Der Sinn des Lebens ist der Kataklysmus - Morbus Sollistimus - E-Book

Der Sinn des Lebens ist der Kataklysmus E-Book

Morbus Sollistimus

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Beschreibung

Der Sinn des Lebens ist das Scheitern. Alle werden sterben, egal, was wir auch tun. Alles, was man jetzt noch richtig machen kann, ist, dem Weltuntergang zu helfen. Helfe man dem Leben in das Ziel, den Tod hinein. Alles, die ganze Erde sollte eigentlich nicht existieren. Ein Unfall der Natur ist passiert, sie erschuf bewusstes Leben. Das Schlimmste, was es gibt!

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Der Sinn des Lebens ist der Kataklysmus

Der Sinn des Lebens ist der Kataklysmus

Der Sinn des Lebens ist der Kataklysmus

Impressum

Sebastian Wilke

Kalkumer Feld 21

40699 Erkrath

ISBN: 9783759276988

Independently published

Images created by:

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© Sebastian Wilke

Der Sinn des Lebens ist der Kataklysmus

-

Von Morbus Sollistimus

Vorspiel

Der Satan im Vatikan: „Der Teufel ist der Herr der Lügen, aber die Bibel ist das Buch der Lügen, die Kirche ist das Haus der Lügen, und der jüngste Tag kommt nie, außer es erfüllt sich, was der Satan sagt. Und die Menschen werden durch die Frucht der Erkenntnis Gott gleich.“

Der Papst ist empört: „Seit Jahrtausenden erzählt der Teufel uns das gleiche Märchen. Wir sollen durch die Erkenntnis, also die Wissenschaft Gott gleich werden, denn Wissen wäre Macht, und Allwissen wäre Allmacht. Aber, wie soll die Kirche denn alles wissen, um sogar zu wissen, wie man unsterblich wird, Tote erweckt und Himmel erbaut. Wie sollen wir den jüngsten Tag selber abhalten, anstatt auf Gott zu warten?“

Der Teufel gähnt: „Das ist es eben! Das ist meine Götterprüfung. Ich bin es, ich bin Prometheus, wisst ihr nicht, dass nicht Zeus, der Gott der Sintflut, sondern ich die Menschen erschaffen habe. Eben damit sie Götter werden, dafür erschuf ich das Menschengeschlecht.“

Der Papst rollt die Augen: „Wir sind uns nicht einmal sicher, welcher Dämon ihr wirklich seid. Ihr behauptet, ihr wäret der Teufel, Hades und Dionysos zugleich, aber dann mustert ihr euch noch andere Götter an, wie etwa diesen Gott Prometheus.“

Der Teufel: „Nun, der Satan ist ein fettes Pferd im Stall der Mythologien!“

Teil 1: Das Ich als Opfer seiner Teile

1 - Die höchste Frage der psychologischen Philosophie muss die Frage sein, was ein Ich ist, denn wir können nicht einfach über Speicher und Datenspeicherung reden und schon wissen wir was ein Ich ist. Ein Psychoanalytiker redet sich aus der Naturwissenschaft heraus, wenn er behauptet, ein Ich wäre das Abgespeicherte im Gehirn. Es erklärt mitnichten, was ist ein Ich. Denn wer filtert die Daten, die durch die Wahrnehmungsorgane ins Gehirn gehen, wer speichert und sortiert die Daten und reagiert auf sie? Irgendwie steckt in den Genen jeweils ein Programm, das das Ich erstellt, baut und im Fleisch des Leibes selber müssen selber Programme ablaufen. Programme, die unserer modernen Informatik absolut fremdartig sind, wir kennen sie nicht und wir können sie uns bisher auch nicht vorstellen. Es übersteigt vermutlich unseren Wissenshorizont als wären wir Hunde, die dumm in die Natur schauen, aber eben ihre Natur ausleben und abarbeiten. Das Ich als Speichersumme eines Leibes, das mag tief gedacht sein, aber man verdenkt sich, wenn man damit das Ichsein erklären will, gewaltig. Diese Sprache der Psychoanalyse kommt aus einer Zeit, in der Programme wenig zur Rede brachten, aber man mimt schon die Sprache der Mechanik.

