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Oft überlegen Kinder nicht und sehen das Internet als reine Spielwiese an. Klaus diskutiert oft mit seinem Vater, denn häufig ergeben sich große Probleme. Er erzählt zu viel in seinem Web und bekommt um Haaresbreite keine Arbeitsstelle. Doch: "Der Papa wirds schon richten..."
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Die einzelnen Diskussionen des Vaters mit seinem Sohn Klaus hatten einen so großen Anklang, dass ich mich dazu entschlossen habe, einen gesamten Band heraus zu geben.
Vieles kann man im Internet sehr leicht bewerkstelligen, oft sieht vieles wie ein Spiel aus, kann jedoch fatale Folgen haben. Besonders Portale im sozialen Bereich eröffnen vielen Personen Informationsquellen, die sie gegebenenfalls lediglich für Werbung, aber auch für kriminelle Handlungen nutzen können.
Umso mehr würde es mich freuen, wenn auch Grundschüler und Jugendliche meine Literatur gerne lesen.
Dieses kleine Büchlein soll Eltern und Kindern helfen, auf unterhaltsame Weise Gefahren zu erkennen. Ich wünsche Ihnen/ Euch allen Nachdenklichkeit und Vergnügen bei dieser Lektüre.
Herzlichst, Ihr Roland Jalowietzki
Aufgeregt kommt Klaus zu seinem Vater und fragt: „Papa, hast du das gesehen? Im Newtopia diskutieren die 15 Leute gerade über ihre Finanzlage. Und da hat ihnen ein Friseur ein Superangebot gemacht: wenn Candy sich die Haare abschneiden lässt, zumindest sein hinteres Zopf - Geflecht, dann bekommt die ganze Gruppe 5000 €. – Stell dir vor, dieser Idiot, hat die Gruppe im Stich gelassen!“
Langsam setzt sich der Vater an den Tisch. „Was ist passiert?“, will er wissen. „Ist es denn wirklich so schlimm, wenn man seine Haare nicht verkaufen will? – Schließlich hat jeder Mensch ein Recht auf seinen eigenen Körper.“
Klaus erzählt die vollständige Geschichte noch mal. Die Gruppe hat sich verschuldet und steht mit 1200 € in der Kreide. „Wer hat denn so viele Schulden gemacht? War es dieser Eigenbrötler? Dieser Candy?“ Da erwidert Klaus: „Nein, er ist ja ausgezogen und hat sich ein eigenes Wohnmobil gebaut. Dafür hat die Gruppe eine Toilette, eine Melkmaschine und Möbel eingekauft – ach ja, den Computer darf man ja nicht vergessen. – Und Candy hat dort zu Abend gegessen. Schließlich ist er Teil der Gemeinschaft.“
Der Vater nimmt sich etwas Kaffee und lächelt, gibt schließlich zu bedenken: „Lieber Klaus, fühlt sich Candy denn dieser Gemeinschaft verpflichtet? – Soweit ich mitbekommen habe, ist er doch nominiert worden. Der Großteil der Gruppe also wollte ihn nicht mehr haben.“ „Nein, nein! Das ist doch eine ganz andere Sache!“ Klaus wird fast wütend. Gemeinschaft sei Gemeinschaft, so meint er, und das gilt rigoros.
„Gut, dann mache ich dir jetzt einen Vorschlag.“ Der Vater fängt langsam an zu grinsen. Irgendwie spürt Klaus, dass es jetzt ernst wird. „Wir wollen doch in den Urlaub fahren, Klaus. Verkaufe dein Skate - Board und dein – rotes Fahrrad – und mit deinem Geld und dem übrigen Geld, das ich dazu lege, können wir in den Urlaub fahren.“ „Nie! Mein schönes Skate - Board und das tolle Fahrrad gebe ich nicht her! Außerdem hat das nichts mit Candy zu tun.“ Der Vater entgegnet: „Ach, wirklich nicht? – Sind die Haare des jungen Mannes nicht so wichtig? Stell dir mal vor, man würde dir ein Tattoo verpassen. Das wäre gegen deinen Willen und somit Körperverletzung.“
Jedenfalls entschieden beide, dass Klaus seine Gegenstände nicht ab zu geben braucht und nicht verkaufen muss. Beide waren sich darüber einig, dass jeder Mensch ein Selbstbestimmungsrecht hat. Wenn man sich allerdings in der Gruppe sehr aufgehoben fühlt und die Gruppe als seine Familie betrachtet, dann kann man auch schon mal Opfer bringen. Die Gruppe darf es aber nicht von Candy erwarten.