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Es war wieder einer dieser verfluchten Tage, als Mike Scully, Vormann der Bären-Ranch, drei Reiter, einer davon verwundet, auf seinem Ritt durch das Gelände trifft und mit auf die Ranch nimmt. Doch damit sollte der Tag keineswegs besser werden, denn die drei entpuppen sich als nicht so harmlos, wie sie sich zu Anfang gaben. Bald trifft auch Billy Jenkins von der Special Police sowie der Boss der Ranch ein, die auf der Spur von Banditen reiten. Es kommt, wie es kommen muss und am Ende geht auch Mike k.o.
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Glenn Stirling
Glenn Stirling schrieb
Billy-Jenkins-Abenteuer
Mike geht k. o.
aus dem Amerikanischen Westen
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Steve Mayer nach Motiven, 2022
Korrektorat: Thomas Ostwald
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Wissenswertes
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
Weitere Billy-Jenkins-Bände
Es war wieder einer dieser verfluchten Tage, als Mike Scully, Vormann der Bären-Ranch, drei Reiter, einer davon verwundet, auf seinem Ritt durch das Gelände trifft und mit auf die Ranch nimmt. Doch damit sollte der Tag keineswegs besser werden, denn die drei entpuppen sich als nicht so harmlos, wie sie sich zu Anfang gaben. Bald trifft auch Billy Jenkins von der Special Police sowie der Boss der Ranch ein, die auf der Spur von Banditen reiten. Es kommt, wie es kommen muss und am Ende geht auch Mike k.o.
***
Die Kleidung und Ausrüstung des Cowboys sieht malerisch und romantisch aus. Dennoch ist jedes einzelne Stück notwendig und zweckmäßig.
Der Hut (Stetson, Sombrero) hat einen breiten Rand, um das Gesicht vor Sonnenstrahlen bzw. vor Regen zu schützen. Mit dem Hut schöpft der Cowboy auch Wasser.
Die Bandana, das bunte Halstuch, dient in erster Linie dazu, Mund und Nase vor Staub zu schützen, wenn der Cowboy hinter einer Rinderherde herreitet oder wenn ein regelrechter Staubsturm aufkommt. Außerdem wird das Tuch zu mancherlei Zwecken benutzt: als Waschlappen, als Verband bei Verletzungen, als Schweißtuch usw. Der Knoten wird nur vorn getragen, wenn das Tuch (bei festlichen Anlässen) als Zierde dient; in diesem Fall ist es gewöhnlich aus Seide.
Das Flanellhemd ist weich, hat Brusttaschen und schmutzt nicht so rasch, weil es buntkariert ist. Im Winter und bei Regen hält es warm, und im Sommer saugt es den Schweiß auf.
Die ledernen Chaparejos (Abkürzung: Chaps) werden über die Reithosen geschnallt und schützen die Beine gegen Dornen, Stacheln, gegen die Stöße der Rinderhörner und gegen Pferdebisse. Im Winter sind diese Überhosen an den Außenseiten mit Angorafell besetzt.
Die Tapaderos (Abkürzung: Taps) über den Steigbügeln schützen den Fuß des Reiters vor Dornen und langen zähen Gräsern.
Die Sporen sind unbedingt notwendig, weil der Cowboy mit ihnen das Pferd dirigiert. Im Gegensatz zum europäischen Reiter hat der Cowboy langgeschnallte Steigbügel, in denen er beim Galopp steht. Da die Hände meist mit anderen Dingen beschäftigt sind (Lassieren, Peitscheschwingen, Schießen), muss er das Pferd mit den Sporen antreiben bzw. ihm Anweisungen geben. Ein kleiner Druck mit den Sporen genügt meist. Jeder Cowboy vermeidet es, das Tier damit zu quälen. Sporenwunden findet man meist nur an Pferden mexikanischer Gauchos. Cowponys kennen den Trab nicht, sondern gehen gewöhnlich vom Stand gleich in den Galopp.
Die Cowboystiefel sind meist aus weichem Leder und kürzer als die europäischen Reitstiefel. Diese Cowboystiefel sind leicht und bequem. Ihr hoher Absatz hindert den Fuß, durch den Steigbügel zu rutschen. Der Cowboy setzt nicht den Fußballen in den Bügel wie der Europäer, sondern steckt den Fuß bis zum Absatz in den Bügel.
Über seiner gewöhnlichen Kleidung trägt der Cowboy bei starkem Regen eine Lederjacke oder eine Ölhaut.
