The Fake Wedding Deal: Liebe stand nicht im Vertrag - Kitty Harper - E-Book
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The Fake Wedding Deal: Liebe stand nicht im Vertrag E-Book

Kitty Harper

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Beschreibung

Sie verliert alles, er bezahlt und heiratet – sie. Pech im Spiel, Glück in der Liebe? Lacey pokert nicht gut genug. Genau das wird der Enthüllungsjournalistin zum Verhängnis, als sie sich bei einem illegalen Pokerspiel verzockt. Ein maskierter Mann bezahlt ihre Schulden, aber die edle Geste hat einen Haken: Lacey soll ihn im Gegenzug heiraten. Doch was tut man nicht alles für eine gute Story? Nur wenn Hunter Harrington endlich heiratet, überschreibt ihm sein Onkel die ersehnten Firmenanteile. Glücklicherweise hat er eine Schwäche fürs Pokern: Die Kleine, die sich am Spieltisch verkalkuliert, kommt ihm gerade Recht. Sie verliert, er bezahlt und heiratet – sie. Doch dann gerät der aalglatte Unternehmer in Schwierigkeiten: Die junge Frau geht ihm schon bald näher, als er zulassen will. Kaufen kann man fast alles, doch Liebe kann man nicht vertraglich vereinbaren. Oder doch? Spannende und knisternde CEO-Erotika über eine Fake-Hochzeit mit expliziten Szenen und Happy End.

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The Fake Wedding Deal

 

Von Kitty Harper

 

 

 

 

 

Buchbeschreibung:

Sie verliert alles, er bezahlt und heiratet – sie.

 

Pech im Spiel, Glück in der Liebe?

 

Lacey pokert nicht gut genug. Genau das wird der Enthüllungsjournalistin zum Verhängnis, als sie sich bei einem illegalen Pokerspiel verzockt. Ein maskierter Mann bezahlt ihre Schulden, aber die edle Geste hat einen Haken: Lacey soll ihn im Gegenzug heiraten. Doch was tut man nicht alles für eine gute Story?

 

Nur wenn Hunter Harrington endlich heiratet, überschreibt ihm sein Onkel die ersehnten Firmenanteile. Glücklicherweise hat er eine Schwäche fürs Pokern: Die Kleine, die sich am Spieltisch verkalkuliert, kommt ihm gerade Recht. Sie verliert, er bezahlt und heiratet – sie.

 

Doch dann gerät der aalglatte Unternehmer in Schwierigkeiten: Die junge Frau geht ihm schon bald näher, als er zulassen will. Kaufen kann man fast alles, doch Liebe kann man nicht vertraglich vereinbaren. Oder doch?

 

Spannende und knisternde CEO-Erotika über eine Fake-Hochzeit mit expliziten Szenen und Happy End.

 

Über den Autor:

Kitty Harper ist das Pseudonym einer jungen Mutter, die gerne in sinnliche Erotik abtaucht, ohne dabei vulgär zu weden. Manchmal ein wenig SM, manchmal aber auch starke Frauen, die den Herren der Schöpfung zeigen, wo es langgeht. Kitty hofft, dass ihr genauso viel Spaß an ihren Geschichten habt, wie sie selbst.

 

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The Fake Wedding Deal

 

Liebe stand nicht im Vertrag

 

Von Kitty Harper

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Auflage,

© Kitty Harper – alle Rechte vorbehalten.

Kitty Harper

c/o easy-shop

K. Mothes

Schloßstraße 20

06869 Coswig (Anhalt)

 

Email:[email protected]

Web: https://www.kitty-harper.de

 

Lektorat: Lektorat Buchstabenpuzzle, Bianca Karwatt

 

Bildnachweise: @qimono, pixabay

 

Verwendete Schriftarten: Linux Libertine, Times New Roman, Trajan 3 Pro, Arial, Cinzel Decorative, qillsey_einstein, Benedict

Kapitel 1

Schweiß perlte auf meiner Stirn. Der Puls donnerte wie eine Horde Wildpferde durch mein Ohr. Von meinem galoppierenden Herzschlag wollte ich gar nicht erst reden. Den versuchte ich seit Beginn des Abends vehement zu ignorieren. Ich hätte eine Ladung Betablocker einwerfen sollen, bevor ich herkam. Aber nein, Lacey Roberts wollte eine knallharte Enthüllungsjournalistin sein und jetzt saß ich sowas von in der Patsche.

Michael, mein Chefredakteur, hätte mich eigenhändig an den Schreibtisch gefesselt, wenn er geahnt hätte, was ich heute Abend plante. Aber zumindest im Belügen meines Bosses legte ich eine gewisse Abgebrühtheit an den Tag. Und ich nahm an, gut genug im Betrügen beim Kartenspiel zu sein, um mich an dem runden Tisch durchzumogeln. Wider Erwarten bot das elegante Abendkleid kaum Möglichkeiten, meine Tricks vorzubereiten, und ich ging jede Wette ein, zumindest einer der am Tisch sitzenden Herren betrog ebenfalls. Wenn ich richtig gezählt hatte, befanden sich fünf Asse im Spiel. Fünf Asse! Herrje. Und ich dachte schon, ich konnte gut schummeln.

»Ihr Einsatz, Ms. R.«

Ich sah kurz von meinem nicht zu gebrauchenden Blatt auf. Viel zu niedrig. Normalerweise würde ich bei diesem Blatt sehen wollen, aber diese Gruppe pokerte wie die Weltmeister. Vier Herren, alle maskiert, genau wie ich. Sie trugen schwarze Smokings und einheitliche Masken. Nur anhand der unterschiedlichen Haarfarbe und Frisur konnte ich sie auseinanderhalten. Zu meiner Linken saß Mr. P, dunkelhaarig mit leicht angegrauten Schläfen. Ich schätzte ihn auf maximal Ende vierzig. Seine sportliche Figur ließ erahnen, dass er großen Wert auf körperliche Fitness legte. Rechts von mir, Mr. K. Rundlich, schütteres Haar, beginnende Glatze. Er schien mir noch der ehrlichste Spieler in der Runde. Demzufolge schrumpfte auch sein Bargeldhaufen entsprechend. Mir gegenüber saß Mr. A. Lange, schlaksige Gestalt, seine Krawatte war genauso dünn wie sein Lächeln. Ihm schob ich die Falschspielerei zu. Und dann gab es noch Mr. H. Sportlich, Mitte dreißig, kantiges Kinn mit Fünf-Tage-Bart und unglaublich faszinierenden Augen. Ich blinzelte und begegnete seinem stechenden Blick. Er fixierte mich seit geraumer Weile.

Das Blatt war gut, aber nicht gut genug. Ich wusste das und dennoch stieg ich nicht aus. Beim Pokern ging es nur ums Bluffen. Die Chancen, dass einer der Herren ein höheres Blatt besaß, war äußerst gering. Natürlich hätte ich mich mit einem Flush oder einem Royal Flush viel sicherer gefühlt, aber vier Gleiche war gut … ziemlich gut sogar. Trotzdem, so wie er mich ansah, könnte sich dahinter ein Royal verstecken. Allerdings war Mr. H in den letzten Runden nicht derjenige gewesen, der mit drei Assen ankam, wo ich schon zwei auf der Hand hatte. Normal hätte ich Mr. A auffliegen lassen, aber ich war nicht hier, um Betrüger beim illegalen Pokern zu entlarven. Nein, ich wollte wissen, wer sich hinter den Masken verbarg und das konnte ich nur, wenn sie mich wieder mitspielen ließen.

