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Morbus Sollistimus

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Beschreibung

Das lyrische Ich: Ich bin der Satan aus dem Nichts, der Herr aller Lügen, der Gott der Unterwelt, Prometheus, Hades und Dionysos zugleich, niemand hat mich je erschaffen, ich existiere seit Ewigkeiten, ich sah wie dieser Gott entstand und ich habe ihn erschossen. Inhaltsverzeichnis Ich habe Gott erschossen 1 Von Morbus Sollistimus 5 Das lyrische Ich 7 VOX DEI 11 Vorwort - Die Leiter zum Himmel 13 Der Tragödie erster Teil 22 Lasst uns Engel werden 23 Die Gläubigen und die Skeptiker 29 Der wahre Held 35 Der Sinn des Menschen 40 Heldenschrei 45 Der Tragödie zweiter Teil 49 Die Welt als der Wille zur Macht 50 Der jüngste Tag 57 Die Stimmen des Himmels 59 Die Wissenschaft ist Gott 63 Nachwort 454

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Ich habe Gott erschossen

Ich habe Gott erschossen

-

Von Morbus Sollistimus

Ich habe Gott erschossen

Impressum

Sebastian Wilke

Kalkumer Feld 21

40699 Erkrath

ISBN: 9798301158308

Independently published

© Sebastian Wilke

Ich habe Gott erschossen

-

Von Morbus Sollistimus

Das lyrische Ich

Ich bin der Satan aus dem Nichts, der Herr aller Lügen, der Gott der Unterwelt, Prometheus, Hades und Dionysos zugleich, niemand hat mich je erschaffen, ich existiere seit Ewigkeiten, ich sah wie dieser Gott entstand und ich habe ihn erschossen.

Und als ich den Gott erschossen hatte, den Verbrecher, der angeblich dieses Universum erschuf, der den wahnsinnigen Stimmen eingibt, bis sie Engel sehen, den Schöpfer von Sklaverei und Folter, den Dieb eurer Freiheit, eurer Vernunft und den Sadisten, der die Rechte der Frau Jahrtausende vergewaltigt hatte, Christus, Buddha, aber auch Wodan, ebenso Manitu, Zeus, Logos, Jahwe und Allah, da wurde mir sogleich klar, welches Problem ich damit erschaffe.

1.001

Gott war der Sinn der Welt. Fortan ist also die Welt sinnlos, niemand hat sie je erschaffen, niemand gab ihr je ein Ziel, niemand malte ihre Horizonte und betupfte die Blumen und die Tiere mit Farben.

Niemand formte die Leiber der Lebewesen und gab ihnen Geist. Niemand drehte und dreht die Uhr der Welten, damit wir wissen, dass die Zeit uns jagt. Sie dreht sich ohne Sinn und Ursprung so dahin.

Der Sinn der Welt fehlt fortan, was hält die Dinge beisammen. Nichts hält die Dinge zusammen, nichts ist der Ursprung aller Dinge.

Nichts ist der Sinn der Welten, des Lebens und der Zahlen.

Die Existenz ist ein böser, gesetzloser Wirbelsturm unbestimmter Partikel, der Gesichter, Herzen und Seelen erschafft und wieder vernichtet, alles für nichts, alles umsonst.

Und ihr nennt das Physik.

Alles ist tot, alles sinnlos, alles ist nichts, wo man nicht selber der Sache einen Sinn gibt.

1.1

Tapfer muss man zu den Sternen blicken, wenn die kalte Nacht hereinbricht, in einem Universum ohne Christus, der jüngste Tag wird niemals kommen, wo der Mensch ihn nicht selbst erschafft: „Der Sinn der Welten ist der Tropfen, der vom Himmel fällt. Der Sinn des Lebens ist die Wahrheit und der freie Wille. Der Sinn des Lebens ist das Meer, seine Pracht, seine Kraft und seine Tiefe. Der Sinn des Lebens ist die darin schlafende Allmacht. Dazu wurden alle Dinge erschaffen, dazu bewegen sich alle Dinge, Allmacht ist der Anfang und das Ziel.“

Menschen eben, sie werden geboren und wollen Götter sein, weil doch Prometheus, anstatt Zeus bzw. Christus oder Allah den Menschen erschuf, der Mensch ist dazu gemacht, um ein Gott zu werden.

Der Säugling ist ein Götter-Ei.

