Marsmumien im Mordrausch - Markus Kastenholz - E-Book

Marsmumien im Mordrausch E-Book

Markus Kastenholz

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Beschreibung

 Ein grausamer Mord in einer der  Marskolonien ruft die Spezialisten von TALAMESTRA auf den Plan.

Chief Sasquatch O’Brian und Agentin Sandra Delgado reisen auf den roten Planeten und werden mit dem Erwachen einer Macht konfrontiert, die dort seit Jahrtausenden schlummerte.

Ein unerbittlicher  Wettlauf mit der Zeit und um das Leben der Bewohner des Planeten entbrennt.

Aber wie soll man einen Gegner bezwingen, der nahezu unverwundbar ist und über die Kraft einer uralten Magie verfügt?

Der Untergang des Mars scheint besiegelt zu sein …

 

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Azrael ap Cwanderay, Markus Kastenholz

Marsmumien im Mordrausch

Talamestra 2

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Intro

 

 

 

 

 

 

TALAMESTRA

 

mARSMUMIEN IM MORDRAUSCH

 

von

 

Azrael ap Cwanderay

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vollständige Taschenbuchausgabe 2021

Copyright © Hammer Boox, Bad Krozingen

Lektorat:

Hammer Boox, Bad Krozingen

Korrektorat: Thomas Kilian

 (Fehler sind völlig beabsichtigt und dürfen ohne Aufpreis

behalten werden)

Titelbild: Azrael ap Cwanderay

Satz und Layout: Hammer Boox

 

Copyright © der einzelnen Beiträge bei den Autoren

 

3 / 21 - 24

 

 

 

EINE BITTE VORAB:

 

Wie ihr vielleicht wisst, ist HAMMER BOOKS noch ein sehr junger Verlag.

Nicht nur deshalb freuen wir uns alle, wenn ihr uns wissen lasst, was ihr von diesem Roman haltet.

Schreibt eine Rezension, redet darüber, fragt uns, wenn ihr etwas wissen wollt...

 

 

 

 

 

 

 

Ein grausamer Mord in einer der  Marskolonien ruft die Spezialisten von TALAMESTRA auf den Plan.

Chief Sasquatch O’Brian und Agentin Sandra Delgado reisen auf den roten Planeten und werden mit dem Erwachen einer Macht konfrontiert, die dort seit Jahrtausenden schlummerte.

Ein unerbittlicher  Wettlauf mit der Zeit und um das Leben der Bewohner des Planeten entbrennt.

Aber wie soll man einen Gegner bezwingen, der nahezu unverwundbar ist und über die Kraft einer uralten Magie verfügt?

Der Untergang des Mars scheint besiegelt zu sein …

 

 

 

1

1

Ägypten, westlicher Rand des Niltals, ca. 2500 v. Chr.

Kurz vor Mitternacht.

 

Die hagere Gestalt schlich vorsichtig aber zielstrebig durch die Schatten der großen Pyramiden.

Ein einfacher Lendenschurz, gehalten von einer dünnen Schnur, an der ein prall gefüllter, zerschlissener Stoffbeutel baumelte, war alles, was der Mann an Kleidung trug. Dafür war seine faltige Haut über und über bedeckt mit aufgemalten Linien und Symbolen.

Am Auffälligsten war das Auge des Horus, das oben auf seinem haarlosen Schädel prangte, während die Symbole anderer ägyptischer Gottheiten seinen ausgemergelten Leib zierten.

Sein Mund, hinter dessen rissigen Lippen die verbliebenen drei Zähne ein eher trostloses Dasein fristeten, verzog sich zu einem wissenden Lächeln, als der alte Mann in einer nahen Felswand, nicht unweit der gewaltigen Pyramiden, eine Öffnung entdeckte.

Das Loch war ungefähr mannsgroß und so raffiniert in den Fels gehauen, dass es nur sichtbar wurde, wenn das Licht in einem ganz speziellen Winkel auf diese Stelle fiel – so wie jetzt beim Schein des Mondes.

