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Die Hassgöttin Eris unternimmt eine lehrreiche Reise und entdeckt Gefühle, die sie bisher nicht kannte. Aphrodite leidet unter Eris. Ob sie sich ändert? Wie kann Zeus helfen? Dieser Krimi um Menschen und griechische Götter beruht auf Tatsachen des Erdbebens in Nepal 2015. Dieses Buch enthält Verweise auf entsprechende Internetseiten und schöne Fotos aus Nepal.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Durch eine kleine Halle geht man direkt zum Zentralraum. Von dort aus hört man schon ein lautes, helles Lachen. Vier Fenster sind zu einer Spitze geformt und es scheint, als ob man in einem Cockpit säße. Auf einem Stuhl lehnt lachend Eris, die Streitgöttin, die Göttin des Hasses. Eigentlich würde niemand es für möglich halten, denn sie sieht doch so schön aus und hat ein so charmantes Wesen. Doch ihr heiteres Lachen und ihre charismatischen Bewegungen täuschen über die Tatsachen hinweg. Eris schaut gespannt aus dem Fenster. Das macht sie nicht nur aus Neugierde, sondern aus einem Schachzug heraus, den man ihrem Gesicht schon ansieht. Sie hat etwas Böses vor. Mit dem Pult kann sie das Wetter der Welt steuern, jedoch auch Geschicke jedes einzelnen Menschen und ganzer Menschengruppen. Sie hat ein Suchprogramm, womit sie verschiedene Charaktere erfassen und gemeinsam manipulieren kann.
Sie lehnt sich herunter zum Papierkorb und gewahrt eine zusammengerollt Zeitung. Wütend ruft sie ihre Schwester Aphrodite, die es gerne vermeidet, dass die hasserfüllte Schwester Eris sich an Qualen und dem Verderb der Welt ergötzt. Sie ist nämlich ganz anders, bescheiden und klug. Sie liebt das Schöne und jeglichen Erfolg der Menschen. Das ist auch der Grund, warum sie Prometheus so liebt. Er ist ein Gott ihrer Liebe. Prometheus hat nämlich den Menschen das Feuer gebracht und damit Zeus erzürnt. Dieser hat Eris gefragt, welche Strafe für Prometheus gerecht wäre. Voller Freude hat sie dem Göttervater vorgeschlagen, den Verräter an einen Felsen zu binden, langsam verhungern zu lassen und die Tortur dadurch zu steigern, in dem ein Adler seine Leber fressen sollte. So geschah es dann auch. Jedes Mal, wenn der große Vogel mit seinem Schnabel in die Brust von Prometheus pikste, dann lachte sie hell auf, als wäre sie ein Kind. Aphrodite jedoch sah dieses Treiben mit Schrecken und bat den Göttervater um Gnade für Prometheus. Eris und Aphrodite waren zwar Geschwister, doch unterschiedlicher konnten sie nicht sein. Das erklärt natürlich auch, dass die kleine Schwester die Zeitung in den Papierkorb geworfen hatte, damit die große Rachsüchtige nicht von Zeitungsartikeln inspiriert werden konnte. Die große Schwester nahm langsam die Zeitung heraus, ahnt wer dahintersteckt.
Zunächst liest sie mit sichtbarem Genuss und totaler Zufriedenheit den Zeitungsartikel im
„Spiegel online vom 26.04.2015“: Nepal
Die Erdbeben in Nepal haben überrascht, der Regen ist zu erwarten
Bis vor neun Tagen war das Dorf Kuwindi ein Idyll: Die 170 Häuser schmiegten sich an einen Hang, an dem die Bauern mit geduldiger Hand Terrassen angelegt hatten. Eine Quelle versorgte das Dorf das ganze Jahr über mit kühlem Wasser. Mais, Reis und Weizen gediehen so gut, dass viele Eltern im Dorf es sich leisten konnten, ihre Kinder - Jungen wie Mädchen - auf die höhere Schule zu schicken, manche sogar in das vier Autostunden entfernte Kathmandu aufs College.
Abends gab es öfter mal ein Glas Schnaps mit Aussicht: Der über siebentausend Meter hohe Gauri Shankar dominiert in diesem Teil des Sindupalchock Distrikts die Bergkulisse Nepals.
Dann bebte am 25. April die Erde, Kuwindi wurde ausgelöscht: Keines der aus Ziegel, Lehm und Feldstein gebauten Bauernhäuser hat den Erdstößen standgehalten. Kuwindi sieht heute aus, als habe ein Riese mit lockerer Hand Schutthaufen in die Felder gestreut. Was steht, sind zusammengeflickte Zelte: Unter ihnen hocken die Dörfler, einst stolze Selbstversorger, die sich noch lange nicht vom Schock erholt haben.
Keine Hoffnung auf Hilfe