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Ich schaue durch die herzförmige Aussparung in der rustikalen Balkonbalustrade, hänge meinen Blick an eine einsame Wolke, um mit ihr durch den blauen Himmel zu segeln, weit fort in das Reich der Erinnerungen und der Träume. So weit, dass ich plötzlich um mich blicke und mich frage: Wo bin ich? Ich bin im Haus meiner Oma. Ich bin im kleinen Holzhaus, das ich geerbt habe und wo meine Erinnerungen wach werden, die ich in besonderen Erzählsträngen niederschreiben will. Diese Dokumentarliteratur wie Autobiographie und Familienchronik findet sich im postfaktischen Zeitalter der Erinnerungen mit Tatsachen, mit Gefühlen und mit Spekulationen und mit dem, was davon erhalten ist und was davon bleibt vermittels besonderer Erinnerungsorte. Der Begriff Erinnerungsort ist eine Wortschöpfung, die ursprünglich auf das von dem französischen Historiker Pierre Nora für die französische Nationalgeschichte konzipierte siebenbändige Werk 'Les lieux de mémoire' (1984-1992) zurückgeht, das wiederum von den Arbeiten zum kollektiven Gedächtnis des französischen Soziologen und Philosophen Maurice Halbwachs beeinflusst worden war. Seitdem wurde Noras Konzept mehrfach übertragen und weiterentwickelt und knüpft inhaltlich hier in diesem Buch an. Der Buchinhalt beinhaltet vier Lebensabschnitte mit ihren besonderen Themenbereichen in Form von memorierten Niederschriften in freier nicht chronologischer Abfolge: 1 Die frühe Kindheit bis zum 7. Lebensjahr im zerbombten Nachkriegs-Dortmund mit dem gleichzeitigen Kontrast einer anderen Welt in Bayern, wo die Großeltern als Heimat-Vertriebene aus dem Sudetenland ankamen, sowie die weitere Kindheit und Jugendzeit als ein weiterer Kontrast im grünen ausfransenden südlichen Vorort von Dortmund. 2 Die alt68er Studienzeit in Bochum und die folgende Diaspora-Studienzeit in Münster mit Erkenntnis und Definition der Ruhrgebiets-Heimat als in der Mitte von WIR, niedergeschrieben als Retro-Ruhrgebiets-Hommage eines avantgardistischen Tagebuches.
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JO ZIEGLER
OMAS KLEINES HÄUSCHEN
JO ZIEGLER2018OMAS KLEINES HÄUSCHEN
VORWORT
Diese Dokumentarliteratur wie Autobiographie und Familienchronik findet sich im postfaktischen Zeitalter der Erinnerungen mit Tatsachen, mit Gefühlen und mit Spekulationen und mit dem, was davon erhalten ist und was davon bleibt vermittels besonderer Erinnerungsorte.
Der Begriff Erinnerungsort ist eine Wortschöpfung, die ursprünglich auf das von dem französischen Historiker Pierre Nora für die französische Nationalgeschichte konzipierte siebenbändige Werk „Les lieux de mémoire“ (1984-1992) zurückgeht, das wiederum von den Arbeiten zum kollektiven Gedächtnis des französischen Soziologen und Philosophen Maurice Halbwachs beeinflusst worden war. Seitdem wurde Noras Konzept mehrfach übertragen und weiterentwickelt und knüpft inhaltlich hier in diesem Buch an.
Es werden vier Lebensabschnitte mit ihren besonderen Themenbereichen in Form von memorierten Niederschriften in freier nicht chronologischer Abfolge mit Bildern und Fotos dokumentiert:
1. Die frühe Kindheit bis zum 7. Lebensjahr im zerbombten Nachkriegs-Dortmund mit dem gleichzeitigen Kontrast einer anderen Welt in Bayern, wo die Großeltern als Heimatvertriebene aus dem Sudetenland ankamen, sowie die weitere Kindheit und Jugendzeit als ein weiterer Kontrast im grünen ausfransenden südlichen Vorort von Dortmund.