Sein Lächeln zeugte von Zufriedenheit, war es doch seinem Planen und Tun zu verdanken, das diesen Effekt erst ermöglichte.

Unter anderem...

Schnell wie ein Wüstenfuchs huschte die Gestalt nun aus den Schatten hinüber zu der Öffnung im Fels und strafte damit den Anschein Lügen, sie sei nur ein alter und gebrechlicher Mann.

Hinter der Fassade aus faltiger Haut, dürren Gliedmaßen und brüchigen Knochen verbarg sich einer der mächtigsten Männer jener Zeit, vor dem selbst der gottgleiche Pharao zittern würde – wüsste er, dass es ihn gibt.

Aber genau das war es eben, was ihn und seine Handlungen so besonders machte – es geschah im Verborgenen. Er hatte die Macht, Ägypten mit einem Handstreich zu unterwerfen und sich ganze Völker untertan zu machen, ohne auch nur einen Finger rühren zu müssen.

Aber kein lebendes Wesen wusste von dieser, seiner Macht, wusste von ihm.

Wer ihn sah, für den war er nur ein alter Bettler, der in den Straßen von Gizeh herumlungerte und von der Hand in den Mund lebte.

Niemand kannte seinen Namen, niemand wusste, wer er eigentlich war. Wer ihn erblickte, hatte ihn im nächsten Moment meist schon wieder vergessen. Er war nur einer unter vielen, die auf der Straße lebten, ein nichtssagendes Gesicht in der Menge.

Natürlich trug er in der Öffentlichkeit seine Bemalung nicht, das wäre zu auffällig gewesen. Zudem wäre er ansonsten wohl von den Häschern des Pharao schon längst als Ketzer gebrandmarkt und den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen worden.

Die Linien und Symbole, die momentan seine Haut schmückten, waren nur ganz bestimmten Zeiten und Ereignissen vorbehalten.

Ereignissen, die in ihrer Seltenheit – und Gefährlichkeit – etwas Besonderes darstellten. Und derer nur er Herr werden konnte.

Er war nicht nur ein Bettler und zugleich der mächtigste Mann weit und breit – in dieser Nacht, an diesem Ort, war er auch die letzte Hoffnung der Menschheit.

Denn nur er war in der Lage, dem Mumienherr von Ra Kandar‘ Shar Einhalt zu gebieten.

 

2

 

 

 

2

Aufmerksam die nähere Umgebung im Auge behaltend, erreichte der alte Mann das Loch in der Felswand.

Seine dürre Gestalt verschmolz mit den Schatten, als er in der Öffnung verschwand. Keine Fackel erhellte den dahinterliegenden Gang, den er nun betrat - und doch fand sich der Alte mit traumwandlerischer Sicherheit zurecht. Ohne auch nur die Arme ausstrecken zu müssen, folgte er dem Verlauf sicheren Schrittes.

Der Gang führte ihn immer tiefer und tiefer in den Felsen hinein.

Nach geraumer Zeit bemerkte er einen fahlen Schein, der alsbald zu flackerndem Licht wurde. Erzeugt von zwei Fackeln, die eine kleine Kammer erhellten, in der vielleicht gerade mal zwei Kamele Platz gehabt hätten.

Die Fackeln rahmten eine massive Steinplatte ein, die sich an der Stirnseite des Raumes befand.

Ohne innezuhalten trat der Alte auf die Steinplatte zu, die ihn um gut zwei Kopflängen überragte. Die Oberfläche war rau und rissig, lediglich in Augenhöhe befand sich das tief hineingemeißelte, handgroße Abbild eines Skarabäus. Die Platte stand vielleicht einen Fingerbreit von der Wand ab, die Tiefe der gemeißelten Linien verriet jedoch, dass sie um einiges dicker sein musste und wohl doppelt so weit in die Felswand reichte.

Souverän legte der Mann die rechte Handfläche auf den Skarabäus. Er schloss die Augen und murmelte Worte in einer Sprache, die selbst im alten Ägypten nur noch eine Legende war.

