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Der Band Rückschau 04 ist kleinen- (Brigade), kleineren- (Abteilung/ Bataillon) und kleinsten- (Kompanie) und daher oft vergessenen Heerestruppen gewidmet, die überhastet aufgestellt und an der Südfront zur Abriegelung der sowjetischen Angriffsoperationen nach der Schließung des Kessels um Stalingrad eingesetzt wurden. Vom Einsatz der Panzer-Abteilung 138 ist das Kriegstagebuch überliefert. Es ist Zeugnis des Kampfes im Winter 1942/1943 an einer Front in Not. Zum Fallschirmjäger-Bataillon z.b.V. 100 existiert ein Zeitzeugenbericht. (Vermutlich lautete die offizielle Bezeichnung: Luftwaffen-Feld-Bataillon z.b.V. 100) Die selbständigen Panzer-Jäger-Kompanien lassen sich nur anhand der organisatorischen Daten rekonstruieren. In den mir vorliegenden Unterlagen der Heeresgruppe Don tauchen die Panzer-Jäger-Kompanien 515 und 516 nur 1x auf, als schlichtes Zeichen in einer Gliederungsskizze.
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Seitenzahl: 127
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Panzer-Jäger-Kompanien 11, 12, 13
Panzer-Jäger-Kompanien 515, 516, 517, 518
Panzerverband 700
Fallschirmjäger-Bataillon (Luftwaffenfeld-Bataillon) 100
SS-Brigade Schuldt
leichte Artillerie-Abteilungen 934, 935
Rückschau 04
Dieses Buch erscheint außerhalb meiner Buchreihe
„Organisationsgeschichte der deutschen Heeresartillerie
im II. Weltkrieg“.
www.balsi.de/heeresartillerie
Hinweise finden Sie am Buchende
Dt. Nationalbibliothek + BA/MA
Vorwort
Buchreihe „Rückschau“
Kriegstagebuch der Panzer-Abt. 138
Panzer-Jäger-Kompanie 11
Panzer-Jäger-Kompanie 12
Panzer-Jäger-Kompanie 13
„Kriemhilde“–Einheiten: 345./386.ID
schwere Panzer-Jäger-Kompanie 515
schwere Panzer-Jäger-Kompanie 516
schwere Panzer-Jäger-Kompanie 517
schwere Panzer-Jäger-Kompanie 518
934 (le. Artillerie-Abteilung/mot.)
935 (le. Artillerie-Abteilung/mot.)
Fallschirmjäger-Bataillon 100
SS-Brigade Schuldt
Panzerverband 700
12/1942 – 01/1943 - Millerowo
Quellen
Hinweis „Heeresartillerie“ Buchreihe
Alle Bände meiner Buchreihe „Organisationsgeschichte der deutschen Heeresartillerie im II. Weltkrieg - Artillerie als Heerestruppe“ sind in der Deutschen Nationalbibliothek in den Standorten Leipzig und Frankfurt/Main hinterlegt und können dort eingesehen werden.
http://www.dnb.de/DE/Home/home_node.html
(Suchbegriff: Heeresartillerie)
Zudem sind sie gemäß Kleinstauflagenregelung im Bundesarchiv/Militärarchiv in Freiburg/Breisgau unter der Signatur „O I b 62 + jeweilige Bandzählung“ hinterlegt und einsehbar.
Das Gesamtset und alle Teilbände sind in der Bibliothek der Gesellschaft für Artilleriekunde e.V. in Idar-Oberstein für Mitglieder einsehbar.
In Sammlerhand befindliche Informationen in Form von kompletten Nachlässen oder auch vereinzelte Fragmente z.B. als Erinnerungsberichte sind für die kriegsgeschichtlich interessierte Allgemeinheit verloren, wenn diese nicht bearbeitet und veröffentlicht werden.
Deshalb ist es mir ein Anliegen, diese in meinem Bestand vorhandenen Tagebücher, Erinnerungen und Dokumente zu bearbeiten und herauszugeben.
Diese Bücher sollen dem Andenken an die Kriegsgeneration dienen.
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Der Band „Rückschau 04“ ist kleinen- (Brigade), kleineren- (Abteilung/ Bataillon) und kleinsten-(Kompanie) und daher oft vergessenen Heerestruppen gewidmet, die überhastet aufgestellt und an der Südfront zur Abriegelung der sowjetischen Angriffsoperationen nach der Schließung des Kessels um Stalingrad eingesetzt wurden.