»Ms. R, entweder Sie erhöhen oder Sie steigen aus.« Der Dealer warf einen Blick auf meinen kümmerlichen Haufen Bargeld. Michael glaubte, ich befände mich auf einer Gala und würde sein Geld für ein Abendkleid ausgeben. Nicht damit pokern. Nach meiner Vorstellung würde ich den Tisch mit einem ansehnlichen Sümmchen verlassen und nicht aussteigen müssen … ich seufzte.

»Ich kann nicht erhöhen, es sei denn, Sie geben mir Kredit?« Ich warf einen koketten Augenaufschlag zum Dealer. Der junge Mann seufzte und zückte bereits zwei Chips im Wert von zweitausend Dollar. Er schob sie mir samt Quittung zu. Hastig unterschrieb ich und warf die Chips auf den Haufen in der Mitte.

H lächelte süffisant. »Sie haben nichts, oder?« Lässig schob er zwei weitere blaue Chips auf den Haufen. Zehntausend Dollar. Himmelherrgott noch mal. Die Männer spielten in einer anderen Liga als ich. Ihre finanziellen Mittel schienen grenzenlos.

»Das geht Sie gar nichts an«, zischte ich und schielte erneut zur Bank. Der Dealer schüttelte vielsagend den Kopf. Ich sollte es lassen, er hatte recht, aber ich wollte sehen. Unbedingt. Mit einer lässigen Handbewegung forderte ich ihn auf, mir drei weitere Chips zu geben. Diesmal in Blau. Fünfzehntausend Dollar, macht siebzehntausend im Minus. Zitternd schloss ich die Augen und schob die Chips auf den Haufen.

H. lachte. »Ms. R, Sie sind eine äußerst gewievte Spielerin. Sie sollten wissen, wann es besser ist, aufzuhören.« H lehnte sich genüsslich nach hinten und beobachtete mich mit dem lauernden Blick eines Katers, der wusste, dass er bereits gewonnen hatte.

Genervt atmete ich ein. Ich hasste selbstgerechte Arschlöcher. »Und ich will sehen.«

H schmunzelte. »Ich zeige Ihnen mein Blatt, aber nur, wenn Sie aufhören, die Bank auszunehmen und sich noch weiter in die Scheiße reinzureiten.«

Ich horchte auf. »Und was wollen Sie dafür?«

H zuckte mit den Schultern. Die Luft prickelte. Angespannt hielt jeder im Raum den Atem an. Mein Herzschlag beschleunigte, was physisch gesehen praktisch nicht mehr möglich war. H sah mich an. Langsam ließ er seinen Blick über meinen Körper gleiten, streichelte über meinen Hals. Meine Haut kribbelte, als würden eintausend winzige Füßchen darüber trippeln. Ein wohliger Schauer rann mir über die Wirbelsäule. Unwillkürlich rieb ich mir den Nacken. Er schnalzte mit der Zunge und ich ließ die Hand wieder sinken, hob das Kinn und blieb an dem tiefen Blau seiner Iris kleben. Als hätte er seinen Augapfel mit diesem seltsamen Fliegenpapier ausgestattet. Das Zeug, woran die Insekten hängen blieben und jämmerlich verreckten. Ich schluckte beklommen.

Sein Blick wanderte weiter, umschmeichelte mein Dekolletee und versank zwischen meinen Brüsten. Ohne etwas dagegen unternehmen zu können, erbebte ich. Heiße Wellen der Lust schwappten über meinen Körper. Ich hatte Mühe, dem Drang zu widerstehen, die Hände vor der Brust zu falten. Mein Atem beschleunigte und ich atmete tief ein, so dass meine Brüste gegen den seidigen Spitzenstoff meines roten Abendkleides gedrückt wurden. Mr. H schürte die Lippen. Seine Augen umspielten meine Nippel, die sich unwillkürlich unter der Berührung aufrichteten und schmerzhaft erregt gegen die markante Maserung der Spitze drückten. Spitze sah wirklich toll auf sonnengebräunter Haut aus. Nur deshalb wählte ich dieses Kleid. Aber entgegen der landläufigen Meinung war der Stoff nicht weich. Er umschmeichelte zwar meine Kurven wie eine zweite Haut, drückte aber an diversen Stellen, die weichere Stoffe gewöhnt waren. Und da das Kleid über einen tiefen Rückenausschnitt verfügte, verzichtete ich auf einen BH. Sehr zur Freude der anwesenden Herren, Mr. H sei extra erwähnt. Er schien sich regelrecht an meinen Brüsten festzusaugen. Ich erschauerte und gab dem Drang schließlich doch nach. Hastig verschränkte ich die Arme vor der Brust. Der Bann brach.

»Nein, einfach nur nein.«

Mr. H neigte den Kopf zur Seite. »Sie wissen ja noch gar nicht, worauf ich hinaus will, Ms. R.«

Ich schüttelte mich innerlich. Mr. H konnte noch so gut aussehen, ich würde auf gar keinen Fall mit ihm schlafen. Andererseits würde er dann vielleicht die Maske abnehmen … hastig verscheuchte ich den Gedanken aus meinem Kopf. Soweit kommt’s noch. Michael Holland war ein Spießer und er würde niemals eine Story abdrucken, für die ich mich ausgezogen hatte. »Ach nein?«

Mr. H reckte das Kinn. »Nein.« Langsam beugte er sich vor und legte seine fünf Karten verdeckt auf den Tisch, eine nach der anderen. Ich starrte wie benommen auf seine perfekt manikürten Finger. Lang und schlank, makellos. Aber auch kräftig. Sie ließen keinen Zweifel aufkommen, dass Mr. H Sport trieb. Mein Blick bewegte sich weiter hinauf. Unter dem Sakko verbargen sich adrige Unterarme. Der Stoff spannte leicht. Natürlich saß der Anzug perfekt, eine Maßanfertigung, denn seine breiten Schultern passten wohl kaum in Ware von der Stange. Dennoch spannte der Stoff, als ob er zeigen wollte, was er zu bieten hatte, nicht zu offensichtlich, aber man sollte es sehen. Die Damen sollten es sehen. Schockiert sah ich weg. Nein, in dieser Richtung durften meine Gedanken nicht abdriften.

Unwillkürlich begegnete ich seinem Blick. Er lächelte, so als ob meine Musterung ihm nicht entgangen war. Innerlich seufzte ich auf. An meinem Pokerface musste ich noch arbeiten, zumindest außerhalb des Pokerns.