Und Zeus wurde eben dafür geboren, damit wir ihn erschießen.

Was soll man zu solchen idiotischen Zuständen sagen, die Welt ist ein Irrtum, den Zeus erschaffen hat.

Ich habe die Ursache aller Dinge erschossen, also habe ich damit ein logisches Problem erzeugt: Wer wird jetzt meine Seele im Tod erretten, wer wird Abraham, Moses und Jesus von den Toten erwecken, wer wird die Propheten aus dem Nichts holen, das jetzt Gott ist, und, wer wird euch in den Himmel holen. Den es gar nicht gibt, weil niemand ihn erbaut hat. Wer wird richten über Gut und Böse, am Ende unserer Tage. Alles ist jetzt das gleiche Problem: Wie kann man das alles selber machen. Wie gibt man diesem Welten-Rätsel-Wunder-Sturm der Sinnlosigkeit einen Sinn, wie fasst man die Sterne am Himmel an, damit man sie bewegen kann.

Gott ist tot, aber die Frucht der Erkenntnis lebt noch: Wie ich es in der Bibel doch sage, durch die Erkenntnis allmächtig werden, das ist die Lösung aller Probleme.

Böses Schicksal aller klugen Geister, zu verkennen, dass man nicht weiß, was das Sein ist, das Universum als fremde Welt, die Wahrheit als Irrtum, die Moral als Verbrechen und der jüngste Tag kommt nie.

1.01

Der Mensch muss selbst den Tod besiegen, um die Toten zu erwecken, denn da ist kein Gott, der es für ihn tut. Wollt ihr jetzt noch an den jüngsten Tag glauben, dann müsst ihr glauben, dass ihr selbst den jüngsten Tag abhalten könnt, ihr müsst glauben, dass ihr selbst die Toten erwecken werdet. Dabei ist es aber wie ich es euch schon als Prometheus eben beibrachte, der Geist und das Wissen machen euch zu Göttern.

So sollt ihr Gott gleich werden, durch die Erkenntnis, die Wissenschaft. Ihr sollt so unsterblich werden und ewig glücklich sein. Und, wie ich als Dionysos, der erste Held der Bühne war, ihr alle müsst tapfer sein, damit ihr Helden werdet. Helden, die es schaffen den Tod zu besiegen. Ihr selbst müsst den Tod überlisten, in das Nichts, die Unterwelt steigen, um die Seelen eurer Vorfahren dort zu retten. Ihr selbst sollt lernen, wie man unsterblich wird, durch die Erforschung der Natur. Und ihr selbst müsst euch einen ewigen Himmel erbauen, denn da ist sonst keiner.

VOX DEI

Der Science-Fiction-Autor lacht: „Lasst uns eine Religion erschaffen, die glaubt, dass die Wissenschaft allmächtig ist, und am Ende aller Tage die Toten erwecken wird. Wie lustig das sein wird, wenn wir den Professoren schon einmal lobend die Lorbeeren-Krone reichen: Ihr seid Cäsar, ihr seid Gott.“

Wir werden uns köstlich amüsieren und ihnen den Hof machen, während wir ein furchtbares Leben, wie die Rockstars führen: Immer frei, ohne einen Herren, außer der Wahrheit, die wohl niemand kennen mag.

Vorwort - Die Leiter zum Himmel

Kennt man die South-Park-Folge, wo Kyle, Stan und Cartman eine Leiter zum Himmel bauen wollen, um ihren toten Freund Kenny wieder ins Leben zurückzuholen, und darauf wollen die USA und weitere Länder ebenfalls eine Leiter zum Himmel bauen.

Lieber sich gegen einen Gott auflehnen, der sich gegen die Wissenschaft auflehnt, lieber das, anstatt einer Sklaverei zuzusehen.

Lieber sich gegen die Welt verschwören, um sie am Ende doch zu retten -

Lieber den Gott, das Nichts, der da jetzt auf dem Thron ihrer Welten sitzt, vom Thron stoßen, um sie alle zu befreien!

Lieber glauben, dass es keinen Himmel gibt, wo man ihn sich nicht selbst erbaut, besser das, anstatt tatenlos auf ihren Himmel zu warten.

Lieber selber das Unmögliche versuchen und die Gräber der Welt aufreißen, um die Toten selber dem Tod zu entreißen; das, anstatt bloß auf den jüngsten Tag zu warten.

