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Glaubt man Georg Cantor, dass es unterschiedliche Unendlichkeiten gibt, dann darf ich einen Würfel auch die Menge der reellen Zahlen oft werfen, was übrigens etwas mehr als die gewöhnliche Unendlichkeit ist. Und, weil ich so ein Verbrecher bin, mache ich daraus eine philosophische Apologie für Friedrich Nietzsches Gedanken der ewigen Wiederkunft. Grobe Texte, der Wahnsinn der unfreiwilligen Metaphysik!
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Inhaltsverzeichnis
Anaximander, Heraklit, Nietzsche und Georg Cantor zugleich
Impressum
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Verbrochen von Morbus Sollistimus
Anaximander: „Die Welt ist unendlich.“
Herklit: „Die Welt entsteht und vergeht unendlich oft.“
Friedrich Nietzsche: „Jeder Zustand der Welt wird unendlich oft erreicht.“
Georg Cantor: „Es gibt unterschiedliche Unendlichkeiten.“
Anaximander, Apeiron, Heraklit und Ewigkeit. Gar noch Demokrit und Isaac Newton, wollen wir es denn versuchen? Friedrich Nietzsche und Georg Cantor, dreist beide zugleich, als Unendlichkeit? Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Ein Paradox der Ewigkeit:
Male ich abzählbar unendlich viele Bilder per Zufall überabzählbar unendlich oft, dann werde ich jedes Bild und jede endliche Reihenfolge von Bildern unendlich oft in der ewigen Versuchsreihe wiedersehen.
Das größte Schwergewicht. – Wie, wenn dir eines Tages oder Nachts ein Dämon in deine einsamste Einsamkeit nachschliche und dir sagte: »Dieses Leben, wie du es jetzt lebst und gelebt hast, wirst du noch einmal und noch unzählige Male leben müssen; und es wird nichts Neues daran sein, sondern jeder Schmerz und jede Lust und jeder Gedanke und Seufzer und alles unsäglich Kleine und Große deines Lebens muß dir wiederkommen, und alles in derselben Reihe und Folge – und ebenso diese Spinne und dieses Mondlicht zwischen den Bäumen, und ebenso dieser Augenblick und ich selber. Die ewige Sanduhr des Daseins wird immer wieder umgedreht – und du mit ihr, Stäubchen vom Staube!« – Würdest du dich nicht niederwerfen und mit den Zähnen knirschen und den Dämon verfluchen, der so redete? Oder hast du einmal einen ungeheuren Augenblick erlebt, wo du ihm antworten würdest: »du bist ein Gott und nie hörte ich Göttlicheres!« Wenn jener Gedanke über dich Gewalt bekäme, er würde dich, wie du bist, verwandeln und vielleicht zermalmen; die Frage bei allem und jedem: »willst du dies noch einmal und noch unzählige Male?« würde als das größte Schwergewicht auf deinem Handeln liegen! Oder wie müßtest du dir selber und dem Leben gut werden, um nach nichts mehr zu verlangen als nach dieser letzten ewigen Bestätigung und Besiegelung? –
Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft,
4. Buch - Sanctus Januarius, 341.
10.76282774 - Wilde Behauptungen über die Ausmaße des Seins: Wie groß ist die Menge der unzerstörbaren Elemente, die das Universum zusammensetzen. Sie muss endlich sein oder, wenn sie unendlich ist, dann wird sie höchstens der Menge der natürlichen Zahlen entsprechen. Weil unteilbare Dinge apodiktisch doch nur diese Menge sein können, sie sind die natürliche Zahl an sich. Und die Zeit, die die Elemente tanzen lässt, die ist natürlich größer, sie ist eine unendlich überabzählbare Menge, weil es sie gar nicht gibt, sie ist kontinuierlich, der Rest nicht. Schön wäre es, wäre jedenfalls das Sein eine Menge viele Male unendlich mal kleiner als die Zeit, denn dann? Denn dann wären viele Wunder wahr. Die Zeit bildete die Kombinationen bzw. die Arten der Elemente im Raum beieinander zu liegen, Abstände gequantelt durch Energie, also die Abstände zwischen den Dingen nicht kontinuierlich, sondern in energetische Zustände aufgeteilt, ggf. krankeres Gedankengut, eben nicht bijektiv ab. Kurzum: Bildet die Zeit die Materie-Zustände nicht bijektiv ab, sondern wie in einer Sinusfunktion bildet die Zeit jeden möglichen Wert unendlich oft ab, dann sind viele Wunder wahr, man darf dann selig sterben, ohne eine Sorge, was der Tod ist. Das Wunder wäre eben, die Menge der Existenz ist eine unendliche Menge, anstatt einer Einmaligkeit. Man darf dann auch sagen: "Determinismus ja, aber die Zeit bildet die Zustände der Materie, verflucht noch eins, nicht bijektiv ab, sondern jeder Zustand der Materie, der möglich ist, wird unendlich oft abgebildet."
28.649537650148 - Er tanzt im Paradies herum, die Früchte streichelnd, die Bäume umarmend, singt er von der Ewigkeit: "Nie mehr werde ich von diesem wunderschönen Traum loslassen, ein Universum, aus unteilbaren, unzerstörbaren, ewigen Elementen zusammengesetzt, das unendlich oft entsteht und vergeht, aber doch aus einer endlichen Menge von Raum, Teilchen-Positionen und Teilchen-Zuständen besteht, sodass jede Anordnung von Materie im Raum, und des Raumes, also auch jede Raumkrümmung, Dichte, Ausdehnung, Anordnung von Wellen, Ladungen, jede Form der Expansion, deren Wahrscheinlichkeit nicht null ist, unendlich oft stattfinden muss. Was wäre schöner? Morgen bin ich tot, gestern wurde ich geboren. Und eines Tages, nachdem alle Sonnen selbst unzählige Male oft geboren und gestorben sind, da werde ich sie wiedersehen. Doch, das müsste notwendig wieder passieren, die materielle Struktur, die ich bin, säße in den Winkeln und Nischen des Seins unendlich oft drin. Und sie wäre nicht bloß ein Zwilling, sie wäre mehr als die gleiche Person, sie wäre dieselbe. Und, der schönste Tag, den man einmal hatte, der ist nicht für immer vorbei, unendlich oft wird er wieder stattfinden. Und der schönste Tag, der überhaupt möglich ist! Sogar der, wenn verpasst, müsste eines Tages zu einem kommen.