»Was wollen Sie dann?«

Mr. H neigte den Kopf. »Sie.«

Ich schluckte beklommen. »Mich? Sie sagten, kein Sex.«

H bewegte leicht das Kinn. »Auch wenn ich es sehr bedauern werde, kein Sex. Ein Angebot. Sie hören es sich an. Wenn Sie annehmen, zahle ich Ihre Spielschulden und noch Einiges mehr. Fünf Minuten Ihrer Zeit, Ms. R.«

Ich hob die Augenbraue. Das war’s? Er wollte nur mit mir reden? Okay. Ich atmete tief durch. »Und dafür zeigen Sie mir, was Sie haben?«

H deutete auf mein Blatt. »Wir beide und dann werden wir sehen, wer gewonnen hat. Sie könnten den Tisch als reiche Frau verlassen.«

Ich zog die Augenbrauen zusammen. »Wer sagt Ihnen, dass ich nicht reich bin und nur gerade einen kleinen, unbedeutenden Kredit brauche, um Ihnen das blasierte Grinsen aus dem Gesicht zu wischen?« Neben mir schnappte jemand nach Luft. Ich ignorierte ihn. Mr. Hs Lächeln fokussierte meine gesamte Aufmerksamkeit auf ihn.

»Nennen Sie es Intuition.«

»Ha!«, machte ich. Mr. H ließ sich zu einem genüsslichen Grinsen hinreißen.

»Also, was ist? Nehmen Sie an?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Natürlich. Wie könnte ich einem solchen Angebot widerstehen?« Meine Serie war ein gutes Blatt, nicht überragend, aber … brauchbar. Er müsste schon einen Flush oder einen Royal Flush anbieten und das war so wahrscheinlich wie Schnee im Juli. An der Westküste. Und außerdem hatte ich nichts mehr zu verlieren. Meine Schulden zwangen mich zudem in eine schlechtere Position. Ich musste seinen Vorschlag annehmen und der Dreckskerl wusste es. Nun gut, wenn ich dadurch erfuhr, wer hier illegal pokerte, war es mir nur recht und billig.

H hob die Ecke der rechts außen liegenden Karte an. »Gleichzeitig?«

Ich schmunzelte. »Gerne. Sie sind ein gewievter Spieler.« Ich griff ebenfalls nach meiner links außen liegenden Karte und suchte Blickkontakt.

»Ganz meinerseits. Auf drei.« H zählte an und gemeinsam drehten wir die erste Karte um. Ich hatte eine Herz fünf, H ein Kreuz-Ass. Verdammt. Ich schluckte.

Gleichzeitig griffen wir nach der nächsten Karte und drehten um. Herz sechs für mich, Kreuz König für H. Heißer und kalter Schweiß brach mir aus. Ein Royal stand immer noch auf dem Tisch, alles war möglich. Ich sah auf. H. lächelte süffisant.

»Herz, ich bin beeindruckt.« Hofierte er mich etwa? Unwillkürlich knirschte ich mit den Zähnen und öffnete sofort leicht den Mund. Wäre meine Mom hier, würde sie mir die Ohren langziehen. Diese lästige Angewohnheit hatte ich doch längst aufgegeben.

Ich wollte eine saftige Bemerkung erwidern, schluckte sie aber herunter. An diesem Tisch standen Manieren an erster Stelle. Wollte ich wieder eingeladen werden, musste ich mich als ernstzunehmende Gegnerin beweisen. Und die fluchten nicht. »Weiter«, gab ich von mir, konnte meinen Unwillen jedoch nicht gänzlich verbergen. H neigte gönnerhaft den Kopf.

»Wie die Dame wünscht.« Er griff nach der dritten Karte und wartete auf meine Reaktion. Vorsichtig lupfte er die Ecke, ich tat es ihm gleich. Gemeinsam drehten wir um und mir sackte das Herz in den Magen. Kreuz Dame für ihn, Herz sieben für mich.

H lächelte. »Was wird das? Ein Full House? Wollen wir nachsehen?«

Mittlerweile zitterte ich vor unterdrückter Anspannung. Gemeinsam griffen wir nach Karte Nummer vier. Ich wartete gar nicht erst auf seine Reaktion und drehte um. Herz acht für mich. Ich atmete aus und starrte auf seinen Kreuz-Buben.

»Verarschen Sie mich?«

H leckte sich die Lippen. »Das würde mir nicht im Traum einfallen. Wir können gleich gehen, wenn Sie es wünschen. Ich muss nicht sehen, was Sie haben, wenn Sie sich geschlagen geben.«

Ich verengte die Augen zu Schlitzen. »Niemals. Nun will ich sehen.«

H lachte auf. »Sie sind eine ungeduldige Frau, Ms. R. Aber gut, ich würde lügen, wenn ich nicht auch sehen wollte. Zeigen Sie mir, was Sie haben.« Die unterschwellige sexuelle Anspannung entging mir nicht. Dazu brauchte er nicht erneut in meinen Ausschnitt starren. Ich konnte ihm regelrecht ansehen, dass er mir am liebsten das Kleid von den Brüsten geschoben hätte, doch daraus würde nichts werden.

»Kein Sex.« Ich brauchte diese Rückversicherung einfach.

H lachte auf. »Angst, dass ich meine Meinung ändere?«

Ich schluckte beklommen und drehte meine letzte Karte um. Herz neun. Ein Raunen ging durch die anwesenden Herren, deren Existenz ich in den letzten Minuten schlicht vergessen hatte. H neigte leicht den Kopf. »Straight Flush. Ich bin beeindruckt.« Langsam und genüsslich drehte er seine letzte Karte um. Kreuz zehn. Wie gebannt starrte ich auf die Karte. Ich bekam die Glückwünsche der Herren um mich herum gar nicht mit, selbst als man mir gratulierte, dass ich hervorragend gespielt hatte, starrte ich noch immer auf die Karte. Verloren. Dieser Misterkerl hatte tatsächlich einen Royal Flush. Ich biss mir auf die Unterlippe. Das war … unmöglich. Im Kopf ging ich die Karten durch, was sich im Spiel befand und zählte. Mir wollte beim besten Willen nicht einfallen, wie er das gemacht hatte.

Eine Berührung an meiner Schulter ließ mich aufsehen. H war von seinem Platz aufgestanden und neben mich getreten. Er reichte mir seinen Arm. »Darf ich meinen Preis einfordern, Ms. R.?« Er lächelte. Unsicher schluckte ich. Offensichtlich musste ich ihn anstarren wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange, so dass er sich genötigt sah, eine beruhigende Bemerkung hinzuzufügen. »Keine Sorge, ich bin ein Ehrenmann und stehe zu meinem Wort. Kein Sex.«

Meine Zähne gruben sich in die rot geschminkte Unterlippe, nur damit ich nicht wieder mit dem Knirschen anfing. Vorsichtig erhob ich mich und legte gehorsam meine Hand in seine Armbeuge. H drehte uns um und führte mich langsam in den großen Salon, wo wir vor Beginn der Pokerpartie einen Drink genommen hatten. »Wie sicher sind Sie sich da?«

»Ziemlich sicher, Ms. R. Und nun kommen Sie. Mir gehören fünf Minuten Ihrer kostbaren Zeit.«