Lieber selber in die Unterwelt gehen, um dort die Seelen der Verstorbenen wegzustehlen, zurück in die Welt, in der wir leben?! Lieber das, anstatt nicht mehr an wahre Helden zu glauben -

Lieber selber der jüngste Tag sein!

Lieber selber den Tod besiegen!

Lieber selber Gerechtigkeit erschaffen!

Lieber selber Gott gleich werden, anstatt seiner eigenen Erfindung nachzulaufen ...

Wir haben Gott erfunden oder müssen wir ihn erst selbst erfinden?!

Voltaire sagte: „Wenn es keinen Gott gäbe, dann müsste man ihn erfinden.“

Und, ist das ein Schicksal oder ist es keins!

Bakunin sagte hingegen: „Wenn es einen Gott gäbe, müsste man ihn töten.“

Und, wie fädeln wir jetzt die Schnur der Wahrheit durch die Nadel?

1.

Eine kleine Kinderei, die mir immer wieder hochkommt, das ist, dass doch die Wissenschaft der Gott sein sollte, dass sie wirklich Interesse an der Wahrheit über und hinter allen Dingen hat, während man es keinem Mönch heute noch ohne weiteres glauben sollte, dass er an der Wahrheit interessiert wäre?

Ach - sie und alle Männer und Frauen interessiert doch nur die Liebe! Sie verstehen es gar nicht, was das bedeutet, die Wahrheit wichtiger als die Liebe zu finden. Ach, was vergehen die Zeiten deines Lebens, wenn du die Wahrheit mehr liebst als die Liebe. Du wirst alt und merkst, dass Sex zwar eine interessante Sache war und ist, aber die Liebe, was war das für ein Mist -

Also, die Liebe ist schön und gut, aber wie will sie den Himmel erschaffen? Und die Toten wieder zurück ins Leben holen: Fehlt ihr dafür nicht die Allmacht der Wissenschaft?

2.

Ein Leben hat man gelebt, manchmal hat man vielleicht in der Bibel geblättert, aber, dass die Bibel überhaupt ein so großes Anrecht hat, uns die Vokabel Gott schwermütig zu machen. Sind sie denn moralisch über den Gott der Aufklärung und Wissenschaft erhaben. Im Grunde hat nur die Demokratie eine Hintertür aufgemacht, sodass sie alle, die armen, alten Religionen, bei ihnen Platz hatten und geschützt sein.

Aber, seien wir froh, dass es noch Christen und Juden gibt. Ich will der Sache kein Feind sein, Religionsfreiheit ist auch meine Wahl, aber ich muss immer wieder zugeben, bis ins Grab traue ich ihren Religionen nicht einfach so.

Der jüngste Tag, das ist auch mir ein amüsanter, hübscher Gedanke, wenn er auch für mich, als anständig erzogenen Deutschen, natürlich, aber eine bloße Hypothese ist.

Ich stelle mir das alles aber anders vor, als es so mancher macht: Ich stelle mir vor, dass Gott, also Logos allmächtig ist, aber nicht die Synagogen, Kirchen oder die Moscheen lehren ihn, sondern man muss in eine Schule gehen, die Grundschule oder das höhere Gymnasium, und dann auf eine Universität, denn dort wird der wahre Gott Logos gelehrt.

Logos, das heißt Sinn – oder verrate ich Heraklit in irgendeiner infamen Weise, wenn ich sage, dass die Wissenschaften, wie die Mathematik oder die Beobachtung der Natur, wie Isaac Newton sie betrieb, Logos wäre?

2.

Nennen wir Gott Logos, das ist genug Abstand zur Bibel, aber genug Nähe zur Philosophie und zur Wissenschaft. Einfach, weil das Wort Logik selber vom Wort Logos kommt.

Und wer weiß, wieso die Religionen auch Schulen errichten, vielleicht haben sie doch manchmal gar wirklich insgeheim Angst, dass Logos allmächtig ist? Da sieh, sie lehren wirklich Wissen?

Hinterher glauben es viele heimlich, die Muslime, die Juden und so mancher Theologe noch: Logos ist wirklich allmächtig und die Universitäten werden ihn gebären – kurzum, eines Tages werden Mathematik und Naturwissenschaft einfach so allmächtig sein?