2. Die alt68er Studienzeit in Bochum und die folgende Diaspora-Studienzeit in Münster mit Erkenntnis und Definition der Ruhrgebiets-Heimat als in der Mitte von WIR. Niedergeschrieben als eine Ruhrgebiets-Hommage, wobei das Ruhrgebiet als eine Region im Wandel begriffen wird und wobei anhaltende wirtschaftliche und soziale Veränderungen permanent im Raum stehen.
3. Die Berufstätigkeit bis zur Berufsaufgabe im Kontext mit Personen, Institutionen, Begriffen, Ritualen, Ereignissen und Orten als Splitter im Erinnerungs-Gewitter.
4. Der besondere neue Lebensabschnitt mit Aussicht auf Essen als Kulturhauptstadt RUHR.2010
Vormals verband mich meine ärztliche Tätigkeit mit der Welt, heute verbindet mich das Schreiben mit der Welt, wobei die eigene Stimme bei vielfältigen Themen eingebracht wird.
Ich schaue durch die herzförmige Aussparung in der rustikalen Balkonbalustrade, hänge meinen Blick an eine einsame Wolke, um mit ihr durch den blauen Himmel zu segeln, weit fort in das Reich der Erinnerungen und der Träume – so weit, dass ich plötzlich um mich blicke und mich frage:
Wo bin ich?
Ich bin im kleinen Häuschen meiner Oma.
Ich bin im kleinen Holzhaus, das ich geerbt habe.
Wo meine Erinnerungen wach werden, die ich in besonderen Erzählsträngen niederschreiben will, wobei ich kein Dogmatiker der Linearität bin, denn hier wird Geschichte nicht mit einem Erzählstrang stranguliert, nein, sie ist vielmehr auf Vielfalt konzentriert und damit dezentriert in der Vielschichtigkeit dieser Welt, die ich hier couragiert collagiere.
BUCHINHALTDIE NIEDERSCHRIFTEN IM HÄUSCHEN:
IIM NOVEMBER / DEZEMBER 1968
IIIM AUGUST 1978
IIIIM MAI 2008
ANHANG MIT HINWEISEN
NACHWORT UND AUSSCHAU
KURZVITA
BIBLIOGRAFIE
AUTORENFOTO
IMPRESSUM
INIEDERSCHRIFT IM NOVEMBER/DEZEMBER 1968
Ich
habe am heutigen Vormittag zusammen mit meinen Eltern unserer Oma das letzte Geleit zu ihrer Ruhestätte auf dem Friedhof neben dem Schloss gegeben – dorthin, wo sie nun Seite an Seite mit ihrer Mutter und ihrem Mann ruht.
Nach der Einkehr im Gasthof zum Hirsch, treten meine Eltern die lange Rückfahrt ins Ruhrgebiet an und ich fahre nur ein kurzes Wegstück bis zum kleinen Holzhaus, das ich von meiner Oma geerbt habe.
Ich bin angekommen mit Sack und Pack im voll beladenen VW-Käfer mit vorsorglich geliehenen Schneeketten, bin angekommen in der kalten Jahreszeit beim ersten Wintereinbruch, wonach sich im folgenden Jahresablauf der Volkstrauertag an den Buß- und Bettag und an den Totensonntag reiht – eine Trias der Besinnlichkeit bildend, die meinen mentalen Einstieg frei schaltet, um hier und jetzt meine Erinnerungen in besonderen Erzählsträngen bis auf den heutigen Tag niederzuschreiben.
Allein der Umfang der Niederschrift wird die Dauer meines Aufenthaltes bestimmen.
