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Glenn Scott war ein ziemlich ungewöhnlicher Mann. Jetzt arbeitete er für den Rancher McGowan, einen dickköpfigen, aus Irland stammenden Mann – und dessen schöner Tochter, der Halbindianerin Kathy. Scott eilte ein besonderer Ruf lange voraus. Er galt als der Mann, der allein eine durchgehende Rinderherde aufgehalten hatte. Aber als er auf die Verbrecher Cobra und Parker trifft, scheint der Mann mit dem alten Colt Paterson seine Meister gefunden zu haben. Aber so schnell gibt Glenn Scott nicht auf …
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Glenn Stirling & Tomos Forrest
Glenn Scott, der Texaner
Falsche Freunde
Western
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Hugo Kastner mit Bärenklau Exklusiv, 2023
Der ursprüngliche Roman »Banditenerbe«, der Saga um Glenn Scott, wurde korrigiert, ergänzt und behutsam bearbeitet von Tomos Forrest
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Glenn Scott, der Texaner
- Falsche Freunde -
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
Der Autor Glenn Stirling
Aus der Feder von Tomos Forrest sind weiterhin erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung:
Glenn Scott war ein ziemlich ungewöhnlicher Mann. Jetzt arbeitete er für den Rancher McGowan, einen dickköpfigen, aus Irland stammenden Mann – und dessen schöner Tochter, der Halbindianerin Kathy. Scott eilte ein besonderer Ruf lange voraus. Er galt als der Mann, der allein eine durchgehende Rinderherde aufgehalten hatte. Aber als er auf die Verbrecher Cobra und Parker trifft, scheint der Mann mit dem alten Colt Paterson seine Meister gefunden zu haben. Aber so schnell gibt Glenn Scott nicht auf …
***
von Glenn Stirling und Tomos Forrest
Der Mann, der sich jetzt im Sattel aufrichtete, bot ein beeindruckendes Bild. Breitschultrig und hochgewachsen, blonde, halblange Haare, die sich unter dem breitrandigen Hut hervorringelten. Sein Pferd zeigte deutlich Spuren eines anstrengenden Rittes, ebenso seine vollkommen vom Staub bedeckte Kleidung. Seltsam auch das maßgeschneiderte Holster, aus dem der Griff eines uralten Colt Paterson schaute. Niemand nutzte noch eine solche, umständlich zu ladende, fünfschüssige Waffe. Aber für ihn hatte sie eine besondere Bedeutung.
Vieles hatte sich für Glenn Scott in den vergangenen drei Jahren verändert.
Er hielt Rückschau, als er die Kälber auf die Ranch getrieben hatte, innere Rückschau vom Sattel aus. Denn gerade waren seine Gedanken zu Kathy gewandert, der hübschen, jungen Halbindianerin. Tochter des Mannes, der ihn nun schon gut drei Jahre beschäftigte. McGowan war mit einer Indianerin verheiratet, was noch immer für viele unverständlich war. Heute war der Rancher einer der ganz großen Rinderzüchter in Texas. Und Kathy hatte Glenn freundlich zugelächelt, als er die Herde mit den Jungtieren antrieb.
»Komm gesund zurück!«, rief sie ihm zu, und sprachlos vor so viel Freundlichkeit hatte er nur an den Hutrand getippt, ein verlegenes »Madam!« herausgequetscht und dabei gespürt, dass er feuerrot wurde.
Jetzt hatte er es geschafft und wartete, bis das Corralgitter geschlossen war. Der Staub, den die eingetriebenen Kälber verursacht hatten, begann sich zu senken. Zwei mit Staub panierte Gesichter und aus allen Poren schwitzende Verladecowboys näherten sich Glenn und grinsten ihn erleichtert an.
»Das wäre geschafft«, sagte der eine und lehnte sich auf das Sattelhorn.
Glenn zog seinen Tabaksbeutel heraus und warf ihn dem Mann zu. Aus der Staubschicht leuchteten Glenn zwei helle Augen an, und unter dem Hut quoll eine Strähne blonden Haares hervor.