Vom Einsatz der Panzer-Abteilung 138 ist das Kriegstagebuch überliefert. Es ist Zeugnis des Kampfes im Winter 1492/1943 an einer Front in Not. Zum Fallschirmjäger-Bataillon z.b.V. 100 existiert einZeitzeugenbericht. (Vermutlich lautete die offizielle Bezeichnung: Luftwaffen-Feld-Bataillon z.b.V. 100)
Die selbständigen Panzer-Jäger-Kompanien lassen sich nur anhand der organisatorischen Daten rekonstruieren.
In den mir vorliegenden Unterlagen der Heeresgruppe Don tauchen die Panzer-Jäger-Kompanien 515 und 516 nur 1x auf, als schlichtes Zeichen in einer Gliederungsskizze.
Ortsnamen werden unverändert gemäß KTB und Dokumenten verwendet.
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Dieses Buch kann und soll keine detaillierte Darstellung der Kämpfe an der Front im Südabschnitt der Ostfront sein bzw. der Einheiten im Einsatzraum Millerowo, die im Rahmen der Kampfgruppe Schuldt eingesetzt wurden, hierzu empfehle ich folgende Darstellungen und Chroniken:
Schwarz, Eberhard – Die Stabilisierung der Ostfront nach Stalingrad (Muster-Schmidt, 1985)
Lehmann, Rudolf – Die Leibstandarte / Band III (Munin-Verlag, 1982)
Husemann, Friedrich – Die guten Glaubens waren/ Band II (Munin-Verlag, 1986)
Weidinger, Otto – Kameraden bis zum Ende (Plesse, 1962)
Klatt, Paul – Die 3. Gebirgs-Division (Podzun, 1958)
Ruef, Karl – Odyssee einer Gebirgsdivision/ Die 3. Gebirgs-Division (Leopold-Stocker, 1976)
Kreppel, Hans – Gebirgsartillerie im Kampf/ Gebirgs-Artillerie-Regiment 112 der 3. Gebirgs-Division (Selbstverlag, 1960)
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Uwe Kleinert – Pfaffenhofen a.d.Ilm – Mai 2023
Bisher erschienen:
Rückschau 01
Rückschau 02
„Zwischen Krieg und Frieden“ Zwei Spandauer im Krieg 1942 – 1945 200 Seiten
„Abriss der Geschichte des Pionier-Bataillons 88 der 46. Infanterie-Division“ 128 Seiten
Rückschau 03
„Erinnerungen an das Panzer-Artillerie-Regiment 91 der 25. Panzer-Division“ 72 Seiten
Kriegstagebuch der Panzer-Abteilung 138
Einsatz der Panzer-Abteilung 138 vom 03.12.1942 - 14.03.1943
03.12.-23.12.1942 Entstehung der Abteilung,Bahntransport und Ausladung in Ssutormino.
24.12.-31.12.1942 Kampfgruppe von der Lancken nimmt und hält Donskoi-Krassnowka.
Unterstellung 304. I.D.01.01.-06.01.1943 Kämpfe um Tarassowka.
Unterstellung Kampfgruppe Schuldt.07.01.-16.01.1943 - 12.01. Kämpfe um Tarassowka - 16.01. Verlegung nach Oreschkin und Kämpfe im Kalitwenez-Abschnitt.
Unterstellung Gruppe Baer.17.01.-19.01.1943 Abwehrkämpfe in Kamensk.
Unterstellung Gruppe Schuldt.20.01.-27.01.1943 Verlegung nach Woroschilowgrad und Einsatz nördlich Alexandrowka.
Unterstellung 304. I.D.28.01.-03.02.1943 Einsatz ostwärts Woroschilowgrad.
Unterstellung Gruppe Kreysing.03.02.-12.02.1943 Einsatz ostwärts Woroschilowgrad. (21.00 Uhr) 12.02.-20.02.1943 Verlegung westlich Woroschilowgrad und Einsatz im Raume Woroschilowa.
Unterstellung Kampfgruppe Schuldt.21.02.-26.02.1943 Kämpfe ostwärts Baschtewitsch.
Unterstellung 335. I.D.02.03.-13.03.1943 Vorverlegung der H.K.L. an den Donez im Abschnitt Bolgoje-Nisneje.