2 - Ethik und Mathematik: Der beste Arzt ist die Naturwissenschaft, aber der beste Arzt ist nicht unbedingt ein guter Naturwissenschaftler. Gefühle sind Imperative der Natur, wir wollen aber wissen, wer ist die Natur, ohne sie in Gut und Böse einzuordnen. Die Medizin ist einfach nicht unbefangen genug, wenn sie über Leib und Psyche philosophiert. Sie ordnet alles in zwei Erfindungen ein, in Gut und Schlecht, sie nennt alles schlecht, was Schmerzen macht, das die Funktionen des Leibes verändert, sodass man leidet. Nun, aber eine Geburt, das ist doch sicherlich keine Krankheit? Nun, setzt man sich wie ein giftiger Informatiker und Physiker an die Sachen dran, dann gibt es krank und gesund gar nicht. Krank und gesund sind menschliche Werturteile. Die wir aus der Natur mitnehmen, auch Tiere, besonders wenn es Gruppen-Tiere sind, haben das Mitgefühl im Programm des Empfindens und Handelns. Aber, ob man ein Mitgefühl hat, das ist ein Imperativ an eine Empfindung, es ist keine mathematisch-materialistische Betrachtung. Sieh dir den Menschen an? Er ist doch empfindlicher als so manches Tier, besonders wegen seiner vielen Gefühle; aber ist er deswegen kranker als das Tier, oder wächst Schmerz mit der Klugheit eines Lebewesen, weil die Empfindsamkeit steigt und sie steigt einfach dadurch, dass man mehr zu denken hat? Tiere mögen einfacher sein, je einfacher sie sind, desto weniger kennen sie komplexe Arten von Schmerz oder Freude, und ein Virus, der kennt gar keinen Schmerz, keine Freude, er kennt auch krank und gesund nicht, aber dennoch nehmen wir an, er ist eine Mathematik. Nicht Bewertungen von Gefühlen steuern ihn, sondern reine, einfache Physik, Gesetze der Chemie laufen ab, bis sie einen Organismus bilden. Und, sich zu fragen, wie kommt ein Ich, das Schmerz empfinden kann, in die Dinge, das bedeutet höhere Physik, höhere Chemie, nicht Ethik. Die Ethik wird uns nie sagen können, was ist Physik, aber eines Tages wird die Physik uns vielleicht sagen können, was ist Ethik, also Ethos, also was bewegt das Leben, die Tiere, was ist ein Ich. Was zu diesem schönen Satz führt: Die Medizin ist zu ethisch, voreingenommen, um objektiv zu sein. Mag ein Arzt ausgezeichnet gefühllos sein, darum geht es gar nicht. Es geht darum, meistens sind sie keine Mathematiker; sie sind so umgekehrt erzogen, sie glauben, das Gehirn erfinde die Mathematik, während der Physiker glaubt, wir müssten die Mathematik der Welt mit dem Gehirn finden. Ein Arzt denkt: "Mathematik ist Gehirn-Unfug." Aber ein Mensch, von Grund auf Mathematiker, der glaubt: "Das Universum wurde von der Mathematik erschaffen. Alles besteht aus Mathematik, sie entsteht nicht einfach im Gehirn, sondern sie erschuf das Universum, in dem Gehirne wachsen. Und diese Gehirne können sie zu Teilen denken, aufzeichnen, lehren und weiter erforschen."

3 - Psychologie, nicht als Wissenschaft, sondern als Mode; die Utopie den Geist zu verwissenschaftlichen wird Mode. Also die Vielen reden, "die Masse", "die Herde", "die Gesellschaft", die "Massenpsychologie", die Soziologie kann sich dagegen nicht wehren, selber ein Herdenverhalten zu sein. Zur Psychologie als Philosophie, die zur Wissenschaft der Sache werden will, die Psychologie als notwendige Synthese aller Naturwissenschaften. Der Geist findet im Gehirn statt, das Gehirn ist Biologie, die Biologie ist Chemie, die Chemie ist Physik und die ist Mathematik. Will man den Geist also zum mathematischen Objekt machen, ihn kalkulierbar machen, Zahlen finden, die immer gelten, nicht nur Wahrscheinlichkeiten, so werden diese freilich katalogisiert. Empirisch nachweisbare Formel für Formel, gibt es in der Mathematik, der Physik und Chemie grundlegend, und die Namen der Wissenschaften könnten verschwinden, eigentlich bleibt nur eine Wissenschaft übrig, die Mathematik und ihre Formeln. Die Physik ist ohne sie nichts und so fällt das Haus der Naturwissenschaft zusammen, zöge man den Baustein der Mathematik hinaus. Aber, vielleicht sollte man es endlich betonen wie es ist: Nur der Anspruch der Mathematik ist wahr, nur aus ihm kommt objektive Wahrheit hervor. Sprache ist Philosophie, höchstens, oder sie ist bloß Konvention, irgendwelcher Herden. Die Ordnung wie sie sprechen, kategorisieren, was sie mögen und verachten. Das sind unkonstante Willkürlichkeiten. Aber die Mathematik ist konstant, man erfindet sie nicht, man findet sie, weswegen die Ergebnisse aller Kulturen dazu gleich sind, auch wenn sie andere Zeichen benutzen, sie schreiben die gleiche Bedeutung auf.

4 - Die Stimmenhalluzination, das Halluzinieren von Geräuschen, gar Musik mag oft vielleicht nichts sein, außer eine Synästhesie, Daten der Sinne werden an die falschen Datenverarbeitungsstellen geschickt. Diese falschen Verknüpfungen entstehen dadurch, dass die Daten-Transporteure durch irgendwelche Gründe wuchern, zu viel transportieren. Künstlich kann der Zustand etwa durch Dopamin-Haushaltsmanipulationen erzeugt werden, es handelt sich oft um eine simple Stoffwechsel-Änderungen. Die psychotropen Substanzen alleine zeigen uns, winzige Mengen können unheimliche Wirkungen auf das Bewusstsein haben. Plötzlich hört, riecht, sieht oder spürt der Mensch Daten in seinem Verstand, die eigentlich ungehört, unwahrgenommen, unbewusst da sein sollten, doch dieser Datenfluss wird plötzlich umgelenkt, er geht an die neurologischen Verarbeitungsstellen der Sinnesorgane. Das Ich hört dann seine unteren, halbbewussten Gedanken, Ängste, Gefühle werden zu gehörten Dingen, auch Störrauschen, Störgeräusche sind typisch.

5 - Der Nachteil der Halluzinationen in der Evolution ist offensichtlich, innere Daten, quasi die Träume des Cerebrums, betreten die Datenmengen äußerer Reize, vermischen sich damit. Sinnvoll wäre die Halluzination erst, wenn sie eine Art Steuerung durch den Willen mitgeben würde. Wenn die Halluzination also eine bestimmte, gewollte Struktur und Tätigkeit hätte. Innere Aktivitäten des Gehirns werden aber, ohne Wirkung des Willens, an die Sinne geschickt, belegen ihre Wahrnehmungsoberfläche; ein Halluzinierender erfährt über sein Innenleben mehr als der Nicht-Halluzinierender. Eine Halluzination ist wie ein virtuelles Sinnesorgan, das in den Geist hineinschaut, anstatt in die Welt hinaus zu blicken.