Mit klopfendem Herzen ließ ich mich von ihm in den Nebenraum und von da aus in eines der unzähligen Privatzimmer des Clubs führen. Dies war keiner jener geheimen Clubs, die den Mitgliedern neben Bars und erotischen Aufführungen auch Playrooms zur Verfügung stellten. In so einen Club hätten mich keine zehn Pferde bekommen. Ich wollte zwar Enthüllungsgeschichten schreiben, aber so verzweifelt war ich nun auch wieder nicht. Sex sells, aber nicht mit mir. Der Royal Dragon gehörte einem reichen New Yorker Playboy, der, so wurde gemunkelt, neben Millionen aus Immobiliengeschäften seiner Familie auch illegales Glücksspiel betrieb. Grundsätzlich störte sich niemand daran, wenn sich Millionäre um ein paar hunderttausend Dollar pro Abend erleichterten. Schließlich konnten sie mit ihrem Geld machen, was sie wollten. Nein, ich wollte nur Timothy Brooks Machenschaften enthüllen und ganz zufällig denen ein Gesicht verleihen, die sich daran beteiligten. Illegales Glücksspiel zerstörte unzählige Arbeitsplätze, Menschen litten, und wurden in Armut gedrängt. Sollten sie doch mit ihrem Geld lieber eine Suppenküche unterstützen, einen Fond für Waisen einrichten oder Veteranen mit Hightechprothesen ausstatten, statt in dunklen Hinterzimmern Mafia zu spielen. Das störte mich. Weil mein Vater einer jener Menschen war, die durch illegales Glücksspiel beinahe alles verloren hatte. Weil er mit den Reichen mithalten wollte und es natürlich nicht konnte. Deshalb war ich hier, deshalb setzte ich mein Leben aufs Spiel. Nicht für eine gute Story, nein, für meinen Vater. Und all jene Väter, die ihre Familie ins Unglück stürzten, weil sie nicht vom Spielen lassen konnten.

H legte seine schlanken Finger mit den perfekt manikürten Nägeln auf den Türgriff und öffnete leise die Tür für mich. Mit einer einladenden Geste beugte er sich zur Seite. »Ms. R, darf ich bitten?«

Obwohl noch nichts passiert war, zitterte ich am ganzen Körper. Mit ihm alleine zu sein, behagte mir überhaupt nicht. Egal wie hoch das Risiko war, wie brisant die Story auch sein mochte, ich achtete akribisch darauf, mich immer in der Öffentlichkeit zu bewegen. Ob ich nun einen Informanten traf oder – so wie jetzt – undercover ermittelte. Niemals ließ ich mich darauf ein, mit einem Mann allein zu sein. Ein ängstlicher Schauer erfasste mich. Dennoch schritt ich mit einem einstudierten Lächeln an ihm vorüber, als ob es nichts Normaleres auf der Welt gäbe, bei einem Pokerspiel zu verlieren und zu denken, die Schuld nicht mit körpernahen Dienstleistungen einlösen zu müssen. Ehrenmann, dass ich nicht lache. Männer waren doch alle gleich. Sie wollten Sex, immer nur wollten sie eine Frau demütigen und erniedrigen. Als gebranntes Kind scheute ich das Feuer, doch heute nicht. Um seine Ängste zu besiegen, stellte man sich ihnen am besten frontal in den Weg, oder? Ich atmete tief durch und schritt in den Raum. Wenn ich mich da mal nicht täuschte.

Kapitel 2

»Bitte, nehmen Sie Platz.«

Hunter führte Ms. R zu dem schwarzen, barocken Ledersofa. Auf sechs geschwungenen Beinen thronte ein wahres Ledermonster. Florale, goldene Elemente verliehen dem Möbel eine pompöse Erscheinung. Schnörkel ringelten sich über die Kopfstütze, setzten ihren Streifzug über die Seiten hinunter zur Polsterfläche fort und wiederholten sich in den opulenten Füßen. Das protzige Teil widersprach gänzlich seinem Geschmack, doch als Ms. R sich elegant auf der Polsterkante niederließ und die langen Beine übereinanderschlug, setzte sie die Geschmacklosigkeit des Einrichtungsgegenstandes perfekt in Szene. Nur ihre Erscheinung verlieh dem Raum einen Hauch Extravaganz.

Der geschlitzte rote Stoff fiel ihr über die Knie und entblößte wohlgeformte Waden, die in geschnürten Riemchensandalen mündeten. Hunter schluckte. Diese Frau verkörperte pure Sünde und wenn sie nicht gerade dieses scharfe Mundwerk besäße und sich in einer äußerst prekären Lage befände, er hätte sie glatt um ein Date gebeten. So allerdings brauchte er sie. An seiner Seite. Und sie brauchte ihn – vielmehr sein Geld.

Hunter gönnte sich noch einen langen Blick über ihren verführerischen Körper, bevor er sich räusperte und die Hände in den Taschen seiner Stoffhose versteckte. Den Teufel würde er tun und sich neben sie setzen. Auch ohne einen genaueren Blick in ihre schönen Augen zu werfen, entnahm er ihrer gespielt lässigen Haltung, dass sie sich fürchtete. Davor, dass er vorhin gelogen hatte und sie nur in dieses Zimmer gelockt hatte, um die Spielschulden anderweitig einzutreiben. Hunter sah sich genötigt, ihre Annahme zurechtzurücken, bevor er ihr sein Angebot offenbarte.

»Ms. R, bevor ich Ihnen mein Angebot unterbreite, seien Sie versichert, dass ich nicht vorhabe, Ihnen auf dieser Ungeheuerlichkeit zu nahe zu kommen.« Angewidert hob er die Augenbraue und maß das Sofa mit deutlicher Abneigung.

Ihre von dezenter Schminke umrahmten Augen weiteten sich leicht. Langsam drehte sie den schlanken Hals und gab ein ziemlich undamenhaftes Schnauben von sich. Das Geräusch entlockte ihm ein Schmunzeln. Sie teilte seine Meinung, eindeutig. »Das ist wirklich ein schreckliches Sofa.« Ihr Hals dehnte sich leicht, als sie das Ausmaß der Katastrophe zu erfassen versuchte. »Entsetzlich. Wer kauft sich denn sowas?« Ihre Schultern sanken leicht herunter. Die Anspannung, die sie wie eine kurz vor dem Schuss angezogene Bogensehne wirken ließ, ebbte ab.

Hunter nickte zufrieden. Leise räusperte er sich, woraufhin Ms. R den Kopf wieder in seine Richtung drehte. Fragend hob sie eine dunkle Augenbraue. Es tat ihm wirklich außerordentlich leid, sie erneut aus der Fassung bringen zu müssen, aber seine Zeit verrann. Ihm blieben nur noch wenige Minuten ihrer teuer erkauften Zeit. »Mein Angebot, Ms. R«, begann er sacht. Unwillkürlich versteifte sie sich. Ihr scharfer Blick nahm ihn ins Visier. Hinter dem kräftigen Blau ihrer Iris loderte ein kaltes Feuer. Diese Frau, auch wenn ihr Gesicht durch die Maske verdeckt wurde, besaß eine außerordentliche Intelligenz und einen unbeugsamen Willen. Im Prinzip genau das, was er suchte. Doch in seinem Hinterkopf erhoben sich leise Stimmen des Zweifels. Was, wenn ihr Kampfgeist nur Probleme machen würde. Hunter lächelte in sich hinein. Das würde er zweifelsohne. Aber er würde seinem Leben die richtige Würze verleihen. Kurzum, er könnte einfach ihre Schulden zahlen und sie nach Hause schicken. Doch wo bliebe denn da der Spaß?