Lt. Verfügung des Stellv. Gen.Kdo.XI.A.K., Wehrkreiskommando XI, Abt. Ib A, Nr. 9559/42 (1081/556) geh. II.Ang. wird am03. Dezember 1942 die Panzer-Abteilung 138 in Burg bei Magdeburg aufgestellt.
Die Abteilung gliedert sich in den Stab, eine Stabskompanie, drei mittlere Kompanien und einen Werkstattzug. Die mittleren Kompanien haben je 2 Züge mit 4 Panzern IV (lg.) und 2 Panzer IV im Kompanietrupp. Der leichte Zug besteht aus 7 Panzer III (lg.). Befehlswagen sind 2 Panzer III (kz.), dazu kommt 1 Panzer III (lg.) als Umsteigewagen.
Der Stab, die 2. und 3. Kompanie werden von der Pz.Ers.Abt.10, Groß Glienicke, die Stabskompanie von der Pz.Ers.Abt.11, Paderborn, aufgestellt. Pz.Ers.Abt.15, Sagan, führt die 1. Kompanie und Pz.Ers.Abt.1, Erfurt, die Werkstatt zu. Die Einheiten treffen in der Zeit vom 03. bis 06. Dezember in Burg ein.
Zusätzliche Winterbekleidung, Wintergerät, Waffen und Munition werden empfangen gemäß Verfügung: Chef K. Rüst und BdE. Az. 72/89 (Feld) AHA / Fz.In.IVa (a) Nr. 27179/42 geh. vom 01. Dezember 1942.
Für die Aufstellung ist der Aufstellungsstab Burg, Hauptmann Bade, der dem stellv. XI.A.K. untersteht, verantwortlich. Meldung über Beendigung der Aufstellung wird zum gefordertem Termin am 09.12.1942 abgegeben.
Für die Abteilung sind 5 Transporte bereitgestellt. Der erste wird am 14.12.1942 um 02.18 Uhr in Marsch gesetzt, die übrigen folgen im Abstand von 8 Stunden. Der fünfte Transport als Nachkommando wird am 18.12.1942 in Burg verladen. Mit dem ersten Transport fahren die 1. Kompanie und Teile der Stabskompanie, mit dem zweiten die 2. Kompanie, Teile der Stabskompanie und des Werkstattzuges. Der dritte Transport setzt sich zusammen aus der 3. Kompanie, dem Rest des Stabes und des Werkstattzuges, der vierte Transport aus Stab und Stabskompanie.
Die Fahrt geht über Berlin, Frankfurt/Oder, Litzmannstadt, Warschau, Brest-Litowsk, Minsk, Orel, Brjansk, Kursk, Waluiki nach Ssutormino. Auf dem Transport werden kurz vor Minsk zwei Mann der 3. Kompanie bei einer ungeklärten Schießerei tödlich verwundet. Fahrtdauer durchschnittlich 10 Tage. Durch Maschinenschäden wird der erste Transport von den drei folgenden überholt.
Am 23.12.1942 wird der vierte Transport als erster in Ssutormino entladen. Der zweite und dritte Transport werden nach Tschebotowka geleitet, von wo die Kompanien Ssutormino im Landmarsch erreichen. Die 1. Kompanie entlädt bis 03.00 Uhr früh. 1., 3. Kompanie und le. Zug bilden einen Igel zum Schutz der Unterkunft. Die 2. Kompanie muss auf Befehl der Heeresgruppe B in Starobelsk ausladen. O.K.H. befiehlt dem entgegen und leitet den Transport bis Tschebotowka. Von einem geflohenen Starosten wird gemeldet, dass einige Feindpanzer bereits westlich der Bahnlinie aufgetaucht seien.
23. Dezember 1942Um 19.35 Uhr Anruf der Heeresgruppe B: “Bildung der Kampfgruppe von der Lancken. Auftrag: Krassnowka ist zu nehmen und zu halten!” Zusammengestellt wird die Kampfgruppe aus der Panzer-Abteilung 138, dem Luftwaffen-Feldbataillon 100(Anmerkung: auch als Fallschirm-Jäger-Bataillon 100 oder Fallschirm-Jäger-Bataillon Mattheas bezeichnet)und einer Flak-Batterie. Dazu kommen noch 120 Mann, die als Versprengte in Ssutormino gesammelt werden. Teils sind es Angehörige des aufgegebenen Stützpunktes Krassnowka, teils Urlauber die vor K. in der Bahn beschossen wurden. Führer dieser neuen Einheit wird Hauptmann Henschel. Hauptmann Zimmermann, Oblt. Erb, Oblt. Schöpe, die sich auf dem Wege zum Panzer-Regiment 204 befanden, werden von Major von der Lancken als Führerreserve der Abteilung bestimmt.