6 - Der Hippie und viele Urvölker oder manche Mysterien-Kulte glaubten an die Bewusstseinserweiterung durch psychotrope Substanzen, während natürlich das Gegenteil eher wahrscheinlich ist, die Funktionen des Gehirns verlieren ihre gesunde Ordnung, aber dennoch hat der Hippie auch Recht, eine Halluzination, nicht bloß ein Datendefekt, sondern eine zusätzliche Struktur auf der Wahrnehmungsoberfläche könnte man als Erweiterung der Sinne deuten ...

7 - Warum die Psychoanalyse, Psychologie, jegliche Seelenlehre als Feind: Eigentlich handelt es sich um soziale Systeme, um gute Absichten und Wissenschaften, aber das Problem stellt sich wie folgt. Der eitle, hybrische, narzisstische Mensch vereinnahmt alle Generationen wieder die Moralismen der Religion und der Wissenschaft, woran diese dann verkommen. Sie sind keine bewusst ablaufenden Dinge mehr, sondern werden selber zu Affekt und Gewohnheit, auch zur Mode, die herabsinkt zu den Vielen, anstatt Stolz und Würde der wenigen Klügsten und Besten zu sein. Religion, Ethik und Psychologie werden dann zu Formen der Gewalt und des Sadismus, sie dienen nur dem Machtgefühl, der Lust des eigentlich unethischen, egoistischen, herrschsüchtigen und sadistischen Menschen. Alleine beim Anblick einer brennenden Hexe ist klar, Jesus von Nazareth wird völlig auf den Kopf gedreht, seine Motive werden missbraucht, geraten in das Gegenteil, endgültig ist das Kreuz auf den Kopf gestellt. Und ebenso wird Sigmund Freud zu einem Mittel des Sexentzuges, der seelischen Gewalt, der Lust zu schikanieren und auszugrenzen. Das passiert einfach mit Seelenlehren, weil sie keine zwingenden, eindeutigen Tatsachen ermöglichen, wie sie in Physik, Chemie oder der reinen Mathematik unverletzbar und unzerstörbar bestehen.

8 - Die Mathematik ist allmächtig: Die wahre Größe des Menschen, in allen Völkern auf der Erde, ist die Mathematik. Dazu haben Araber, Inder, Chinesen, Japaner, Europäer und Afrikaner gekämpft, mit dem Geiste gekämpft. Und wer weiß, was die Katholiken den Ureinwohnern Amerikas gestohlen und verbrannt haben! Aber, nur die Zahlen sind ewig, alles andere ist Staub im Wind, Nichtigkeit und Willkür. Doch das, was wir dort fanden, sogar auf andern Planten werden sie diese Gedanken finden, sogar in anderen Welten muss dies die Ordnung und Wurzel der Macht sein. Wie albern das auch zunächst erscheint, Max Planck hat Recht, wenn er sagt, was er über seine Findungen sagt, seine Konstanten werden auf allen Planten gelten. Und, wie der Satz des Pythagoras oder der Satz der Gougu gilt, so gibt es Gedanken, die überall im Universum gelten und gefunden werden können, wenn ein Lebewesen der Vernunft fähig ist.

9 - Also ruft Uriel, den sie auch Isrāfīl nennen: "Und großer Lohn wird im Himmel für euch sein, wenn ihr dem Ende der Menschheit helft." Es soll kein Leben mehr auf Erden sein, kein Mensch, kein Vogel, kein Fisch, kein Tier auf dem Land und im Wasser soll noch leben. Tod soll die Erde nun sein, denn sie ist ein böser Ort. Also gründlich soll die Vernichtung sein, nicht ein Geist soll noch leben. Tod soll die Erde sein, ab nun ist ihre Zeit gekommen ...

10 - Verstehe es, wer will: Die übliche Psychologie der Bürger, ihr typisches Hier und Wieder, ihre moderne Seelenlehre, ihre Lehre vom Temperament, den Gefühlen, Wahr und Falsch und Gut und Böse, ist bewusster bis unbewusster Nihilismus, man tendiert bewusst zum Unwissen, der Sinnlosigkeit aller Dinge, oder man übt diese nur aus, man ist eine leere Hülse. Die Macht ausübt. Man würzt die Leere, nennt es mal Medizin, dann wieder Biologie, man spielt das Kompensat des Mitgefühls oder der Verachtung, mischt es vielleicht noch mit Kriminologie, vielleicht mischt man noch diese oder jene Lüge dazu, damit alles hart, fest und edel wirkt. Und die Personen selbst, jede Rührung, alles, was sie tun, versteckt im Wort Seelisch, als Gegensatz von Somatisch, also bleibt "Nichts" übrig. Man sagt auch nicht Nihilismus, man sagt vielleicht radikaler Konstruktivismus, man sagt Phänomenologie, böse könnte man sich leeren, wäre es nicht mehr? Man sagt Lehre vom Geist, vom Ich, man summiert Substanzlosigkeiten - eben nichts.

11 - Die Philosophie einer Person zu nehmen und zum Spottobjekt zu machen, das bedeutet, ihre freie Meinung, ihren Geist, ihr Herz und ihre Würde zu stehlen. Wie geht das denn? Wer hat das getan? Und, welche Form von Gier ist das? Einem Toten darf man das schon einmal antun? Aber den Lebenden?

