Radreisen - Alles, was Sie wissen müssen - Angeline Bauer - E-Book
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Radreisen - Alles, was Sie wissen müssen E-Book

Angeline Bauer

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  • Herausgeber: by arp
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Radreisen und Radwandern: Unterwegs allein oder in der Gruppe, mit der Familie, mit Baby oder mit Hund im Anhänger. Ausführliches Kapitel über die Anreise und Rückführung der Räder im In- und Ausland. Das richtige Rad, Gepäck und die passenden Utensilien.

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Seitenzahl: 104

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Angeline Bauer

René Prümmel

Radreisen – alles, was Sie wissen müssen

E-Book

Das richtige Rad, Gepäck und die passenden Utensilien.

Unterwegs allein oder in der Gruppe, mit der Familie, mit Baby oder mit Hund im Anhänger.

Ausführliches Kapitel über die Anreise und Rückführung der Räder im In- und Ausland.

Impressum

Copyright © 2020 by arp

Herausgeber by arp, Ledererstraße 12, 83224 Grassau, Deutschland

Ausgabe Januar 2023

Alle Rechte vorbehalten

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt und darf auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers wiedergegeben werden.

Covergestaltung by arp

Fotos Angeline Bauer

Wenn Ihnen unser Ratgeber gefällt, freuen wir uns über eine positive Bewertung bei Ihrem Internethändler. Sollte Ihnen etwas nicht gefallen oder haben Sie Vorschläge zur Verbesserung, setzen Sie sich bitte mit uns direkt in Verbindung: [email protected] Für Anregungen stehen wir gerne offen.

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort

Erste Überlegungen

Allein unterwegs

Zu zweit unterwegs

Gruppenreisen mit einem Veranstalter

Selbstorganisierte Gruppenreisen

Familien mit Kind und das Fahren mit Anhänger

So muss ein Transportanhänger für Ihr Kind oder Ihr Baby ausgestattet sein

Weitere Sicherheitsvorkehrungen für den Fahrradanhänger

Das Rad und alles was dazugehört

Rad, Sattel und Inspektion

Pedelec contra Rennrad

Was bedacht werden muss, wenn man mit dem Elektrorad auf Reisen geht

Die optimale Gepäckausstattung für Ihre Radreise

Reisevorbereitungen

Die beste Reisezeit

Training und Ausdauer

Die Route planen

Stadtbesichtigungen und Sightseeing

Das klassische Kartenmaterial auf Papier – praktisch für die Vorbereitung

Digitales Kartenmaterial

Übernachtung mit dem Zelt

Zimmer mieten

An- und Abreise organisieren

An- und/oder Rückreise mit dem eigenen Auto

Was man beim Radtransport mit dem Auto beachten muss

An- und/oder Rückreise mit dem Zug

Fahrradmitnahme in Zügen anderer Länder

Das Fahrrad als Gepäckstück verschicken

An- oder Heimreise mit dem Bus

Mitfahren im Stadtbus

An- und/oder Rückreise mit dem Flugzeug

Das Pedelec auf eine Flugreise mitnehmen

Ein Fahrrad mieten

Die angemessene Kleidung

Schuhe, Helm und Brille

Gute Fahrt!

Freundlich unterwegs

Was ist erlaubt, was nicht - Verkehrsregeln

Tipps und Tricks beim Rad fahren

Sitzposition und Stellung der Hände

Die Trittfrequenz

Im Windschatten fahren

In bergigem Gelände fahren

In der Stadt fahren

Abwehr von angreifenden Hunden oder anderen Tieren

Fotografieren und filmen unterwegs

Checkliste für Ihre Radtour

Das gehört in die Packtaschen

Das gehört in die Reiseapotheke:

Was tun, wenn ...