Hauptmann Zimmermann wird Bahnhofsoffizier von Ssutormino und ist verantwortlich für den Nachschub. 21.50 Uhr Gespräch mit der Heeresgruppe, Qu 1, Major Müller: “Angefordert werden dringend 500 l Glysantin, weiße Tarnfarbe und Wehrmachtsempfänger.” Nachts treffen noch 3 mittlere und 6 leichte Panzer ein, die aus der Werkstatt kommend zur 17.Pz.Div. zurückwollen.
24. Dezember 1942Der fünfte Transport trifft in Ssutormino ein. Das Luftwaffen-Feldbataillon 100 ist bis 09.00 Uhr früh zur Hälfte in Tschebotowka eingetroffen. 11.00 Uhr Abmarsch der Kampf- und Versorgungsstaffel nach Donskoi-Krassnowka. Zum Schutz des Trosses und der in Ssutormino verbleibenden Teile, bleibt der leichte Zug zurück. Kurz vor dem Bahnhof Donskoi-Krassnowka erhält die Spitze Feuer. Panzer und reguläre Truppen leisten Widerstand. Bis 15.00 Uhr ist der Ort feindfrei und durch die Abteilung besetzt. Vernichtet werden: 2 Panzer, 1 Lkw., 1 Pak, 30 Russen werden gefangen genommen. Mit der Hilfe des Luftwaffen-Feld-Bataillons wird der Ort nach allen Seiten gesichert. Die Männer des Dorfes, unter denen sich mit Sicherheit noch Partisanen befinden, werden festgesetzt. Der von den Russen am Vortage beschossene Zug ist geplündert, die Gefangenen sind erschossen worden. Vier von ihnen, darunter zwei schwerverwundete werden befreit.
Abends Einrichten der Quartiere und Weihnachtsfeiern im kleinsten Rahmen. Erfolge: 2 Panzer, 1 Lkw., 1 Pak, 30 Gefangene.
25. Dezember 194203.15 Uhr alarmieren Granatwerfer-Einschläge die Kampfgruppe. Die Russen versuchen den Ort von NW und N zu nehmen. Der Angriff erfolgt in Batl.-Stärke und ist gegen 09.00 Uhr endgültig abgeschlagen. Erfolge: 4 Panzer, 1 Pak, 3 Lkw., 1 s.Gr.W., 1 s.Pz.B., ca. 200 Tote und 7 Gefangene.
26. Dezember 1942Ruhige Nacht. Am Tage Ausbau der Stellungen. Eintreffen des le. Zuges. Die Kompanien treiben Aufklärung vor, dabei werden kleinere russische Trupps vernichtet. 06.20 Uhr Anruf von Obtl. Hendrix: “Brücke westlich Tschebotowka gesprengt. Versorgungszug kann daher nicht nachgeführt werden.” 08.15 Uhr Erschießung eines Angehörigen der 3. Kompanie der durch Urteil des Feldkriegsgerichts wegen Gehorsamsverweigerung zum Tode verurteilt wurde. Aus demselben Grunde nachmittags Exekution eines Angehörigen des Luftwaffen-Feld-Bataillons. Bewaffnete Aufklärung der 1. und 3. Kompanie stößt gegen 12.00 Uhr auf eingebaute Panzer und Pak. 4 Panzer, 1 Pak und kleine Infanterie-Trupps werden vernichtet, 2 Gefangene eingebracht. Mit Hilfe der Zivilbevölkerung werden die Stellungen weiter ausgebaut. Rege deutsche Fliegertätigkeit. Erfolge: 4 Panzer, 1 Pak, 2 Gefangene.
27. Dezember 1942Die Nacht verläuft ruhig. Vorfeld bis auf 1200 Meter feindfrei. Verwundete der Vortage werden nach Ssutormino bzw. Juganowka zurückgebracht. Am Nachmittag leichtes Störungsfeuer russischer Granatwerfer. Stukas bombardieren russische Stellungen. Meldung eines Aufklärers: “Mot. Kolonnen in unbekannter Stärke von Norden her auf dem Marsch nach Millerowo, von Alexejowo-Losewskaja nach Sidorowski: 100 Mot.-Fahrzeuge und 20 Panzer von Maltschewskaja Richtung SW nach Krassnosnamenskij.”