Zunächst geschah nichts. Dann begannen die Linien plötzlich in einem hellen Licht zu glühen – und sich mit Wasser zu füllen!

Jedoch nicht von unten nach oben, sondern von hinten nach vorne. Die Gesetze der Schwerkraft schienen hier keine Gültigkeit zu haben, die Regeln der Physik wurden ad absurdum geführt.

Innerhalb kürzester Zeit waren die Furchen bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Wundersamerweise fiel kein einziger Tropfen zu Boden, noch benetzten Spuren von Feuchtigkeit das Gestein ringsum. Als befände sich der Skarabäus nicht in einer senkrecht stehenden Steinplatte, sondern wäre in ebenen Boden getrieben worden.

Dann begann das Knirschen.

Ein Geräusch wie von Geröll, das zwischen gewaltigen Mühlsteinen zu Sand und Staub zerrieben wurde, erfüllte die kleine Kammer. Mit starrer Miene sah der alte Mann zu, wie sich am Kopfende der übermannsgroßen Platte ein leichter Spalt bildete, der größer und größer wurde, bis erkennbar war, dass sie wie in Zeitlupe im felsigen Boden versank. Jetzt erst wurde auch deutlich, dass die Steinplatte eine Stärke von gut zwei Handbreit aufwies – soweit reichte sie nämlich in die Öffnung hinein, die sich jetzt in der Felswand auftat.

Mit einem letzten Zittern versank die wuchtige Platte im Boden und gab den Blick in einen dahinterliegenden Raum frei.

Kurz verharrte der alte Mann ehrfurchtsvoll, als stünde er an der Schwelle zu einem heiligen Ort – dann machte er einen entschlossenen Schritt nach vorn und betrat das bislang verborgene Heiligtum.

Eine Felsenkaverne von enormen Ausmaßen empfing ihn. Wie in einem gewachsenen Dom ragten nackte Steinwände nach oben, um sich zu einer gerade noch erkennbaren Felskuppel weit oben zu vereinen. Und obwohl in diesem großen Raum keine einzige Fackel brannte, war er so hell erleuchtet, als befände die Sonne selbst sich dort oben.

Ein Mysterium – ebenso wie die Größe dieses Doms, dessen Abmessungen es eigentlich unmöglich erscheinen ließen, dass er sich in einem Felsen befand.

Am erstaunlichsten an diesem seltsamen Ort aber war das gewaltige Mumienheer, das sich in einer Senke zu Füßen der hageren Gestalt befand.

Genau 230 waren es, die dort unten standen, in verschlissene Bandagen eingehüllte Leiber, Schulter an Schulter, konserviert für die Ewigkeit. Aufrecht gehalten von etwas, das man, in Ermanglung rationaler Erklärungen, nur mit dem Wort Magie umschreiben konnte.

230 Mumien. 230 Leichen, die nicht verwesen konnten. Und doch war dieser gigantische Felsendom keine Grabkammer. Kein Ort, um Tote aufzubahren und ihnen die Möglichkeit zum letzten Geleit ins ferne Totenreich zu gewähren.

Denn die 230 Leichname dort unten waren keineswegs tot.

Nicht mehr, zumindest …

Ihre Leiber mochten vertrocknet, Herz, Hirn und sonstige Organe entfernt sein – aber dennoch schwelte ein Funken Leben in ihnen.

Unseliges Leben.

Denn dies war das Mumienheer von Ra Kandar‘ Shar!

Untote Monster, deren einziger Sinn und Zweck das Töten und Morden war.

Keine seelenlose Bestien, dafür Ungeheuer mit Gemütern so schwarz und finster, dass allein ihre bloße Existenz eine Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellte.

Daher waren sie hier, an diesem Ort, der nichts anderes darstellte als ihr Gefängnis.

Und der dürre alte Mann war niemand anders als der Wächter dieses Ortes.

Seine Aufgabe bestand darin, dafür Sorge zu tragen, dass das Heer und ihr Anführer nie wieder aus ihrem magischen Schlaf erwachten.