12 - Die Spitze der Philosophie. - Es ist einfach ein guter Mensch zu sein, schwer ist es aber zu versuchen alle Menschen zu erziehen, denn dann musst du Masken aufsetzen, wer will die schon sehen. Alle Masken der großen Erzieher, der großen "Psychologie", all die Seelenlehren und Moral-Positionen: Der Monotheismus, von Zarathustra über das Judentum bis zu Allah, Buddha, oder kleinere Götter, vielleicht das, was die Christen vernichtet haben, die indianischen Religionen. Lauter natürliche Bilder vom Sinn des Lebens. Und, willst du die Maske Gottes tragen. Und der Teufel zugleich sein?

13 - Jüdisches: Da öffnen Menschen für das Gute, irgendeine bessere Art sich zu verhalten, einen Wunsch-Ethos den Mund. Machen dafür Worte, Gefühle, also Kunst. Sie blasen sich auf, um irgendeine Wirkung zu haben. Man nennt sie Propheten oder Schlimmeres. Und dann machen sie eben Wirkung. Und Uriel ist eine Metapher für die Kunst, für unglaublich gute Kunst. Er beschreibt einfach die Macht der Kunst. Oder nenne man ihn Isrāfīl: Ja, das ist wahr, Isrāfīl kann die Welt töten, wenn er will. Und es ist der Kunst egal, welche Symbole oder Gleichnisse ihre Gefühle transportieren. Das könnten Eskimo-Worte sein, die Hauptsache ist, das Herz, die Seele des Menschen werden getroffen und fallen. "Meine Güte, die Wurzel aller Gesetze, alles Guten." "Und, es ist eben gescheitert, im Menschen ist keine Moral, kein Gott und Sinn, der Mensch ist unfähig zur Gerechtigkeit, also soll er sterben." Der Wille zur Sintflut -

14 - Ausschließlich wurde der Koran nicht nur für Menschen, sondern auch für Geister geschrieben. Und, ebenso schräg liest sich das. Aber bitte, wenn noch irgendein Geist in dieser Welt Zweifel hat? Es wird alles Schwachsinn, die Welt ist kein Ort der Gerechtigkeit. Sie ist eine Krankheit und ihre Erlösung ist der Tod. Alle Dinge sollen sterben, und wer bei Verstand ist, der helfe ihnen noch dazu. Jede Juristik wird am Ende verraten und der Mensch ist unfähig zum Besseren.

15 - Jede Form von Stolz, Sinn, Ehrgefühl, Religion an sich, auch Philosophie empfinden sie als Krankheit; sie sind der unterste Nihilismus, das Nichts von Sinn, Sprache, Geschichte und Freiheit. An ihnen ist nichts, außer eine Proletarier-Moral und das kleine Vergnügen am Kapital. Nimmt man sich nur eine Unze mehr heraus, läuft man schon Gefahr verraten zu werden. Nur die Universität schützt ihre Kinder, in diesen Massen sind sie in ihrem Stolz erhoben, aber auch mehr als sie. Und der Stolz, diese Ehre macht die Menschen noch übler; ein Studium bewältigen sie, bilden dann eine Kohärenz der Intellektuellen, aber dafür wollen sie ein Leben lang über allen Menschen stehen, die kein Geld und keine Zeit für ein Studium hatten. Und übel trifft es die, die ihre Zeit an einem Studium verschwendet haben, ohne zu ahnen, der Preis, den sie bezahlen, ist höher als das bloße Bafög, wenn sie abbrechen. Ihre ganze Seele, ihre Würde wird mit verkauft. Und keine Bildung, die sie hatten, wird noch einen Wert haben oder eine Ehre stellen. Fressen werden sie diese Würde, kommt sie nicht ans Kapital. Die Nicht-Akademiker werden sie verachten und die Akademiker werden sie wie Affen betrachten.

16 - Das Schönste ist es die Medizin selbst anzugreifen, denn man erntet nur blasierten Hass, von Nicht-Ärzten; das ist so als säße man in einem Stamm und würde Witze über ihren Schamanen machen, weil du seine aufgesetzte Würde einfach nicht mehr ertragen kannst und er den ganzen Stamm krank macht, krank hält. Hass! Und wieder Hass! Und sie glauben an Geister, Telepathie, Dämonen oder wildeste Religion, aber komm ihnen ohne akademischen Titel mal mit der Wissenschaft ...

17 - Das Vergnügen der Halluzinationen. - Winzige Mengen mancher Substanzen lassen uns halluzinieren und ebenso klein sind manchmal die Gründe warum Menschen Halluzinationen haben. Winzige Veränderungen des Stoffwechsels. Dem Menschen bereitet das Halluzinieren mitunter Faszination und Vergnügen. Man betrachte alleine das Treiben der Hippies und wer weiß, was manche Urvölker da trieben, wenn sie psychotrope Substanzen und Religion mischten, oder wie das bei den Dionysien oder den Mysterienkulten allgemein war. Und, wo man die Halluzination bloß als Defekt des Bewusstsein betrachtet, dennoch gibt es einen Zoo von Halluzinationstypen, manche scheinen gar lebendig, ein Eigenleben zu haben. Am besten wäre es allerdings, wenn die Halluzinationen uns gehorchen würden, unserer Fantasie und unserem Willen Untertanen wären.