Erste Hilfe bei Verletzungen

Schürfwunden und Prellungen

Gehirnerschütterung

Starke Blutungen stillen

Ein Knie fachgerecht verbinden

Telefonnummern und Adressen für Notfälle

Telefonvorwahl

Falls Ihre Geldkarte verloren ging

Pannen und Notfallhilfe der Automobilclubs

Radreisen mit Hund

Das benötigen Sie fürs Radwandern mit Hund

Der Springer bzw. Läufer – eine Leinenvorrichtung

Hundekorb oder Hundeanhänger – das Für und Wider

Der Hund im Anhänger

Mit dem Hund ins Hotel

Checkliste für den Hund

Maulkorb oder Halti

Was Sie in unserem Verlag sonst noch finden können

Vorwort

Vorab ein Hinweis: Auch wenn allgemein von E-Bikes gesprochen wird, handelt es sich bei diesen Rädern fast immer um Pedelecs. Ein E-Bike gleicht mehr einem Moped als einem Fahrrad und benötigt ein Nummernschild (!), denn während bei einem Pedelec der Motor bei 25 Stundenkilometern automatisch abschaltet, fährt das E-Bike bis 40 Stundenkilometern mit Motorleistung. Da in vielen Zügen die Mitnahme eines Pedelecs erlaubt ist, die eines E-Bikes aber grundsätzlich nicht, bleiben wir in diesem kleinen Ratgeber bei den fachlich korrekten Ausdrücken. Ein E-Bike ist hier also ein Pedelec.

Als wir zum ersten Mal zu einer Radreise aufbrachen, war das noch lange nicht ‘in Mode‘. Weder wussten wir, was uns erwartet, noch kannten wir jemanden, der uns Tipps geben konnte. Wir haben uns einfach ins Abenteuer gestürzt und zusammen mit unserem Hund vom ‘Kleinen Balaton‘ aus den ganzen Plattensee umrundet. Wir waren knapp eine Woche unterwegs, haben dabei manches richtig und anderes falsch gemacht.

Wieder zu Hause, war klar: Das war nicht unsere letzte Radreise, denn es ist einfach schön, auf zwei Rädern unterwegs zu sein und dabei die Natur so ‘hautnah‘ zu erleben! Begriffe wie Geschwindigkeit oder Entfernung bekamen plötzlich eine ganz andere Bedeutung, und ja, es war durchaus auch ‘abenteuerlich‘!

Zu unserer zweiten Radreise brachen wir bereits etwas selbstbewusster auf. Schließlich hatten wir jetzt schon Erfahrung und das Gefühl, so schnell haut uns nichts mehr um!

Leicht gefehlt, denn auch hier tappten wir wieder in Fallen und machten Fehler.

Inzwischen sind wir auf dem Fahrrad weit herumgekommen und zählen uns zu den Profis – doch das schreibe ich nur unter Vorbehalt. Denn wie heißt es doch so schön: Man lernt niemals aus! Und man weiß ja auch nicht, was einem unterwegs so alles begegnet. Abenteuer eben, wenn auch durchaus kalkulierbar. Dachten wir …

Doch mit der gewonnenen Selbstsicherheit wurden die Strecken, die wir zurücklegten, auch länger, der Radius größer. Im Frühjahr 2019 hatten wir uns eine Europareise von etwa 3000 Kilometern vorgenommen, brachen aber nach 2100 Kilometern am Atlantik in Frankreich ab. Schuld war das Wetter. Wir waren fünf Wochen mit Kälte, Regen, ständigem Gegenwind und in den Alpen für kurze Zeit sogar Schnee konfrontiert. Da die Wetteraussichten weiterhin schlecht waren, wollten wir den Zug nach Hause nehmen - und erlebten unser blaues Wunder, denn eine Rückfahrt mit der Bahn war nicht möglich. Die Rückreise war derart chaotisch, dass wir uns entschlossen, eine Neuauflage unseres Ratgebers mit einem ausführlichen Sonderteil über die Anreisemöglichkeiten zu Startpunkten und die Rückreise nach Hause herauszugeben. Wie immer bringen wir nicht nur eigene Erfahrungen mit ein sondern haben auch andere Radreisende befragt und ausführlich recherchiert.

Dieser Ratgeber soll helfen, eine Radreise zu zweit, mit Hund, in der Gruppe oder mit Kind bestmöglich vorzubereiten. Zu allen wichtigen Fragen gibt er Tipps und Anregungen.

Bitte beachten Sie: Sämtliche Angaben erfolgen unverbindlich und ohne Gewähr. Wir beziehen uns mit unseren Aussagen auf persönliche Erfahrungen, Recherchen im Internet, sowie Auskünfte der Touristik-Informationen.