Der andere war hager, groß und hielt den Kopf leicht vorgebeugt. Wie sein Gefährte – und wie die meisten Cowboys – hatte er eine etwas zischelnde Aussprache, weil ihm die meisten Vorderzähne fehlten. Tribute, die an wilde Rinder verloren gegangen waren.
»Du bist neu hier, nicht wahr?«, fragte der Blonde und rollte sich geschickt eine Zigarette.
»Ich bin seit drei Jahren bei McGowan.«
Der lange Hagere schüttelte verblüfft den Kopf. »Mensch, und dich haben wir noch nie hier in Lamar gesehen. Hast du dich auf der Ranch eingegraben? Eh, Tenn, er ist seit drei Jahren bei McGowan!«
Der blonde Tenn zuckte die Schultern. »Ich kannte einen, der war zehn Jahre bei McGowan und hat erst nach dieser Zeit Lamar betreten.« Er warf den Beutel seinem hageren Gefährten hinüber. »Fang, Ces!«
Als der hagere Ces seine Zigarette drehte und den Beutel schließlich Glenn zurückwarf, meinte Tenn: »Hast du was gegen Städte? Ich meine, dein Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Glenn Scott … hm, wenn ich nur wüsste, wohin ich das stecken müsste?« Er zog tief an seiner Zigarette, dann schien es ihm eingefallen zu sein. Er lachte und sagte: »Ich hab’s! Mensch, Glenn, du bist der verrückte Hund, der oben in … in … na, wie hieß das Kaff denn eigentlich?«
»Wendover«, erklärte Glenn ungerührt.
»Richtig! In Wendover hat dieser Kerl eine ganze Rinderherde aufgehalten, die in Stampede die Stadt niederwalzen wollte. Mann, wie hast du das fertiggebracht?«
Glenn zuckte die Schultern. »Es ist nicht wichtig. Ich denke nicht gerne an Wendover.«
Tenn zog eine Grimasse. »Hast du das gehört, Ces! Er denkt nicht gerne an Wendover! Mann, Glenn, du bist vielleicht ’ne komische Nummer. Die haben das sogar in die Zeitung geschrieben. Du bist doch ganz berühmt geworden!«
»Vorher war es aber anders, und ich habe ein gutes Gedächtnis«, erwiderte Glenn Scott. Er entsann sich sehr gut, wie sie ihn dauernd mit seinem Vater in Verbindung gebracht hatten, wie sie es dem Sohne nachtrugen, dass sein Vater ein Revolvermann und Spieler war. Und er erinnerte sich auch an die Armut und das Elend jener Zeit. Nein, es gab keine guten Erinnerungen. Schon gar nicht an die Stampede, bei der sein Vater ums Leben gekommen war.
»Ich will davon nichts mehr wissen«, erklärte er knapp.
Ces nickte, als könne er das verstehen. Tenn musterte den schlanken Cowboy, dessen Gesicht eine Härte zeigte, die ihm schon gleich aufgefallen war. Jetzt verstand er auch, weshalb McGowan diesen Cowboy ganz allein mit vierhundert halbverrückten Jährlingen nach Lamar geschickt hatte. Alle anderen Jahre hatten wenigstens drei Reiter das Vieh getrieben. Dieser Glenn Scott war allein damit angekommen.
»Du scheinst bei McGowan eine ganz schöne Geige zu spielen, dass er dich allein mit der Herde geschickt hat.« Tenn sah nach diesen Worten gespannt auf Glenns Mund, als erwarte er von da eine Offenbarung.