Logos kommt selten aus den Kirchen-Altären hervor? Wäre Logos eine edle Substanz, die man fördern kann, die Förderstätten und großen Verteiler dieser merkwürdigen Substanz wären sicherlich nicht die Kirchen, sondern die Schulen und Universitäten?

Kurzum, die wahre Religion ist kein Zirkus, wie ihn wir Schriftsteller abhalten; und Bücher, wie die Bibel, das sind Schriftsteller-Scherze; wenn auch große! Aber der wahre Gott ist ein edles Ding, aus mathematischen Daten und aus mathematischer Theorie. Die Allmacht des Wissens, das ist Logos. Und Logos existiert und Logos wird irgendwann kommen, aber durch keine Moschee und durch keine Kirche kommt Logos zu uns, sondern durch die Tore der Universitäten, den wahren Kirchen unserer Zeit, durch die kommt Logos in die Welt?

3.

Allmacht, was soll das sein? Allmacht, das ist, vielleicht das, was so ruhig und langsam aus der so unschuldig, unwichtig und zuletzt irgendwie unscheinbar erscheinenden Logik und Mathematik hervorkommt. Jeder mathematische Fakt ist gewissermaßen eine Allmacht, zumindest geht es um ewige Wahrheiten, es ist sinnlos gegen die Tatsachen der Mathematik einen Krieg zu führen, egal, wie man das Brecheisen ansetzten will; man geht zugrunde, wenn man sich dumm gegen die Mathematik verschwört. Die Mathematik straft jene böse, die sich ihr widersetzen wollen – falls man meinem Scherz folgen kann. Jemand, der über die richtige Mathematik als Irrtum lacht, der ist immer wie ein Mensch, den man vor einem Loch warnte, aber er schmunzelt über die anderen, nimmt sie nicht ernst, schaut nicht einmal nach vorne, wohin er geht, und er fällt in das Loch hinein, anstatt umzudrehen.

Die Zahlen lachen dann: „Da, das Loch war wirklich da, und jetzt bist du Tod. Und der Tod ist wiederum ein großes Loch, wer weiß, wie tief?“

Aber, das? Solche Worte? Wie klingen die? Die Mathematik ist allmächtig und sie macht jene, die sich ihr wirklich bedienen können, ebenfalls allmächtig? Kein Mathematiker hat solche religiösen Gefühle? Das ist die alte Frucht der Erkenntnis?

Der alte Apfel Satans, die Frucht der Erkenntnis ist die Mathematik selbst? Also Logos als Ganzes im Kopf? Durch die Mathematik komprimiert, zu einem unscheinbaren „Nichts“.

Beinahe ist der Name Mathematik vielleicht der bessere Name Gottes? Vielleicht sogar nicht bloß beinahe?

4.

Aber, dann schaut eben die Propheten der Wissenschaft, die Philosophen und Mathematiker, die Forscher, die Erfinder – alles, was aus Logos wirklich Macht in unsere Welt bringt. Eine Schar von Engeln sollten sie werden?

Glaubst du, dass sie eines Tages die Allmacht auf die Welt bringen werden? Glaubst du, dass sie, ausgerechnet die Akademiker, eines Tages die Sterne vom Himmel reißen können? Glaubst du, dass es so ist, wie Martin Luther und Jesus es wohl glaubten, dass eines Tages die Wahrheit allmächtig sein wird, sodass sie die Toten aus dem ewigen Schlaf erwecken kann? Glaubst du, wie Martin Luther und Jesus, dass, wenn du stirbst, sogleich in der Zukunft erwachst, wo Logos über dich richten wird?

Also, tust du es, würdest es auch glauben, wenn man sagt, dass der wahre Christus die Mathematik ist? Die wahre Wissenschaft ist der Messias?

Die Logik, die Wahrheit, die Vernunft, also auch die Mathematik ist der wahre Messias?

5.

Vielleicht ist das sogar das wahre Judentum, das sich vor langer Zeit an Sklavenhändler verkauft hat, um eh von Assyrern in alle Winkel der Welt verscheucht zu werden, der eigentliche Messias ist Logos, so war das auch mal gedacht, also die Logik aller Logika, das Zeug, was man freien Menschen beibringt, die Vernunft, der Verstand, die Gerechtigkeit, all das ist der wahre Messias.

Und, allen konservativen, öden Katholiken sei es gedroht: Kräuterwissen ist ein Anteil des Messias, der Wissenschaft, und die Hexen damals waren vielleicht manchmal mehr Wissenschaft als die Kirche selbst! Mehr Messias als die Kirche waren doch so manche Hexen?