Aus
dem VW-Käfer trage ich folgende Gegenstände ins Haus:
Einen 50-Kg-Sack mit Nusskohle und zwei 25-Kg-Bündel Briketts. Sodann meine zwei Koffer, mein Feldbett mit Thermoschlafsack, diverse Essensvorräte, den Holzbierkasten der Dortmunder Actien-Brauerei mit zwanzig 0,5 l Bügelverschluss-Flaschen, die ADLER-Kofferschreibmaschine, das Transistorradio, das portable SW-Fernsehgerät und zum Schluss die ausgebaute Autobatterie, die nun ihren Platz aus der zentralen Geborgenheit unter der Rücksitzbank des Autos in die Nähe des Ofens wechselt, in dem ich ein Holzfeuer entfache und danach Briketts anlege.
Danach verbringe ich das Totenbett und den vierteiligen Paravent zwecks Verbrennung weit hinter die Drei-Kammer-Klärgrube, während ein leichter Wind günstig auf den abfallenden Berghang steht.
Wieder zurück im Haus, bearbeite ich gründlich den Boden mit dem Kobold-Staubsauger und stoße dabei gegen die vorspringende Holzwand mit drei losen Brettern, vor dem das Kopfteil des Totenbettes stand. Ich löse die Bretter aus ihren Verankerungen und stelle sie beiseite.
Dicht dahinter erkenne ich die gezimmerte und gekennzeichnete Holzkiste, mit der meine Urgroßmutter, meine Großeltern mit Tochter, also mit meiner Mutter, gleichwohl mit ihren am Körper übereinander getragenen Kleidungsstücken als Heimatvertriebene aus dem Sudetenland ihre Flucht antraten und hier in Marktoberdorf, im hügeligen Voralpenland, strandeten.
Zuerst provisorisch verbracht in das Fürstbischöfliche Schloss und danach durch eine zwangsweise Einquartierung in einer Wohnung weiter untergebracht. Nicht nur die wenig freundliche Gesinnung der heimischen Bevölkerung sondern auch die Konfrontation mit “schwarzem“ US-Militärpersonal war ein Schock.
Die ungeöffnete Holzkiste belasse ich an Ort und Stelle, rücke die Bretter wieder zurecht und installiere mein Feldbett nunmehr parallel zur Holzwand mit Blick auf die beiden vorderen Fenster und auf die links danebenliegende Eingangstür. Bereits eingefahren in den Schlafsack, gefolgt vom rotierenden Strahl meiner Taschenlampe, der mir zuckende bildhafte Aufnahmen meiner neuen Umgebung vermittelt, falle ich kurz darauf in den Schlaf mit einem wilden Traum, in dem ich mich im Hause abwechselnd auf dem Balkon, auf dem Dachgiebel, auf der Ausziehtreppe und im Wohn-Schlafraum aufhalte, danach lange aushäusig bin und sehr wohl in andere Häuser und Wohnungen übersiedele, doch danach unweigerlich wieder in Omas Haus zurückkehre.
Am folgenden Morgen verorte ich den VW-Käfer an der abgestellten Stelle unter einem eleganten abgerundeten Schneehügel, aus dem die Spitze der Antenne mit Fuchsschwanz hervorschaut.
Die
Zeit zur Niederschrift ist jetzt gekommen, und die Zeit ist auf meiner Seite.
Time Is On My Side, so denke ich, und denke dabei spontan an den Auftritt der Rolling Stones vor anderthalb Jahren im März 1967 in der Dortmunder Westfalenhalle.
Für das Konzert kaufte ich mir eine Karte für sündhaft teure 8,50 DM Oberrang linke Seite. Dann ging es in die Halle und ich nahm meinen Platz direkt am Geländer ein und hatte einen guten Blick auf die Bühne, wo im Vorprogramm The Easybeats mit ihrem Hit Friday on my Mind bereits für Stimmung sorgten.
