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Die Haltung in Deutschland gegenüber den Ausländern, gegenüber dem Fremden, wird zur Zeit heftig diskutiert. Immer deutlicher zeigt sich, dass wir durch die versuchten Regulierungen der Einwandererströme 1. die Probleme nicht lösen und 2. uns fragen müssen, ob wir uns noch auf dem Boden unserer "humanitären Werte" befinden. Vielleicht bedürfen wir eines radikalen Umdenkens. Fordert nicht gerade die Wahrung unserer "christlichen Kultur", die ja angeblich das Anliegen von heimatliebenden Bürgern sei, das Gegenteil von Abschottung: das klare Bekenntnis zu einer Willkommenskultur?
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Seitenzahl: 60
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VORWORT
RÜCKKEHR ZU EINER NATÜRLICHEN HALTUNG – WELTANSCHAULICHER HINTERGRUND
1.1 M
IGRATION IST DER
N
ORMALFALL
1.2 M
IGRATION ZULASSEN IST NICHT
N
ÄCHSTENLIEBE
,
SONDERN
P
FLICHT
1.3 O
RGANISATION DER
M
IGRATION IST
O
RGANISATION DER
G
ESELLSCHAFT
1.4 A
NGST VOR DEM
F
REMDEN IST
A
NGST VOR DEM
L
EBEN
HART ABER HERZLICH – ERFAHRUNGEN AUS DER PRAXIS
2.1 N
EULAND EROBERN
2.2 H
ART ABER HERZLICH
–
DAS
G
EHEIMNIS ERFOLGREICHER
S
OZIALARBEIT
2.3 D
IE
„
ANGELERNTE
F
ACHKRAFT
“
2.4 P
ERSPEKTIVE FÜR
F
LÜCHTLINGE
2015 erreichte eine beispiellose „Flüchtlingswelle“ Deutschland. Die Reaktion der Kanzlerin Angela Merkel , mit ihrer Aussage „Wir schaffen das!“ die Grenzen nicht zu schließen, wies den Weg, sich als Land der Aufgabe zu stellen und einen Weg der Integration zu beschreiten. Von einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung wurde diese Strategie durch eine ebenso beispiellose „Willkommenskultur“ mitgetragen.
Manche der aus einem spontanen Impuls heraus überschwänglich Hilfsbereiten haben sich wieder enttäuscht abgewendet und halten nun die Willkommenskultur von 2015 für einen Fehler. Nach dem Anschlag von Berlin im Dezember 2016 wurden auch wieder verstärkt die Rufe laut, Flüchtlinge, die sich nicht integrieren wollen, abzuschieben.
Diese Reaktionen sind verständlich. Dennoch sollte man sich von der Vernunft leiten lassen. Wer entscheidet, wer integrierwillig ist und wer nicht? Wer soll die Abschiebeflüge bezahlen – sofern sie in der hohen Zahl, die wir bereits jetzt theoretisch erreicht haben, überhaupt durchführbar sind!?
Wir beklagen, dass wir nicht die Einreiseformalitäten einhalten wie andere Staaten. Aber diese Vergleiche sind müßig. Wir sind in einer geschichtlich einmaligen Situation, und der einzige Weg, den Kampf gegen den Terror zu gewinnen, ist: Den Flüchtlingen – und insbesondere den muslimischen Flüchtlingen – zu zeigen, dass wir ihre Freunde sind! DAS wird dem Terror den Boden entziehen – nichts anderes! Wir fordern verschärfte Kontrollen, doch wenn wir die LKW's nicht mehr passieren lassen, dann kommen eben die Rucksackbomber. Auf diesem Weg ist der Krieg nicht zu gewinnen. Auch nicht mit Abschiebung.
Meine Devise zu dem Thema ist:
Jeder darf verhungern, wo er will.
Das ist durchaus ernst gemeint, aber natürlich bedarf dieser Satz der Erläuterung: Jeder hat das Recht, auf diesem Planeten dort zu leben, wo er will. Aber keiner kann von einem Land fordern, in alle Menschen endlos Geld hineinzupumpen. D.h., wer sich nicht integriert, wird eben wirtschaftlich verlieren. Wer sich integriert, hat in dem Maß Anteil am Wohlstand, wie er es sich selbst erarbeitet.
Diese Eigenverantwortlichkeit nach dem Motto „Jeder ist seines Glückes Schmied“ meinen wir, den Flüchtlingen abnehmen zu müssen. Wir meinen darüber entscheiden zu müssen, wer wo sein Leben verbringen soll. Für diesen Eingriff in die Schicksale anderer Menschen haben wir nach meinem Verständnis einer christlichen Werteordnung kein Recht. Darüber hinaus soll in diesem Buch aufgezeigt werden, dass wir mit diesem von vielen angestrebten Etablieren einer Abschiebe- bzw. Abschottungspolitik – nach welchen Kriterien auch immer – weder unsere Sicherheit erhöhen noch unsere Kultur bewahren noch unseren Wohlstand beschützen.
Die erklärten Ziele der Abschiebe- bzw. Abschottungspolitik müssen auf ganz anderen Wegen erreicht werden. Das aber, was sie bewirkt, ist lediglich ein enormer Reibungsverlust im Prozess der Integration.