»Ja?« Nervös zupfte Ms. R den roten Stoff über ihren Knien zurecht, nur um seinem Blick auszuweichen. Er schmunzelte verhalten. Sie gaukelte ihm Desinteresse vor, aber die Anspannung in ihren Schultern konnte sie kaum verbergen. Sie sprang ihn regelrecht an – wie ein Schmutzfleck auf einer ansonsten lupenreinen und vor Unschuld erstrahlenden Weste.

»Verstehen Sie mich nicht falsch, Ms. R, ich empfinde Sie als absolut integere Persönlichkeit. Sie haben sich bisher sehr aufrichtig verhalten und ich schätze Ihre Teilnahme am Spiel als fähige Spielerin. Deswegen möchte ich auf gar keinen Fall, dass Sie mein Angebot missverstehen.« Hunter atmete tief ein. Diese kleine Ansprache war so nicht vorgesehen, doch er hielt es im Augenblick für unumgänglich, dass sie ihn verstand und seine Absichten nicht in den falschen Hals bekam.

Ms. R blinzelte verständnislos mit langen, dunklen Wimpern. »Ich verstehe nicht.«

Hunter seufzte. Natürlich konnte sie aus seinen kryptischen Formulierungen nicht schlau werden, er verstand sie ja nur deshalb, weil er wusste, worauf er hinauswollte. Erneut setzte er an. »Ms. R, wir befinden uns beide in einer misslichen Lage. Sie, weil Sie fast zwanzigtausend Dollar Schulden haben, ich, weil ich die Hilfe einer Frau brauche. Und ich glaube, Sie sind die Richtige für diesen Job.«

Unwillkürlich fiel ihr Blick auf seinen Schritt. Hunter räusperte sich erschrocken. Natürlich, er brauchte sich nicht wundern, wie sie auf diese Idee kam. Wer in Rätseln sprach, musste damit rechnen, nicht verstanden zu werden.

»Nicht bei diesem Problem.« Hunter hustete und drehte sich seitlich von ihr weg, da er genau wusste, wie sein Körper reagierte, wenn er auch nur einen winzigen Gedanken an Sex – oder Blowjobs – verschenkte. Unwillkürlich regte sich etwas in seiner Hose. Verdammt. Hunter schloss gedehnt die Augen. Na, das konnte ja heiter werden. Vielleicht sollte er sich doch lieber eine Escort suchen. Die war zwar teurer, aber er konnte sich sicher sein, dass sie einfach nur den Job erledigte. Nur leider wollte er eine gebildete Frau mit einem Abschluss und einer nachprüfbaren Vergangenheit. Auf Sex kam es ihm nicht wirklich an. Den konnte er sich auch woanders holen. Sein Onkel zeigte sich in der Vergangenheit äußerst misstrauisch, vor allem, wenn er befürchtete, hintergangen zu werden. Er traute Hunter in diesen Dingen nicht weiter als bis zur nächsten Straßenkreuzung. Zu oft hatte er bisher Freundinnen präsentiert, die sich alle als One-Night-Stand oder Gelegenheitsbekanntschaft entpuppten. Nein, diesmal musste sie perfekt sein. Hübsch, gebildet, feurig und mit einer scharfen Zunge ausgestattet. Eine Zunge, die durchaus auch dazu geeignet war … verdammt. Hunter presste die Lider aufeinander, atmete tief durch und konzentrierte sich wieder auf Ms. R.

»Ich brauche Ihre Unterstützung in einer delikaten, vertraulich zu behandelnden Angelegenheit. Natürlich würde ich Sie dafür fürstlich entlohnen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie ein wenig unter Geldsorgen leiden.« Sein Mundwinkel bog sich zu einem süffisanten Lächeln. Wie er erwartete, lachte sie amüsiert und warf ihre üppige dunkelbraune Mähne zurück. Ihre roten Lippen teilten sich und eine Reihe hervorragender weißer Zähne strahlte ihn an. Perfekt, einfach nur perfekt.

»Wie scharfsinnig formuliert.« Das Lächeln fiel aus ihrem Gesicht. »Wobei soll ich Ihnen helfen?«

Hunter atmete tief durch. Alles oder nichts. Entweder sie würde ihn zum Teufel jagen und er musste sich eine andere Lösung überlegen, oder all seine Probleme waren mit einem Schlag Schnee von gestern. Alles hing von seiner Wortwahl ab. Sein Nacken prickelte. Herrje, er führte Verhandlungen über Milliardendeals, verspeiste kleine Firmen zum Frühstück und golfte mit hochrangigen Politikern. Aber eine kleine Brünette im Kleid trieb ihm die Schweißperlen auf die Stirn. Nein, so nicht. Er würde diese … Angelegenheit behandeln wie einen Milliardendeal. Mit größter Vorsicht, als würde er eine scharfe Handgranate transportieren, mit ausgesuchter Höflichkeit, aber auch mit energischer Bestimmtheit. Schließlich war er Hunter Harrington, Selfmade Unternehmer und möglicherweise bald Haupteigner einer milliardenschweren Holding mit auf der ganzen Welt verteilten Tochterfirmen. Und alles, was er dafür tun musste, war dieser – oder einer anderen – Frau einen Ring an den Finger zu stecken.

Hunters Lächeln bröckelte. All seine zuvor sorgfältig ausgewählten Worte lösten sich in Staub auf. Seine sonst so bekannte Abgebrühtheit verflüchtigte sich. Alles oder nichts. »Sie sollen mich heiraten.«

 

 

Hätte ich einen Drink in der Hand gehabt und zufällig daran genippt, ich hätte nicht für seine Hose garantieren können. Mr. H platzte einfach so mit dieser Ungeheuerlichkeit heraus, dass mir vor Entsetzen mehrere Augenblicke lang der Mund offenstand und ich ihn einfach nur anstarrte.

»Ich soll … was?« Nicht stottern, hörte ich die Stimme meiner Mutter in meinem Hinterkopf. Innerlich verdrehte ich die Augen. Ich versuchte es ja, aber wie sollte man bei so einer Offenbarung gefasst bleiben? Eben. Gar nicht.

Mr. H rang die Hände. Er schien sichtlich nervös und das machte ihn unglaublich sympathisch. Von der vorhin am Spieltisch gezeigten Abgebrühtheit war praktisch nichts mehr vorhanden. Er wirkte wie ein kleiner Schuljunge, der eine Missetat beichtete.

»Nicht in echt. Also, eigentlich schon, aber … herrje.« Mr. H raufte sich die Haare. Dass er dabei noch immer die schlichte schwarze Maske trug, verlieh der Situation einen urkomischen Anstrich. Obwohl mir gerade nicht zum Lachen war, konnte ich ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Hastig setzte er sich neben mich, starrte mich an und sprang wieder auf.

