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Kleine Predigtlehre für bibeltreue Verkündiger des Evangeliums • Geistliche Wiedergeburt ist die Voraussetzung für Predigt in geistlicher Vollmacht. • Jede Predigt will auf den Knien errungen werden. • Jeder Prediger sollte in beständiger Liebesgemeinschaft mit Jesus stehen, denn wovon das Herz voll ist, davon fließt der Mund über. Diese Predigtlehre richtet sich ausdrücklich an bibeltreue Verkündiger des Wortes Gottes. Der Autor vermittelt aus jahrzehntelanger Erfahrung viele hilfreiche Ratschläge an Prediger. Dr. Lothar Gassmann ist Theologe und Autor zahlreicher Bücher und Vorträge zu Themen aus Bibel und Zeitgeschehen.
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Seitenzahl: 108
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Kleine Predigtlehrefür bibeltreue Verkündiger des Evangeliums
Dr. Lothar Gassmann
© 1. Auflage 2019 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Dr. Lothar Gassmann, www.L-Gassmann.de
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-230-2
Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de
Kontakt: [email protected]
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Dr. Lothar Gassmann dient als Prediger, Lehrer, Evangelist und Publizist. Er schrieb zahlreiche christliche Bücher, Aufsätze und Lieder zu geistlichen und theologischen Themen. Seit 2009 ist er Mitarbeiter beim Christlichen Gemeinde-Dienst (CGD) und Schriftleiter der Vierteljahres-Zeitschrift "Der schmale Weg". Er ist Mitbegründer der freien Bibelgemeinde Pforzheim und des Jeremia-Verlags sowie Mitbegründer und 1. Vorsitzender der Lukas-Schriftenmission. Sein Motto lautet: "Ich weiß nichts als allein JESUS CHRISTUS, den Gekreuzigten" (1. Korinther 2,2).
Hinweis: Die kleine Predigtlehre wurde zuerst mündlich in freier Rede nach Stichworten im Rahmen einer Predigerschulung der Bibelgemeinde Pforzheim vorgetragen und anschließend von H. Langeloh vom Band getippt. Der Redestil wurde beibehalten. Der theoretische Anhang über Homiletik ist in meinen jungen Jahren während meiner Ausbildung zum Predigtdienst entstanden.
Titelblatt
Impressum
Autor
30 Ratschläge für Prediger des biblischen Evangeliums
Biblische Einleitung
Bedeutung und Aufgabe einer bibeltreuen Predigt
Welche Arten von Predigten gibt es?
Voraussetzungen des Predigers
Grundlegende Schritte bei der Vorbereitung und Ausarbeitung einer Predigt
Textpredigt oder Themapredigt?
Richtlinien der Texterarbeitung
Die Anwendung der Predigt
Praktische Predigt-Tipps
Anhang 1: Schwer verständliche Texte in der Bibel – wie predige ich darüber?
Anhang 2: Das Wesen der Predigt in der theologischen Diskussion und die Antwort der Heiligen Schrift
Unsere Empfehlungen
1. Geistliche Wiedergeburt ist die Voraussetzung für Predigt in geistlicher Vollmacht.
2. Jede Predigt will auf den Knien errungen werden.
3. Jeder Prediger sollte in beständiger Liebesgemeinschaft mit Jesus stehen, denn wovon das Herz voll ist, davon fließt der Mund über.
4. Achte darauf, dass dein Leben mit dem übereinstimmt, was du predigst.
5. Predige das Wort Gottes und nichts als das Wort Gottes.
6. Der gekreuzigte und auferstandene Christus soll das Zentrum jeder Verkündigung sein.
7. Sei Ausleger des Bibelwortes und kein Einleger fremder Lehren.
8. Nimm aufmerksam wahr, was du und deine Zuhörer gerade besonders benötigen, und gib ihnen vom Wort Gottes her hilfreiche Orientierung.
9. Achte darauf, dass jemand, der vielleicht nur eine einzige Predigt im Leben hört, in dieser Predigt erfährt, wie er gerettet werden kann.