Der erste Teil dieser Broschüre wurde im Jahr 2014 – noch vor der großen Einwanderungswelle 2015 in Deutschland – geschrieben. Er versucht, aus einer zugegeben radikalen Deutung des christlichen Werteverständnisses heraus, Richtlinien zu entwickeln für den praktischen Umgang mit Einwanderern. Der Grundgedanke ist, dass wir unsere Kultur nur beschützen können, wenn wir uns ihrer Leitlinien wieder bewusst werden und sie – auch und gerade im Umgang mit den Einwanderern aus fremden Kulturen – leben!
Der zweite Teil ist entstanden nach über einem Jahr praktischer Flüchtlingsarbeit von April 2016 bis August 2017, und zwar als Sozialpädagoge und Projektleiter in einer Integrationsmaßnahme für Flüchtlinge im Auftrag der Agentur für Arbeit und des Jobcenters. Der Name dieses Projektes lautete
„PerF – Perspektive für Flüchtlinge“.
Genau hierin erkenne ich einen entscheidenden Ansatz für die Bewahrung unseres Wohlstandes, für die Bewahrung unserer eigenen Kultur und auch für die Bekämpfung des Terrors: Flüchtlingen eine Perspektive geben. Mit ihnen reden – sie nicht nur einfach monatelang in den Gemeinschaftsunterkünften vor sich hinvegetieren lassen! Wenn wir mit Flüchtlingen reden, dann entsteht gegenseitiges Verständnis, und wenn wir ihnen Wege aufzeigen, wie sie sich in Deutschland ein sinnvolles Leben für sich und ihre Familien aufbauen können, dann verlieren andere Perspektiven für sie an Attraktivität. Die Gehirnwäsche der Islamisten kann nur funktionieren bei isolierten jungen Menschen, deren ganz natürliche Frage nach dem Sinn des Lebens nirgendwo anders eine Antwort findet.
Ein Flüchtling wird kaum eine Pädagogische Fachkraft über den Haufen fahren, wenn er zuvor
seine Traumata bei ihm ansprechen und aufarbeiten durfte und einfühlsames Gehör gefunden hat,
in seinem Unterricht Aha-Erlebnisse über die Eigenheiten der deutschen Gesellschaft hatte (die durchaus auch so ihre skurrilen Seiten hat),
in seinem Unterricht einen Austausch erlebt hat, wo über die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen den Religionen ergebnisoffen diskutiert wurde,
durch seine Vermittlung Wohnung und Arbeit finden konnte,
viele Momente erlebt hat, wo man gemeinsam lachen konnte…
Ja, es geschehen Terror-Anschläge auch durch Flüchtlinge, denen von Deutschen geholfen wurde und die teilweise sogar in deutschen Haushalten Aufnahme gefunden haben. Worum es hier gehen soll, ist also nicht eine blindwütige Barmherzigkeit. Der gute Wille ist da, aber das was oftmals dennoch fehlt: die rechte Kommunikation auf Augenhöhe. Hier liegt das Geheimnis der erfolgreichen Sozialarbeit mit den Flüchtlingen. Die barmherzigen Gnadengaben für Flüchtlinge können ebenso ein Gefälle erzeugen, von oben herab, wie die überheblichen Anmaßungen ausländerfeindlicher Parolen. Es geht nicht darum, dass wir den Flüchtlingen unsere Wohnungen öffnen, wie es in einer aktuellen Komödie mit Heiner Lauterbach und Senta Berger dargestellt wird („Willkommen bei den Hartmanns“). Wir müssen das ebenso tun oder ebenso wenig tun, wie wir es für deutsche Obdachlose tun würden!
Die erste Erkenntnis für einen erfolgreichen Weg im Umgang mit den Flüchtlingen lautet:
Es sind Menschen wie wir.
Menschen, die in aller Regel auch einfach nur leben wollen, essen, wohnen, arbeiten, ihre Familien versorgen,
die in aller Regel selber vor der Bedrohung durch die Islamisten in ihren Heimatländern geflohen sind,
die keine Almosen wollen, sondern eine Perspektive, wie sie sich ein neues Leben aus eigenen Kräften aufbauen können.
Meine im ersten Teil postulierten moralischen Leitlinien musste ich nicht revidieren. Sie haben sich in der Praxis bewährt. Leider haben sie sich meistens nicht bewährt in der Form, dass ihre Umsetzung zum Erfolg führt. Sondern sie haben sich in der Form bewährt, dass in der Praxis erkennbar wurde, dass ihre Nichtumsetzung im Netzwerk der Institutionen, in denen sich so eine Maßnahme nun einmal bewegt, lediglich zu enormen Reibungsverlusten führt und nichts, aber auch gar nichts beiträgt zum Schutz deutschen Wohlstandes, zur Bewahrung deutscher Kultur oder zu einer Erhöhung der Sicherheit. Diese Ziele werden auf einer ganz anderen Ebene erreicht.
Strausberg, Dezember 2017
Sebastian Stranz
(2014)
„Die türkischen Mitbewohner im Haus grüßen, die deutschen tun das nicht mehr.“