Erste Überlegungen

Allein unterwegs

Auf einer unserer Radreisen trafen wir einen Mann, der allein vom Chiemgau in die Bretagne radelte. Auf unsere Frage, ob ihm das ohne Begleitung auf die Dauer nicht zu langweilig würde, entgegnete er: „Lieber allein unterwegs, als jemanden im Schlepptau zu haben, der quengelt und ständig was anderes möchte. Denn wenn man zu zweit oder gar zu mehreren fährt, muss man ständig auf jemanden Rücksicht nehmen und kann nichts frei entscheiden.“

Stimmt. Ein eingefleischter Individualist, der sich nicht anpassen will, den Bedürfnisse eines Mitreisenden eher nerven, der nicht kompromissbereit ist und sich jederzeit frei entscheiden möchte, sollte sich nicht mit anderen Menschen auf so eine Reise begeben. Denn eines ist sicher: Spannungen bleiben nicht aus! Und dann heißt es schon mal zurückstecken, wenn man dem oder den anderen nicht den Urlaub vermiesen möchte.

Radelt man allein, hat das wiegesagt den Vorteil, dass man auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Es gibt aber auch Nachteile. Einer davon ist, dass man nur selten ein Einzelzimmer bekommt, also praktisch immer ein Doppelzimmer bezahlen muss. Das kann teuer werden!

Dieses Problem hat unsere Bekanntschaft gelöst, indem er auf Campingplätzen oder auch einfach nur irgendwo im Freien übernachtete. Um alles, was zum Campen nötig ist, bei sich haben zu können, hat er sein Rad entsprechend umgerüstet. An der Lenkradstange hatte er einen Lowrider befestigt, das ist eine Art Gepäckträger. Darauf stellte er eine größere Lenkradtasche ab, in der er alles Wichtige und Wertvolle aufbewahrte, und hängte zwei etwas kleinere Radtaschen ein. Zelt und Schlafsack fanden in einer Zelttasche auf dem Gepäckträger Platz, dazu kamen die beiden größeren Satteltaschen am Hinterrad. So ausgestattet trat er seine sechs- bis achtwöchige Reise an.

Vollgepackt Richtung Frankreich

Ein weiterer Nachteil, wenn man allein reist: Es gibt Situationen, in denen das Rad samt Gepäck unbeaufsichtigt bleiben muss. Wenn man zum Beispiel Lebensmittel einkauft, auf die Toilette geht oder Ähnliches. Zumindest die Tasche mit den wertvollen Dingen wie Geld, Ausweis usw. (hier vorne am Lenker platziert) sollte man nie unbeaufsichtigt auf dem Fahrrad zurücklassen. Ist man hingegen zu zweit, kann immer einer bei den Rädern bleiben.

Auch bei Pannen, Krankheit oder Unfall kann die Anwesenheit eines Partners manchmal lebensrettend sein.

Übrigens: Unsere Bekanntschaft ist nicht der einzige Individualist! Ethel MacDonald, eine 78-jährige Amerikanerin aus Missoula im US-Bundesstaat Montana, radelt immer noch ganz allein durch die Welt. Sobald sie auf dem Fahrrad sitzt, hat sie das Gefühl, ‘ihr eigener Boss‘ zu sein, und das genießt sie! Erst im Alter von 65 Jahren begab sie sich auf ihre erste größere Tour. Inzwischen hat sie mit dem Rad nicht nur Amerika, sondern auch den größten Teil Europas und die philippinische Insel Mindoro bereist und dabei insgesamt 13 000 Kilometer zurückgelegt. Dieses Beispiel zeigt: Man ist nie zu alt, um mit dem Radreisen anzufangen!

Zu zweit unterwegs

Wenn zwei sich gerne streiten, einander nicht vertrauen und zu viel Nähe nicht aushalten können, ist diese Art zu reisen nicht geeignet für sie. Man kann sich nicht aus dem Weg gehen und ist aufeinander angewiesen.

Verfügen beide Partner nicht über etwa die gleiche Kondition, muss der Stärkere auf den Schwächeren Rücksicht nehmen. Ich schreibe ganz bewusst ‘muss‘ und nicht ‘sollte‘.

