Smörgås - Gemeinsam gemütlich genießen - Tanja Dusy - E-Book

Smörgås - Gemeinsam gemütlich genießen E-Book

Tanja Dusy

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Beschreibung

Nach Hygge kommt Smorging: der neue Foodtrend aus Skandinavien bedeutet: gemeinsam in gemütlicher Runde genießen! Was ist Smorging? Der Begriff stammt aus dem Schwedischen und wird vom Wort „smorgasbord“ (Smörgas=Butterbrot; bord = Tisch) abgeleitet. Smorging ist aber keine langweilige Brotzeit, sondern ein üppiges Buffet, das man bei Feiern für Freunde und Familie herrichtet. Vor allem die visuelle Präsentation von farbenfrohen, vielfältigen kleinen Snacks, wie Antipasti, Tapas, Cremes, Dips, Käse, Wurst und anderen Brotbelägen in schier unendlicher Fülle verleihen den guten alten belegten Stullen den neuen „Haben-Wollen-Faktor“: Als Inszenierung für Gäste laden sie zum Schlemmen und Genießen ein, sind die Alternative zu normalen Vorspeisen und Büfetts, oder werden in abgespeckter Version zur tollen Abendbrot-Alternative. Auf der Skandinavische Platte findet sich Cranberry Frischkäse, Rote-Bete-Salat mit Johannisbeeren oder Lachs mit Senfcreme, auf der vegetarischen Primavera-Platte Erbsencreme, gegrillter Spargel oder marinierte Estragon-Möhren, und die Biergarten-Platte bietet Obatzda, Mini-Fleischpflanzerl oder Weißwurst-Leberkäsespieße. Die 15 opulente und ganz internationale Themenplatten sind passend für jede Gelegenheit!

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Seitenzahl: 147

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INHALTSverzeichnis

VORWORT

EINFACH COOL UND GEMÜTLICH

WIE BAUE ICH EIN SMÖRGÅSBORD?

