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In ihrem monumentalen »Katechismus« hat die katholische Kirche ihre Lehrsätze, die zum Teil als Dogmen gelten, formuliert. Das, was dort geschrieben steht, ist die Richtschnur, an welche die Katholiken sich halten sollen, die sie als unverrückbare Wahrheiten anerkennen müssen. Aus spiritueller Sicht befinden sich in diesem Werk mehrere - zum Teil krasse - Irrtümer bzw. Halbwahrheiten. Wir wollen uns in diesem Buch nur mit einem dieser Irrtümer beschäftigen, den man unbedingt als Irrlehre bezeichnen muss. Im »Katechismus der katholischen Kirche« heißt es unmissverständlich: »Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist, kehren wir nicht mehr zurück, um noch weitere Male auf Erden zu leben. Es ist dem Menschen bestimmt, ein einziges Mal zu sterben. Nach dem Tod gibt es keine Reinkarnation.« Im Gegensatz zu einigen unserer Sachbücher, in denen die Reinkarnations- und die in engem Zusammenhang damit stehende Karmalehre in großer Ausführlichkeit behandelt wird, soll hier nur zu zeigen versucht werden, wie sinnbefreit die gesamte menschliche Existenz wäre und dass sich viele Fragen niemals verlässlich beantworten ließen, wenn man nicht von der Reinkarnation ausginge. Insbesondere könnte man dann kaum von einem gerechten Gott sprechen. Das vorliegende Buch versteht sich weder als eine Agitationsschrift gegen das konfessionelle Christentum im Allgemeinen und den Katholizismus im Besonderen, noch will es den Leser dazu bringen, an die Reinkarnation zu glauben. Allerdings sollen hier einige Anregungen gegeben werden, die manche zum Nachdenken ermuntern können. Es wendet sich in erster Linie an Katholiken, die diese Irrlehre bisher ungeprüft übernommen haben.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Die Ursache aller Dinge ist der Geist. Er bringt einen Körper hervor, durch den er seine Wunder vollführt. Ist der Körper zerstört, schafft sich der Geist einen neuen Körper, der ähnliche oder höhere Eigenschaften hat.
Paracelsus (1493 bis 1541)
Sag, was will das Schicksal uns bereiten? Warum band es uns genau? Ach, du warst in abgelebten Zeiten einst meine Schwester – oder meine Frau.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832)
Wenn mich ein Asiate früge, was Europa ist, so müsste ich ihm antworten: Es ist der Weltteil, der gänzlich von dem unerhörten und unglaublichen Wahn besessen ist, dass die Geburt des Menschen sein absoluter Anfang, und er aus dem Nichts hervorgegangen sei.
Arthur Schopenhauer (1788 bis 1860)
Vorwort
1Das Leben nach dem Tod gemäß der Lehrmeinung der katholischen Kirche
2Fragen, auf welche die Kirche keine Antwort geben kann
2.1Warum bekommen die Menschen so unterschiedliche Voraussetzungen für ihr Erdenleben?
2.2Warum müssen manche Menschen ein so schweres Schicksal tragen?
2.3Wie lässt sich erklären, dass manche Menschen mit ganz herausragenden Fähigkeiten auf die Welt kommen?
2.4Wie kann man eine wirkliche Erklärung für solche genialen Fähigkeiten finden?
2.4.1Die Lehre des Generatianismus
2.4.2Die Lehre des Kreatianismus
2.4.3Die Präexistenz der menschlichen Seele
3Weist die Bibel auf die Reinkarnation hin?
3.1Zarte Hinweise auf die Reinkarnation im Alten Testament
3.2Hinweise auf die Reinkarnation im Neuen Testament
3.3Das notwendige Vergessen der Reinkarnation
4Einige Aspekte der Reinkarnations- und Karmalehre
4.1Beginn und Ende des Inkarnationskreislaufs
4.2Persönlichkeit und Individualität
4.3Der Sinn der wiederholten Erdenleben
4.4Anmerkungen zum Karmagesetz
4.5Sind wir Menschen »Selbsterlöser«?
4.5.1Sündenvergebung
4.6Die notwendige Erinnerung an frühere Erdenleben in naher Zukunft
5Schlussbetrachtung
5.1Warum sind die Lehren der katholischen Kirche über viele geistige Wahrheiten und insbesondere über das Leben des Menschen nach dem Tod so dürftig?
5.2Ist damit zu rechnen, dass die katholische Kirche jemals ihre Irrlehre, es gäbe keine Reinkarnation, aufheben wird?
Anhang (Rudolf Steiner und die Anthroposophie)
Quellennachweis
Weiterführende Literatur
Wie oft wohl bin ich schon gewandelt auf diesem Erdball des Leids, wie oft wohl hab’ ich umgewandelt den Stoff, die Form des Lebenskleids?
Wie oft mag ich schon sein gegangen durch diese Welt, aus dieser Welt, um ewig wieder anzufangen, von frischem Hoffnungstrieb geschwellt? Es steigt empor, es sinkt die Welle – so leben wir auch ohne Ruh’; unmöglich, dass sie aufwärts schnelle und nicht zurück – dem Grunde zu.
Christian Morgenstern (1871 bis 1914)
Noch bis vor etwas mehr als sechzig Jahren hatte die katholische Kirche ganz offiziell den Anspruch, die »allein seligmachende Kirche« zu sein. Andersgläubige – selbst Mitglieder der evangelischen Kirche – wurden bestenfalls als »Christen zweiter Klasse« betrachtet, denen nicht das »ewige Heil« in Aussicht stehe.
