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Niclas, unser Held, begibt sich auf eine Weltreise. Begleitet wird er von seiner Tante Nina. Sie erkunden verschiedene Städte, erleben spannende Begegnungen und lernen interessante Menschen kennen.
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Seitenzahl: 106
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Niclas, unser Held, begibt sich auf eine Weltreise. Begleitet wird er von seiner Tante Nina.
Sie erkunden verschiedene Städte, erleben spannende Begegnungen und lernen interessante Menschen kennen.
Lektorat: Helga Papadakis Titelbild: Nicoletta Krauße
Niclas und Tante Nina begegnen
Platon in Athen
Toulouse-Lautrec in Paris
Marlene Dietrich in Berlin
Fjodor Dostojewski in Moskau
Jack The Ripper in London
Giambattista Spinola in Madrid
Antoni Gaudi in Barcelona
Sophia Loren in Rom
Luchino Visconti in Mailand
Alexander den Großen in Thessaloniki
Bhumibol Adulyadej in Bangkok
Sigmund Freud in Wien
H.C. Andersen in Kopenhagen
Hans Albers in Hamburg
Marie Curie in Warschau
Ephraim Kishon in Budapest
Karl Valentin in München
Antonín Leopold Dvořák in Prag
Konrad Adenauer in Köln
Alfred Nobel in Stockholm
Anne Frank in Amsterdam
Enrico Caruso in Neapel
Karl Emanuel II. von Savoyen in Turin
J. Wolfgang von Goethe in Frankfurt
Silverio Franconetti in Sevilla
Aki Kaurismäki in Helsinki
Wilhelm Hauff in Stuttgart
Karl Liebknecht in Leipzig
Francis Bacon in Dublin
Christoph Kolumbus in Genua
Johanna von Kastilien in Lissabon
Woody Allen in New York
Marika Rökk in Kairo
Evita Peron in Buenos Aires
Pele in Brasilia
Yoko Ono in Tokio
Athen ist die Hauptstadt Griechenlands und hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Die Stadt bietet eine einzigartige Mischung aus historischer Architektur wie der Akropolis und modernem Stadtleben mit lebhaften Straßenmärkten und vielfältigen gastronomischen Angeboten. Athen ist auch bekannt für seine kulturelle Vielfalt, Museen und Theatervorstellungen.
Niclas war neugierig und aufgeregt, als er beschloss, nach Athen zu reisen. Er hatte so viel über die berühmte Akropolis gehört und konnte es kaum erwarten, sie mit eigenen Augen zu sehen. Als Niclas endlich in Athen ankam, machte er sich gleich auf den Weg zur Akropolis. Seine ständige Begleiterin war Tante Nina, die sich, wie es in Griechenland oft üblich ist, einen Lorbeerkranz aus vergoldetem Blech auf den Kopf setzte.
Der Anblick des beeindruckenden antiken Bauwerks ließ beider Herzen höherschlagen. Die imposanten Säulen und die majestätische Präsenz der Ruinen waren einfach atemberaubend. Während Niclas durch das Gelände spazierte, bemerkte er einen weisen Mann auf einer Bank sitzen - Platon, einer der bekanntesten Philosophen seiner Zeit. Der kleine Junge war beeindruckt von dem Wissen und der Gelehrsamkeit dieses Mannes. Tante Nina, etwas schüchtern, hielt gebührenden Abstand, aber Niclas ging mutig zu Platon hinüber und begann ein Gespräch über Philosophie. Er fragte ihn nach seinem Verständnis vom Leben und wie man Weisheit erlangt. Platon schien von dem Interesse des kleinen Jungen begeistert zu sein und begann geduldig, seine Ideen darzulegen. Sie diskutierten viele Stunden lang über wichtige Themen wie Ethik, Politik und die Natur der Realität. Niclas hörte gebannt zu und stellte immer wieder Fragen, um mehr Klarheit für sich selbst zu bekommen. Am Ende ihres Gesprächs fragte Niclas Platon, wie man ein weises und erfülltes Leben führen könne. Platon antwortete: „Der Schlüssel zur Weisheit liegt in der Selbsterkenntnis. Wenn du lernst, dich selbst zu verstehen und deine Leidenschaften zu kontrollieren, wirst du den Weg zur Wahrheit finden.“ Niclas war tief beeindruckt von Platons Antwort und beschloss, sein Bestes zu geben, um diese Lehre in seinem eigenen Leben anzuwenden. Als er nach Hause zurückkehrte, hatte er nicht nur die Akropolis gesehen, sondern auch eine neue Perspektive auf das Leben gewonnen. Er wurde sich der Bedeutung von Selbstreflexion und dem Streben nach Wissen bewusst. Von diesem Zeitpunkt an setzte Niclas seinen eigenen philosophischen Weg fort, stets neugierig auf neue Ideen und bereit zum Lernen und Wachsen. Und wer weiß? Vielleicht würden seine Reisen ihn eines Tages dazu bringen, genauso weise wie Platon selbst zu sein. Tante Nina, die sehr belesen war rezitierte drei berühmte Sätze von Platon: „Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren Weg zum Misserfolg: Es allen recht machen zu wollen.“
„Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.“
„Niemand schafft größeres Unrecht als der, der es in den Formen des Rechts begeht.“
Und so endete die Geschichte.
