechte wird aus Glauben leben“ (Galater 3,10 f.).
Hier nimmt der Apostel Bezug auf den alttestamentlichen Propheten Habakuk (Kapitel 2, 4).
Die Juden in Israel versuchen, die 613 Gebote (abgesehen von den zeremoniellen Tempelgeboten) zu halten, weil sie Jesus noch nicht erkannt haben. Aber das Halten-Wollen der Gebote aus menschlicher Kraft wird zur Heuchelei – es geht gar nicht anders. Das Wort GOTTES sagt ganz klar, dass kein Mensch GOTTES Gebote alle halten kann. Einiges Gutes tun, ist vielleicht in Ansätzen möglich, aber es heißt im Jakobusbrief, dass, wer nur an einem einzigen Gebot schuldig wird, das ganze Gesetz gebrochen hat (vgl. Jakobus 2,10). Das ist der Maßstab GOTTES. Es darf keine Sünde in die Gemeinschaft mit dem heiligen GOTT kommen. Deshalb, um uns aus diesem Dilemma, aus dieser Aporie (unlösbares Problem) zu erlösen, hat GOTT Seinen Sohn gesandt, der alle Gerechtigkeit erfüllt hat. Wer die Vergebung durch Sein Blut angenommen hat, der hat Zugang zu GOTT dem Vater. Er erhält die Kraft, Ihm im Glauben und Gehorsam nachzufolgen.
Nicht so, dass wir im Moment Vergebung haben und im anderen Augenblick unbedacht darauf los sündigen. „Das sei ferne“, schreibt der Apostel Paulus im Römerbrief (Römer 6,15) – sondern gerade aus Liebe halten wir die guten Gebote unseres himmlischen Vaters. Das Gesetz ist ja an und für sich gut – es zeigt uns aber, wie unfähig wir sind – und dass Jesus alles für uns getan hat.
Der Apostel schärft dem Bibelleser im Galaterbrief 5, 1-6 über das Gesetz folgendes ein:
„So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat. Lasst Euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen. Siehe, ich, Paulus, sage Euch: Wenn Ihr Euch beschneiden lasst, so wie es im Alten Bund war, wird Euch Christus nichts nützen. Ich bezeuge nochmals jedem Menschen, der sich beschneiden lässt, dass er verpflichtet ist, das ganze Gesetz zu halten. Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt. Ihr seid aus der Gnade gefallen.“
Etwas Schlimmeres gibt es nicht, als aus der Gnade zu fallen. Im Galaterbrief ist es ausführlich dargestellt und im 1. Timotheusbrief wird das Thema erwähnt: „Sie wollen Gesetzeslehrer sein und verstehen selbst nicht, was sie so fest sagen und behaupten“. Die führenden Juden haben den einfachen Leuten Bürden auferlegt. Und wenn wir heute die Religionen näher beleuchten, ob es der Islam ist, der Hinduismus oder der Buddhismus – alle streben danach, sich durch ihre Werke unterschiedlichster Art zu erlösen. Etwa Almosen geben, Wallfahren, Fasten, sich dem Ramadan unterwerfen, die 5 Säulen des Islam halten – oder im Hinduismus den 8-stufigen Yoga-Weg beachten – oder im Buddhismus die Versenkung bis zur Selbstauflösung im Nirwana befolgen. Überall findet sich der Weg der Selbsterlösung, weil die Menschen Jesus Christus ablehnen und nicht anerkennen, dass Er der Weg zum Vater ist. Keiner kommt zum Vater außer durch Ihn.
Vers 8: „Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand im Sinne des Gesetzes anwendet.“
Nämlich als Riegel gegen die Sünde, als Spiegel für unsere sündhafte Verlorenheit und als Regel für die Nachfolge im Glaubensleben.