Der eigentliche Messias ist das Wissen, die Vernunft, deswegen ist es auch wahr, dass die Hölle da ist, wo die Vernunft abwesend ist? Und der Mensch verliert ständig die Vernunft. Was wären unsere Religionen heute noch, wären nicht alle Menschen verrückt? Niemand würde mehr an sie glauben?

6.

Also das sage ich doch in Finsterer Einsamkeit wohl alleine, dass der wahre Messias vielleicht das ist, was wir einmal Weisheit nannten. Und die Weisheit, das ist Gerechtigkeit und Nächstenliebe und dergleichen, keine Frage. Aber, dass eben auch die Mathematik voller Weisheiten steckt, welche Art von Gelehrten will dagegen protestieren, irgendeinen Einwand dagegen bringen, dass die Mathematik sicherlich ein gutes Werkzeug der Vernunft ist? - Niemand, der wirklich ein Lehrer ist, würde sich gegen diesen Messias wehren, wenn er eben sagte: „Die Zahlen sind der Eingang in die Sphären Gottes. Erlernt die Mathematik und sie wird euch mächtig machen, die Natur zu durchschauen, sodass die Natur euch zum Werkzeug des freien Willens wird. Und würdet ihr die Mathematik vollständig begreifen, ihr würdet sein wie der Gott, an den ihr früher geglaubt habt, allwissend, allmächtig und unsterblich.“

Und, was leider so sein mag: Ist nicht das die Lehre, die Satan aussprach, direkt unter dem Baum der Erkenntnis?

7.

Aber, was ist das dann, wenn man es kategorisiert; satanisches Judentum, satanisches Christentum? Es ist kein Glaube an Zauberei oder dergleichen! Außer man sagte vielleicht einfach: „Die Mathematik und die moderne Naturwissenschaft ist erst der Anfang der wahren Zauberei! Und bald werden wir noch sehen, wie unendlich groß die Macht der Wissenschaft ist!“ Man will die richtige Wissenschaft als Erkenntnis! Nicht die Falsche. Man will keine satanische Brut, die an die falsche Zauberei glaubt – sie sollen wirklich zaubern können! Durch die Naturwissenschaft und die Mathematik erlernt.

Ja, gewiss, frage man sich das doch: Welcher Satan geht da wirklich durch die Welt?

Dieser alte Teufel, der einerseits gar nicht glaubt, dass Satan wirklich existiert, dass er kein Geist, kein Wesen ist, das durch die Welt irrt, außer es ginge um das Wesen des Glaubens an die Allmacht der Wissenschaft selbst?

Sind unsere Wissenschaftler denn so böse Hexen und Dämonen – wenn sie es wagen würden, zu glauben, dass der Zweck und Sinn ihres Daseins und Tuns die Allmacht der Wissenschaft ist?

Ich höre sie schon scherzen, dass ich ihnen vorrechnen sollte, was das Universum ist, damit sie mir glauben, dass ich der Messias wäre, der Bote des wahren Gottes, der wahre Gott selbst?

Nein, nein, es ist eure Aufgabe Gott gleich zu werden!

Ich bin nur ein kleiner, armer Dichter, der euch Geschichten davon erzählt, dass Mathematik und Wissenschaft eine Allmacht sind, die euch eines Tages von den Toten wieder auferwecken wird.

Also ein Science-Fiction-Autor ist man eigentlich!

Eine so arme, kleine, unbedeutende Gestalt, aber sie sind große Theologen und Lehrer des wahren Gottes? Sie sagen: Mein Gott wäre gar nicht die Wahrheit, die Wissenschaft, die Logik, die Mathematik, die allmächtig ist? Sie glauben gar nicht, dass Logos allmächtig ist? Sie glauben nicht daran, dass die Wissenschaft der Messias ist?

Der Tragödie erster Teil

Lasst uns Engel werden

Lasst uns alle Engel werden, dann gibt es auch sicherlich welche, aber stark und gerecht. Lasst uns die Sterne vom Himmel reißen! Lasst uns Studenten und große Forscher und Ärzte werden! Lasst uns der Messias sein. Wir werden dieses Universum erobern, egal, wie groß es ist. Wir werden dieses Weltall erobern und den Tod besiegen.