MIX AND MATCH

ITALIENISCHES BORD

Basilikum-Ricotta mit Ofentomaten

Pesto, selbst gemacht

Tonnato-Creme

Caponata

Salsa verde

Antipasti-Pilze

SPANISCHES TAPAS-BORD

Tortilla de Patatas

Dulce de Membrillo

Paprika, gegrillt

Pimientos, gebraten

Orangen-Safran-Aïoli

GRIECHISCHES BORD

Täschchen mit Schafskäse

Kartoffelcreme mit Mandeln

Rote-Bete-Feta-Creme

Spinat-Joghurt-Creme

Kichererbsen-Salat mit Zwiebeln

Auberginen, gebacken

SKANDINAVISCHES BORD

Graved Lachs

Honig-Senf-Soße

Hering, rot eingelegt

Schnelle Gurkenhappen

Rote Bete mit Johannisbeeren

Frischkäse mit Preiselbeeren

PROVENZALISCHES BORD

Socca

Ziegenkäserolle mit Aprikosen

Weintrauben aus dem Ofen

Oliven-Orangen-Paste

Lavendel-Honig

Pfeffrige Kirschmarmelade

ORIENTALISCHES BORD

Auberginen-Creme

Maurische Paprikacreme

Hummus

Sesam-Gewürz-Möhren

Eingelegte Frischkäsebällchen

Sesam-Gewürz-Krokant

Dukkah

Gefüllte Datteln

FRESH ASIA-BORD

Saté-Spieße

Erdnuss-Creme-Dip

Mango-Chili-Soße

Scharfes Ofen-Tempeh

Tofu-Koriander-Dip

RAINBOW-ROLL-BORD

Rainbow Summerrolls

Guacamole

Hot-Roll-Dip

Sesam-Miso-Dip

Maracuja-Dip

Thunfisch-Poke

Spicy-Mango-Salsa

Asia-Pickle-Gemüse

SUPERGREEN-BORD

Pink Hummus mit Roter Bete

Curry-Cashewfrischkäse-Creme

Rote-Linsen-Creme

Gerösteter Sesamrosenkohl

Grünkohl-Chips

Geröstete Kichererbsen

PRIMAVERA-BORD

Kräuter-Frischkäsecreme

Eier mit Kräutersalz

Grüne-Erbsen-Creme

Marinierter Ofenspargel

Burrata im Erdbeernest

Erdbeer-Rhabarber-Chutney

SUMMERTIME-BORD

Ziegenfrischkäsecreme mit Pinienkernen

Gebratene Antipasti-Auberginen

Marinierter Kräuter-Zitronen-Mozzarella

Gebackene Zucchini

Balsamico-Schalotten

Marinierte Antipasti-Zucchini

ERNTEDANK-BORD

Angemachtes Kürbismus

Zwetschgenchutney

Birnen-Senf

Gebackener Camembert mit Brombeeren

Quark mit Kürbiskernen

Feigen-Chutney mit Kumquats

WINTER-BORD

Geflügelleberterrine

Pikante Käsesternchen

Getrocknete Gewürz-Apfelringe

Scharf gewürzte Nüsse

Cranberry-Chutney

Blutorangen-Marmelade

SWEET-BORD

Matcha-Kuchen-Würfel

Avocado-Limetten-Creme

Belgische Waffelhappen

Cheesecake-Karamellcreme

Schokofrüchte

BIERGARTEN-BORD

Mini-Fleischpflanzerl

Obazda

Eier-Senf-Creme mit Kräutern

Kräuter-Kresse-Quark

Allgäuer Saurer Käse

Strammer-Max-Türmchen

SCHNITTCHEN

Register

Die Autorin/Die Fotografin

SMÖRGÅS

EINFACH | ENTSPANNT | GENIESSEN

Eigentlich lade ich gern Freunde ein. Allerdings hatte ich in letzter Zeit das Problem, dass ich oft nicht wusste, was ich kochen soll: Der eine isst kein Fleisch, der nächste kratzt den Käse vom Auflauf, weil er keine Laktose verträgt, und die beste Freundin isst abends nur noch Low Carb. Also zukünftig allein zu Hause Butterbrot mümmeln und sich nur noch ins Kino verabreden? Oder wie kann ich all meine Freunde unter einen Hut bekommen?

Die zündende Idee kam mir beim Surfen im Internet. Dort bin ich zuerst an den tollen Bildern mit leuchtend buntem Gemüse und Obst, vollgepackten Platten und schier endlos langen Tafeln mit Dips, Antipasti, Brot, Käse und vielen anderen Leckereien hängen geblieben. Ich war begeistert und fing an zu recherchieren, was es mit diesen opulenten Essens-Kunstwerken auf sich hat, die meist unter der Bezeichnung Smörgås oder Smörgåsbord gepostet werden.

Genau das war’s! In Schweden, aus dem diese Begriffe ursprünglich stammen, versammeln sich Leute am Smörgåsbord, einem traditionell üppigen Buffet mit reichlich Smörgås – Butterbroten – und mehr. Jeder nimmt sich, was und wie viel er will, und der Gastgeber, der alles vorbereitet hat, darf ebenso entspannt zugreifen.

Die neuen Smörgåsbords führen diese tolle Tradition des gemütlichen, gemeinsamen Essens fort. Ganz relaxt zusammen an einer lässigen Tafel sitzen, bei der auch gern mit den Fingern zugegriffen werden darf. Darauf nicht nur Butterbrot, sondern zeitgemäße frische Gerichte mit vor allem viel knackigem Gemüse, Obst, feinen Dips und Cremes – mit oder ohne Fleisch, laktosefrei oder Low Carb – für jeden ist etwas dabei. Das gefällt mir ungemein. Und meinen Freunden: Die gehen jetzt nicht mehr ganz so oft ins Kino, sitzen aber dafür wieder regelmäßig bei mir an einer Tafel vereint!