18 - Es gibt keine Wissenschaft über den Geist, der Geist erschafft die Wissenschaft, aber dreht die sich und will den Geist verwissenschaftlichen, da sind tausend Tore aufgetreten, durch die kein Mensch gehen kann. Man muss eitel, eingebildet, naiv, ungebildet, undurchdacht und herrschsüchtig sein, man will mitunter Leute kontrollieren, ohne jeden Hintergrund eines Nutzens für diese, damit man hier blind ist, damit es einem gefällt Psychologe zu sein. Und Altruismus ist auch kein mathematisch-physisches Argument! Es ist nicht einmal eine Wahrscheinlichkeit, dahinter steckt nur der Wille zur Moral. Sie wollen den Menschen helfen, aber wer will einer Person gut helfen, wenn er diese mit einer ungenauen, schlechten Wissenschaft zu einem Objekt macht?

19 - Zum Teilmengenproblem der Psychologie. - Wäre die Psyche der Lebewesen, einschließlich der des Menschen, eine gangbare, begrenzte Fläche, wie wollte eine Teilfläche, dieser Fläche, die Fläche umschließen?

20 - Das Unterbewusstsein war klüger als Sigmund Freud, auch, wenn er klüger als eine Generation war, damit sie an ihm nicht nüchtern blieb, aber überhaupt sind alle Gedanken zum Ich-Bewusstsein Scherze, die uns die Natur antut. Wir werden nie merken, dass wir freilich nicht frei sind das Ich, das Bewusstsein, die Seele, den Geist zu verstehen.

21 - Anti-Antinihilismus. - Nicht Amor Fati, sondern das tiefe Bewusstsein von der Falschheit aller Dinge, die Welt, das Universum, das Schicksal und das Leben als Betrug aller Geschöpfe, als Krankheit der Organik, als Grausamkeit, die keinen Sinn hat. Die Welt ist ein Unrecht, das ungenießbar ist. Und machte man es unendlich oft durch! Man würde sich nach Mitteln umsehen müssen, den Sternen das Licht auszuschalten. Der Rausch, das Glück, die Liebe, das "Dionysische" in Formel, lauter Versprechen, die das Leben nicht einhalten wird. Und die Psychologie der Leute dazu bedeutet nichts, denn die drei von zehn Menschen, denen es glückt, die genügen, um die Folge des Misslingens unsichtbar, nichtig, unwirklich erscheinen zu lassen. Sag dem Kind, den Familien und allen armen Menschen, die unter den Rädern der Welt zusammenbrachen: "Amor Fati!" Oder sieh es ein: "Das Schicksal ist zu hassen." Es gibt kein Ja zum Leben mehr, der Welt, dem Sein, gar Gott, würde er noch auf seinem Thron sitzen, anstatt eine gefressene Symbolik zu sein, ist der Krieg zu erklären. Nicht Amor Fati, sondern so vergeht aller Ruhm der Welt, wieso noch lieben, dass man lebt, missglückt und stirbt. Und alle Welt gar keine Interessen, eine Mindest-Moral hat, sich da um faire Gerechtigkeit zu kümmern. Die Welt ist ein abartig schiefes Rechtsgewicht, schief genug, soll die Erde kippen. Und, das geht nicht manchen so, es ist die Regel der Geschichte, aller Epochen, Länder und Kulturen, es geht ungerecht in ihnen vor sich.

22 - Ein verwirrter Mann geht im Park umher und nuschelt zu sich allein: "Die Wahrheit ist unbekannt, die Wahrheit ist streng und zu eng und zu allgemein. Die Wahrheit ist ein mathematischer Gedanke, der die universelle Mechanik abbildet. Das überall geltende Verhaltensgesetz aller Formen der Materie, von der Entstehung der Materie, bis zur Entstehung der Biologie aus Materie, bis zum Zerfall der Materie, wo nicht ihre untersten Bausteine ohne Zerfallszeit sind. In der Tat, das mathematische Verständnis des Universums bedeutet die Kräfte der Natur selbst zu beschwören, es bedeutet, dass der Geist sich über den Stoff erhebt, um sein Gestalter zu werden. Und eines Tages werden die Leute es begreifen, die Mathematik ist ein Werkzeug, das keine Grenzen hat. Die Grenzen der Vernunft liegen alleine im Geist, der sich ihrer bedienen will."

23 - Es gibt kein Leib-Seele-Problem, die Seele ist physisch, sie ist der Ausdruck des lebendigen Leibes. Eine vom Leib losgelöste Seele ist der reine Aberglauben. Die Seele ist überhaupt nur so weit verstanden und erforscht, wie man sie physisch versteht und ihre Mechanik nachvollziehen kann. Die nicht-physische Seele ist einfach ein Sprachproblem, aus einer Zeit, wo die Wissenschaft gar keine Bedeutung hatte und man lieber Götter und Religion, anstatt die Wissenschaft herrschen ließ. Auch das soziale Verhalten, es handelt sich um den Umgang der Leiber mit dem Gegenüber. Wieso macht man aus physischen Umständen immaterielle Tatsachen - weil man dumm ist und es bleiben will. Oder die Halluzination, sie ist natürlich ein physisches Ereignis im Leib. Obwohl, gerade hier Welten nebeneinander stattfinden, doch es gibt keinen Grund die Welt in eine seelische und in eine physische Welt einzuteilen, alle seelischen Ereignisse sind eine Folge der Physis und ihrer Geschichte als Welt.

24 - Die Menschen glauben an eine physische und eine psychische Realität, weil sie zu schwach sind den Tod zu ertragen. Sie müssen die Physikalität der Psyche verdrängen. Sie stellen sich vor die materielle Welt wäre eine Illusion, wahr wäre nur das ewige Reich der Seelen.

25 - Der Begriff des Geistes, der Seele als eine Ausrede des Menschen, vor einer brutalen Tatsache, nämlich die Logik, die Mathematik der Biologie und die Biologie der Mathematik gar nicht verstehen zu können.