Doch nun war es an der Zeit, Abschied von Athen zu nehmen und sich auf neue Erlebnisse vorzubereiten. Niclas verabschiedete sich mit einem Lächeln von Platon. Wie in jeder Stadt hatte Tante Nina ein Lied auf den Lippen:
Weiße Rosen aus Athen
Sagen dir komm recht bald wieder
Sagen dir Auf Wiedersehn
Weiße Rosen aus Athen
Weiße Rosen blüh`n an Bord
In der weiten, weiten Ferne
Blüh`n für dich allein so schön
Weiße Rosen aus Athen
Musik: Manos Hadjidakis
Interpret : Nana Mouskouri
Paris ist die Hauptstadt Frankreichs und eine der bekanntesten Städte der Welt. Sie ist für ihre berühmten Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm, der Louvre und die Kathedrale Notre-Dame bekannt. Paris hat auch einen großen kulturellen Einfluss mit seinen zahlreichen Museen.
Niclas und Tante Nina machten sich auf den Weg nach Paris, um den Eiffelturm zu erkunden. Mit großen Augen bestaunten sie die beeindruckende Architektur und lauschten dem lebhaften Treiben der Stadt.
Während Niclas begeistert Fotos vom Eiffelturm knipste und sich in der Umgebung umsah, bemerkte er plötzlich eine kunstvoll gestaltete Plakatwand. Neugierig schlich er näher heran und betrachtete fasziniert die farbenfrohen Bilder darauf.
Auf einem der Plakate entdeckte Niclas ein Porträt eines französischen Künstlers namens Toulouse-Lautrec. Die detailreichen Zeichnungen von Menschen in verschiedenen Situationen zogen den kleinen Jungen magisch an.
Tante Nina belegte in der Zwischenzeit einen Can-Can-Tanzkurs am Moulin Rouge, den sie mit Bestnote abschloss.
Voller Entdeckerlust beschloss Niclas, herauszufinden, wer dieser Toulouse-Lautrec war und was für Kunstwerke er noch erschaffen hatte. Er folgte den Hinweisen auf weiteren Plakaten durch enge Gassen und quirlige Straßen von Paris.
Schließlich erreichte er eine Galerie mit einer Ausstellung des berühmten Künstlers. Der Duft von Leinwandfarbe lag in der Luft und verlieh dem Raum einen magischen Hauch von Kreativität.
Als Niclas die Werke von Toulouse-Lautrec betrachtete, tauchte er immer tiefer in dessen Welt ein. Gedämpfte Farben öffneten seine Augen für neue Schattierungen, bewegliche Szenen versetzten ihn in die lebhaften Straßen von Paris.