Vers 9: „… weil Er weiß, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist sondern den Ungerechten und Ungehorsamen.“
Sodann werden diverse Sünden anhand der Tafel der Zehn Gebote aufgeführt. Nicht unbedingt wortwörtlich, aber sinngemäß in dieser Abfolge. Den Ungerechtenund Ungehorsamen, den Gottlosen und Sünder betreffen die ersten Gebote: Ich bin dein HERR und GOTT, du sollst keine anderen Götter neben Mir haben. Du sollst dir kein Bildnis machen, du sollst sie nicht anbeten. Du sollst den Namen GOTTES nicht missbrauchen (2. Mose 20). Das sind (gegenübergestellt) die Ungerechten, die Gottlosen, die Sünder, welche GOTT ablehnen und ohne Ihn leben wollen.
Insbesondere den Unheiligen wird gesagt, dass sie den Namen Gottes nicht zu missbrauchen haben und kein Götzenbild anbeten dürfen. Diese Übertretung geschieht besonders durch die Unheiligen. Letztlich stranden sie im Okkultismus, der alles verdreht und den Widersacher verehrt.
Weiter werden die Ungeistlichen aufgeführt, denn sie heiligen nicht den Ruhetag. Für uns ist es der Sonntag – der Tag der Auferstehung Jesu Christi.
Danach spricht Paulus von den Vatermördern und Muttermördern, die im krassen Widerspruch handeln zu dem Gebot „Du sollst Deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das Ich dir geben will“.
Wir haben GOTTES Gebot erhalten, unsere Eltern zu ehren. Was bedeutet Vatermörder und Muttermörder im Einzelnen? Es fängt bereits damit an, wenn man ein Familienmitglied hasst. Es muss gar nicht wirklich die Tötung als solche geschehen sein, sondern schon den Hass gegen Eltern bezeichnet das Neue Testament als Mord. Zwischen den Generationen gibt es oftmals zahlreiche Konfliktherde und vielleicht gab es schon Auseinandersetzungen in so mancher Familie, dass man sich die Eltern oder die Kinder weggewünscht hat – das sind katastrophale Erfahrungen.
In diesem Fall sollte man GOTT um Vergebung bitten und die Schuld unter Jesu Kreuz legen. Wenn der Mensch noch am Leben ist, dann sollte man sich bemühen, den Streit zu bereinigen. Es gehören naturgemäß immer und grundsätzlich beide Seiten zur Versöhnung. Aber soweit es an uns liegt – und wenn wir wirkliche Christen sind – sollten wir Gott um Kraft bitten, den ersten Schritt zu tun. Was dann der andere Mensch tut, liegt in seiner Verantwortung – ob er die Bitte um Vergebung, den Versöhnungsversuch annimmt oder ablehnt. Aber wenn man sein Möglichstes tut, dann hat man das Gesetz Christi erfüllt.
Als nächstes in der Aufzählung folgt der Totschläger, wobei das Morden im Gegensatz zum Gebot „Du sollst nicht töten“ steht.
Es geht weiter mit den Unzüchtigen und Knabenschändern, deren Handeln entgegengesetzt zum Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ ist. Hierbei geht es um sexuelle Sünden und Unzucht – jede Art von Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe ist hier gemeint. „Knabenschänder“ wird von Luther so übersetzt; im Griechischen allerdings steht wortwörtlich „arsenokoitois“. Hierbei handelt es sich um junge Männer, welche sich im Bettlager miteinander vereinigen. Koitois bedeutet: Beischlaf – und Arsenos: junger Mann. Es sind hier eindeutig homosexuelle Beziehungen gemeint, was durch den Grundtext unschwer zu erkennen ist. Jene Sünde wird unter der Sündenliste auch im 1. Timotheusbrief aufgezählt. Dieses Thema findet man auch in Römer 1, in 1. Korinther 6 und in 3. Mose 18 – demzufolge wird es in vielen Bibelstellen ganz deutlich verurteilt.
Der Heiligen Schrift entgegengesetzt, wird heute ja selbst in sogenannten Kirchen das gesegnet, was vor Gott ein Gräuel ist. Wir haben inzwischen eine sehr fortgeschrittene endzeitliche Situation, denn so etwas war vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar. Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war homosexuelle Betätigung in Deutschland noch verboten. Heute dagegen ist es verboten, etwas dagegen zu sagen. Wir wollen nicht urteilen über diese Menschen, aber wir wollen sie einladen umzukehren. Diese Gebundenheit ist eine seelsorgerliche Not, denn es geht nicht darum, jemanden irgendwie zu diskriminieren, wie immer behauptet wird. Aber Sünde muss man auch Sünde nennen – und da ist es einerlei, um welche Sünde es geht. An dieser Stelle handelt es sich um Knabenschänder und um den Beischlaf zwischen Männern, wobei man das auch auf den Lesbianismus (bei den Frauen) übertragen muss.