10. Bedenke, dass die Kanzel ein Ort ist, an dem du vom heiligen Gott und seiner Botschaft redest. Narretei, Späße und Unterhaltung haben dort nichts zu suchen.
11. Bereite deine Predigten gründlich vor.
12. Lebe mit dem Predigttext die ganze Woche, bevor du darüber predigst.
13. Schreibe Dir die wesentlichen Gedanken und Stichworte auf, die Gott dir schenkt.
14. Klebe beim Predigen nicht am Blatt, sondern lerne es, frei (höchstens mit Hilfe von Stichworten) zu sprechen.
15. Halte Blickkontakt mit deinen Zuhörern.
16. Konzentriere dich auf ein bis drei Hauptgedanken und mache diese den Zuhörern wichtig.
17. Gebrauche wahre Begebenheiten und Erlebnisse zur Illustration.
18. Verwende passende Beispielgeschichten, überlade aber die Predigt nicht damit.
19. Halte keine trockene Lehrpredigt, aber predige nie ohne Lehre.
20. Sprich nicht zu schnell und nicht zu langsam.
21. Sprich natürlich, wie du auch sonst mit Menschen reden würdest.
22. Sprich deutlich und mit richtiger Betonung bei den jeweiligen Aussagen.
23. Überziehe die Predigtzeit nicht, denn das löst bei den Zuhörern Widerstand gegen das Wort aus.
24. Habe etwas zu sagen, sage, was du hast, und sage nichts Überflüssiges.
25. Predige, was Gott dir aufträgt, und nicht, was Menschen gerne hören wollen.
26. Bitte Gott um Kraft, unpopuläre Wahrheiten zu sagen.
27. Predige Gesetz und Evangelium, Gericht und Gnade, Hölle und Himmelreich.
28. Halte dich frei von Lob und Tadel durch Menschen, sondern gehorche Gottes Wort.
29. Bleibe demütig.
30. Diene mit Wort und Tat dem HERRN.
Wenn du dies tust, wird Segen auf deiner Verkündigung liegen und Frucht in Zeit und Ewigkeit entstehen.
In 2. Timotheus-Brief, Kapitel 4, Verse 1-5 schreibt der Apostel Paulus, inspiriert vom Heiligen Geist Gottes, folgendes:
Daher bezeuge ich dir ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird um seiner Erscheinung und seines Reiches willen:
Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Geduld und Belehrung!
Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben (Luther übersetzt: wonach ihnen die Ohren jucken); und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden (Mythen, Fabeln) zuwenden.
Du aber bleibe nüchtern im allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte Deinen Dienst völlig (oder: treu) aus.
Dies ist eine Ermahnung, nur das Wort Gottes und nichts als das Wort Gottes zu predigen, und zwar im Angesicht des HERRN Jesus, der Lebendige und Tote richten wird. Er wird Richter über uns sein. Er wird uns danach beurteilen, ob wir das Wort Gottes treu ausgeteilt haben – oder ob wir Eigenes hinzugetan haben, das nicht mit dem Wort übereinstimmt.
Verkündige das Wortund tritt dafür ein – mit Deinem Leben, mit Deiner Existenz! Und wenn Verfolgung kommt, sei bereit, Dich für den HERRN zu opfern!
Verkündige das Wort, ob es gelegen oder ungelegen ist! Man kann auch sagen: ob es erwünscht oder unerwünscht ist. Verkündige es mit Taktgefühl, aber doch deutlich. Wir sollen die Heilsbotschaft nicht verschweigen, schon gar nicht, wenn wir gefragt werden. Meist werden wir zwar nicht gefragt, haben aber doch eine Gelegenheit, die frohe Botschaft von unserem HERRN Jesus Christus weiterzusagen.
Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist, um Sünder selig zu machen (1. Timotheus 1,15). ER ist es, der uns durch Seinen Opfertod am Kreuz auf Golgatha von Sünde, Tod und Teufel losgekauft hat und der uns reinwäscht durch Sein Blut. Und dies wird uns zugeeignet, wenn wir es im Glauben, im Vertrauen für uns persönlich annehmen. Das ist die zentrale Botschaft jeder christlichen Predigt.