Dann ging es endlich richtig los. Nichts hielt mich mehr auf meinem Sitz. Ich kletterte über das Geländer des Oberrangs und rutschte dann auf dem Hintern auf der sich anschließenden Radrennbahn runter in den Innenraum schräg vor der Bühne. Da kletterte ich mit einem anderen Fan zusammen auf den gleichen Stuhl und wir konnten den Stones beinahe in die Augen sehen. Einige Typen versuchten sogar, die Bühne zu stürmen. Da kamen Polizisten hinter der Bühne hervor und schlugen mit Gummiknüppeln drauf los. Deeskalation war damals noch ein Fremdwort!
Als Antwort wurden Stühle zertrümmert und Kleinholz flog in Richtung Polizei. Hätten die Stones damals schon ihren Song Street Fighting Man in ihrem Repertoire gehabt, hätte die Nummer böse enden können.
Unvergesslich die Setlist:
Let´s spend the night together
Satisfaction
The last Time
Und unvergesslich dieser blonde Brian Jones, der die ganze Zeit wie abwesend auf seiner Gitarre spielte und ins Leere blickte, sich später im Schneidersitz auf den Bühnenboden hockte und auf der Flöte Lady Jane spielte. Damals ahnte ich nicht, dass ich ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Heutzutage ist mir klar, dass er total zugedröhnt war mit Tabletten, Marihuana und Koks. Am 3. Juli 1969 ertrank er unter ungeklärten Umständen bei einer Party in seinem Pool.
Da ich schon weit vormals bereits tief in die Beat-Szene eingetaucht war, bedingt durch zwei vorausgegangene Sommerferien in Brighton in den Jahren 1965 und 1966 – konnte ich dieses legendäre Konzert besonders wertschätzen.
Damals wurde in Brighton ein Feriensprachkurs angeboten mit Unterbringung in einer Familie mit einem möglichst gleichaltrigen Kind, einer vom damaligen Veranstalter ausgelobten besonderen Konstellation.
In der Tat, da gab es einen Jungen, allerdings im grenzwertigen präpubertären Alter, so einen richtiger Flegel, der bei Tisch auf seinem Stuhl wippte und wie der Zappel-Philipp am Tischtuch zerrte und dementsprechend gemaßregelt wurde, während mir in diesem Tohuwabohu der Grießpudding erst recht im Halse stecken blieb.
Diese Zappelei führte dann auch zur extremen Schieflage des Ruderbootes während eines sonntäglichen Ausfluges, wobei ich von der Sitzbank seitwärts wegrutschte uns ins Wasser fiel. Als Besitzer eines DLRG-Rettungs-Schwimmabzeichens rettete ich mich selbst ans Ufer, wobei sich allerdings mein Moped-Führerschein im Leinenbrustbeutel fast bis zur Unkenntlichkeit auflöste.
Die Highlights in diesen beiden Sommern waren die Beat-Clubs in Brighton und in London, von wo aus es mit knisternden und halb tauben Ohren im Midnight Train wieder zurück nach Brighton ging.
Während dieser rasanten Zeit ahnte ich ansatzweise, was Heimweh bedeuten kann, hervorgerufen durch einen plötzlichen Heißhunger auf Pumpernickel mit Griebenschmalz, denn das tägliche Lunchpaket beinhaltete immer die gleiche Zusammenstellung aus bestrichenen weißen weichen Brotscheiben mit einem Salatblatt dazwischen.
Einer unserer Kursteilnehmer, der im gegenüberliegenden Haus wohnte, entsorgte frustriert sein Lunchpaket auf dem öffentlichen Postkasten während unseres Weges zur Bushaltestelle. Bereits vor unserer Rückkehr zum Abendessen hatte dieser Vorfall die Runde in der Siedlung gemacht:
Horst posted his lunchpacket!
Wiederholt wundere mich beim Schreiben dieser Zeilen, dass mir damals kein einziges Mal Ressentiments entgegenschlugen, was ich möglicherweise auf fortgeschrittene Sprachfähigkeiten sowie auf mein Outfit mit Mähne und ausgeflippten Klamotten zurückführe.
