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Peter flieht vor seinen Ängsten und seiner Familie. Sein großes Abenteuer beginnt, als er einen hohen Berg erklimmt und sich Natur ersehnt. Obwohl die Witterung sehr schlecht ist, gelingt es ihm, Unterschlupf in einer großen Höhle zu finden. Sein Leben verändert sich plötzlich, als er mit einem Guru in der Höhle Bekanntschaft macht.
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Krampfhaft versuchte der kleine Junge sich zu halten. Sein Atem wurde schwer und immer schwer. „Ob sich das lohnt?“ Viele Fragen kreisten in seinem Kopf herum. Die Sonne stand schon sehr hoch und brannte auf die breite Mütze des Kindes. Die belastenden Mühen waren ihm wirklich anzusehen. Hin und wieder entglitten dem Kind die Steine, doch er stiefelte den ganzen matschigen Feldweg hoch und immer höher. In einer Kuhle suchte er Schatten, nahm seinen Rucksack ab und packte ein Butterbrot aus, das er sich heimlich geschmiert hatte. Er war weit vom Feriencamp entfernt und allmählich seinem eigentlichen Ziel so nah. „Nur noch eine Klippe, mach hinne!“, ermutigte er sich. In der Tat wurden seine Beine immer schwerer und langsam stiegen Zweifel in ihm hoch, ob er als Stadtjunge so gut klettern könne wie die Heidi in den Alpen. Taumelnd und torkelnd erreichte er schließlich eine große Höhle. Schnell ging er in den Eingang, bevor es zu regnen anfing. Es waren nicht nur Tröpfelchen, wie in der Stadt, sondern ein mächtiger Schauer, der wie eine pralle Dusche über die Landschaft herüberfegte. Das ganze Schauspiel wurde nur durch den Donner unterbrochen, der ihn kräftig durch schüttelte. Hans sagte zu Boden und fühlte eine gewisse Geborgenheit durch den kleinen Grasteppich, der sich einige Meter in der Höhle ausbreitete. Zudem entdeckte er eine kleine Wasserquelle, was ihn sehr beruhigte und dessen Plätschern ihn sehr langsam einschlafen ließ.
Langsam öffnete er die Augen, die Dunkelheit ergriff die Höhle und der Junge war gezwungen, seine Taschenlampe heraus zu holen und einzuschalten. Doch was sah er da? Er rieb sich seine müden Augen und wollte es nicht glauben. In der Ecke der Höhle sah er eine ältere Gestalt Feuer anzünden. Langsam kam der alte Mann zu ihm. Als müsse er sich schützen, zog der Junge seinen Rucksack vor seinen Körper. Erschreckend und unheimlich sah diese Gestalt aus. Vielleicht träumte er? Er trommelte mit seinen Fingern gegen seine Wangen - nein es war wahr, alles entsprach der Realität. Von der langen Wanderung immer noch erschöpft, kroch Peter in die äußerste Ecke der Höhle. Der alte Mann setzte sich langsam vor ihm hin und lächelte. „Hab keine Angst, ich lebe nur hier - ganz allein...“, erklärte der Alte freimütig. Sofort entspannte der Junge sich und schaute den Mann an. Langsam erhob sich dieser und begleitete den Jungen zum Feuer. Natürlich kamen Fragen in Peter auf:
Was macht der Mann alleine hier? Konnte er ihm helfen? War er flüchtig? Ist der Mann gefährlich? - Der alte Mann konnte scheinbar in den Augen des Jungen lesen. Deshalb erklärte er ohne Scheu: „Ich bin aus der Stadt geflüchtet- Sie war mir zu laut und zu turbulent. Außerdem ging es sowieso nur immer um Zaster“, wobei er seinen Zeigefinger und Daumen rieb. Peter musste lachen und es entfiel ihm ein „Ich auch...“. „Ja“, sagte der Bärtige, „wer außer uns suchenden Menschen soll sich hier in die Höhle verirren?“ Diese Worte klangen so wahr, so echt, als ob der alte Mann seine gesamte Lebensgeschichte erschlossen hätte. Es gab sicher sehr wenige Leute, die sich in einer Höhle beheimaten können. Dieses große Steingebilde hat etwas Eigenartiges, etwas Verstecktes, ein Geheimnis, das es zu ergründen gilt. „Hier ist alles einfach, klar und schön. Vieles siehst du vom Eingang aus nicht. Genauso siehst du vieles im Leben nicht, obwohl es da ist.“ Peters Magen fing an zu knurren, so dass sie gleichzeitig lachen mussten. Beide nahmen sich noch ein wenig auf dem Feuer gebratenen Fisch, und die Augen von Peter fielen zu. Sofort nahmen heftige Träume ihn gefangen und er schlief feste ein. Über ihn wachte der Guru und murmelte seine einschläfernden Mantras. Ein neuer und freundlicher Tag brach an.