Die Stimme ist wie ein grollendes Gewitter, abgrundtief und gewaltig. Sie orgelt durch das geöffnete Fenster über den weiten Hof. Es ist die Stimme eines Mannes, könnte man meinen, eines Mannes, der mit Fass hohlem Bass eine unerhörte Glanzarie schmettert.
»Grim-Mike! … Mike Scully! … Du Hundesohn! … Du dreckiger Spatz einer hirnlosen Klapperschlange! … Du gefräßige Stinkmorchel! … Du dreimal gehenkter Rindsknochen! … Du …«
»Okay, Liebling«, grinst Grim-Mike unerschüttert. »Hast in allem recht, Baby. Weiß zwar noch nicht, um was es eigentlich geht, aber, zum Teufel, so, wie’s klingt, musst du recht haben!«
Mike Scully, untersetzt, braunhaarig und mit grimmigen, buschigen Augenbrauen, unter denen lustige, blanke Augen sprühen, spitzt den Mund und spuckt einer Sandwespe genau auf die schillernden Flügel, während das Insekt gerade damit beschäftigt ist, eine dicke, blauschimmernde Raupe anzustechen, um sie in ihre Höhle zu schleppen.
Er lacht zufrieden, als die Wespe erschrocken davonstiebt, schwirrend und glitzernd, und dann richtet er seinen Kopf auf und blickt misstrauisch forschend über den Hof nach dem aus Lehmziegeln gebauten Küchenhaus.
Ist wirklich keine Schönheit, denkt Grim-Mike verdrossen. Ein Kinn wie ein Preisboxer, mit drahtigen, schwarzen Haaren, die einsam aus den zahlreichen, braunen Warzen sprießen, und dann die Figur … Junge, Junge, so ’ne Figur ist wirklich einzigartig. Mit der kann sie jede Konkurrenz in die Pfanne hauen. Miss Fass ist ihr sicher, vielleicht auch Miss Bart oder so was Ähnliches. Und was das Doppelkinn der prachtvollen Esmeralda anbelangt, so ist das eigentlich gar kein richtiges Doppelkinn mehr! Wenn man genau hinsieht, sind’s eigentlich drei verschiedene Kinnwülste, die wie breite Autoreifen sich um den unsichtbaren Hals hinziehen! Nee, denkt Mike Scully entschieden, ich hab’ wirklich noch nie im Leben so ’ne Frau gesehen. Aber vielleicht ist’s überhaupt keine, was? Vielleicht hat sie sich nur verkleidet, ein paar dicke Kissen unter die Bluse geschoben und so einen Hahnenkamm in den Dutt gesteckt. Wenn’s nach der Stimme und nach dem Aussehen geht, dann ist Esmeralda sicher ein Mann!
»Ay caramba, maledito!«, schreit Esmeralda wieder. »Fünf Flaschen Whisky waren es … fünf große Flaschen … Und dazu noch der Schinken und die anderen Sachen alle … Durch den Wolf werde ich dich leiern, du krummbeinige Kröte …«
Die Mexikanerin schnauft erschöpft und wischt sich mit der fleckigen Schürze über den breiten Mund.
Mike sieht verblüfft auf. Wenn von Whisky die Rede ist, wird er immer hellhörig. Was sagt sie da? Fünf Flaschen Whisky? So viel waren seit Monaten nicht mehr auf der Ranch gewesen. Mike ist zwar kein ausgesprochener Alkoholgegner, im Gegenteil, aber seit er die Leitung der »Bären-Ranch« übernommen hat, achtet er darauf, dass Jerry sich nicht dem stillen Suff ergibt. Mike fühlt väterliche Anwandlungen, wenn er an Jerry denkt. Jerry Hill ist noch jung, und wenn einer glaubt, ein Mann werden zu müssen, gerät er leicht in Versuchung, seine Mannbarkeit am Schnaps auszulassen.
Wird höchste Zeit, dass Dick sich mal wieder hier sehen lässt, überlegt der Cowboy sinnend. Scheint tatsächlich bald alles drunter und drüber zu gehen. Jerry drückt sich in der Gegend herum, Esmeralda keift und knurrt von früh bis spät, bloß ich Idiot muss die ganze Arbeit machen, Hölle und Teufel! Und der alte Hill hockt in seiner Klause da hinten zwischen den Büschen und wälzt staubige Schwarten über Indianersprachen und so.
Ist überhaupt ziemlich zusammengefallen, der alte Hill, denkt Mike langsam und umständlich.