Ganz stolz poppte ich darin bei meiner Rückkunft auf, und zwar in einem bedruckten T-Shirt mit den vier Pilzköpfen. Da mein heiß geliebtes Hemd beinahe von alleine stand vom Mief diverser Beat-Keller sowie von meinen eigenen Ausdünstungen, verschwand es zügig in der Waschmaschine und kam nach Trocknung als kleines reinweißes Leibchen wieder zum Vorschein, geeignet für Äffchen im Zoo.
Na ja, mit der Musik dieser langhaarigen Halbaffen, wie Eltern und Erzieher die Beatles und die Rolling Stones & Co. bezeichneten, beschallte ich sodann mit meinen mitgebrachten LPs das häusliche Wohnzimmer bis zum Abwinken und hallo, ich kann sogar die Texte verstehen!
Was ich sehr wohl auch verstehe, ist ein Trauerflor an der Antenne eines PKWs mit Berliner Kennzeichen, der vor uns auf dem Ruhrschnellweg fährt, denn vom 02. Juni 1967, also einen Monat vor meiner Abreise nach Brighton, habe ich noch die Bilder aus einer Nachrichtensendung vor Augen, in der von einer Straßenschlacht vor der Oper in Berlin mit zahlreichen Verletzten berichtet wurde, während das iranische Kaiserpaar einer Festaufführung in der Oper beiwohnte. Gleichzeitig verliehen dort rund 800 demonstrierende Personen ihrem Protest Ausdruck, der das diktatorische Regime des Schahs anprangerte. Als sich die Türen der Oper um 19.57 Uhr schlossen, wurde draußen von Polizeipräsident Erich Duensing der Befehl “Knüppel frei, räumen!“ erteilt. Die Demonstranten waren eingekeilt zwischen Baugerüsten hinter ihnen und den vor ihnen errichteten Polizeigittern aus Metall, den sog. Hamburger Reitern oder Hamburger Gittern. Offensichtlich ohne Warnung schlugen die Polizisten wahllos auf Demonstranten und Schaulustige ein. Dazu bildreiche Szenen von demonstrierenden Studenten mit Papp- und Kreuzschildern und von prügelnden Polizisten. Dann der Schuss des Polizisten Karl-Heinz Kurras und dann der Tod des Studenten Benno Ohnesorg.
Im Spätsommer und im Herbst 1967, vermehrten sich schlagartig Presseberichterstattungen und Kommentare über diese Berliner Vorfälle mit einer unisono kritischen Tendenz:
„Der Tod des Studenten Benno Ohnesorg ist für viele ein Symbol für die politische Inhumanität dieser Tage. Das Datum markiert einen historischen Wendepunkt, nämlich die Revolutionierung des studentischen Bewusstseins, wobei sich das gesamte politische Spektrum der Studentenbewegung nach links verschiebt. Buchstäblich über Nacht werden aus Gleichgültigen politisch Interessierte, aus Liberalen Radikaldemokraten.“
Schon im kommenden Jahr, so dachte ich, werde ich mich nach Beendigung des anstehenden Kurzschuljahres als Student in diese Reihe eingliedern – nicht nur gedanklich, sondern auch aktiv bei anfallenden Demonstrationen!
Das Fernsehen übertrug aus dem Auditorium Maximum der FU die Trauerfeier für Benno Ohnesorg, dessen Leichnam anschließend mit einem Trauerkondukt in seine Heimatstadt Hannover überführt wurde.
In der Ansprache des Professors für Evangelische Theologie, Helmut Gollwitzer, sagte dieser bei der Verabschiedung des Trauergeleits:
„Auch nach dieser Beerdigung sind die Gegensätze offen. Aber der Tod verpflichtet zur Versöhnung, das heißt zum Abbau aller Vorurteile und zum sachlichen Gespräch über die Trennung hinweg, mit dem Ziele friedlichen Zusammenwirkens.“
Bei der Durchfahrt des Kondukts durch die DDR verzichtete deren Regierung auf die sonst üblichen Grenzkontrollen.