Folgendes haben wir auf unserer Inn-Radtour erlebt. Es war Spätnachmittag, wir hatten bereits ein Zimmer bezogen und saßen auf dem Balkon. Unter uns befand sich eine Pizzeria und ein Stück zur Straße hin ein Schaukasten mit Speisekarte.

Ein Mann und eine Frau kamen auf ihren bepackten Rädern angefahren. Die Frau stoppte, um sich die Speisekarte anzusehen. Der Mann wartete etwas abseits.

Er, ungeduldig: „Nun komm doch endlich!“

Sie: „Ich bin müde. Das ist eine Pension, hier könnte man auch ein Zimmer bekommen.“

Er: „Wir fahren weiter!“

Sie: „Aber ich kann nicht mehr. Und ich habe Hunger.“

Er: „Es ist erst fünf Uhr.“ Dann ärgerlich: „Jetzt komm schon!“

Gottergeben folgte sie ihm.

Die Frau tat uns leid, denn laut Reiseführer gab es erst nach 27 Kilometern wieder eine Übernachtungsmöglichkeit – und das ist verdammt lange, wenn man keine Kraft mehr hat.

Hier bleibt anzumerken, dass Frauen bei gleicher Größe gut ein Drittel weniger Muskelmasse besitzen als Männer. Das bedeutet, eine Frau muss für dieselbe Strecke ein Drittel mehr Kraft aufwenden, wobei die meisten Männer auch noch größer sind als ihre Frauen. Tatsächlich hat eine Frau also auf derselben Strecke viel mehr geleistet als ein Mann.

Deshalb mein Appel: Nehmen Sie Rücksicht aufeinander und verteilen Sie das Gepäck so, dass der Größere und Stärkere auch die meiste Last mitführt.

Gruppenreisen mit einem Veranstalter

Was für Radreisen zu zweit gilt, gilt natürlich auch für das Radfahren in Gruppen. Man muss auf den Schwächsten Rücksicht nehmen und kompromissbereit sein. Will oder kann man das nicht, fährt man besser allein. Die Gruppe kann allerdings für ein Paar, das sich zu zweit leicht auf die Nerven geht, durchaus eine Alternative sein. Denn in der Gruppe kann man sich besser mal aus dem Weg gehen und müssen beide auf den ganzen Pulk Rücksicht nehmen.

Vorteil einer geführten Gruppenreise, die man mit einem Veranstalter unternimmt: Man muss sich um nichts kümmern. Die Hotels werden für einen gebucht und jemand, der den Weg kennt, fährt voraus. Das Gepäck wird per Auto von Station zu Station gebracht, also muss man auf dem Rad nur das mitnehmen, was man unterwegs unbedingt braucht. Diese Variante ist bequem und sicher. Hat man Glück, und es sind nette Leute in der Gruppe, kann man viel Spaß haben. Hat man allerdings Pech, und es ist auch ein Störenfried und Besserwisser dabei, kann einem das den ganzen Urlaub vermiesen.

Für Singles ist so eine Gruppenreise eine gute Möglichkeit, eine Tour zu fahren, die sie sich allein nicht zutrauen würden. Ist man sogar bereit, mit einem anderen Alleinreisenden ein Zimmer zu teilen, lässt sich viel Geld sparen.

Immer öfter werden auch gekoppelte Rad- und Flussschiffsreisen angeboten. Während das ‘Hotelschiff‘ zur nächsten Anlegestelle fährt, machen sich die Passagiere per Rad auf den Weg. Unterwegs können sie Sehenswürdigkeiten besichtigen oder einfach nur die Natur genießen. Nachmittags geht die Gruppe wieder an Bord und hat den Abend für sich.

Vorteil: Das Hotelschiff begleitet einen während der gesamten Reise, damit entfällt der tägliche Zimmerwechsel und das Taschen ein- und auspacken.

Auch Kreuzfahrtschiffe, wie z.B. ‘Mein Schiff‘ oder Aida, bieten Landausflüge per Rad an und verleihen hierfür Fahrräder.

Selbstorganisierte Gruppenreisen

Fährt man in einer Gruppe von Freunden, sollte man es halten, wie bei einem Segeltörn und die Aufgaben und Kompetenzen verteilen.