»Nun erklären Sie mir erst einmal genau, was Ihnen vorschwebt.« Trotz innerer Aufgewühltheit legte ich einen ruhigen Tonfall in meine sorgfältig gewählten Worte. Irgendwann vor Urzeiten hatte ich Schauspielerin werden wollen und Sprechtraining genommen. Allerdings war meine Karriere nicht so verlaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nun gut, sei es drum. Die Sprechausbildung konnte ich auch so ganz gut gebrauchen. Vor allem bei nervösen, maskierten Männern, die mir ein unmoralisches Angebot machen wollten. Moment mal, er sagte, keinen Sex.

Mr. H schob die Hände in die Hosentaschen und atmete tief durch. »Ich brauche eine Ehefrau. Eine Verlobte, eine Frau an meiner Seite.«

Ich lachte auf. »Kaufen Sie sich eine. Wenn Sie genug Geld haben, was offensichtlich der Fall ist, sollte das kein Problem sein.«

H starrte mich einen Augenblick einfach nur an. »Nein, das geht nicht. Mein Onkel leidet unter chronischer Paranoia. Was ich brauche, ist eine echte Frau – eine Dame. Eine gebildete, gewitzte, schlagfertige, kluge und wunderschöne Frau.« Vielsagend blickte er mich an. Automatisch beschleunigte mein Herzschlag. Nun ja, ich war emanzipiert genug, mir nichts auf hohle Komplimente einzubilden, die nur dazu gedacht waren, mich um den Finger zu wickeln. Dennoch fühlte ich mich geschmeichelt, meine weibliche Seite errötete charmant und ich konnte gerade noch den Drang widerstehen, zu kichern wie ein Schulmädchen. Auch wenn ich Hs Gesicht nicht sehen konnte, er war ein attraktiver Mann und Komplimente zu bekommen … ach, scheiß drauf, ja, ich war geschmeichelt. Verdammte Emanzipation. Dennoch, so einfach ließ ich mich nicht um den Finger wickeln. Nach außen hin hob ich lediglich eine Augenbraue.

»Und Sie denken dabei an mich?«, stichelte ich.

Mr. H verdrehte die Augen. »Sie sind nicht auf den Kopf gefallen, können pokern und …«

»Sie kennen mich nicht einmal! Sie wissen rein gar nichts über mich.«

Mr. H kräuselte die Mundwinkel. Mit nur einer einzigen Bewegung könnte er das ändern, doch die Regeln des Clubs besagten eindeutig, dass niemand innerhalb des Gebäudes seine Maske abnehmen durfte. »Ich zahle Ihre Schulden sowie eine fürstliche Entschädigung für Ihre Zeit.«

Nachdenklich lehnte ich mich zurück. Geld sollte niemals der Grund sein. Andererseits war ich gezwungen, die Spielschulden irgendwie zu zahlen. Mein Budget hatte ich um mehrere tausend Dollar überschritten. Michael würde mir die Hölle heiß machen. Die Summe könnte sich BH Daily niemals leisten. Und meine Kreditwürdigkeit? Unterirdisch. Es war sogar fraglich, ob ich das Gebäude verlassen konnte, ohne die Zahlungen geleistet zu haben. Möglicherweise flog sogar meine Tarnung auf. Scheiße. Wenn ich also halbwegs im Geschäft bleiben wollte, sollte ich auf sein Angebot eingehen.

»Was genau verlangen Sie von mir?«

Mr. Hs Nervosität verpuffte. Sobald er merkte, dass ich an seiner Angel zappelte, übernahm ein fast schon erschreckend nüchterner Geschäftssinn. »Sie müssten meine Verlobte spielen, so lange, wie ich es für nötig erachte. Mich zu Familienfesten begleiten, an Familienessen teilnehmen, all das tun, was eben eine zukünftige Mrs …« Gespannt spitzte ich die Ohren, doch er schwieg sich genüsslich über seinen echten Namen aus. Enttäuscht schob ich die Unterlippe vor, als er fortfuhr. »H eben auch machen würde.«

»Bis auf …?«

»Sex. Natürlich. Sehen Sie es als Wohngemeinschaft.«

Mir klappte die Kinnlade herunter. »Wohngemeinschaft? Meinen Sie etwa, ich soll bei Ihnen wohnen?« Seine Begleitung mimen bekam ich hin, egal, wer er war. Aber bei ihm wohnen? Puh. Gedehnt atmete ich aus.

»Natürlich. Wie sonst sollten wir vertäuschen, dass wir ein Liebespaar sind und noch dieses Jahr heiraten wollen?«

»Viele moderne Paare leben getrennt«, startete ich einen halbherzigen Versuch, sein Angebot aufzuweichen.

Mr. Hs Miene verfinsterte sich. »Ganz oder gar nicht. Es steht zu viel auf dem Spiel, als dass ich ein Risiko eingehen könnte. Sie wollen das Geld? Dann spielen Sie mit, zu meinen Regeln.«

Ich schnaubte empört auf. Was bildete sich der Kerl eigentlich ein? Noch längst hatte ich nicht zugestimmt. Wir spielten nur einen hypothetischen Vorfall durch.

»Herrje, Sie kriegen Ihr eigenes Zimmer und müssen mich nur hin und wieder begleiten. Denken Sie nicht, dass das eine leicht verdiente Million ist.«

Mir klappte die Kinnlade herunter. »Eine Million Dollar?«, schnappte ich. Unwillkürlich legte mein Puls noch einen Zahn zu. Eine fucking Million Dollar? Das Geld konnte ich gut gebrauchen, für weitere Ermittlungen, für alles. Ich wäre nicht mehr auf Michaels Budget angewiesen. Ein verlockendes Angebot.

»Eine Million Dollar.« H grinste ein Haifischlächeln, das mir unmissverständlich klarmachte, dass ich seine Beute war und er das Spiel trotz der anfänglichen Nervosität genoss. Vielleicht steckte ja hinter der kühlen Fassade ein interessanter Mann. Vielleicht … wenn er mir eine Million Dollar für eine vorgetäuschte Beziehung zahlte, musste er ein großer Fisch sein. Was wiederum bedeutete, dass ich an Insiderinformationen kam. An die keiner meiner männlichen Kollegen jemals herankäme. Dieses Angebot war auf eine Weise verführerisch, der ich mich nicht entziehen könnte. Es gab schlechtere Geschäfte.

»Wenn ich zustimme, woher wollen Sie wissen, dass ich Sie nicht versetze, nachdem Sie meine Spielschulden bezahlt haben?« Es wäre so einfach. Ich könnte ihn stehenlassen und einfach aus dem Club spazieren.