28. Dezember 1942Ruhige Nacht. Spähtrupps klären nach N und NW auf. Keine Feindberührung. Am Tage leichtes Granatwerfer-Feuer. Gegen 15.00 Uhr Einschläge der Stalinorgel. Eine Versorgungskolonne findet in der Nacht den Bahnhof Juganowka geräumt. Russische Störungstrupps haben die Besatzung vertrieben. Die Eisenbahnstrecke ist wieder bis Ssutormino befahrbar. Lt. Klein, Ic der 298. Inf.Div. und ein Dolmetscher treffen zur Vernehmung der Gefangenen bei der Kampfgruppe ein.
29. Dezember 194202.30 Uhr Einleitung eines russischen Großangriffes durch Stalinorgeln und Granatwerfer. Durch einen der ersten Granatwerfereinschläge fällt der Kommandeur der Kampfgruppe, Major v. d. Lancken, sein Adjutant Oblt. Weickard
und der N.O. Oblt. Lübbe.
Nach einstündiger Vorbereitung bricht der russische Angriff mit starker Panzerunterstützung los. Der Angriff wird von N und NO beiderseits der Bahnlinie vorgetragen. Feindpanzer dringen bis kurz vor das Dorf, Infanterie bis in die ersten Häuserreihen ein. Inzwischen hat der Chef der Stabskompanie, Oblt. Kloppmann, die Führung der Abteilung übernommen. Die Kampfgruppe wird von dem Kommandeur des Luftwaffen-Feld-Batl., Hauptmann Mattheas geführt. Im kräftigen Gegenstoß wird der Feind geworfen. Gegen 10.00 Uhr zieht sich der Feind zurück.
Auf Befehl der Heeresgruppe übernimmt Hauptmann Zimmermann die Führung der Panzer-Abteilung 138. Oberst Nagel wird zum Kampfgruppenkommandant ernannt. Bei Aufklärung des Erkunderzuges bleibt ein Krad bei der Such. Getreide im Feindfeuer liegen, Besatzung vermisst. Zur Verstärkung des Stützpunktes treffen eine schwere und eine leichte Flakbatterie und eine Kompanie des II./575 (Anmerkung: von der 304. Infanterie-Division) ein. Erfolge: 3 Panzer, mehr als 300 gefallene Russen.
30. Dezember 1942Nacht verläuft ruhig, keine Kampfhandlungen. Eigene Gefechtsaufklärung bleibt ohne besondere Ergebnisse. Der Stab der neuen Kampfgruppe wird gebildet, da bisher der Stab der Panzer-Abteilung 138 die Aufgaben der Kampfgruppe übernommen hatte. Die Trosse werden nach Krassnowka verlegt; den Schutz übernimmt das aus Versprengten und Urlaubern gebildete Batl. Hentschel. Hauptmann Hentschel wird in der Nacht zum 29.12.42 schwer verwundet. Ein Mann der gestern vermissten Kradbesatzung ist der Gefangennahme entronnen und kehrt zurück. Bei Panzervorstößen wird ein russischer Protz-Kw. vernichtet.
31. Dezember 1942Die Nacht ist ruhig. Gefechtsaufklärung wird wie am Vortage angesetzt, ohne besondere Ergebnisse einzubringen. 13.00 Uhr Befehl der Heeresgruppe B:“Bereithalten zum Abmarsch nach Tarassowka.”
01. Januar 1943Abmarsch der Abteilung um 04.30 Uhr von Donskoi- Krassnowka zu neuem Einsatz bei der 304. I.D. Unterstellt ist die 2./Flak-Abt. 100. Eintreffen der Abteilung gegen 09.00 Uhr in Tarassowka, nachdem bei dichtem Nebel im Geleitzug die Schw. Getreide passiert ist. Die Abteilung erhält auf dem Regiments-Gefechtsstand 575 Befehl, sich auf den Höhen 1 km nordostwärts Rossosch bereitzustellen, um in allgemeiner nördlicher Richtung in Verein mit einem auf Lkw. verlasteten Batl. die Ortsreihe Trafimoff-Tschebotarew und im Anschluss daran die Höhe 201,0 zu nehmen und zu halten. Um 11.00 Uhr antretend erreicht die Abteilung gegen geringen Feindwiderstand um 14.15 Uhr das befohlene Angriffsziel und stellt Verbindung her mit einer aus NW vorstoßenden Abteilung der Gruppe Kreysing. Die Abteilung sichert bis zum Einbruch der Dunkelheit nach N und NW und erhält Befehl, sich in die Ausgangsstellung zurückzuziehen. Dort wird nach Eintreffen um 20.00 Uhr versorgt.