Der Alte ließ seinen Blick prüfend über die Reihen der leblos wirkenden Kreaturen schweifen und blieb dann an einer besonders auffälligen hängen. Sie stand in der Mitte der endlos erscheinenden Reihen und unterschied sich schon allein durch ihre Größe von den anderen.

Um gut einen Kopf überragte sie die bandagierten Leichname ringsum.

Dies war Ra Kandar‘ Shar, der Anführer dieser unheiligen Armee!

Ein Heerführer aus uralten Zeiten, als die ägyptischen Reiche noch jung waren und sich erst im Aufbau befanden.

Einer Zeit, noch lange bevor die großen Pyramiden von Gizeh erste Ideenfragmente in den Köpfen größenwahnsinniger Pharaonen und ihrer ruhmsüchtigen Baumeister gewesen waren.

Damals war Ra Kandar‘ Shar ein einfacher Söldner gewesen, der sich alsbald zum Anführer eines Trupps grausamer und mordlüsterner Schergen aufschwang. Mit seinem Heer aus Mördern und Halunken war er wie eine Plage über das Land gekommen, hatte geplündert und gebrandschatzt, ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht und Männer, Frauen und Kinder rein aus grausamen Spaß auf das Abscheulichste abgeschlachtet.

Erst einem mutigen Pharao gelang es, dem mörderischen Treiben Einhalt zu gebieten und dem Terror ein Ende zu bereiten.

Angesichts der Gräuel, die Ra Kandar’Shar und seine Gesellen an den Tag gelegt hatten, verwehrte der Pharao ihnen jedoch einen schnellen Tod. Bei lebendigem Leibe wurden ihnen die Organe entnommen und ihre toten Körper dann mumifiziert.

Zur Bestürzung des Pharaos war damit jedoch noch nicht alles ausgestanden.

Obwohl die Körper eigentlich nicht mehr lebensfähig waren, waren die Seelen der grausamen Schlächter und ihres Anführers zu Lebzeiten schon so verdorben und finster gewesen, dass dieser unheilige Funke ihren Leibern auch jetzt noch so etwas wie Leben erfüllte.

Einem pervertierten Unleben …

In seiner Panik versuchte der Pharao, die 230 Geißeln seines noch jungen Reiches mit allen Mitteln zu vernichten, doch weder Feuer noch Schwert konnten der untoten Horde etwas anhaben. Als hätten sie erst durch das Mumifizieren diesen Zustand der Unzerstörbarkeit erlangt.

Als das Leichenheer dann auch noch begann, die unterirdischen Kammern, in denen man sie in sicherer Verwahrung gewähnt hatte, verlassen zu wollen, sah der Pharao sein Reich bereits verloren.

Zu dieser Zeit zog ein alter Mann durch die Lande, dem man wundersame Dinge nachsagte. Zauberkundig sei er, hieß es, ein großer Magier. Ja, manche behaupteten sogar, er sei ein Bote der Götter.

In seiner Not wandte sich der verzweifelte Pharao an diesen alten Mann, dessen dürre und zerlumpte Gestalt eher an einen Bettler denn an einen Götterboten gemahnte.

Die Hälfte aller Reichtümer, die in den Schatzkammern des Pharaos lagerten, wurde ihm als Lohn versprochen, dazu Landbesitz in der ertragreichsten Region des Reiches.

Doch der alte Mann lehnte all diese Besitztümer und den Reichtum ab. Er tue, was nötig sei, weil es getan werden müsse, waren seine Worte.

Vom Pharao selbst ließ er sich mit den lebenden Mumien in den unterirdischen Kammern einsperren und befahl dem Herrscher, die Türen unter keinen Umständen zu öffnen, egal, was zu hören sei.

Nur allzu bereitwillig befolgte der Pharao die Anweisungen des Alten und betete zu den Göttern, dass sie diesem seltsamen Mann Kraft und Schutz schenken mögen, auf dass er seiner Aufgabe gewachsen sei.

Den Überlieferungen nach dauerte es drei Tage und drei Nächte, die sich der Alte in den Kammern aufhielt.

