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Hier präsentiere ich also kleine Geschichten aus der Welt der Säugetiere. Im Wesentlichen stimmen die Tatsachen, doch Kleinigkeiten habe ich mir erlaubt auszuschmücken.
Allen Eltern und euch Kindern wünsche ich viel Spaß beim Lesen: Euer Jalo
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Früher lebten Kühe und Pferde oftmals auf der selben Weide. So geschah es nun eines Tages, dass ein eben erst geborenes Fohlen von seiner Mutter weg watschelte und in die Nähe einer Kuh kam. Eiligst folgte ihm natürlich die Mutter und sah bereits, dass ihr kleines Baby am Euter der Kuhdame nuckelte. „Entschuldigen Sie bitte, Frau Kuh! Mein Baby hat sich verlaufen.“ Die Kuh antwortete: „Das macht doch gar nichts. - Übrigens saugt ihr Kälbchen viel sanfter an meinen Zitzen, als die Melkmaschine des Bauern.“ Die Stute rief also ihr Fohlen zu sich: „Schätzchen, komm zu deiner Mami - bei mir kriegst du die richtige Milch.“ Sofort erkannte das Fohlen die Stimme seiner Mutter und wandte sich der richtigen Milchbar zu.
Es passiert allerdings sehr selten, dass Tiere ihre Mutter verfehlen und an falschen Zitzen andocken. Manchmal ist es so, dass Waisenkinder von fremden Müttern derselben Tierart aufgezogen werden. Jedenfalls schmeckte die Milch der Stute dem Fohlen viel besser, als die Kuhmilch. Jedes Tier hat nämlich seine ganz besonders Art typische Milch. Die Milch unterscheidet sich im Fett-, Vitamin- und Proteingehalt. Das ist natürlich auch nötig, weil jedes Jungtier seine Bedürfnisse hat. Das sieht man ganz klar an Seehunden, deren Jungtiere fetthaltige Milch brauchen, um im Winter nicht zu erfrieren. Rentiere brauchen für ihren Knochenaufbau besonders Milch, die viel Kalzium enthält. Oder Mäusemilch, zum Beispiel, würde einem Elefantenbaby nichts nutzen. Erstens gäbe es zu wenig davon und zweitens wäre sie nicht kräftigend genug.
In Afrika gibt es weite Steppen und in großen Abständen wachsen stämmige Bäume. Die Blätter, die Giraffen am liebsten mögen, kommen von den Akazien. Damit hat es seine Tücken, wie diese Geschichte erzählt:
Eines Tages, als die Sonne schon zu sinken begann, wollte eine Giraffenkuh ihrem Baby eine lebenswichtige Lektion erteilen. Sie mahnte schon jeden Tag, dass Ihr kleiner Schatz nur von ihrer Milch trinken dürfe. Da sie jedoch Angst hatte, weil der Kleine öfter Blätter vom Boden aufhob und kaute, sah sie ihr Kind stets in Gefahr.
Deshalb zupfte sie von einer Akazien zwei Blätter ab und ließ das Giraffen Baby zunächst vom erst gezupften Blatt probieren. „Dieses Blatt schmeckt süß, nicht wahr? Süße Blätter darfst du essen, nachdem du sie natürlich ordentlich gekaut hast. - Und jetzt probiere ganz langsam das zweite Blatt. - Was merkst du?“ Das Giraffen Baby verzog sein Gesicht und spuckte das Blatt aus. „Du siehst also selber, mein Kleiner, dass du auf keinen Fall Blätter essen darfst, die scharf oder sauer schmecken - sie sind nämlich sehr, sehr giftig.“ Das Baby fing an zu weinen. Es hatte nämlich noch minutenlang diesen ekligen Geschmack auf der Zunge. Die Mutter stellte sich dabei und sagte: „Gegen diesen widerlichen Geschmack hilft nur meine Milch.“ Sofort trank das kleine Baby die Milch der Mutter und hatte wieder einiges gelernt.