In der Aufzählung der Sünden geht es nun weiter um Menschenhändler, Menschendiebstahl und Kindesdiebstahl. Diese Praktik war damals, als noch der Sklavenmarkt gang und gäbe war, sehr verbreitet. Jedoch existieren diese Untaten auch heute leider wieder – so dass mit Menschen Geschäfte gemacht werden. Man kann auch Prostitution und andere Dinge nennen, bei denen Menschen zu allen möglichen erniedrigenden Dingen missbraucht werden.
Nun geht es im Bibeltext weiter mit den Lügnern. Lüge ist, wenn jemand bewusst die Unwahrheit sagt. Es besteht zuweilen die Situation, dass man bestimmte Angelegenheiten nicht richtig weiß und man auf eine Frage eine Antwort gibt, die gar nicht stimmt. Das ist keine bewusste Lüge. Lüge findet statt, wenn jemand bewusst hinters Licht geführt wird. Wenn man eine Sache nicht genau weiß, dann sollte man das lieber ehrlich zugeben und anbieten, es noch einmal nachzuprüfen, bevor man etwas Falsches sagt. Es ist wichtig, grundsätzlich vorsichtig zu sein, aber man darf auf keinen Fall Menschen bewusst anlügen.
Genau das geschieht vor allem bei Meineid, welches nun als Nächstes genannt wird – die Meineidigen. Sie kreuzen auf dem Rücken die Finger und machen vorne einen Schwur. Dabei wissen sie ganz genau, dass es falsch ist, was sie schwören. Das ist eine schwere Sünde.
Der HERR Jesus geht sogar noch weiter und sagt (sinngemäß) an anderer Stelle: Du sollst überhaupt nicht schwören, denn du kannst gar nicht wissen, was der morgige Tag bringt. Es liegt alles in GOTTES Hand (vgl. Matthäus 5,33-35). Ein Mensch kann unmöglich schwören, dass man morgen kommt oder geht. Wer weiß, ob er morgen noch lebt? Was wäre das wohl für ein Schwur? Wenn man sich dagegen auf uns verlassen kann und weiß: Das ist ein zuverlässiger Christ – dann reicht es aus, wenn man ja oder nein sagt. Hier muss das Wort als Wort gelten, und es erübrigt sich jede Übertreibung als Schwur.
Gottes Wort erklärt nun weiter: „… und wenn noch etwas der heilsamen Lehre zuwider ist“: Es gibt noch viele weitere Formen und Varianten von den einzelnen Sünden. Zum Beispiel könnten noch Neid, Geiz, Verleumdung und alle möglichen Dinge genannt werden. Leider machen diese Probleme und Übertretungen auch vor christlichen Kreisen nicht halt.
Im Vers 11 lesen wir: „… nach dem Evangelium von der Herrlichkeit des seligen oder rettenden Gottes, das mir anvertraut ist“. Der Apostel Paulus, wie jeder Bote des HERRN, hat einen speziellen Auftrag, die Botschaft weiter zu sagen. Er kann nicht schweigen, da er sonst an GOTT schuldig werden würde. Es ist das Evangelium, das auch uns drängt, die Botschaft weiterzugeben. Auch wir würden uns schuldig machen, wo wir schweigen würden, wenn GOTT uns Gelegenheit gibt zu evangelisieren. Es ist manchmal unbequem, ja es ist bestimmt unangenehm in unserer heutigen bösen Zeit, die GOTT leugnet. GOTTES Rede und Sein Wort sind für den Menschen an und für sich ein Anstoß, da Er Seine Geschöpfe für ihr Tun zur Rechenschaft zieht. GOTTES Aufforderung in der Bibel unterbricht des Menschen sündigen Lebenszusammenhang und ruft ihn auf, von dem Weg des Verderbens umzukehren.