Währenddessen war die Luft erfüllt von geisterhaftem Kreischen und den jammernden Schreien verlorener Seelen, bebten die Wände der Kammern und erzitterten die schweren Steintore in ihren Fassungen.

Als der alte Mann nach dieser Zeit der Ungewissheit wieder vor den Pharao trat, schien seine Haut noch faltiger und sein Leib noch dürrer geworden zu sein. Was auch immer er dort in den Kammern getan hatte, es hatte ihn Kraft und Energie gekostet.

Aber die Mumien waren fort.

Der Pharao war überglücklich, und seine Dankesreden wollten gar kein Ende nehmen. Er ließ ein großes Fest zu Ehren ihres Erretters ausrichten, das ebenfalls drei Tage und drei Nächte dauern sollte.

Der alte Mann jedoch verschwand ungesehen, noch bevor Tanz und Völlerei überhaupt begannen und wurde nicht mehr gesehen.

Über die Jahrhunderte hinweg gab es immer wieder Berichte und Überlieferungen, dass ein alter, zauberkundiger Mann den Pharaonen und ihrem Volk mit seiner Magie half, aber das meiste wurde als Märchen oder Fantasterei abgetan.

Das Mumienheer des Ra Kandar’Shar wurde nie mehr gesehen, keiner wusste genau, was sich damals in den Kammern des Pharaos wirklich zugetragen hatte.

Keiner - bis auf die dürre Gestalt, die nun in der Höhle vor den bandagierten Leibern stand.

Vernichten hatte er die Mumien nicht können, dafür hatte sein magisches Wissen nicht gereicht. Aber er hatte sie mit einem Fluch der Starre belegen können und sie aus den Kammern heraus in diese alte Kaverne verbannt. Hier ruhten sie nun, für viele Jahrhunderte. An diesem Ort, den nur er, der alte Magier kannte. Sicher verwahrt, um die Welt da draußen zu schützen.

Doch diese Zeit der Sicherheit war nun vorüber.

Eine neue Ära brach heran. Ein Zeitalter der erwachenden Magie, die eine Gefahr für die Bewohner dieser Welt darstellte.

Dieser Gefahr galt es, entgegenzuwirken, aus diesem Grund war der alte Mann hier.

Der Fluch der Starre, der Zauber, der das Mumienheer hier bannte, würde dem neuen Zeitalter nichts entgegenzusetzen haben.

Ra Kandar’Shar und seine Horde drohten aus ihrem Schlaf zu erwachen – und das durfte um keinen Preis der Welt passieren!

Leise murmelnd begab sich der Alte in den Schneidersitz und schloss die Augen.

Energie begann zu fließen. Magische Ströme, für das menschliche Auge nicht sichtbar, verließen ihn und waberten den Reihen der bandagierten Körper entgegen.

Wo sie auf eine der Mumien trafen, leuchtete auf Höhe der Brust ein handtellergroßer Bereich auf, zeigte sich ein pulsierendes Glosen in einem fahlen Rotton.

Als würde unter den Bandagen ein glühendes Herz schlagen…

In kürzester Zeit hatte die Magie des alten Mannes das gesamte Mumienheer sowie seinen Anführer erfasst.

230 bandagierte Leichen, deren Brust in einem unheilvollen Rot leuchtete.

Dann begann die Verwandlung …

Das rote Leuchten wuchs an, erfasste den Torso jeder einzelnen Mumie, ihre Arme, die Beine und zum Schluss den Kopf.

Ein glosendes Meer aus blutrot flammenden Mumien ruhte zu Füßen des alten Magiers – und von einem Augenblick zum anderen fingen die toten Leiber an zu schrumpfen.

Veränderten sich.

Transmutierten.

Schweißtropfen zeigten sich auf der Stirn des alten Mannes. Die Magie, die er hier wirkte, kostete ihn eine Menge Kraft. Ein mächtiger Zauber, der seinen Tribut fordern würde…

Schlagartig erlosch das rote Leuchten.

Eo sich zuvor noch 230 Mumien befunden hatten, lagen nun 230 obsidianschwarze Steinskarabäen!