Hs Lächeln verbreiterte sich. »Ms. R, ich bin in meinem Job nur deshalb so gut, weil ich ein gutes Gespür für Menschen habe. Glauben Sie mir, wenn Sie sich auf den Deal einlassen, dann zu einhundert Prozent.«

Touché. Da hatte er ausnahmsweise recht. Ich hasste nichts mehr als Lügen. Und das als Journalistin. Mit Halbwahrheiten verdiente das Käseblatt, für das ich arbeitete, neunzig Prozent seines Umsatzes. Tja, und für die anderen zehn Prozent war ich verantwortlich. Michael ließ mir nur deshalb freie Hand, weil ich niemals eine lückenhafte Story ablieferte. Ich erwiderte Hs Lächeln. »Da haben Sie recht. Ich betrüge nicht. Bei Ihnen bin ich mir da nicht so sicher.«

H biss sich auf die Unterlippe. »Und deshalb würde ich vorschlagen, wir halten unser Arrangement vertraglich fest-«

»Moment«, unterbrach ich ihn. »Ich habe noch nicht zugestimmt. Auch ich habe ein paar Bedingungen.«

H runzelte die Stirn. »Bitte?«

»Das hier soll doch ein Verhältnis auf Augenhöhe werden? Eine gleichberechtigte Partnerschaft?«

Mein Gegenüber räusperte sich erstickt. Aha, mit Partnerschaften hatte er es nicht so. Doch er strauchelte nur einen winzigen Augenblick. »Natürlich. Also was möchten Sie?«

Ich lächelte süffisant, beugte mich vor und spielte meine weiblichen Reize aus. Wie auf Knopfdruck fiel sein Blick in meinen Ausschnitt. Trotz der Abgebrühtheit schlummerte in diesem stahlharten Kerl auch nur ein Mann. Wie erfrischend. »Ihre Begleitung.« Meine Finger schlossen sich um seine Krawatte. Mr. H versteifte sich, sein Atem beschleunigte. Eigentlich wollte ich eine seriöse Reporterin sein. Meine Informationen beruhten auf knallharter Ermittlungsarbeit – meistens. Manchmal setzte ich allerdings auch auf die althergebrachten Methoden. Natürlich konnte ich ihm nicht sagen, dass ich Reporterin war. Er war reich, also kein Unbekannter. Wenn er erfuhr, wer ich war, würde er womöglich nicht auf den Deal eingehen. Und ich sah darin die einmalige Chance, wichtige Informationen aus erster Hand sammeln zu können. Genial.

Außerdem reizte ich ihn, doch weiter als ein wenig Katz-und-Maus zu spielen, würde ich nicht gehen. Mein Knöchel drückte ein wenig gegen seine Brust. Stahlharte Muskeln ließen mich erschauern. Verdammt. Dieser Mann gab nicht nur einen knallharten Verhandlungspartner ab, er besaß auch äußerst feste Muskeln.

»Wie habe ich das zu verstehen?« Die Worte kamen ihm als ersticktes Flüstern über die Lippen, so als benötigte er seine gesamte Selbstbeherrschung. Was allerdings passierte, sobald er sie fallen ließ, konnte ich nicht erahnen. Dazu kannte ich ihn zu wenig. Vielleicht sollte ich mich ein wenig mehr beherrschen.

»Wenn Ihre Scharade funktionieren soll, dann müssen wir gleichberechtigt sein. Ich kann Sie nicht nur zu Ihren Veranstaltungen begleiten, Sie müssten auch mich begleiten.«

Erstickt holte er Luft, riss sich von mir los und starrte mich entsetzt an. »Ich soll was?«

Ich lächelte süffisant. »Was, wenn Ihr Onkel bei meiner Mutter anruft und sich nach Ihnen erkundigt?«, machte ich nur einen Vorschlag.

Innerhalb eines Wimpernschlags zimmerte er seine Selbstbeherrschung wieder hoch. Er kniff die Augen zusammen und musterte mich. »Sie haben recht. Also gut. Sie begleiten mich und ich begleite Sie. Wir planen eine Verlobung, eine Hochzeit. Das volle Programm.«

Ich atmete tief durch. »Für wie lange?«

Mr. H zog die Schultern hoch. »Genau das ist das Problem. Ich weiß es nicht. Bis mein Onkel mir die Anteile der Firma überschreibt.«

Ich schlug die Beine übereinander und umfasste mein Knie. Automatisch folgte sein Blick meiner Bewegung. »Was ist eigentlich so wichtig an der Firma, dass Sie bereit sind, eine gefakte Hochzeit einzugehen, nur um sie zu bekommen?«

Mr. H riss sich von meinem Knie los und kniff die Lider zusammen. »Das sollte Sie nicht interessieren. Privatsache.«

Aha, wir wollten also heiraten und er führte noch private Angelegenheiten? Als Verlobte sollten wir keinerlei Geheimnisse voreinander haben. Doch eigentlich sollte es mir egal sein. Schließlich wollte ich ihm auch nicht unter die Nase reiben, dass ich Journalistin war und unter falschem Namen zum Schutz meiner heiklen Ermittlungen veröffentlichte. Jeder tat das bei BH Daily. Zum Schutz. Wir berichteten zwar nicht über illegalen Drogenhandel oder Schutzgelderpressung, aber Prominente, die um ihren Ruf fürchteten, griffen öfter mal zu Klagen. Also nutzten sie alle Pseudonyme, bis auf den Chefredakteur. »In Ordnung.«

Mr. H neigte den Kopf zur Seite. »Tatsächlich? Keine Fragen?«

Ich schüttelte sacht den Kopf. »Vorerst nicht, nein.«

Ein Lächeln glitt über seine Lippen, verschwand jedoch im nächsten Augenblick sofort wieder. Kalte Augen musterten mich von Kopf bis Fuß. Dann erhob er sich und bot mir seine Hand an. Ich ahnte, was er von mir wollte und legte meine Finger in seine Handfläche. Er schloss sie und zog mich langsam auf die Füße, ganz nah an sich heran, bis ich so dicht vor ihm stand, dass unsere Nasen sich beinahe berührten. Nur wenige Millimeter trennten uns noch voneinander. Unwillkürlich stieg mir sein Duft in die Nase. Ich sog ihn tief ein. Sein Aftershave stieg mir zu Kopf. Eine teure Marke, sauber duftend, ohne zu aufdringlich zu wirken. Billige Marken verätzten einem häufig die Schleimhäute, doch sein Duft umschmeichelte sie regelrecht. Hastig öffnete ich wieder die Augen, hob das Kinn und sah ihm in die Augen. Wohlwollend nickte er.

»Wir werden uns öfter sehr nahe kommen müssen, bedenken Sie das.«

Ich lächelte ihn an. Mit der Nasenspitze erreichte ich gerade mal sein Kinn. »Das ist mir klar. Ich habe Ihrem Angebot bereits zugestimmt. Wollen Sie mich wieder davon abbringen?«

Mr. H lächelte. »Keineswegs. Ich möchte nur sichergehen, dass Sie genau wissen, worauf Sie sich einlassen.«

Ich räusperte mich. »Das, mein Lieber, weiß vermutlich keiner von uns beiden so genau.«

Er erwiderte mein Lächeln, löste sich dann von mir und legte meine Hand in seine Armbeuge. »Ich schätze, wir werden es herausfinden.« Mr. H schenkte mir ein kühles Lächeln. Langsam drehte er uns um und führte mich Richtung Tür. Nachdenklich betrachtete ich ihn. Obwohl ich an seinem Arm ging, hatte ich nicht das Gefühl, dass wir zusammen gehörten, dass wir tatsächlich ein Paar sein könnten. Natürlich waren wir keines, doch für Außenstehende sollte es doch zumindest so wirken. Im Moment sah jeder Blinde mit Krückstock, dass Mr. H und Ms. R nur eine Beziehung vortäuschten. Meine Hand lag zwar in einer Armbeuge, aber ich konnte genauso gut einen Stock umarmen. Wenn das wirklich funktionieren sollte, mussten wir dringend ein wenig Nähe aufbauen. Angefangen bei Namen und Gesicht.