Überführe (oder auch korrigiere) den Menschen von der Sünde! Zuerst lass Dich selber überführen, dann aber auch soll der andere durch das Wort von seinem falschen Wandel überführt werden.
Tadle, ermahne! Auch das gehört zum Predigen dazu. Der Prediger soll nicht den Leuten nach dem Mund reden, wonach ihnen die Ohren jucken, sondern er soll aufdeckende Worte sagen, welche die Sünde, die Schuld des Menschen offenbar machen. Das Hauptziel aber ist, die Menschen zu Jesus Christus einzuladen, der gekommen ist, um uns am Kreuz auf Golgatha die Schuld wegzunehmen.
Mit aller Geduld. Der Mensch wird sich nicht unbedingt sofort bekehren, es braucht oft eine lange Zeit und mehrere Predigten und Botschaften. Es war bei mir auch so, dass sich die Hinkehr zu Jesus Christus in meiner Schülerzeit über Monate hingezogen hat. In einem Schülerbibelkreis habe ich immer wieder das Wort gehört. Schließlich wurde ich von meinem verlorenen Leben überführt und habe mit 18 Jahren Jesus Christus als meinen persönlichen HERRN und Heiland angenommen.
Mit Belehrung: Sei fähig, die gesunde biblische Lehre weiterzusagen!
Und dann folgt die Warnung:
Es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde (oder: heilsame) Lehre nicht ertragen. Es ist eine Zeit mit einem Wohlfühl- und Wohlstandsevangelium, in welchem nur noch „der liebe Gott“ verkündigt wird, aber nicht mehr der Ernst der Nachfolge, die Buße, das Gericht, das Kreuz, die Hölle, die ewige Verdammnis. Alles das wird verschwiegen werden in dieser bösen Zeit, in der wir heute ganz besonders leben. Heute gibt es leider nur noch wenige wirkliche Prediger des Wortes Gottes, die die Wahrheit der Bibel unverkürzt weitersagen. Zunehmend erfüllt sich die Prophezeiung: Sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.
Aber du bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten! Sei also bereit, für den HERRN zu leiden und Dich verspotten zu lassen!
Tue das Werk eines Evangelisten! Die rettende Botschaft, wie der Mensch ein Kind Gottes wird, soll im Zentrum stehen und darf in Predigten nicht fehlen. In jeder Predigt sollten zumindest einige Sätze sein, in denen die Heilsbotschaft über Golgatha, Auferstehung, Bekehrung und Wiedergeburt enthalten ist. Man weiß nie, ob ein Mensch nur ein einziges Mal im Leben in einem Gottes-dienst ist und die rettende Botschaft hört. In diesem einen zentralen Punkt predigen wir immer wieder das Gleiche, aber doch ist Gott und ist die Bibel so groß, dass zugleich immer wieder andere Aspekte der Lehre und Heilsgeschichte beleuchtet werden. Also: das Heils-Zentrum sollte in jeder Predigt vorkommen – auch dann, wenn wir aus dem Alten Testament predigen: Es zielt immer auf die Erlösung durch Jesus Christus hin.
Und richte Deinen Dienst treu aus! Sei treu im Großen und im Kleinen!
Zunächst die Beantwortung der Frage:
Was ist bibeltreue Predigt nicht?
Die Predigt ist keine Selbstdarstellung des Predigers. Es geht nicht um uns als Person.
Die Predigt ist auch keine politische Rede. Zwar leben wir in der Welt, und wir können das Zeitgeschehen nicht völlig ausblenden, aber es sollen keine parteipolitischen Reden von der Kanzel erfolgen, auch keine Stellungnahmen zu dem, was in den Zeitungen steht, was in den Nachrichten kommt und ähnliches. Wir können solches gelegentlich zwar einfließen lassen, aber es gilt grundsätzlich, von der Bibel her Orientierung für die Menschen in ihrer Orientierungslosigkeit und Verlorenheit zu geben, damit sie errettet werden und Gott preisen.