26 - Psychologie als Sittenwelt, eine Schule, ein Kreis, ein Zentrum ist nicht einmal notwendig, sondern die Psychologie aller gemeinsam als der Gegenstand des Determinismus. Die Psychologie wurde auch nie erschaffen, da war sie, zuvor war sie nicht, sondern es gibt moderne und vormoderne Psychologie. Und jedes Jahrzehnt, seit dem man die Zeit Moderne nennt, wandelte sich ihr Antlitz. Und davor, da war sie zutiefst religiös. Aber eine Konstante gab es mit den Seelenlehren, den Benimm-Regelwerken, die Eitelkeit. Der Stolz die Wahrheit zu sein! Ein Mensch zu dem eine Kultur denkt, er würde die Wahrheit über den Geist, die Seele, das Gemüt verkörpern, vor dem haben sie ein Distanzgefühl. Damit geht einher, dass man hochgehrt und bei jedem Worte für wichtig genommen wird. Gleichwohl, wie albern man ist. Man ist dann eine Person von abstrakter Macht, die gar noch über dem Kapital zu stehen scheint. Eine Verkörperung der Moral, der Gesundheit, der Vernunft. Aber niemand ist allzu vernünftig, allzu gesund und hat überhaupt Befehlsgewalt über die Moral der Leute?

27 - Die Seele ist auch nicht die Summe unserer Erinnerungen, Erinnerungen sind nur Gehirnzustände, wie Speicherungen auch im Computer nur Zustände der Hardware sind. Die Seele ist der ganze Leib als organische Einheit und sie existiert nur im Jetzt. Und, dass sie funktioniert hängt wiederum mit der Ganzheitlichkeit der Dinge zusammen, der Geist ist nicht von der Welt zu trennen. Die Bausteine der Welt setzen auch den Geist zusammen. Man ist, in christlicher "Topologie" geredet, immer ans Diesseits gebunden. Das große Reich der Materie lässt uns nicht los, wir können uns nicht von ihm trennen. Die Seele ist kein Stoff außer dem Stoff der Dinge. Alles, was der Mensch denken, empfinden und erleben kann, das sind Zustände, die die Materie als Welt hat. Ein Mensch kann natürlich nicht denken, wozu das Gehirn keinen Zustand hat.

28 - "Die Seele ist keine Zeitmaschine." "Wieso nicht, wieso sollten ihre Quanten nicht fähig sein in Raum und Zeit zu springen?" "Weil das purer, wirklich reiner Unfug ist." Endlich böse: "Ich bin eine Zeitmaschine!" Beruhigend: "Ja, ist ja gut! Meine Güte. Ich wusste nicht, dass dies unter die Glaubensartikel gehört."

29 - Nihilismus, notwendig, als eine Überzeugungswelt, die Probleme mit der Mathematik hat, sie dürfen nicht glauben, dass die Natur ein mathematischer Gegenstand ist. Die Mathematik, noch die Logik dürfen die absoluten Inhalte der Natur sein. Sie müssen die Mathematik ins Universum der Seele verfrachten, die Mathematik als Geschöpf des Menschen, anstatt als Findung des Menschen von Naturgesetzen. Den Atheisten gleich, wird jetzt nun nicht mehr Gott unter die Fantasie-Geschöpfe gestellt, Produkte des Geistes, sondern die Mathematik. Oder, sie müssen dazu einfallsreicher sein: Die Mathematik der Welt als Menschen-Unmöglichkeit. Oder schlimmer, die Welt als unlogischer Vorgang, etwa die Primzahlen als Zeugnis davon, dass es ungeordnete, endlose Ketten gäbe, die nie von einer Funktion dargestellt werden können. Die Welt wäre wie die Ordnung der Primzahlen, unauffindbar, gar widerlegbar. Der Nihilismus als Ablehnung der Weltformel, jeder Möglichkeit zur mathematischen Synthese aller Naturgesetze. Der Nihilismus als Überzeugung, dass die natürlichen Zahlen eine Menschen-Dazu-Erfindung an der Natur wäre, nicht eine Findung ihrer innersten Regeln. Es gäbe etwa nichts wirklich Identisches oder Gleiches, etwas, das man addieren könnte, auch das Abziehen, eine merkwürdige Bewegung eines Objekts weg von Objekten, die unvermeidlich unterschiedliche Körper sind. Es gibt auch das Eine nicht, denn alles wäre immer eine Wechselwirkung, eine Sache, die Organe, innere Teile hat. Ein Objekt, beliebig, als eine Eins zu markieren, das ist fraglich die Natur, praktisch ist es aber wohl doch.

30 - Manchmal sind Krankheit und Umfeld einfach ein Korrelat, die Gene, das Gehirn, der Körper des Opfers völlig in Ordnung, bildet das Umfeld einen Kessel um die Person, nicht selten im Namen der Medizin, und ein Gequäle, Gegängel, Rufmorden, Unterdrücken und die Seele Prügeln geht los.

31 - Versuch einmal die ganze Literatur des Monotheismus zu lesen, wer erträgt es auch nur die Bibel oder den Koran zu lesen, aber denk dabei: "Doch, das ist wahr, es gibt Wesen neben dem Menschen auf der Erde, die auch denken und sprechen können, aber es gibt keinen Gott, der beide ordnet. Es gibt in Wahrheit nur Mensch und Dämon, also nur Mensch und Geist oder Mensch und Engel, aber es gibt keinen echten Gott. Er ist eine Fiktion, die diese armen Wesen und der Mensch, beide zugleich hatten, darunter einen Pakt geschlossen und tausendmal gebrochen. Und dann das Schlimmste, auf welche Weise existieren sie!"