»Ich tue nur, was mir aufgetragen wurde«, erwiderte Glenn knapp. »Jetzt brauche ich nur noch die Quittung.«
»Die gibt dir der Boss. Dort drüben in der Baracke.«
Sie ritten zu dritt hinüber. Unterwegs fragte Ces: »Wie gefällt es dir bei McGowan?«
»Gut.«
»Wirst du an ihn auch so eine Erinnerung haben wie an die Stadt da oben, an Wendover?«
»Nein. McGowan ist ein anständiger Mann.«
Tenn lachte. »Na, ich kenne da auch ein paar andere Geschichten. Er hat eine Indianerin zur Frau. Das sagt 'ne Menge.«
Glenn hob die Brauen. »So? Mir nicht. Die Frau ist in Ordnung.«
Eifrig fragte Ces: »Ihr sollt doch auch Mexikaner in der Mannschaft haben, ist das wahr?«
»Es ist wahr.«
»Zwei sind doch früher Rustler (Viehdiebe) gewesen, und McGowan hat sie trotzdem eingestellt. Ist das auch wahr?«
Es stimmte, aber Glenn sagte: »Ich weiß davon nichts.«
»Und du kommst aus Texas? Jedenfalls sprichst du wie ein Texaner.«
»Geboren in Wolfforth bei Lubbock. Als ich noch klein war, sind wir dort weggezogen und nach Wyoming gegangen.«
Sie waren beim Verladebüro angelangt, saßen ab und machten die Pferde fest. Die Tiere soffen durstig im lauen Wasser, das vor dem Haltebalken in einem Trog wie ein Spiegel die Sonne reflektierte.
»Unser Boss war früher auch mal in diesem Kaff«, meinte Tenn. »Ich hab’ den Namen schon wieder vergessen … Wendover, ja, richtig, er war auch mal dort. Vielleicht kennt er dich.«
Glenn zögerte, einzutreten. Doch er konnte nicht dieser Begegnung mit einem Manne ausweichen, nur weil der zufällig auch aus Wendover stammte.
Da sah er ihn schon. Ein bulliger Mann mit grauem Haar und einer kleinen Glatze auf dem Hinterkopf. Dennoch war der Mann nicht so alt, wie er wirkte.
Will Snyder!, fuhr es Glenn durch den Kopf. Deputy Marshal Will Snyder aus Wendover. Und eigentlich waren es keine üblen Gedanken, die Glenn bei diesem Anblick verspürte.
Snyder schrieb etwas und sah noch nicht auf, auch nicht, als Ces sich deutlich räusperte.
»Setzt euch, und du, Tenn, hol den Brandy aus dem Schrank. Gieß schon mal ein!«, sagte Snyder und schrieb weiter, ohne aufzublicken.
Der Klang der Stimme, einer vertrauten Stimme, ließ Glenn lächeln. Die Erinnerungen kamen stürmisch. Wendover in der Zeit, lange bevor das mit der Rinderherde passierte. Damals war er noch Cowboy bei Ali Ionu gewesen. Und Snyder ritt für das Gesetz von Wendover. Als Deputy Marshal. Später zog er nach Süden, weil er sich mit Marshal Battkinson nicht vertrug. Aber vorher war er der einzige Mensch gewesen, der immer ein anständiges und loyales Verhalten Glenn Scott gegenüber gezeigt hatte.
Sie waren in Wendover so etwas wie Freunde geworden, ohne sich je gesagt zu haben, dass sie es waren. Snyders damaliger Weggang hatte Glenn geschmerzt.
Und nun saß dieser Mann ihm gegenüber. In Lamar, wo er vielleicht schon die ganzen zwei Jahre wirkte, eben so lange, wie Glenn bei McGowan als Cowboy arbeitete, und beide hatten nie eine Ahnung voneinander gehabt.