Die Predigt ist auch keine Rede nach dem Mund, in der wir reden, wonach den Leuten die Ohren jucken. Nein, im Gegenteil: Die unbequeme Wahrheit des Wortes Gottes streicht das gewöhnliche sündige Leben radikal durch. Es führt den Menschen zum heilsamen Zerbruch und zur Umkehr (Bekehrung). Das ist ganz entscheidend.
Die Predigt ist keine Schmeichelrede, etwa so, dass wir die Ehrengäste in der Kirche nacheinander aufzählen, so wie es in der Politik üblich ist. Nein, die Predigt ist eine Rede in der Art, wie es der Prophet Nathan bei David getan hat:„Du bist der Mann, der gesündigt hat und von seiner Sünde umkehren muss, wenn er nicht verloren gehen will!“
Die Predigt soll aber auch nicht nur anklagend sein – das würde die Menschen kaputtmachen. Wir sollten nicht Personen vor der Gemeinde in der Predigt bloßstellen. Durch den Geist Gottes, der in der biblisch gegründeten Predigt wirkt, wird Sünde aufgedeckt – und nur dann kann sie auch bereut werden.
Eine Predigt kann zwar eine harte Rede sein, aber grundlegend ist doch die Liebe Gottes, die den Menschen aus seiner Verlorenheit herausrufen will. Wenn wir die Bibel im Alten Testament lesen, dann sehen wir, dass es die Liebe Gottes ist, die das Gericht zu dem Zweck zulässt, damit das Volk Israel und damit auch der Einzelne zur Umkehr finden. Die Retterliebe Gottes ist sogar im Gericht noch erfahrbar. Das wird heute oft übersehen, wenn immer nur vom „lieben Gott“ die Rede ist. Es steht in der Bibel nirgends „der liebe Gott“, sondern „Gott ist Liebe“ (1. Joh. 4,16). Als Liebe ist Gott gerecht und barmherzig zugleich – und vor allem heilig.
Predigt darf auch keine manipulative Rede sein, die den Menschen mit irgendwelchen psychologischen Tricks einzufangen versucht – und sei es auch „für gute Ziele“. Nein, die Botschaft muss ehrlich sein. Wir dürfen den Menschen nicht gefühlsmäßig überrumpeln, sondern es muss alles angesprochen werden: Verstand, Herz und Wille. Also keine einseitige psychologische Manipulation. Auch keine Manipulation durch Musik oder endloses Wiederholen charismatischer Melodien, die den Menschen in einen Gefühlsrausch hineinziehen. Überhaupt keine Manipulation, sondern eine ehrliche Bekehrung muss das Ziel sein.
Was aber ist bibeltreue Predigt?
Predigt ist die Verkündigung der großen Taten Gottes an uns Menschen.
Predigen kommt vom Lateinischen „praedicare“. Das heißt preisen, öffentlich bekanntmachen, laut ankündigen. Im Griechischen: „keryssein“, d. h. verkündigen oder herolden. Davon leitet sich das griechische Wort „kerygma“ ab: die Verkündigung.
Es geht also nicht in erster Linie um den Menschen, es geht um Gott. Gott soll groß gemacht werden. Auch falls sich bei einer Predigt kein Mensch bekehrt hat, gilt doch: Gott wurde verkündigt, Sein Ruf wurde in eine verlorene Welt hinein proklamiert. Natürlich ist es wünschenswert, dass der Mensch dann auch angesprochen wird, vor der Größe Gottes zerbricht, in Staub und Asche Buße tut und von Herzen spricht: „HERR, ich bin ein verlorener Sünder, erbarme Dich über mich.“ Aber erzwingen kann man das nicht – nur erbitten.
Die bibelgemäße Predigt enthält viele Elemente. Ich kann nur einige nennen. An erster Stelle steht:
Das Lob Gottes