EINFACH COOL UND GEMÜTLICH

Freunde einladen, ein ganzes Buffet vorbereiten, trotzdem entspannt bleiben und gemeinsam super lecker essen – ist das möglich? Mit den neuen Smörgåsbords auf jeden Fall!

In welchem Land verstehen es die Menschen mit größtmöglichem Genuss zu essen und zu feiern? Noch vor ein paar Jahren hätte die Antwort garantiert gelautet: Ganz klar, Frankreich mit seiner Drei-Sterne-Küche, seinen Mehrgänge-Menüs, Wein und Käse. Oder Italien, mit Antipasti, Pasta und einer eher lässigen Dolce-Vita-Tischkultur. Aber Schweden? Das Land im hohen Norden brachte wohl kaum einer mit besonderer Tischkultur in Verbindung. Überhaupt fiel den meisten außer Kötbullar nicht viel zu Schweden ein …

Das hat sich geändert: Die skandinavische Art, es sich gut gehen zu lassen, macht Schule. Nachdem inzwischen jeder weiß, was sich hinter dem dänischen Wort „Hygge“ verbirgt, richtet sich nun das Augenmerk auf Schweden, wo das Wort „Lagom“ in ähnlicher Art für eine nicht zu extreme, eher relaxte Lebensweise und für das Genießen des Augenblicks steht. Auch was das Essen angeht, pflegen die Schweden hier besondere Rituale: Mehrmals am Tag gönnt man sich eine „Fika“, eine Kaffeepause, bei der garantiert immer auch ein belegtes Brot dazugehört. Will man mit vielen Freunden eine richtige Sause veranstalten, gibt es Smörgås. Also wieder Brot, oder besser: Butterbrot, denn nichts anderes bedeutet Smörgås zunächst. Dabei belassen es die Schweden aber nicht bei einfachen Stullen, sondern fahren ein richtiges „Smörgåsbord“, nämlich eine ganze Tafel mit Brot und allem, was darauf irgendwie Platz finden könnte, auf.

Dazu gehören traditionell vor allem kalte Beläge mit reichlich Fisch, Aufschnitt und Käse, Salate, aber durchaus auch warme Gerichte, Kuchen und Süßes – eine wahrhaft überbordende Fülle an Leckereien, die satt und happy macht. Jeder nimmt sich so viel er will und worauf er gerade Lust hat, dazwischen wird geredet und gelacht, wieder gegessen, geredet und gelacht, und wieder gegessen …

Diese unkomplizierte Art des Einladens ist einfach wunderbar, um mit ein paar, vielen oder auch ganz vielen Freunden gemütlich beisammen zu sitzen. Nicht zuletzt deshalb sind Smörgåsbords im Moment mega angesagt, weit über Schwedens Grenzen hinaus. Allerdings nicht mehr in altbekannter Weise, mit schweren, häufig kalorienreichen Speisen, sondern in neuer, frischer und unglaublich kreativer Form, bei der ein Gastgeber auch nicht mehr wie früher bereits Tage im Voraus kochen und vorbereiten muss. Die neuen Smörgåsbords nehmen bereits den Begriff „Bord“ ganz wörtlich: Keine Festtags-Tafel im übertragenen Sinne mit Tischdecke und einzelnen kunstvoll arrangierten Platten darauf, sondern vielmehr eine schlichte, große Holzplatte, eine große Porzellan- oder Metall-Platte, oder bei großen Anlässen sogar einfach ein großes Brett, auf dem alle Bestandteile direkt, locker, lässig und natürlich, aber trotzdem raffiniert ausgelegt werden. Davon können sich die Gäste dann einfach von Hand und möglichst direkt auf die Hand bedienen, ohne viel Geschirr zu benutzen, das anschließend abgewaschen werden will.