Da sah Snyder auf. Er kniff ein Auge zusammen, schluckte, dann grollte sein Bass: »Sag mal, Cowboy, wenn du nicht Glenn Scott bist, fress‘ ich meinen Hut!«
Glenn lachte. »Du brauchst nicht in den Filz zu beißen, Marshal!«
Sie schüttelten sich die Hände, und der bullige Snyder sagte: »Marshal? Das war einmal. Jetzt bin ich der Agent der Santa Fe Railroad. – Gieß ein, Tenn, jetzt haben wir einen doppelten Grund. – Mensch, Junge, wie kommst du ausgerechnet hierher? Ich habe so viel von dir gehört. Und jetzt bist du bei McGowan? Bei diesem alten Hundesohn?«
»Er ist in Ordnung. Es geht mir gut bei ihm. Ich bin seit drei Jahren da. Ich bin sehr zufrieden.«
Snyder sah ihn scharf an. »Das klingt sehr einstudiert. Sicher, gegen die Zeit in Wendover bei Ionu muss es bei McGowan wie in einem Paradies zugehen. Aber bist du wirklich zufrieden? Zwischen ehemaligen Rustlern, zwischen Rothäuten und …« Er brach ab, als scheute er sich, auch noch das hinzuzufügen, was man McGowans Umgebung nachsagte. Er meinte McGowans Tochter, ein Halbblut, das der Reverend in Lamar als Ausgeburt des Teufels bezeichnet hatte. Überhaupt redete man in Lamar viel über McGowan. Teuflische Künste und ähnlichen Unfug sagte man ihm nach. Die abergläubischen, einfachen Menschen in Lamar waren schnell geneigt, solchen Unsinn zu glauben. Vielleicht, weil McGowan eine Indianerin geheiratet hatte, vielleicht, weil er ganz selten in die Stadt kam, vielleicht auch, weil er eine persönliche Feindschaft zu dem vielgeachteten Reverend Pauls bei jeder Gelegenheit austrug.
»Du solltest das nicht glauben«, erwiderte Glenn. »McGowan ist in Ordnung.«
»Du hast vielleicht recht«, entgegnete Snyder. »Lamar ist eine friedliche Stadt, auf ein paar dumme Redereien kommt es hier nicht an.«
»Seit drei Jahren hat hier keiner mehr herumgeknallt«, fügte Tenn hinzu. »Wirklich ein ruhiger Platz.«
Sie lachten, und Ces meinte: »Es stimmt schon, eigentlich will hier jeder nur seine Ruhe haben und seinen eigenen Kram erledigen.«
Sie tranken darauf, dass es immer so bleiben möge. Glenn dachte sich dabei, wie gut das auch in Wendover hätte so sein können. Aber dort war immerzu Zwietracht und Streit. Allein die nackte Tatsache, dass es McGowan und dessen eigenartige Mannschaft gab, hätte in Wendover schon einen blutigen Krieg entfesselt. Hier redeten die Leute nur über ihn. Sonst nichts.
Aber so sehr sie auch den Frieden mit Brandy begossen, er war in diesen Sekunden schon beendet, und keiner der vier Männer ahnte das. Am wenigsten Will Snyder, und gerade er würde schon in einer Stunde die größten Sorgen haben. Nicht nur Sorgen.
Sie kamen von Süden her über die Hochebene und erreichten den tiefen Einschnitt des Arkansas gegen Mittag. Sie sahen von oben herab auf das silberne Band des Stromes, sahen die beiden Stahlstränge der Atchinson, Topeka & Santa Fe Railroad und auch die Stadt, wie buntgewürfelt, am Ufer des Stromes. In ihr verschwand das Schienenband, und aus ihr kam es weiter hinten wieder hervor.
Vier Männer starrten hinab ins Tal. Vier Männer auf struppigen, staubigen Pferden. Auch sie selbst waren staubig. Ihre Bärte hatten lange kein Messer mehr gesehen, und ihre Haare quollen hinten zottig unter den Hüten hervor.
Nur ihre Revolver waren glatt und sauber. Es wirkte, als trüge eine vor Schmutz und Schmant starrende und in Lumpen gehüllte Pueblo Indianerin eine Halskette purer Smaragde.
Auch ihre Pferde verursachten mit ihrem struppigen, staubigen Fell einen falschen Eindruck. Es waren breitbrüstige Broncos, deren Hinterhand verriet, dass sie in den Bergen aufgewachsen waren. Kräftig, fest standen die Hufe auf dem Boden. Die Ganaschen waren trocken, die Nüstern verrieten Temperament.