In streng gläubigen Familien wurde es den Kindern bisweilen sogar untersagt, mit Kindern, die nicht katholisch waren, zu spielen. An eine kirchliche Eheschließung mit einem Protestanten, eine sogenannte »Mischehe«, war meistens nicht zu denken.
Selbst in unserer Zeit kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass manche katholische Kirchenvertreter immer noch der Ansicht sind, auf der einzig richtigen Seite zu stehen.
Wie könnte man sonst eine Erklärung dafür finden, dass sie ihr Oberhaupt, den jeweiligen Papst, als »Stellvertreter Christi auf Erden« bezeichnen?! Viele denken gar nicht darüber nach, was das für eine Anmaßung ist! Wie kann sich ein Mensch als Stellvertreter dieses unfassbar hohen und erhabenen Gotteswesens, des wichtigsten Gottes für die Erden- und Menschenwelt halten?! Das ist noch unfassbarer, als wenn, nachdem ein König sein Schloss verlassen hat, sich der Schlosshund als dessen Stellvertreter aufspielen würde. Das zeigt deutlich, dass die katholische Kirche das Christus-Wesen nicht versteht. Die Kirchen – nicht nur die katholische – haben den Christus und das Verständnis für ihn längst verloren. Sie verstehen – wenn überhaupt – nur den Menschen Jesus, den sie gern als ›schlichten Mann von Nazareth‹ bezeichnen. Eigentlich grenzt es an Etikettenschwindel, dass sie sich »Christen« nennen oder als »christliche Kirchen« bezeichnen. Im Grunde müssten sie sich »Jesusten«, »Jesten« oder ähnlich nennen.
Der Papst lässt sich mit »Heiliger Vater« oder gar »Heiligster Vater« anreden. Wie passt das mit den Worten zusammen, die Jesus Christus in der Überlieferung nach Matthäus sprach?
Auch nennet hier auf Erden niemanden Vater; denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln.
Matthäus 23, 8
In ihrem monumentalen »Katechismus« hat die katholische Kirche ihre Lehrsätze, die zum Teil als Dogmen gelten, formuliert. Das, was dort geschrieben steht, ist die Richtschnur, an welche die Katholiken sich halten sollen, die sie als unverrückbare Wahrheiten anerkennen müssen. Aus spiritueller Sicht befinden sich in diesem Werk mehrere – zum Teil krasse – Irrtümer bzw. Halbwahrheiten.
Wir wollen uns in diesem Buch nur mit einem dieser Irrtümer beschäftigen, den man unbedingt als Irrlehre bezeichnen muss. Im »Katechismus der katholischen Kirche« heißt es:
Der Tod ist das Ende der irdischen Pilgerschaft des Menschen, der Zeit der Gnade und des Erbarmens, die Gott ihm bietet, um sein Erdenleben nach dem Plane Gottes zu leben und über sein letztes Schicksal zu entscheiden. »Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist«, kehren wir nicht mehr zurück, um noch weitere Male auf Erden zu leben. Es ist dem »Menschen bestimmt«, »ein einziges Mal zu sterben« [Hebr. 9, 27]
Nach dem Tod gibt es keine »Reinkarnation«.
Nr. 1013, S. 290
Selbstverständlich geht man im gesamten konfessionellen Christentum, also auch im Protestantismus, davon aus, dass jeder Mensch nur ein einziges Mal den irdischen Schauplatz betritt.
Die Tatsache, dass man die Reinkarnation verwirft, ist schon insofern unverständlich, als der große Kirchenvater und Kirchenlehrer Hieronymus (347 bis 420), dessen großartige Leistung es war, im Auftrage seines Bischofs die Urtexte der Bibel aus der alten hebräischen, aramäischen bzw. griechischen Sprache ins Lateinische zu übersetzen, wodurch die »Vulgata« entstand, von der Reinkarnation sprach, wenngleich er nicht diesen Terminus verwandte. So schrieb er in seinen Briefen (»Epistulae«): »Alle körperlosen und unsichtbaren Geschöpfe [...] nehmen Körper an je nach Art der Orte, zu denen sie herabsinken; zum Beispiel erst aus Äther, dann aus Luft, und wenn sie in die Nähe der Erde kommen, umgeben sie sich mit noch dichteren Körpern, um schließlich an menschliches Fleisch gefesselt zu werden. [...] Dabei wechselt der Mensch seinen Körper ebenso oft, wie er seinen Wohnsitz beim Abstieg vom Himmel zur Erde wechselt.«[1]
Im Gegensatz zu einigen unserer Sachbücher, in denen die Reinkarnations- und die in engem Zusammenhang damit stehende Karmalehre in großer Ausführlichkeit behandelt wurde, soll hier nur zu zeigen versucht werden, wie sinnbefreit die gesamte menschliche Existenz wäre und dass sich viele Fragen niemals befriedigend beantworten ließen, wenn man nicht von der Reinkarnation ausginge. Insbesondere könnte man dann kaum von einem gerechten Gott sprechen.
Das vorliegende Buch versteht sich weder als eine Agitationsschrift gegen das konfessionelle Christentum im Allgemeinen und den Katholizismus im Besonderen noch will es den Leser dazu bringen, an die Reinkarnation zu glauben. Allerdings sollen hier einige Anregungen gegeben werden, die manche zum Nachdenken ermuntern können. Es wendet sich in erster Linie an Katholiken, die diese Irrlehre bisher ungeprüft übernommen haben.