Damit auch wirklich jeder auf seine Kosten kommt, beinhalten die „Bords“ vielerlei unterschiedliche Gerichte, sodass Flexitarier, Vegetarier, Veganer und Menschen mit unterschiedlichsten Geschmäckern glücklich vereint an einer Tafel schlemmen können. Das geht bei diesen neuen Smörgåsbords vor allem auch so gut, weil neben dem obligatorischen Brot immer ein großer Teil frisches Gemüse und Obst als Rohkost zum Knabbern, Dippen und Stippen bereit liegt – leicht und super gesund und ohne allzu viel Aufwand in beliebiger Menge gut vorzubereiten. Das macht die Platten zeitgemäß, frisch, gesund und vor allem auch bunt!

Kunterbunt und vielfältig ist darum auch immer das Motto meiner „Bords“, die immer wieder ganz anders ausfallen können: mit klarem saisonalen Schwerpunkt, mit typischen Länderspezialitäten, mal mit mehr oder weniger Fleisch oder Fisch, ganz vegetarisch oder sogar vegan. Brot gehört bei mir (fast) immer dazu, gleich mit aufs Bord oder separat. 5–7 (kalte) Gerichte passend zum jeweiligen Motto bilden dann das Gerüst eines jeden Smörgåsbords – allesamt nicht zu kompliziert, aber doch mit dem gewissen Etwas, und vor allem: gut vorzubereiten. Den eigentlichen Löwenanteil jeder Smörgåsbord macht dann auch bei mir vor allem Rohkost in Form von Gemüse und Obst aus – davon kann man ohne schlechtes Gewissen immerfort knabbern.

Es ist frisch, gesund und vor allem nicht schwer wie Russische Eier oder Mayonnaise-Salat auf altbewährten kalten Platten. Dazu passend stehen neben den anderen, vorbereiteten Gerichten auf meinem „Bord“ auch unbedingt immer feine Soßen oder Cremes zum Dippen von Rohkost dabei. Das ist ganz nebenbei auch eine prima Alternative für viele meiner Freunde, die Low Carb essen und eher zu Gemüse als zu Brot und Cracker greifen. Und weil auch ich später ungestört mit meinen Gästen zusammensitzen will, integriere ich möglichst immer ein oder zwei Sachen, die ich (sogar schon ruhig etwas länger) vorbereiten kann: Chutneys, Soßen, Eingelegtes oder Mariniertes. Dazu kaufe ich dann meist noch etwas Fertiges wie Käse, Schinken, Wurst, Oliven oder Eingelegtes, was noch leicht verfeinert wird oder einfach so aufs Bord kommt – fertig ist ein rundum leckeres Smörgåsbord! Wie das genau funktioniert: Schauen Sie selbst, bei den Rezepten und bei der Grundanleitung auf den folgenden Seiten!

WIE BAUE ICH EIN SMÖRGÅSBORD?

Überbordend, bunt und opulent zeigen sich Smörgåsbords als neuster Trend. Doch egal, ob Sie eine ganze Hochzeitsgesellschaft oder ein paar wenige Freunde beglücken wollen: Ein tolles Smörgåsbord macht zwar etwas Arbeit, ist aber kein Hexenwerk.

WIE BAUE ICH EIN SMÖRGÅSBORD?

Alle „Bords“ in diesem Buch sind ausreichend für 8–10 Personen. Das heißt: die jeweils 5 bis maximal 8 vorzubereitenden Gerichte (immer auf dem Bauplan auf der Folgeseite nach dem Foto zu finden) machen 8–10 Erwachsene angenehm satt, wenn man pro Person noch zusätzlich ungefähr folgende Mengen an Speisen dazurechnet, die unter der Rubrik „Dazu passen“ aufgeführt sind:

300–400 g Gemüse (davon evtl. 100–150 g Obst)

50–80 g Käse

100–150 g Fleisch (meist in Form von Wurst) oder Fisch

100–150 g Brot

30–50 g „Knabbereien“

Deshalb sind die Vorschläge „Dazu passen“ vielfältig und offen angelegt, sodass man nach eigenen Wünschen auswählen kann. Je nach persönlicher Vorliebe der Gäste sollte man die Mengenangaben modifizieren: sind z. B. mehr Vegetarier dabei, entsprechend den Veggie-Anteil von Käse oder „Knabbereien“ und Gemüse erhöhen und weniger Fleisch anbieten. Nach diesem Prinzip lassen sich die Rezepte der vorgestellten „Bords“ untereinander tauschen und/oder abwandeln oder eigenständig bauen.