»Wenn wir ein Paar vorspielen wollen, müsste ich noch Ihren Namen kennen.«

Mr. H warf mir einen kühlen Blick zu. »Sie wissen doch, dass den Besuchern des Clubs untersagt ist, ihr Gesicht zu zeigen.« Er griff in sein Jackett und zückte eine Visitenkarte, die er mir hinhielt, als wäre ich tatsächlich nur ein Geschäftspartner. Was ich auch war. Himmel, konzentrier dich!

Hastig löste sich Mr. H von mir, als ob er noch den letzten Bus erreichen musste, und nickte mir mit einer knappen Geste zu. »Kommen Sie morgen Vormittag um zehn in mein Büro. Ich lasse die Verträge vorbereiten. Und dann sehen Sie auch mein Gesicht.« Ein süffisantes Lächeln glitt über seine Lippen. »Nicht vorher.«

Und damit ließ er mich einfach stehen, drehte sich um und ging mit raumgreifenden Schritten den Flur entlang, der in den Eingangsbereich führte, wo ich ihn schließlich aus den Augen verlor. Momente vergingen, während mein Verstand noch zu begreifen versuchte, was in den letzten zwanzig Minuten passiert war. Ich sortierte meine Gedanken und ertappte mich dabei, wie ich immer wieder ungläubig den Kopf schüttelte. Das war gerade nicht wirklich geschehen, oder? Mir hatte nicht gerade ein gutaussehender Unbekannter mit einer Maske ein unmoralisches Angebot gemacht? Nicht eine Million Dollar für eine vorgetäuschte Ehe geboten? Und ich hatte nicht gerade eingewillt, oder? Benommen fiel mein Blick auf die Visitenkarte in meiner Hand. Ich fühlte das Papier, die markante Struktur, die auf Qualität schließen ließ, doch so richtig begreifen konnte ich es nicht.

Ich drehte meine Hand und las die wenigen Buchstaben auf der Karte. Gold prägte sich tief ins Material, die Konturen traten deutlich hervor. Ich las den Namen des Karteninhabers, die Firma und eine Telefonnummer. Nur langsam begriff ich, mit wem ich da gerade einen moralisch ziemlich fragwürdigen Deal ausgehandelt hatte.

Hunter Harrington, H&H Marketing & Consulting, CEO.

Fassungslos ließ ich die Karte sinken und starrte Richtung Foyer, wo der maskierte Mr. H. vor wenigen Augenblicken verschwunden war. Verdammte Axt, ich hatte mich gerade mit dem begehrtesten Junggesellen der Stadt verlobt und durfte ihn noch nicht einmal behalten!

Kapitel 3

Gestern Abend hatte ich rein gar nichts in Erfahrung gebracht. Außer einer Menge Geld büßte ich auch noch meine Emanzipation ein. Ich gehörte von jeher immer zu den größten Kämpferinnen für die weibliche Unabhängigkeit. Gerade wenn es um Geld ging. Was verachtete ich diese Art von Frauen, die gerade übermäßig die Liebesromane bevölkerten, wenn sie sich von einem stinkreichen Kerl abschleppen ließen, nur weil er ihnen ein Leben im Luxus bieten konnte. Herrje, ich brauchte sein Geld nicht … und doch würde ich zu einer Million Dollar nicht Nein sagen. Genauso wenig zu den Insiderinformationen.

Hunter Harrington besaß mehr als genug Geld. Ihm gehörte eine sehr erfolgreiche Werbeagentur und er war der einzige Sohn von Harry Harrington, einer der Gründer des milliardenschweren weltweit agierenden Holdingkonzerns, den er zusammen mit seinem Bruder Roger in den Siebzigern gegründet hatte. Die Harrington Brüder waren damals frisch vom Studium, jeder ein Diplom in der Tasche. Ihre Gründungsgeschichte war fast schon legendär. Innerhalb des nächsten halben Jahrhunderts bauten sie einen Firmenkonzern auf, der Apple oder GM in nichts nachstand. Wollte man ein Gebäude kaufen oder nur eine Wohnung mieten, man kam an den Harringtons nicht vorbei. In den nächsten Jahren fügten sie der Holding unzählige kleinere Firmen hinzu, die sie nun als eine Art Dachgesellschaft verwaltete. Hunter gehörte nicht nur die Werbeagentur, er arbeitete auch als CEO der Holding, seit sein Onkel sich zurückgezogen hatte.

Als Harry vor ein paar Jahren verstarb, erbte Hunter Harrington dessen Firmenanteile. Gut ein Drittel des Konzerns gehörten ihm, ein weiteres Drittel hielt der berüchtigte Onkel Roger und die restlichen Prozente verteilten sich auf Kleinaktionären, doch auch deren Anteile waren Millionen wert. Bei den Harringtons handelte man im großen Stil.

Ich nippte an meinem Kaffee und scrollte durch Hunters Biographie. Als Teilhaber stand sein Lebenslauf auf der Firmenwebseite. Privatschule mit Internat, Sportlerkarriere im Rudern, Studium der Wirtschaftswissenschaften und Marketing in Princeton, Auslandsaufenthalte. Informiert war ich jetzt, doch was fehlte, waren … die Frauen. Okay, wenn man dem Internet Glauben schenkte, hatte Hunter jede Woche eine andere an seiner Seite. Supermodels, Schauspielerinnen, It-Girls. Was lange Beine hatte und wegen der hohen Absätze nicht schnell genug rennen konnte, verleibte er sich ein. Aber warum ich?

Ich blieb bei meiner Meinung: Er wusste weder, wer ich war, noch meine Intentionen. Man pflückte nicht wahllos ein Mädchen von einem illegalen Pokertisch. Nein, tat man wirklich nicht, weil es nämlich selten Mädchen an illegalen Pokertischen gab. Traute er mir so wenig oder so viel zu? Herrje, ich sollte aufhören, mir den Kopf zu zerbrechen. Mittlerweile war es nach neun. Bis ich in Upper Manhattan war, brauchte ich eine gute halbe Stunde.

Ich stürzte den Kaffee herunter, schaltete den PC aus und nahm meine Umhängetasche. Bevor ich allerdings auf leisen Sohlen das Großraumbüro des BH Daily verlassen konnte, erwischte mich meine beste Freundin und Kollegin Tilly Lloyd. Ihr dunkelbrauner Lockenkopf und die schwarz geränderte Brille tauchten hinter ihrem Bildschirm auf. Braune Augen nahmen mich ins Visier. »Wo soll es denn hingehen, Roberts?«

Ertappt fuhr ich zusammen, legte den Kopf in den Nacken und stöhnte. »Was Dienstliches?« Hilflos breitete ich die Hände aus. Ich konnte ihr schließlich nicht sagen, dass ich im Begriff war, meinen Fake-Verlobten zu treffen, geschweige denn, um wen es sich bei dem Glückspilz handelte.

---ENDE DER LESEPROBE---