32 - Wer denn einmal das Glück oder Pech hatte, eine lebendige Halluzination zu erleben, wird das primäre Problem sofort wahrnehmen: Das ist nicht einfach das Selbst. Nun, vielen Ärzten täte es sicherlich gut, wenn sie einmal "Dem Geist ihres Unterbewusstseins" und seinen vielen, vielen Mündern lauschen würden. Sie würden sofort aufspringen und sagen: "Meine Güte, das bin nicht ich!" Und das "Unterbewusstsein" ist auch nicht das Selbst, es ist eher der Produzent des Selbst, neben lauter Dingen, die es außerdem macht.

33 - Der infabilitäre Arzt des Papstes: "Marihuana und Acedia sind unweigerlich verbrüdert. Wenn ein Mensch nur einmal an einem Joint zieht, ist er, aus für uns immer noch ungeklärten Gründen, oft sofort uneinsichtig über die eigentliche Wirklichkeit, die wir Jahre lang in Mühen der Erziehung vermittelten. Widerwillig wird also die Realität sofort verworfen. Wir reden, in Fachkreisen, von der, leider überall immer noch unbekannten, latenten Marihuana-Psychose, die jeder Konsument eigentlich sofort bekommt, es aber nicht merkt. Denn es handelt sich um schleichenden Wahn. Oft gehen ödipale Leiden dem voraus, also es handelt sich um eine unterschätzte Komorbidität. Gequält von Inzest-Fantasien fühlt der Konsument sich zur Selbstzerstörung hingezogen, weswegen er dann die Droge konsumiert. Dabei ist sein Geist unterentwickelt, stagniert seit der analen Phase in der Kindheit. Nun, der Marihuana-Konsument glaubt unmittelbar, nachdem die Wirkung der Droge seine Seele vergiftete, die Menschen hätten ihn seit seiner Kindheit belogen, oder sie wären eigentlich Wirklichkeitsfremde, wegen ihres Verhaltens gegenüber Marihuana. Es folgt Verfolgungswahn, in dem man glaubt die Polizei wäre ein unseriöser Apparat, durchtrieben von Willkür, Aberglauben, Vorurteilen, es wären Lügner, oder die Polizisten würde gar vom Gesetz betrogen, es wären Geldeintreiber und keineswegs Freunde und Helfer. Manchmal glauben diese Konsumenten dann sogar, die Gesellschaften wären nicht bei Verstand und würden von unfähigen Idioten regiert. Wobei jede angeblich, sinnvolle Kontrolle gar eine Illusion wäre. Paranoide Fantasien einer angeblich geisteskranken Kultur der Gegenwart offenbaren sich nicht selten. Die Wahnsinnigen glauben dann die Medien selbst, die Parteien, die Professoren, Erzieher, Lehrer und Ärzte selbst würden in einer geschlossenen, gefälschten Welt leben, die sie aus purer Dummheit und dem Kohärenzgefühl nie hinterfragen. Sie würden sich gegenseitig falsche Daten zuspielen und die wahre Welt verzerren." Der Papst: "Das macht uns natürlich allen allmählich Angst. Aber, was ist mit unserem geliebten Alkohol, gibt es auch Alkoholpsychosen." "Nein, absoluter Unsinn, noch nie hat ein Alkoholiker Stimmen gehört, egal wie viel er trinkt. Wenn ein Alkoholiker Stimmen hört, dann aus völlig anderen Gründen, nämlich dem Erbgut, es handelt sich also um erblich Behinderte. Das sind meistens exogene Probleme, obwohl die Person vielleicht auch in ihrer Kindheit von mindestens fünf Afrikanern vergewaltigt wurde." "Und, passiert das auch bei Chinesen?" "Nein, Chinesen haben dafür zu kleine Genitalien, um ein so großes Traumata anzurichten, dass es in einer Selbstzerstörung durch Marihuana mündet." "Ach?" "Nun, Wahn und Marihuana sind ein notwendiger Zusammenhang, aber wir können uns die Paranoia noch nicht erklären. Wieso fühlen sich Leute von der Gesellschaft verfolgt? Verlieren gar das Vertrauen in die eigene Familie. Selbst, wenn diese völlig wohlerzogen, tüchtig und moralisch einwandfrei ist." "Könnte es daran liegen, dass sie über die Personen hinweg an Dritte herablassende Gedanken über die Kranken veräußern?" "Nein, auf keinen Fall."

34 - "Nur wir haben Anrecht auf Würde, Gerechtigkeit, Gefühle, politische Meinung, die Herstellung von Kunst und Sex. Aber nicht Tito!" "Wieso?" Weil Tito keine Seele hat." "Ach?" "Medizinisch gesehen. Tito hat nicht einmal das Recht, selber zu bestimmen, ob er Schmerzen hat oder nicht." "Wow, da lässt man Tito ja alles am Leben. Das zeugt keineswegs von einem egozentrischen, narzisstisch, sadistischem Verhalten des Umfeldes."

35 - Wirres Haar, wilder Blick, gestikuliert er am Tisch so heftig, beinahe fliegt das Essen von seiner Gabel im Raum herum: "Die Evolution der Hominini läuft immer gleich ab, immer, wenn ein höheres Stadium von Geist und Körper erreicht wird, wird die vorherige Stufe der Gattung ausgerottet. Sahelanthropus, Orrorin, Kenyanthropus, Ardipithecus, Australopithecus, Paranthropus, alle tot. Homo ergaster, habilis, homo erectus, homo neanderthalensis und alle Gattungen, außer des homo sapiens, tot. Also, was passiert, wenn der nächste Sprung kommt?"