GEMÜSE & OBST

Neben den Angaben bei „Dazu passen“ kann und sollte man Obst und Gemüse möglichst nach saisonalen Gesichtspunkten wählen und eine Mischung aus Rohkost, gegartem und eingelegtem Gemüse anbieten. Je nach Bord oder eigener Vorliebe kann man das Gemüse in möglichst vielfältigen, bunten Farben wählen, oder sich für eine bestimmte Farbe entscheiden, die dann den Grundton des Bords prägt (s. z. B. Spanisches Tapas-Bord, S. 24, oder Erntedank-Bord S. 112). Für Rohkost am besten feste und robuste Gemüse wählen, die etwas länger „durchhalten“, und auch unter der Last eines Dips nicht gleich schlapp machen: z. B. Möhren, Gurken, Stangensellerie, Paprika, Rettich, Fenchel (in Spalten), ganze Radieschen, Tomaten, feste Salatblätter von Römersalat, Chicorée (gelb und rot) und langblättrigen Radicchio (di Treviso). Beim Obst ist erlaubt, was gefällt, allerdings sollte das Obst eher fest und nicht zu überreif sein, sonst wird es leicht schnell matschig. Bananen daher auch eher in Ausnahmefällen nehmen und wie Äpfel, Birnen und Avocado immer gleich mit etwas Zitronensaft bepinseln, damit sie nicht unansehnlich braun werden. Besonders hübsch: Beeren oder Granatapfelkerne, die ich gerne am Ende als letztes Deko-Finish über das fertige Bord verteile.

KÄSE

Mit Käse beschließt man in Frankreich ein gutes Menü, und eine Käseplatte darf auf keinem ordentlichen Bufett fehlen – drum passt Käse auch ideal auf ein Smörgåsbord! Die Auswahl an Käse ist riesig und man wählt am besten nach persönlichem Geschmack (und auch dem der Gäste). Ansonsten einfach wie bei einer normalen Käseplatte möglichst vielfältige unterschiedliche Käse zusammenstellen: feste Hartkäse, Weichkäse (auch mit Blau- oder Weißschimmel oder Rotschmiere), Kuh- und möglichst auch noch Ziegenkäse. Ich halte dabei auch immer nach Sorten Ausschau, die attraktiv aussehen: also z. B. Ziegenkäse in Stangen-, Pyramiden oder Bällchenform, leuchtend orangefarbenen Mimolette oder Cheddar, Morbier (mit Aschestreifen drin) oder Heublumen-Bergkäse mit Blüten auf der (essbaren) Rinde. Wer sich bei der Auswahl unsicher ist: ein guter Käsehändler wird hier sicher gerne helfen.

FLEISCH & FISCH

Allen Nicht-Vegetariern macht man mit etwas Wurst und Aufschnitt und Räucherfisch eine Freude. Gut und passend für ein Bord, bei dem man lange sitzt, sind feste, luftgetrocknete Wurstspezialitäten, die nicht eintrocknen oder „schwitzen“, also luftgetrocknete Salami, Chorizo, Bündner Fleisch, Bresaola, Parma-, San-Daniele- oder Bayonne-Schinken und Tiroler Speck. Wer will, bestellt sich die Sachen beim Metzger gleich in Scheiben, die man für das Bord auffächern, aufrollen oder locker falten kann, oder kauft das ein oder andere am Stück und schneidet es dann in dickere Happen (das ist gut für dünne Salamis oder Räucherwürste). Räucherfischfilets, Räucher- oder Graved Lachs sind für alle die schwimmendes Fleisch bevorzugen genau das richtige.

