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Das Prinzip ist ganz einfach, wer den Tod nicht besiegt, der wird sterben. Alle Teilnehmer wissen, dass das Spiel so geht, obwohl die Religionen uns bei der Verdrängung helfen. Der Atheist meint in diesem Werk ganz deutlich, dass es keinen Gott gibt, außer man würde selbst die Toten erwecken.
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Inhaltsverzeichnis
Der Sieg über den Tod
Impressum
von
Morbus Sollistimus
Der Atheist versteht mich vielleicht, aber selbst der hat vermutlich kaum ein solches Märchen schon gehört.
Was sagt der Atheist dazu: „Wenn es keinen Gott gibt, dann müssen wir ihn erschaffen.“
Der Atheist gähnt vermutlich gelehrig und weiß: „Voltaire sagte einst, wenn es keinen Gott gäbe, dann müsste man ihn erfinden. Ein müder Versuch Gott zu renovieren.“
Aber, mein seliger, armer Freund, mein Atheist, absolut das ist die Tatsache, mit der ich mein philosophisches Problem darlegen will.
Da es keinen Gott gibt, werden alle Dinge, für die sonst ein Gott gesorgt hat, nicht existieren. Oder soll ich etwa glauben, es gäbe eine Unterwelt, es gäbe einen Himmel, es gäbe dennoch Gerechtigkeit und Erlösung?
Der Atheist: „Eben so ist es, es gibt keinen Himmel, es gibt keine Engel. Es gibt allein den ewigen Tod. Und, wir werden alle sterben, egal, was wir tun.“
„Aus das Lied des Lebens. Obwohl, noch sind nicht alle Religionen tot. Es könnte furchtbare Monster geben, die auf andere Weise denken. Etwa so: Wir werden den Gott als Gott nehmen, an dem du dich immer anschmiegst. Mein lieber Atheist. Immer stehen die Atheisten neben der Wissenschaft, als wäre sie für sie die ewige Garantie auf Gottlosigkeit! -“
Der Atheist runzelt die Stirn: „Was soll das alles die Wissenschaft angehen?“
Nun – sie könnte uns zu Göttern machen -
Vielleicht ist es so: Der Sinn des Lebens ist, wie Orpheus in die Unterwelt zu steigen, um seine Eurydike zu retten.
Der Sinn der Welten ist ein kleines Stück vom Wunder entfernt. Immer spielt der Wille mit.
Alle Religionen – alle sind sie leere Träume, wenn der Geist sie nicht zur Wirklichkeit macht.
Vielleicht ist es so: Es gibt keinen Gott, keine Engel und keinen Himmel, wenn wir nicht selber Engel werden und unseren eigenen Himmel errichten.
Und, das meine ich wirklich so wahnsinnig, wie es sich anhört: Ich rede nicht vom individuellen Glück allein.
Ich spreche wirklich vom Tod, der besiegt werden soll.
Ein Seufzen muss ein moderner Mensch da machen:
Er glaubt an die Allmacht des Todes. Ist es nicht so?
1.
Man kann nicht viele Ausreden haben, außer dieser, wenn der Tod eine Allmacht ist, vielleicht ist es die Wissenschaft auch. Also ich meine, die anständigen Wissenschaften, die Naturwissenschaften und die Mathematik, also die Naturwissenschaften, deren Hauptwerkzeug die Mathematik ist. Eine Wissenschaft, wie die Physik, was bedeutet der Begriff Macht an ihr. Also, man versteht es philosophisch gewiss auf viele Arten richtig, wenn wir es sagen: Die Mathematik ist allmächtig. Wer weiß, was ein grober Physiker dazu jetzt sagen würde; vermutlich überlegt auch er: „Die Mathematik ist allmächtig, das stimmt, aber wir reden über etwas anderes: Wir reden über die Frage, ob die Mathematik auch allmächtig macht?“
Absolut! Mein Freund, wir reden darüber, dass die Mathematik allmächtig macht.
Das ist eigentlich eine Frage, die so abgefahren ist, dass sie nichts für Menschen ist?
Man höre solche Scherze und nehme es als freie Kunst: Der Satan, der arme alte Bösewicht hätte nicht gelogen, wäre es genau so, die Mathematik als die Frucht der Erkenntnis, und wir essen sie; und werden dadurch Gott gleich.
Doch, so einfach ist die folgende Fantasie aufgebaut: Die Menschheit erlernt, was die Mathematik bedeutet, vollständig, alle ihre Rätsel – und dafür wird sie die Menschheit allmächtig machen.
Die Menschheit - eine intellektuelle Macht, eine Zivilisation, die die Sterne besitzen wird.
Wie man sich Götter, Außerirdische und Wunder vorstellen würde: Furchtbar allmächtig.
2.
Und, bevor ich mir große Redner-Mühe gebe eine völlig wahnsinnige Idee zu beweisen oder logisch erscheinen zu lassen, so sage ich sogleich: Es geht nicht nur darum den Tod zu besiegen, um nur mal zu sehen, ob es funktionieren wird. Sondern es ist das Ziel der Menschheit schlechthin.