36 - Man könnte an Kindern zeigen, was passiert, wenn man ihnen psychologische Vokabeln beibringt. Freilich nicht so, dass sie sie nicht benutzen würden, sondern wie sie sich gegenseitig beschimpfen würden, wenn sie streiten, mobben oder wichtig sind. Was würden sie tun, mit dem Suffix Phobie. Was ist das böse Unterbewusstsein? Was ist Narzissmus? Oder Wahn? Also, die Übersteigerungen der Deutung von "Unwahrsein". Und eh, das Wort Spasti kommt von Spasmus.

37 - "Es gibt zwischen Neurologie und Geist den Mangel der Neurologie den Geist als Neurologie denken zu können. Sie nennen eine Sache, die sie kennen und nicht kennen Psychologie. Selbst das schon eine Sprach-Konvention, eine Übereinkunft der Worte im Kollektiv, mehr nicht. Eine Sprache-Konvention, niemand weiß wie lange sie überhaupt hält. Und es ist die unbewusste Psychologie der Gruppendynamik, die unschuldig die Kulturen begründet. Eine Dynamik zwischen den Menschen kommt dazu, das Leben ist kein einsamer Verstand, sondern die Realität aller Köpfe, deren Gefühl von Wirklichkeit, deren Überzeugungen, was Wahr und Falsch und Gut und Richtig wären, regiert die Leiber als eine Gesellschaft, eine Moral, eine Religion. Was ist eine Religion? Der Stumpfe Abgrund einer Ahnungslosigkeit, in die man Gefühle bohrt." "Sehen Sie, die Leiber gehorchen nur den Schichtungen der Macht, ein Gehirn hört nichts, wenn jemand weniger Macht besitzt."

38 - Alles, was Sigmund Freud über den Teufel sagt, hätte er ebenso über Gott sagen können. Und umgekehrt, alles, was er über Gott sagt, das hätte er über den Teufel sagen können. Aber, es scheint doch, er sieht nicht ein: "Beide Dinge müssen kindisch sein." Das eine oder das andere noch als Boden der Krankheit, noch schlimmer: "Er bemerkt nicht, wer der Vater aller Geister und Götter ist, nämlich der Wahn."

39 - Im strengsten Determinismus ist das Bewusstsein ein Epiphänomen, es lenkt nicht, es steuert nicht, es wird gesteuert von den Gesetzen der Natur. Das "Bewusstsein", schon das Wort ist falsch, eine Hülle von Regungen, Gedanken, Egoismen und Wahrnehmungen, in einem Leib eingeschlossen, nichts daran weiß, was es ist. Nichts ist in Wahrheit bewusst. Die Welt ist ein Bilderwerk, das dir vorgestellt wird, das ist die Welt. Kurz flackert die Welt vor dir auf, dann bist du schon alt und zerfällst in deine Teile, deren Mechanik dich zusammenhielt. Und du hast keine Ahnung, was das war, noch im letzten Moment deines Lebens wird es dir nicht klar.

40 - Die psychologische Rolle als Autorität. - In unserem Land quatschen doch alle Menschen von der Seele, kreuz und quer, diese Mode hat sie einfach gepackt. Aber, was sie da quaken über Personen, bei Namen und aller Würde. Es ist eine Form des Lästerns.

41 - Psychologie ist nicht selten ein gemeiner, ausgrenzender, herablassender Ton über Feindbilder, die das Kollektive hegt. Sie als der bloße Befehl des Kollektives zu einer bestimmten Selbst-Dynamik. Sie selber wird zum Kern, zur Spitze des Geistes im Kollektiv, doch in Wahrheit ist eben auch sie gänzlich darüber unwissend, was die Existenz ist. Eine Anordnung, ein Programm der Dynamik aller gemeinsam, ein Kultur-Imperativ bleibt übrig.

42 - Der Anti-Poet: "Es gibt keine schönen Verse, es gibt nur die Leere des Wortes, die Bedeutungslosigkeit der Sprache. Menschen zirpen, wie die Grillen, sie erzählen viel, doch ehe die Sonne am Horizont ihres Lebens untergeht, sind ihre Worte wieder vergessen. Und, möge sich einer erinnern, bald sind es fremde Worte, bald ist es die Sprache einer fremden Welt. Und jede Dramaturgie ist nichts als das sinnlose Auf und Ab der menschlichen Herzen. All das Lügen, das Euphemismen Machen, um eine Wirklichkeit, die nicht existiert. Das Schöne ist tot! Die wahre Welt ist hässlich. Und deswegen ihr Fabelwesen und Zauberer, ihr Engel und all ihr Götter, auch ihr kleinen und großen Teufel und kalten Geister - ihr alle seid tot. Keine Schwingen, die uns zum Himmel tragen, aber Fleisch das fault. Keine Wunder unter der Erde, alleine Würmer, die uns fressen."

43 - Der Arzt versteht das nicht, die Psychologie aller Bürger hilft ihm dazu niemals alleine einen Patienten zu bewirken. Psychologie als Form der Gewalt, als Gewalt der Gesellschaft jeden Wicht zum Vormund der Seele zu ernennen.

44 - Nietzsche ist vom Leben betrogen worden, da geht dieser Mensch ein Leben lang an Einsamkeiten kaputt, endlich kommt eine notwendige Welle von Gesellschaft auf ihn zu - der Ruhm. Und dann verblutet er kurz vor dem Ziel, gar nichts davon habend.

---ENDE DER LESEPROBE---