02. Januar 1943Abteilungsführer Hauptmann Zimmermann erhält in der Nacht einen neuen Einsatzbefehl. Der Auftrag lautet: "Entsetzung der im Raum Antonowka kämpfenden Gruppen Siegel nach Vernichtung des im Süden dieser Gruppe auftretenden Gegners.”
Die Abteilung tritt um 09.00 Uhr von einer Bereitstellung
bei 201,3 über 197,4 mit unterstellten Teilen wie am
Vortage an.
Äußerst unzureichende Gefechtsaufklärung der
Infanterie hat zur Folge, dass die Abteilung zunächst
nicht auf Gegner stößt. Die Orte Blagoweschtschenskij
und Gorodjanskij sind feindfrei. Nach längerer Fahrt
erhält die Abteilung auf Grund von Meldungen
versprengter Infanteristen Befehl, von der Simowaja-Schl.
aus auf Antonowka anzutreten. Bei einbrechen der
Dunkelheit tritt die Abteilung mit Kompanie Becker und
le. Zug an und bringt der hart bedrängten Gruppe Siegel
Entlastung.
Kompanie Erb erhält gegen 14.00 Uhr Befehl nach
Rossosch abzurücken und zu versorgen. Die in
Antonowka eingesetzten Teile erhalten am Abend durch
Oberst Sieler Befehl, nach Rossosch zurückzukehren.
Gegen 23.00 Uhr antretend, erreichen die letzten Teile
tief in der Nacht bei Glatteis und schwer befahrbaren
Straßen mit zahlreichen technischen Ausfällen Rossosch.
Einsatz der Kompanie Leitner in Stanitschij mit dem
Auftrag dort eingeschlossenen eigene Truppen zu
entsetzen. Beim Versuch aus Süden anzugreifen,
auftreten starker Paksperre von 4-5 Pak am Nordhang
von Grekowo. Außerdem 2 Panzer in Gegend Höhe
183,4. Panzer 313 fällt nach hartem Zweikampf mit Pak
durch Treffer im Laufwerk aus. Ein erneuter Versuch von
Westen aus einzudringen verspricht mehr Erfolge, da
hier 2 Pak nicht wirken können. Dafür treten hier 2
Panzer, darunter ein T 34 auf. Dieser wird durch den
Panzer 301 (Richtschütze Uffz. Bachmann) durch 2
Schuss vernichtet. Die Besatzung bootet aus. Die von
einem Beobachter abgeworfene Fliegermeldung besagt,
dass kein Feind vor der Kompanie zu sehen sei. Panzer
302 fällt gleichfalls durch Treffer im Laufwerk aus. Bei
dem letzten Versuch, von Südosten in den Ort
einzudringen, wird der Panzer 312 im Fahren getroffen
und brennt aus. Die Besatzung wird gerettet.
Kurz darauf erhält der Chef-Panzer 301 einen Treffer auf
den Fahrer-Sehschlitz. Der Fahrer wird durch die
losgeschleuderten Halterungen am Kopf verletzt und
fährt unter Aufbietung aller Energie in volle Deckung. Im
Laufe des Nachmittags treffen die Panzer wieder in
Tarassowka ein. Telefonische Meldung des Ergebnisses
an den Ia der 304. I.D. Im Laufe der Nacht soll durch
Infanterie die eingeschlossene Besatzung befreit
werden. Die Kompanie bezieht Unterkunft in
Tarassowka. Eintreffen der Abteilung.
03. Januar 1943
Hauptmann Zimmermann befiehlt nach Rücksprache mit
dem Ia der 304. I.D.: “Teile von Rossosch ziehen nach
Tarassowka!”
Unbedingt notwendig gewordene technische Arbeiten
durchführen. Eintreffen der ersten Teile gegen 10.00
Uhr.
Kompanie Erb war gegen 07.00 Uhr auf Korps-Befehl
angetreten, um über Woloschin und Grekoff in
Verbindung mit I./574 ein Versorgungsgeleit nach Gorny
durchzubringen. Hierzu tritt die Kompanie um 07.30 Uhr
aus Rossosch mit 7 Panzer an und erreicht 09.00 Uhr