Niclas fühlte sich tief mit Lautrecs Kunst verbunden und konnte spüren, wie der Künstler seine Liebe zur Stadt und ihren Menschen durch jeden Pinselstrich ausdrückte. Er beschloss, diese Inspiration tief in seinem Herzen zu bewahren, um sie auf seiner eigenen Reise mit einzubringen. Mit neuem Wissen über Kunst und einem noch größeren
Abenteuerdrang dank Toulouse-Lautrec machte sich Niclas wieder auf den Weg. Es würde weiterhin die Straßen erkunden und vielleicht anderen Künstlern begegnen oder versteckte Schätze des Stadtlebens finden. Mit jedem Schritt wuchs Niclas Begeisterung für das Aufsaugen neuer Eindrücke. Denn was könnte besser sein als ein kleiner Junge wie Niclas gemeinsam mit dem Geist eines großen Künstlers wie Toulouse-Lautrec? Gemeinsam erlebten sie das wahre Wunder von Paris.
Doch nun war es an der Zeit, Abschied von Paris zu nehmen und sich auf neue Erlebnisse vorzubereiten. Sie verabschiedeten sich voneinander mit einem Lächeln und wie in jeder Stadt hatte Tante Nina ein Lied auf den Lippen:
Ganz Paris träumt von der Liebe
Denn dort ist sie ja zuhaus
Ganz Paris träumt dieses Märchen,
wenn es wahr wird
Ganz Paris grüßt dann das Pärchen,
dass ein Paar wird
Ganz Paris singt immer wieder
Immer wieder nur vor Glück
Wer verliebt ist, wer verliebt ist in die Liebe
Kommt nach Paris zurück
Musik: Cole Porter
Interpret: Caterina Valente
Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands und hat eine reiche Geschichte, die durch den Mauerfall im Jahr 1989 geprägt wurde. Die Stadt zeichnet sich durch ihre Vielfalt, ihre innovative Kunstszene und ein pulsierendes Nachtleben aus.
In Berlin angekommen, war Niclas überwältigt von den vielen Eindrücken der Stadt. Die Menschenmenge, die beeindruckende Architektur und das aufregende kulturelle Angebot faszinierten ihn. Niclas machte sich sofort auf die Suche nach einer renommierten Tanzschule, um seinen Traum vom Tanzen zu verwirklichen. Er wusste, dass es in Berlin zahlreiche herausragende Tänzer und Tänzerinnen gab und er wollte unbedingt von ihnen lernen. Nach intensiver Recherche entdeckte Niclas eine Tanzschule im Herzen Berlins mit großartigen Bewertungen und einem vielfältigen Kursangebot für jeden Geschmack. Dort meldete er sich sogleich an und begann begeistert seine Trainingseinheiten.
Tante Nina hatte sich an diesem Tag ihren Knöchel verstaucht und besuchte eine Kinovorstellung. Während des Unterrichts überraschte Niclas seine Lehrer immer wieder mit seinem Talent für den Ausdruck des Tanzes. Seine geschmeidigen Bewegungen brachten ihm schnell Respekt innerhalb der Gruppe ein.
Eines Tages hatte Niclas jedoch einen ganz besonderen Wunsch: Er wollte Marlene Dietrich treffen - eine legendäre deutsche Schauspielerin. Also beschloss er, all seinen Mut
zusammenzunehmen und ihr einen Brief zu schreiben. Er teilte ihr mit, wie sehr sie ihn inspiriere und bat höflich um ein Treffen bei einer Tasse Kaffee in einem der berühmten Berliner Cafés.
Zu seiner großen Überraschung antwortete Marlene Dietrich persönlich auf seinen Brief. Sie freute sich über die außergewöhnliche Bitte von Niclas und erklärte, dass sie sehr gerne Zeit für ein Treffen hätte. So kam es, dass Niclas Marlene Dietrich in einem der schönsten Cafés Berlins traf. Begeistert lauschte er ihren Geschichten aus ihrer langen Karriere und war beeindruckt von ihrer Charakterstärke und dem Lebensmut, den sie ausstrahlte. Sie tranken gemeinsam Kaffee und redeten stundenlang über Kunst, Filme und das Leben selbst. Marlene Dietrich war begeistert von Niclas Talent zum Tanzen. Er hat ihr auf seinem Handy ein Video davon gezeigt. Sie bot ihm an, ihn bei ihrem nächsten Auftritt in Berlin als Gasttänzer einzuladen.