Aber liebe Seele, es ist nur zum Heil, wenn das geschieht. Deshalb sollten wir es freudig annehmen, wenn Gott uns etwas durch Sein Wort sagt und uns beim Lesen der Bibel etwas deutlich macht. Wenn er uns durch Seinen Geist ermahnt, sollten wir es in Freudigkeit und Dankbarkeit akzeptieren. Möge auch diese Botschaft unter diesem Zeichen stehen, dass wir darauf dankbar eingehen und lernen wollen, damit es zum Segen wird für uns und viele andere Menschen. Amen.
1. Timotheus 1, 12-20
Zur Einführung erfolgt eine kurze Begebenheit, die zum Nachdenken anregen möchte über das, was wir danach im Wort GOTTES hören werden.
Eine Pfarrstelle hatte keinen Pfarrer mehr. Daraufhin haben sich mehrere Theologen in der Landeskirche beworben. Alle Bewerber waren dieser Kirchengemeinde aber nicht gut genug. An allen hatten sie etwas auszusetzen. Ein Mitglied des Kirchenvorstandes zog daraufhin einen Brief aus seiner Tasche und sagte: „Hier ist noch ein Brief von einem weiteren Kandidaten für diese Stelle. Dieser kann bestimmt alle Stimmen auf sich vereinigen“. Dann las er bei der Versammlung dem Wahlkomitee folgenden Brief von diesem Bewerber vor.
„Ich habe gehört, dass Ihre Gemeinde einen Pfarrer sucht, und würde mich gerne als Bewerber vorstellen. Mir scheint, dass ich einige Eigenschaften habe, die Sie schätzen werden. Ich habe die Gabe erhalten, mit Überzeugungskraft zu predigen. Auch habe ich einige Erfolge erzielt mit dem, was ich geschrieben habe. Manche sagen, ich könne gut organisieren. Tatsächlich habe ich an den meisten Orten, wo ich bisher gewesen bin, immer die Fäden fest in der Hand gehabt. Andere haben an mir etwas auszusetzen. Ich habe schon die 50 überschritten. Noch nie bin ich länger als 3 Jahre ununterbrochen in einer Gemeinde gewesen. Einige dieser Gemeinden habe ich verlassen müssen, weil es Uneinigkeit gegeben hat. Auch darf ich nicht verschweigen, dass ich 3 oder 4 mal im Gefängnis gesessen habe, wenn auch nicht wegen eines wirklichen Verbrechens. Meine Gesundheit lässt zu wünschen übrig. Aber trotzdem arbeite ich noch viel. Von Zeit zu Zeit arbeite ich noch in meinem Handwerk, um mein Brot zu verdienen. An den meisten Orten habe ich mich nicht gerade gut mit den Vorstehern der anderen religiösen Gemeinschaften verstanden. Ja, einige haben mich sogar vor Gericht gebracht und mich auf das Heftigste bekämpft. Verwaltungsarbeit ist nicht meine Stärke. Ich bin als einer bekannt, der mitunter vergisst, wen er getauft hat. Trotzdem würde ich mein Bestes tun, um Ihrer Gemeinde zu dienen, selbst wenn ich mir abermals etwas dazu verdienen müsste.“
Soweit dieses Bewerbungsschreiben. Da gab es ein „Hallo“ in dem Wahlgremium und man fragte sich in der Gemeindeversammlung, wie ein solcher vorbestrafter, kränklicher, streitsüchtiger und gedächtnisschwacher Mann auf die Idee käme, sich überhaupt zu melden. Das war so außergewöhnlich, dass man unbedingt den Namen dieses „üblen Kandidaten“ wissen wollte. Der Kirchenvorstand antwortete: „Meine Herren, das ist der Apostel Paulus“.
Diese Meldung stand vor einigen Jahrzehnten in einem Kirchenbrief einer Gemeinde in Straßburg. Es ist interessant, wenn wir so etwas hören – und wir dürfen erkennen; Erbarmen ist’s und weiter nichts. Wenn wir nachfolgend lesen, was der Apostel Paulus selbst über sich schreibt, dann werden wir das bestätigt finden.
Wir lesen 1. Timotheus 1, 12-20: