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Kaum hat sich der frustrierte Abenteurer Petrik Ombra auf einem unbewohnten exotischen Planeten häuslich niedergelassen, als er auch schon am eigenen Leibe spürt, wie die Welt mit jenen umspringt, die sich vorgenommen haben, ihr zeitweilig Ade zu sagen. Ehe er sich versieht, wird er in eine Intrige von kosmischen Ausmaßen hineingezogen: Eine Gruppe junger Wissenschaftler, die unter extremen Bedingungen in einem von der Außenwelt abgekapselten unterirdischen Reich an einer schrecklichen genetischen Krankheit leidet, sieht sich plötzlich – wie auch Ombra – heftigen Attacken von Gaunern, ihrem vermeintlichen Wohltäter und der Rettung durch ein neues Medikament gegenüber … Herbert W. Franke, damals einer der wenigen deutschsprachigen SF-Autoren, die auch auf internationalem Parkett glänzten, präsentierte mit »Planet der Verlorenen« den wahrscheinlich ungewöhnlichsten Roman seiner damals noch jungen Karriere: eine packende und bunte Abenteuergeschichte, einen Ausflug in die Gefilde der Space Opera – ein unterhaltsames Frühwerk, das zwischen 1963 und 1987 fünfundzwanzig Jahre lang verschollen war.
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Seitenzahl: 237
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Herbert W. Franke
SF-Werkausgabe
Herbert W. Franke
Band 6
hrsg. von Hans Esselborn
und Susanne Päch
Herbert W. Franke
PLANET DER VERLORENEN
Science-Fiction-Roman
SF-Werkausgabe Herbert W. Franke
Band 6
hrsg. von Hans Esselborn & Susanne Päch
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.
Copyright © 2024 by art meets science – Stiftung Herbert W. Franke
www.art-meets-science.io
Dieses Werk wird vertreten durch die AVA international GmbH, München, www.ava-international.de
Die Originalausgabe ist 1963 im Wilhelm Goldmann Verlag erschienen.
Titelbild: Thomas Franke
Lektorat & Korrektorat: Michael Haitel
E-Book-Erstellung: global:epropaganda
Verlag
art meets science – Stiftung Herbert W. Franke
c/o mce mediacomeurope GmbH
Bavariafilmplatz 3
82031 Grünwald
ISBN 978 3 911629 05 8
Das Geräusch war nicht lauter als ein sanftes Händeklatschen.
Ich war gerade im Begriff, hinüber zur Zeltplane zu gehen, die ich als Sonnenschutz zwischen vier Baumstämmen aufgespannt hatte. Diese Sonne schien in einem samtigen Orangegelb, sie schien stetig und unentwegt; ich hatte hier noch keinen Regen erlebt, hier wehte auch kein Wind. Die Äste der Bäume regten sich nie – ein leichtes Zittern der Blätter in der vom Boden aufsteigenden warmen Luft war das Äußerste, das ich je beobachtet hatte. Die Bäume erinnerten mich an die breit gefächerten Pinien meiner Erde, die mich ausgestoßen hat. Dieser Planet war meine neue Heimat. Hier herrschte Frieden und Stille. Hier war alles, was ich brauchte, Ruhe, Sammlung, Vergessen.
Und nun dieses Geräusch aus dem Wäldchen …
Die Zeit, die hinter mir lag, war viel zu abenteuerlich und gefährlich gewesen, als dass ich es hätte unbeachtet lassen können. Plötzlich war ich hellwach – alle während zwei ereignisloser Monate in mir angesammelte Schläfrigkeit war verflogen. Ich stellte den Katalytkocher beiseite, mit dem ich eben einige Kürbisscheiben rösten wollte. Langsam drang ich in den Pinienwald ein – ich will bei diesem Ausdruck bleiben, obwohl es sich sicher um eine ganz andere Gewächsart handelt. Es war wieder ganz still … Ich trat leise auf, nur selten knirschte der Sand unter meinen Füßen; er bestand aus gelben, durchsichtigen, kristallinen Körnern. Ich achtete darauf, nicht an die rissige, schwarze Rinde der Baumstämme zu streifen.
Keine Spur im Sand, kein Zeichen eines Tieres oder irgendeines anderen Lebewesens. Immer wieder blieb ich stehen und lauschte … War das ein Seufzen?
Ich folgte dem Laut. Etwas sah braun zwischen den Stämmen hervor. Etwas lag dort, behaart und lang gestreckt. Unbewegt.
Noch zögerte ich, hinzutreten. Ich sah die tiefe Mulde aus Sand, in der das Wesen lag. Zu Brei zerdrückte Kakteen. Und dann das Loch, oben im Blätterdach der Bäume.
Das erklärte, wieso keine Spuren zu der stillen Gestalt führten: Sie war von oben gekommen, heruntergefallen. Da aber Körper nicht aus dem Nichts herunterzuregnen pflegen, musste ein Flugkörper über dem Wald dahingestrichen sein. Das bedeutete fremde Wesen, Störung, vielleicht Kampf und Streit. Ich fürchtete um die Ruhe meines Paradieses. Ich sollte recht behalten …
Das Wesen musste durch den Sturz betäubt sein, vielleicht war es verletzt. Ich bückte mich zu ihm nieder: Es war etwas kleiner als ein Mensch, hatte dichte braune Behaarung am ganzen Körper, nur das Gesicht war unbehaart, ein Gesicht, das an eine Maus erinnerte. Zwei spitze Zähne drangen seitlich zwischen den Lippen hervor. Zweifellos gehörte es einer intelligenten, im Großen und Ganzen menschenähnlichen Lebensform an.
Vorsichtig berührte ich es und versuchte es zum Leben zu erwecken. Ich schüttelte es leicht an den Schultern und blies in seine weit offenen Nüstern … Wieder ein Seufzen, dann schlug es seine Augen auf – große, dunkelbraune, sympathische Augen. Langsam richtete es sich auf, ich stützte es.
»Woher kommst du?«, fragte ich. Ich benutzte den allgemein verbreiteten Raumfahrerslang. »Verstehst du mich?«
Das Geschöpf versuchte zu sprechen, war aber offensichtlich noch zu schwach. Der Oberkörper knickte wieder zusammen. Es dauerte eine Weile, bis es taumelig auf zwei Füßen stehen konnte. Ich legte seinen linken Arm um meine Schulter und hielt seinen Körper mit meiner Rechten aufrecht. So führte ich es zu meinem Lager …
Und dann rollte es sich blitzschnell zusammen, riss mich mit zu Boden, bog meine Arme auf den Rücken und schob mich zu meinem aus Brettern zusammengenagelten Tisch hinüber. Auf ihm lagen Werkzeuge, Nägel und Draht ausgebreitet, da ich vorher damit beschäftigt gewesen war, eine Vogelfalle zu bauen. Mit meinem eigenen Draht band es mir die Hände so hinter dem Rücken zusammen, dass mich eine Schlinge, die es um meinen Hals gezogen hatte, würgte, sobald ich mich zu bewegen versuchte. Ich war auf gemeine, plumpe und kindliche Weise überlistet worden.
Buschari hieß mein Gegner, er war ein Angehöriger der unterdrückten Rassen aus dem Bereich des Orion. Ich erfuhr es später. Er kümmerte sich nicht um mich, vielmehr sah er sich ein wenig um, blickte kurz in mein altes kleines Raumschiff, das mir jetzt als Häuschen diente, und blieb schließlich bei meiner Werkzeugkiste stehen. Dann begann er mit einer Tätigkeit, der ich zunächst keinen Sinn abgewinnen konnte. Er wickelte Draht von meiner großen Spule ab und formte daraus Kreise, kleinere und größere, die er mit weiteren Drahtstücken verband. Schließlich hatte er ein tellergroßes Gebilde zusammengebracht, das er auf dem freien Platz vor meinem Lager aufstellte. Stumm hockte er sich daneben in den Sand und blieb bewegungslos sitzen.
Nachdem vorderhand keine akute Gefahr für mein Leben zu bestehen schien, ordneten sich meine durcheinanderschießenden Gedanken ein wenig. Ich versuchte, meinen Ärger über die beschämende Niederlage zu unterdrücken, und dachte darüber nach, wie ich den Burschen überlisten könnte. Vorsichtig sah ich mich nach einem Anhaltspunkt um. Zwar waren auch meine Beine gefesselt, aber ich konnte hüpfen, wenn ich mich dabei auch steif und aufrecht halten musste, um die Drahtschlinge um meinen Hals nicht zu sehr anzuspannen.
Ich fing also an, kurzerhand loszuhüpfen, auf meine Behausung zu. Drinnen hatte ich Werkzeuge, mit denen ich meine Fesseln leicht lösen könnte. Buschari erwachte aus seiner Erstarrung.
»Du bleibst hier«, rief er.
Ich reagierte nicht. Unbeirrt hüpfte ich weiter. Da sprang er auf, rannte mir nach und riss mich an der Schulter herum. Schmerzhaft grub sich der Draht in meinen Hals, ich bekam keine Luft mehr und kämpfte mit einem Erstickungsanfall. Da fiel mein Blick auf den Katalytkocher, und in Bruchteilen von Sekunden reifte in mir ein Plan zur Befreiung. Ich tat so, als hätte ich das Gleichgewicht verloren, taumelte einige Schritte vorwärts – auf den Kocher zu – und ließ mich niederfallen. Dabei gab es wieder einen Ruck an meinem Hals, so stark, dass ich einige Sekunden Betäubung nicht zu spielen brauchte. Aber ich lag so, wie ich es beabsichtigt hatte – meine Hände befanden sich in der Nähe des Kochers, und mein Körper deckte sie gegen Buschari, der sich wieder niedergesetzt hatte und ins Leere starrte.
Mit den Fingern tastete ich nach dem Schalter – es war schwierig in dieser unangenehmen Lage, aber ich fand ihn. Ich drehte ihn um und regulierte auf höchste Heizkraft. Ich rückte mich noch ein wenig zurecht, mit langsamen Bewegungen – Buschari durfte nichts merken –, drehte den Kocher etwas mit den Händen … dann hatte ich die richtige Stellung – die Drähte, die von den Handgelenken zum Hals liefen, berührten die Heizplatte. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Hitze den Draht nicht schmolz oder zumindest so weich machte, dass ich ihn abreißen konnte, ohne Gefahr zu laufen, mich zu würgen.
Ich musste ein wenig warten …
Aus den Augenwinkeln beobachtete ich Buschari. Er merkte nichts. In meinem Blickfeld lag auch mein Raumschiff. Es sah gar nicht mehr wie eine Rakete aus, ich hatte ein efeuähnliches Schlinggewächs angesetzt, das die metallenen Wände mit einer dichten Schicht gelbbrauner Blätter überzog, und vor den Fenstern hatte ich Blumenkästen mit Kakteen befestigt, wie es wir Menschen von der Erde eben brauchen, um uns heimisch zu fühlen. Die Fenster hatte ich mit Vorhängen versehen, der Stoff bewegte sich leicht – und das hätte nicht sein dürfen. Denn es war windstill wie immer …
Allerdings hatte ich jetzt keine Zeit, mich darum zu kümmern. Der Draht leitete die Wärme leider so gut, dass ich glaubte, meine zusammengebundenen Handgelenke müssten zu brennen anfangen. Ich versuchte, mich etwas zusammenzukrümmen, um die Drähte zu dehnen … und dann ging ein Ruck durch meinen Körper – eine Verbindung war gerissen …
Meine Freude wurde jäh gedämpft, als ich Buschari aufspringen sah. Es galt aber nicht mir. Er lief einige Schritte vor, hob die Hand vor die Augen, um sie vor der Sonne zu schützen, und schaute angestrengt nach Süden. Dort erschien ein Punkt, ein leises Surren lag in der Luft – eher zu spüren als zu hören. Er vergrößerte sich und wurde zu einem altmodischen Helikopter. Langsam schwebte er näher und landete auf dem freien ebenen Platz neben dem Sonnendach. Das Geräusch der Luftflügel, das zu einem ohrenbetäubenden Lärm angeschwollen war, erlosch. Eine Stimme rief:
»Buschari! Einsteigen! Nimm den Resonator mit!«
Die Stimme einer Frau.
Buschari gehorchte. Er hob sein Drahtgeflecht auf und trat zur Einstiegsluke, die sich geöffnet hatte. Über eine kurze Leiter stieg er ein. Noch begann das Propellergeräusch nicht. Dafür kam jetzt ein Mensch aus der Kabine, kein primitiver wie Buschari, und auch kein Mann. Das Mädchen war blond, sehr blond und viel zarter als seine Stimme vermuten ließ. Mit dieser Stimme, die nicht laut und auch nicht unangenehm war, dafür aber sehr energisch und beherrscht, sagte es nun zu mir:
»Der Planet gehört mir. Wahrscheinlich haben Sie es nicht gewusst. Jetzt wissen Sie es. Ich gebe Ihnen zwei Tage Zeit zum Verschwinden.«
Sie war fünf Schritte vor mir stehen geblieben und sah mir in die Augen, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken. Jetzt drehte sie sich um und ging ruhig und sicher an ihr Fahrzeug. Sie stieg ein, das Flügelrauschen begann wieder, der feine Sand stieg in kleinen Wirbeln empor, das Flugzeug erhob sich und war bald außer Sicht.
Und an meinem Rücken riss der zweite Draht – zu spät.
Jetzt war es ein leichtes, die Schlingen an meinen Gelenken zu entfernen, ich brauchte sie nur abzuwickeln. Bald war ich frei, aber noch nicht allen Gefahren entronnen. Ich ergriff einen schweren Schraubenschlüssel und ging an mein Haus. Mit einem Ruck riss ich die Tür auf.
Zwei Brillengläser blitzten mich an. Eine lange schlaksige Gestalt lümmelte am Tisch neben dem Fenster, ein vergnügtes Gesicht, schwarzes zurückgekämmtes Haar.
»Prächtig, Mister Ombra, ganz prächtig«, sprudelte er. »Das gibt einen Knüller! Dieser abenteuerliche Wilde und die Frau! Oh«, er schnalzte mit der Zunge, »was für eine Frau! Und gleich eine derart interessante Szene! Viel hätte nicht gefehlt, und Sie hätten den Spieß umgedreht. Eine ausgezeichnete Idee, das mit dem Katalytkocher! Schade, dass es Ihnen nicht etwas früher gelang, die Drähte abzureißen! Das hätte ich noch gern erlebt!«
»Wenn ich von Ihrem ehrenden Besuch gewusst hätte, dann hätte ich mich sicher mehr beeilt!«, gab ich trocken zurück.
»Fein«, sagte er – er nahm es ernst, »aber nun schildern Sie doch zunächst, wie Sie überwältigt wurden. Was empfanden Sie, als …«
»Jetzt schildern Sie zunächst, was Sie hier suchen!«, entgegnete ich. »Wer sind Sie, wie kommen Sie hier herein, und warum haben Sie ruhig zugesehen, als ich gefesselt war?«
»Oh, verzeihen Sie – ich vergaß: Mein Name ist Charles G. X. Bealman, Journalist. Ich kam, um Sie um ein Interview zu bitten, und zwar mit einer Einmannrakete; sie steht hinter den Bäumen. Und warum ich Ihnen nicht half?« Er kicherte und wühlte in einem Stoß vollstenografierter Papiere. »Das hätte doch Ihre schöne Geschichte zerstört!«
»Dafür wird nichts aus der Fortsetzung.«
»Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!«, protestierte er. »Bedenken Sie doch – vier Wochen Fahrt von der Erde bis hierher, und das soll alles …«
»Geben Sie sich keine Mühe.« An meiner Miene sah er, dass ich es ernst meinte. Er stand auf und raffte seine Papiere zusammen. Noch einmal setzte er zum Reden an, doch ich schob ihn kurzerhand zur Tür. Die Geschichte meiner Flucht mag für die satten Bürger der bewohnten Planeten ein angenehmer Nervenkitzel sein – ich aber hatte weder Zeit noch Lust, einem Zeitungsfritzen Rede und Antwort zu stehen. Ich öffnete die Tür und warf sie wieder zu. Ein harter metallener Klang war aufgepeitscht, außen an der Wand …
Sauschütze!
Ein rasendes Prasseln begann, ein Trommelwirbel aus hellen, klingenden Schlägen. Die Außenwand meiner Rakete war die Trommel, die Durstahlgeschosse waren die Schlegel. Dazu klang die Musik des schwingenden Metalls, surrende, heulende Töne, die ringsherum zu laufen schienen.
Eine Rakete ist gegen Meteoriten geschützt. Das Geprassel einschlagender Erzbrocken ist mir nicht fremd – nie hat es merkliche Spuren hinterlassen. Die Angreifer hatten sicher keine Ahnung, dass meine Behausung eine Rakete war. Das Heck mit dem Atomaggregat und dem Sprungsystem stand völlig im Boden eingegraben, an der Südwand hatte ich eine Veranda gebaut, die anderen Seiten des Fahrzeugs waren mit Rankenwerk überzogen, das an Efeu erinnerte. Wer noch nicht im Innern war, mochte an ein leicht gebautes Plastikhäuschen denken …
Die ungebetenen Besucher draußen brauchten eine Weile, um das zu begreifen. Wir spähten durch die Hartglasscheiben, sahen aber nicht mehr als das Aufschlagen der Projektile, kleine platt gedrückte Scheibchen auf der glatten Außenfläche, die einen Augenblick darauf zu haften schienen und dann wie reife Früchte hinunterfielen.
Hinter mir raschelte es. Herr Bealman hatte seinen Notizblock wieder aufgeschlagen, sein Bleistift flog übers Papier. Vorderhand hatte er seinen Willen, jetzt konnte ich ihn nicht hinausschicken. Wenigstens war er nicht feige!
Ich hatte andere Sorgen.
Das Gewehrfeuer verstummte. Eine unheildrohende Stille lastete über uns. Vorsichtig öffnete ich die Tür – und schon wieder knallte es. Also Belagerung!
»Hören Sie mit dem Gekritzel auf«, wies ich Bealman zurecht. »Schnallen Sie sich fest, hier sind Gurte!«
Ich verfügte über ein einfaches Mittel, um mich der Belagerung zu entziehen. Und es war höchste Zeit dazu! Ein schwerer Stoß ging durch den Rumpf des Schiffes, dumpf dröhnte es auf. Jetzt hatten sie ein schweres Geschütz aufgefahren …
Über die Leitern hinauf zur Kanzel, den Gürtel umgelegt … ein Druck auf den Sicherungsknopf, die Lämpchen und die Skalen der Messinstrumente leuchteten auf, das Elektronengehirn arbeitete, weiß schimmerten die Bildschirme der Thermovisionsgeräte … Schnellstart … Die Atommotoren summten, rauschten, heulten auf, noch einmal schlug eine Granate ein – das gab eine Beule! –, dann lief ein Zittern durch Boden und Wände, die Rakete hob sich. Auf dem unteren Bildschirm sah ich, wie glühende Dampffäden unter dem Heck nach allen Seiten auseinanderliefen, die Plastikplatten meiner Veranda fielen ab wie trockene Schalen von einer Frucht – schade darum! –, beblätterte Ranken wirbelten eine Sekunde lang durch das Blickfeld … eine Wolke blähte sich auf, ein Ball von Staub und Sand. Ich drückte den Akzelerator hinunter, einige Atemzüge, und wir schwebten in sicherer Höhe.
Bealman tauchte neben mir auf und ließ sich im zweiten Pilotensitz nieder.
»Wer hat Ihnen erlaubt hierherzukommen?«, schnauzte ich ihn an. Ich hatte keinen Grund zu besonderer Freundlichkeit. Der Journalist antwortete nicht, er lächelte mich nur durch die blitzenden Brillengläser an, ein wenig zu selbstsicher, wollte mir scheinen …
Wie eine Landkarte breitete sich die Bodenfläche unter uns aus – in der Mitte ein verkohlter Fleck, mein Startplatz. Einige Hundert Meter davon entfernt, auf einer Waldlichtung, standen zwei Raketen – Kampfraketen älteren Datums. Ich kannte den Typ. Er war gut bestückt – nicht nur mit harmlosen Granatwerfern. Offenbar hatten sie nicht gleich das stärkste Geschütz auffahren wollen. Auf der anderen Seite ragte eine metallisch schimmernde Spitze aus dem Blätterdach empor.
»Ihr Flugzeug?«, fragte ich, mit dem Kinn hindeutend.
»… war es!«, erwiderte Bealman.
Er hatte recht – er würde es so bald nicht wieder betreten.
Nach einigen Minuten verließen wir die Lufthülle des Planeten. Als riesige braungrüne Kugel lag er unter uns, von einer flimmernden Aura umgeben, die Westseite hellorange beleuchtet, der Osten von einem anthrazitfarbenen Schatten überzogen. Ein Bild, das sich nicht sehr von dem unserer Erde unterschied, und doch eine fremde Welt … Links, aus der Schwärze des Alls, wuchsen zwei orangeglühende Bälle heraus, die Zwillingsmonde des Planeten.
Ich steuerte darauf zu. Ein isolierter Punkt im Raum ist zu leicht anzupeilen. Auf einem Himmelskörper dagegen waren wir so gut wie unauffindbar. Und zu einem Parasprung hatte ich keine Lust. So leicht lasse ich mich nicht ins Bockshorn jagen. Hier hatte ich noch ein Wörtchen mitzureden.
Um die Gegner irrezuführen, umkreiste ich erst den einen Mond und landete schließlich auf dem anderen, auf einer riesigen, metallisch glänzenden, blasenüberzogenen Ebene.
»Was haben Sie nun vor?«, fragte Bealman, als ich meinen Gürtel löste und mich vom Sitz erhob.
»Ich werde prüfen, wie viel Vorräte an Nahrungsmitteln, Wasser und Waffen im Schiff sind. Da wir etwas überstürzt aufgebrochen sind, habe ich das leider vor dem Start versäumt. Oder haben Sie vielleicht einen Wasserbehälter mitgenommen?«
Ich stieg hinunter in den Vorratsraum. Hauptsächlich interessierten mich die Waffen; denn die Lebensmittel konnten wir uns stets vom Planeten holen. Mit dem Ergebnis meiner Inventur war ich ganz zufrieden. Da gab es mehrere Elektrogewehre und -pistolen, einen Neuroblaster, zwei Flammenwerfer, eine Energieschleuder und einen ganzen Haufen verschiedenster Raketengeschosse für den im Schiff eingebauten Werfer.
Als ich in den Hauptraum zurückkam, blitzte es auf, meine Hand zuckte unwillkürlich zur Pistole, aber Bealman kicherte:
»Eine wunderbare Aufnahme, Mister Ombra!« Er steckte das Blitzgerät in die Brusttasche und hantierte an seiner Kamera. »Die Leser werden staunen. Sie im Profil, und rechts noch der Blick durchs Fenster auf dieses erstarrte Blasenmeer. Wunderbar …«
»Lassen Sie den Unfug!«, fuhr ich ihn an. »Es gibt Wichtigeres zu tun. Fällt Ihnen nichts Vernünftiges ein?«
Die hohe Stirn unter dem dunklen Schopf zog sich in krause Falten.
»Lassen Sie mich nachdenken! Vielleicht … Ja doch, das wollte ich Sie fragen: Ist Ihnen der schwarze Fleck auf der Lichtung aufgefallen, gleich neben den beiden feindlichen Raketen?«
Ich hatte mich beim Start natürlich auf die Bedienung des Schaltbretts konzentrieren müssen und nicht auf Einzelheiten achten können. Ein schwarzer Fleck – die Startspur einer Rakete? Dann waren ursprünglich drei gegnerische Flugschiffe da gewesen! Aber wo war das dritte? Warum war es früher aufgebrochen?
Bealman sprach weiter.
»Ja, Sie vermuten das Richtige – ein drittes Schiff. Aber es hat sich vorzeitig davongemacht. Warum wohl? Lassen Sie mich kombinieren … Wir Journalisten verstehen uns darauf, wir leben sogar davon, sozusagen. Ja, also, soweit ich die Situation durchschaue, müssen wir zwei Parteien auseinanderhalten, erstens die holde Blonde mit ihrem mauseköpfigen Gehilfen, und zweitens die unbekannten Angreifer, von denen wir nichts gesehen haben.«
»Zwei feindliche Parteien?«, warf ich ein.
»Etwas anderes ist kaum anzunehmen. Und da frage ich mich, was wohl geschähe, wenn die beiden Seiten zusammenstießen … Ja, ich frage mich, ob sie nicht schon zusammengetroffen sind. Weiter frage ich …«
»Reden Sie nicht so lange«, unterbrach ich. »Aber Sie können natürlich recht haben – die Besatzung der dritten Rakete dürfte sich um die Insassen des Hubschraubers gekümmert haben …«
»Werden Sie etwas unternehmen?« Die Augen unter den Gläsern waren verschmitzt zusammengekniffen. »Diese Reportage macht mir keiner nach.« Er rieb sich die Hände. Der Mann war nicht dumm. In mir regte sich sogar so etwas wie Sympathie.
»Also gut – damit Sie zu Ihrer Reportage kommen. Morgen machen wir uns auf die Suche.«
Ich öffnete zwei Fleischbüchsen, und wir setzten uns an die umklappbare Tischplatte ans Fenster. Das Licht unserer Xenonröhren warf ein breites Strahlenbündel in das Dunkel. Es war, als befänden wir uns im Speisewagen eines altmodischen Eisenbahnzuges. Und doch war das Gefühl des Ungewöhnlichen, Abseitigen deutlich – vielleicht wegen der riesigen schmalen Sichel, die hoch oben am Horizont hing. Auch Mister Bealman musste es empfunden haben, denn er schwieg. Später holte ich Decken, und wir kletterten in die Schlafkojen.
Als ich mich von meinem Lager erhob, stand Bealman schon wieder am Fenster, den Fotoapparat gegen den Himmel erhoben. Es war auch ein bewundernswürdiger Anblick: die plastische Kugel des Planeten, die unseren im Sonnenschatten liegenden Standort mit hellem orangebraunem Licht übergoss. Wir frühstückten, dann setzte ich mich auf meinen Kanzelsitz und sagte nichts, als sich der Journalist neben mir niederließ, den Stenogrammblock in der Hand.
Ich stieß schnell auf die Oberfläche des Planeten hinab, um unseren Gegnern möglichst wenig Zeit zu geben, uns zu orten. Mit eingeschaltetem Radar kreiste ich dann über den größten grünen Inseln, den mit Steppen und Wäldern bedeckten Flächen. Ich hatte auf Schwebestatik eingestellt – so blieb zwar die Geschwindigkeit verhältnismäßig klein, doch die Fahrt verlief so gut wie lautlos.
Neben den bewachsenen Flächen dehnten sich weite Sandwüsten. Berge gab es nur an wenigen Stellen – es waren kleinere Ringgebirge, vielleicht durch Meteoreinschlag entstanden.
Wir hatten Geduld und brauchten sie auch. Es war wenig wahrscheinlich, dass sich die Gesuchten in der Luft befanden, und so war es fraglich, ob wir im Radar und in den Thermovisionsgeräten überhaupt etwas erkennen konnten. Darum spähten wir auch aufmerksam nach allen Seiten. Natürlich hatte ich zunächst das Radiopeilgerät eingestellt, obwohl ich nicht hoffen durfte, damit Glück zu haben.
Der Abend senkte sich schon wieder, als wir endlich einen bewegten Punkt am Radarschirm ausnehmen konnten – nur für kurze Zeit. Aber sie genügte. Ich steuerte in die verdächtigte Gegend, eine leicht gewellte Steppenlandschaft.
»Da sind sie!«
Fast zugleich entdeckten wir die silbernen Spitzen von vier Raketen, und ich riss den Steuerhebel herum. Dicht über dem Boden schlug ich einen weiten Bogen und ging dann in einer Mulde nieder. Hier konnte das Schiff kaum entdeckt werden.
»Ich werde ein wenig Indianer spielen«, sagte ich. »Sie bleiben zurück. Einer muss das Schiff bewachen.« Ich steckte eine Pistole und einen Flammenwerfer in den Gürtel.
»Okay«, brummte Bealman mit einer Bereitwilligkeit, die mir verdächtig vorkam. Ich stieg noch einmal in die Kanzel hinauf und zog den Zündschlüssel ab. Und als ich durch die Tür ins Freie gelangt war, verschloss ich sie. Ich traute Bealman alle möglichen Streiche zu.
Noch stand die Sonne über dem Horizont, aber die blauen Schatten wuchsen schon ins Endlose. Sie gaben mir die Richtung – nach Westen. Ich hatte meiner Schätzung nach sechs Kilometer zu gehen – in eineinhalb Stunden konnte ich die Strecke bewältigt haben.
Ich kam durch eine Landschaft, die mich an die Savannen Afrikas erinnerte – aus dem Sand heraus wuchsen grüne Stängel, hohes, silikatreiches Steppengras, schütteres Buschwerk, einzelne Bäume: die schon erwähnte Pinienart. Ich bemerkte Vögel, die sich von den unseren äußerlich nur dadurch unterschieden, dass sie spitze Ohren und vier Beine besaßen; es gab Herden einer hirschgroßen Ziegenart, gelegentlich tauchte ein dunkelbraunes zottig behaartes Wesen auf, groß wie ein Pferd, aber mit langem, zum Boden herabgebogenem Hals. Diese Tiere waren aber scheu – sie reckten kurz ihre Köpfe nach oben, äugten und schlugen sich im Passgang in die Büsche.
Ich hatte während meines Aufenthalts auf dieser Welt keine anderen größeren Tiere bemerkt. Das wollte natürlich nicht heißen, dass es keine gab – und ich hielt die Pistole schussfertig in der Hand, doch zeigte sich nichts Verdächtiges.
Zwanzig Minuten wanderte ich ungehindert fort – und dann geschah es: Ich hatte zuvor einige eigenartige trichterförmige Öffnungen im Boden bemerkt, aber nicht weiter darauf geachtet. Und nun gab der Sand unter meinen Füßen plötzlich nach, und ich rutschte abwärts, über eine eisglatte Trichterwand aus einer spiegelnden gelben Masse. Vergeblich versuchte ich mit den Händen Halt zu finden … Lächerliches Bemühen – dafür entglitt mir die Pistole. Das Ganze ereignete sich blitzschnell, ich fuhr auf die etwa einen Meter im Querschnitt messende Öffnung zu … glitt hinein – und einige Dutzend Klauen hakten sich schmerzhaft in mir fest.
Ich zappelte in der Falle … An die vierzig Arme zogen mich hinunter, auf den Mittelpunkt einer Rosette zu, von der die Gliedmaßen ausgingen. Ein Kranz von Augen starrte mich an … in der Mitte öffnete sich ein schwabbliges Maul … eine Wolke üblen Geruchs stieg mir betäubend entgegen …
Erst ein Augenblick des Schreckens, dann ein blitzschnelles Erfassen der Situation und gleich darauf der befreiende Entschluss, der die Tat einleitete … Meine Pistole hatte ich verloren, aber der Flammenwerfer hing noch im Gürtel. Zwar saßen auch dort einige gierige Arme, aber ich bemerkte, dass ich mit einzelnen von ihnen fertig werden konnte. Erst alle zusammen übten jene zähe, fast klebrige Kraft aus, die mir ein einfaches Losreißen verwehrte. Ich bog zwei der schwarzen Arme nach hinten und zog den Werfer hervor. Mit den Füßen stemmte ich mich vom Körper des Tieres ab, das mich hinunterzuziehen suchte. Und dann schoss der Strahl hinaus, es prasselte und zischte, grauer Dampf stieg auf … unerträglich der Gestank verbrannter Haut.
Ich spürte eine Lockerung, gleich darauf aber bohrten sich die Spitzen mit neuer Energie in meinen Körper … Es war schwer, den Werfer richtig zu führen. In meiner Umklammerung schwankte ich hin und her, die Dämpfe verbrannten mir Gesicht und Hände, drohten mir die Besinnung zu rauben. Trotzdem ließ ich nicht ab – ich zielte nun auf die zuckenden Greifglieder.
Das Schaukeln wurde stärker, als wenn es das Tier Mühe kostete, mein Gewicht zu tragen … die Umklammerung lockerte sich … schließlich glitt ich zur Seite und spürte wieder Boden unter den Füßen – nun fand ich Halt. Mir wurde etwas besser, denn die Dämpfe stiegen nach oben und belästigten mich nicht mehr. Ich verstärkte den Energiestrom … und kam frei! Das Tier wälzte sich hilflos am Boden, die Klauen schlugen ohne Kraft ins Leere, viele Arme zuckten verkrümmt am Boden – ich drehte auf höchste Energie … die Masse glühte auf … sank zusammen, ein Häufchen Asche blieb …
Erschöpft hockte ich mich auf den Boden. Es dauerte Minuten, bis ich mich umsehen konnte. Ich befand mich in einer Kammer von etwa zwei Meter Höhe und sechs Meter Umfang, durch eine Öffnung in der Mitte der Decke kam der Schein des schwindenden Tages. An den Wänden lagen Knochenhaufen und Hörner – offenbar stammten sie von Riesenziegen, die wie ich in die Falle geraten waren.
Das Tier hatte direkt unter der Trichtermündung gesessen, die Arme kranzartig um die Öffnung gebreitet – wahrscheinlich pflegte es tage- und wochenlang auf Beute zu lauern, ein großes blütenähnliches Gebilde, ein Kerbtier, eine Riesenkrabbe – wahrscheinlich, ich bin kein Zoologe, und ich hatte auch keine Muße für naturwissenschaftliche Betrachtungen. Ich hatte eine Aufgabe, und solche Erlebnisse … Was bedeuten sie – wenn sie gut ausgehen? Episoden, nebensächlich, bald vergessen.
Am Boden lag meine Pistole. Ich hob sie auf. Ich musste sehen, wie ich aus diesem Mauseloch herauskam. Mit den Füßen schob ich den Aschehaufen beiseite, hoch sprang ich empor, meine Hände fanden Halt am unteren Trichterrand, die Beine zog ich nach … was nun? Die glatte Fläche war nicht ohne Weiteres zu überwinden. Ich versuchte es mit dem Flammenwerfer – und es gelang. Wahrscheinlich war der Sand durch Ausscheidungsprodukte des Tieres zusammengebacken und geglättet worden, und dieser organische Leim verkohlte unter dem Einfluss von Hitze. In Abständen von halben Metern schoss ich in die schiefe Wand hinein und grub dann mit dem Absatz eine Scharte in die gelockerten Massen. Acht solcher Tritte – und ich war oben.
Jetzt erst erkannte ich, wie raffiniert die Falle gestellt war – über den oberen Rand des Trichters hinein schob sich der Sand, von einer Art Kitt locker zusammengebacken. Wer dort hingeriet, fuhr – wie ich – unweigerlich in die Tiefe.
Als ich weiterschritt, umging ich alle weiteren Trichter in großem Bogen. Die Sonne versank unter dem Horizont, es war dunkel, doch glommen nun vor mir Lichter auf – ich bewegte mich gerade auf das feindliche Lager zu. Noch einige Hundert Meter – und da lagen sie vor mir: die drei schwarzen Spindelsilhouetten der Kampfraketen, das dunkle Lanzett von Bealmans Einmannschiff, zwei Schatten von Gyroschwebern – Luftkissenboote, im Flug durch Kreisel stabilisiert – und der gedrungene Leib des Helikopters! Also hatte uns unsere Vermutung nicht getrogen.
Ich sah nur wenige Menschen, meist gingen sie von einer der großen Raketen zur anderen. Offensichtlich benutzten sie diese als Wohnraum; denn ich sah keine weiteren Behausungen, und alle Fenster waren erleuchtet. Besonders fiel mir auf, dass auch in Bealmans Rakete Licht brannte. In Raketen herrscht immer Raummangel – was lag daher näher, als die Gefangenen in der Kleinrakete einzusperren!
Zuerst wartete ich und hielt Ausschau nach Wachposten. Es war aber nichts von solchen zu sehen. Dagegen fiel mir auf, dass sich vier Gestalten zur kleinen Rakete begaben. Ich schlich mich um das Lager herum und näherte mich ihr von hinten. Durch die Fenster war nichts zu beobachten, der Raketenkörper war nur wenig in den Boden eingegraben, die Tür ließ sich lediglich über die Leiter erreichen.
Ich warf einen Blick zu den anderen Schiffen – im Moment war kein Mensch unterwegs. Kurz entschlossen stieg ich die Leiter hinauf, die Füße nur vorsichtig aufsetzend, mich mehr mit den Händen emporziehend. Leise stieß ich den Türflügel hinein, schob mich selbst nach und stand in der untersten Etage, einem kreisrunden Raum mit eingebauten Vorratsbehältern. Eine Leiter führte zu einer Falltür, hinauf zum nächsten Stockwerk.
Dort oben mochten sich die Gefangenen befinden, dort oben mussten aber auch die vier Männer sein, die diese Rakete vor einer Viertelstunde betreten hatten! Was konnte das anderes bedeuten als Verhör? Ich überlegte … Mein Blick fiel auf eine Schalttafel: Hier gab es eine Lautsprecheranlage! Ich drehte auf ganz leise, schaltete ein und regulierte langsam, bis ich etwas hören konnte: Stimmen.