BROT

Gibt es in keinem Land der Welt mehr Käsesorten als in Frankreich, so ist Deutschland sicher Weltmeister in Sachen Brotsorten, unter denen man für sein Bord wählen kann. Immer passend: neutrales Weißbrot wie Baguette oder Ciabatta, das auch den Vorteil hat, dass sich schön kleine, dünne Scheiben daraus schneiden lassen, auf die dann reichlich Belag kommt. Große Bauern- oder Mischbrote am besten gleich in kleinen Stücken geschnitten zurechtlegen. Schwarzbrote und dunkle Brote mit Saaten oder Nüssen dazu kombiniert passen zu rustikalen Bords und geben einen schönen Farbkontrast. Es muss aber nicht immer nur Brot sein: Cracker, die sich in Form, Farbe und Geschmack unterscheiden passen genauso gut.

KNABBEREIEN

Zwischendurch oder zu Beginn des gemütlichen Beisammenseins mit einem Aperitif gehört für mich auch immer etwas zum Knabbern mit an bzw. aufs Bord: Neben Crackern, Nüsse (neutral oder gesalzen) oder kleine Knabbereien wie Grissini, Salzstangen, Taralli oder Ähnliches. Hier wird man gut in der Knabberecke des Supermarkts bei Chips und Co. fündig, oder in vielen italienischen Feinkostgeschäften. Trockenfrüchte sind ebenfalls prima, speziell zu Käse oder als „Dessertanteil“.

MIX AND MATCH

Sie möchten abends nur mit der Familie snacken, oder es kommen ganz viele Leute, Sie haben weniger Zeit oder mögen einen Bestandteil bei einem bestimmten, vorgestellten Bord nicht? Kein Problem, hier gibt es noch ein paar Tipps zum „Ausbauen“, zum „Umbauen“ und „Neubauen“.

DAS PRINZIP

Die meisten Rezepte in diesem Buch lassen sich relativ problemlos halbieren, verdoppeln oder multiplizieren. Wer also weniger Leute erwartet macht einfach die Hälfte der Gerichte oder lässt auch mal einen Bestandteil weg. Wer mehr Gäste einladen möchte, kann einfach vervielfachen, oder zusätzlich noch jeweils zum Bord passende fertige Lebensmittel zukaufen, oder Gerichte von einem anderen Bord dazunehmen oder austauschen. Hier ein paar Vorschläge, welche Bordbestandteile sich gut tauschen lassen bzw. ein „neues Bord“ ergeben.

SOMMERLICH-MEDITERRANES BORD

Hier kann man einfach die Gerichte des Italienischen, Spanischen, Griechischen, Provenzalischen oder auch des Summertime-Bords beliebig untereinander mischen. All diese Bords passen perfekt zum Sommer und lassen sich beliebig mit saisonalem Obst oder Gemüse aufstocken. Besonderer Tipp dazu: Die gebratenen Antipasti-Auberginen (s. S. 108) und die marinierte Antipasti-Zucchini (s. S. 111) und die gegrillten Paprika (s. S. 30) sind eine gute Ergänzung zu frischem, rohem Sommergemüse!

CHRISTMAS-BORD

Genau das passende für Einladungen in der Adventszeit oder eine coole Alternative zum weihnachtlichen Festmenü ist ein Kombibord aus Skandinavischem- und Winter-Bord; dazu passen gut die gefüllten Datteln (s. S. 69), der Sesam-Gewürz-Krokant (s. S. 68) oder auch das Feigen-Chutney mit Kumquats (s. S. 119). Winterliche Früchte wie Granatapfel, Blutorangen, rot polierte, glänzende Äpfel, und jede Menge Nuss- und Mandelkerne machen das Ganze weihnachtsfein. Nicht zum Essen, aber hübsch, Tannenzweige auf dem Bord zur Dekoration!