Damit würde für Niclas nicht nur ein kleiner Traum in Erfüllung gehen, sondern auch eine wunderbare neue Freundschaft mit einer der größten Ikonen des deutschen Films beginnen. Gemeinsam begaben sie sich auf weitere Abenteuer durch die Stadt Berlin - eine unvergessliche Erfahrung für Niclas.
Tante Nina kam dazu, als sie sich verabschiedeten. Sie hatte den ganzen Tag im ägyptischen Museum verbracht und war besonders fasziniert von der um 1340 v. Chr. gefertigten, farbig bemalten Büste der Nofretete.
Doch nun war es an der Zeit, Abschied von Berlin zu nehmen und sich auf neue Erlebnisse vorzubereiten. Sie verabschiedeten sich voneinander mit einem Lächeln und wie in jeder Stadt hatte Tante Nina ein Lied auf den Lippen:
Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen
Und dein Mund ist viel zu groß
Dein Silberblick ist unverdrossen
Doch nie sagst du, was mach′ ich bloß
Berlin, du bist viel zu flach geraten
Für die Schönheitskonkurrenz
Doch wer liebt schon nach Metermaßen
Wenn du dich zu ihm bekennst
Musik: Charly Niessen
Interpret: Hildegard Knef
Moskau ist die Hauptstadt Russlands und mit rund 12 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Sie ist bekannt für ihre imposanten Plätze und Gebäude, darunter der Rote Platz mit dem Kreml und der Basilius-Kathedrale. Moskau ist auch ein kulturelles Zentrum mit zahlreichen Theatern, Museen und Galerien.
Tante Nina und Niclas trennten sich hier. Nina besuchte das Wodkamuseum im östlichen Verwaltungsbezirk und probierte einige Sorten aus.
Niclas traf im Sabor de la Vida Restaurant in der Goda Strasse Fjodor Michailowitsch Dostojewski.
„Hallo, mein lieber Freund Fjodor Dostojewski“, begrüßte Niclas den berühmten Schriftsteller in Moskau. „Es ist eine Ehre, Sie zu treffen und ich habe ein Anliegen, über das ich gerne mit Ihnen sprechen würde.“
Dostojewski lächelte und antwortete: „Nun denn, junger Niclas. Ich bin gespannt darauf zu hören, was dich bewegt. Was möchtest du besprechen?“ Niclas räusperte sich leicht und begann: „Ich habe vor Kurzem Ihr Buch 'Schuld und Sühne' gelesen und es hat mich sehr beeindruckt. Die Geschichte des jungen Raskolniki faszinierte mich besonders.“ „Das freut mich zu hören“, erwiderte Dostojewski freundlich. „Könntest du mir näher erläutern, welche Aspekte dich an der Geschichte gefesselt haben?“ Niclas nickte eifrig und fuhr fort: „Ich war von den inneren Kämpfen des Protagonisten beeindruckt - wie seine Schuldgefühle ihn gequält haben und wie er versucht hat, sie durch die Suche nach Erlösung zu überwinden. Jedes Mal, wenn ich etwas Verbotenes tue oder jemandem Unrecht zufüge - sei es unbeabsichtigt oder absichtlich - trage ich diese Schuld schwer auf meinen Schultern.“
„Faszinierend!“, entgegnete Dostojewski nachdenklich. „Es scheint, als ob Moral und Schuld Angelegenheiten sind, die auch junge Menschen beschäftigen.“
Niclas nickte nachdrücklich: „Ja, genau das wollte ich Ihnen sagen! Ihr Buch hat mich dazu gebracht, über meine eigenen Handlungen und deren Konsequenzen zu reflektieren. Es ermutigt mich auch, immer nach Wegen der Buße und Erlösung zu suchen.“
Dostojewski lächelte erfreut: „Wie wunderbar es doch ist zu hören, dass mein Werk so viele anzusprechen vermag - selbst einen kleinen Jungen wie dich. Es zeigt uns jedoch auch den universellen Charakter dieser Themen.“