FRÜHLINGSLEICHTES OSTER BORD

Hier wird einfach das Primavera-Bord gut aufgestockt: mit Graved Lachs (s. S. 48) und Kräuter-Kresse-Quark (s. S. 146), Eier-Senf-Creme mit Kräutern (s. S. 145) oder Ziegenkäserolle mit Aprikosen (s. S. 56). Dazu noch etwas Rührei in einem Schälchen, bunt gefärbte Eier und einen frischen Hefezopf mit verschiedenen Marmeladen auf dem Bord unterbringen. Alles auf reichlich frischem Grün (Löwenzahnblätter, Postelein, Kresse und evtl. Blüten) als „Nest“ arrangieren, und der Osterbrunch ist perfekt!

VEGGIE-DIPPING-BORD

Ganz frisch, ganz leicht und super gesund: Das Supergreen-Bord, allerdings ohne gegarte Zutaten, dafür mit umso mehr Rohkost wie Möhre, Gurke, Stangensellerie, bunte Paprika, Rote Bete und Möhren, Rettich (weiß und rot), Tomaten (groß in Scheiben und ganze Kirschtomaten), Fenchel, Zuckerschoten. Dann noch weitere Dips dazu packen: z. B. Tofu-Koriander-Dip (s. S. 76), Guacamole (s. S. 84), Rote-Linsen-Creme (s. S. 93), Hummus (s. S. 65), Kartoffelcreme mit Mandeln (s. S. 40), Quark mit Kürbiskernen (s. S. 118). Dazu noch auf einem Teil der Platte frisches möglichst buntes Obst und die Avocado-Limetten-Creme (s. S. 134) anrichten.

GENIESSEN OHNE ENDE

Ganz klar: Ein richtig üppig vollgepacktes Bord sieht einfach am schönsten aus. Und nichts ist unangenehmer, als dass sich die Gäste nicht trauen, richtig zuzugreifen, weil schlicht zu wenig da ist. Daher schaue ich, dass ich immer ein paar „Notreserven“ im Schrank habe, mit denen man ggf. „nachlegen“ kann: z. B. ein paar Gläser mit eingelegten Antipasti, Oliven etc. Dazu liegt immer etwas frisches „Noftfall-Gemüse“ bereit: Kirschtomaten, Mini-Paprika und Gurke, die schnell aufgeschnitten sind, oder falls sie nicht gebraucht werden, am nächsten Tag in den Salat wandern können. Und im Kühlschrank: etwas abgepackte Wurst in Scheiben, eine ganze Salami zum Aufschneiden; ein eingeschweißter schöner Hartkäse, der am besten noch etwas länger haltbar ist, falls er nicht zum Einsatz kommt. Normale oder gesalzene Nüsse und Cracker sind ebenfalls immer gut und können mit Augenmerk auf das Haltbarkeitsdatum gekauft, fast ewig im Vorratsschrank lagern.

MINI-CHEESE-BORD

Mal nur im Kleinen, ganz entspannt „borden“? Wie wäre es mit einer Käseplatte mit 4–5 verschiedenen Stücken Käse. Dazu Birnen-Senf (s. S. 117), Zwetschgenchutney (s. S. 116), Feigen-Chutney mit Kumquats (s. S. 119), Pfeffrige Kirschmarmelade (s. S. 58), Lavendel-Honig (s. S. 58), Oliven-Orangen-Paste (s. S. 58), Blutorangen-Marmelade (s. S. 128) oder Dulce de Membrillo (s. S. 30) – alle kann man längere Zeit im voraus machen und sie ganz spontan aus dem Schrank nehmen. Ein paar Trauben und Walnüsse dazu, oder etwas Staudensellerie, Möhren und Tomaten, Oliven und eingelegte Artischocken – fertig ist das Abendessen de luxe, fehlt nur noch der Rotwein…

ZU VIEL DES GUTEN?