Der Zyniker sieht vorm inneren Auge schon, wie die winzige, kleine Menschheit irgendwann im Weltall verdampft, ohne jemals irgendeinen Grad von Göttlichkeit erreicht zu haben.

Wer wäre man, wenn man es nicht zugäbe: Ja, das mag sein.

Aber eben dagegen, dagegen muss das Leben aufstehen, jeden Tag wacht das Leben auf, um dem Tod zu entkommen. Jeden Tag isst es deswegen Nahrung und geht zur Arbeit. Eine ganze Psychologie ist der Krieg des Lebens gegen den Tod.

Wofür die Evolution, wofür die Forschung, wofür der Wille zur Macht, wenn er keine Macht ins Leben bringt, sodass eines Tages alle Seelen Götter sein können?

Der Zyniker lacht: Götter! Alle werden Götter werden.

Ja, doch! Auch das vom Mensch zum Engel und vom Engel zum Gott. Man stelle sich vor, der letzte, schönste und größte Held würde allmächtig werden, sodass er unendlich und ewig schenken kann, was er errungen hat. Allmacht ist gewiss etwas, was man endlos verteilen kann – ein unendlich reicher, unendlich weiser Geist weiß wohl auch grenzenlos zu schenken.

Der Zyniker glaubt es eh nicht, aber er würde alle Macht behalten, selbst, wenn er davon unendlich viel hätte?

Wehe dieser Welt würde ein Egoist als Erster den großen Preis der Welten erringen! Die Allmacht der Wahrheit ...

1.

Lasst uns alle Engel werden. Die sich auf die Suche nach Gott, der Wahrheit, Logos machen, in Laboren und in Büchern und in Formeln, zwischen den unendlich vielen Zahlen suchen wir ihn, um ihn in diese Welt zu holen. Wie er es wohl von uns will? Hinter den ewigen und unsterblichen Zahlen, hinter allen logischen Rätseln, hinter allen geometrischen Formen und physikalischen Schwingungen sitzt der wahre Gott versteckt, und wartet auf die Helden, die sein Werk vollbringen -

2.

Lasst uns Wunder wahr machen, lasst uns Engel durch die Wissenschaft werden, den Dummen können wir nicht trauen, dass ihre Götter uns im Tod erretten, wir müssen sie anstatt wohl eher aus dem Grab holen, und die Dümmsten werden sich dann immer noch für kluger als dieser Plan halten, wenn wir sie schon aus dem Tod erweckten.

3.

Lasst uns daran glauben, dass wir der jüngste Tag sein können, wenn wir es nur wollen. Ohne Zwang und große Lügen! Einfach dieses Kunststück von Gedanken ertragen, dass es sein mag, dass die Wissenschaft allmächtig ist. Lasst uns lieber an die Wissenschaft als Allmacht glauben. Wir werden schon nicht dümmer daran werden, meinen wir es in unsere lustigsten Stunden so, sondern klüger?

4.

Lasst uns daran glauben, dass die Geschichte der Menschheit einen Sinn und ein Ziel hat, und das ist der jüngste Tag, den wir uns selber bringen.

Dafür all die Mühen, diese Weltgeschichte, all die guten Männer und Frauen, dafür das ganze Werk der Wissenschaft und der Gerechtigkeit. Lasst uns gute Forscher, Lehrer und auch Juristen werden, die Gerechtigkeit vom Verbrechen unterscheiden können. Oder, wollt ihr von unfairen Mächten wiedererweckt werden?

Lasst uns lernen ehrlich und gut zu sein, sodass wir unsere Kinder auch so erziehen, dass sie uns eines Tages mit Engelsschwingen aus dem Grab zurück ins Leben holen.

Lasst uns das unsinnige Leben zu einem sinnvollen Leben drehen, das der Menschheit aus den tiefsten Träumen kam: Sie hat von Gott geträumt, als riefe sie das Leben, die Natur zu einer großen Aufgabe?

5.

Lasst uns wahre Helden sein, Krieger des Lebens, Krieger des Lichts, Kämpfer für Wahrheit und Gerechtigkeit. Lasst uns nach Macht streben, aber im Gerechten, im Guten, im Klugen! Die Macht wird uns schon nicht töten, wenn wir ihre Gefahr ernst nehmen, aber suchen wir sie erst gar nicht, dann werden wir vielleicht sicherlich sterben.

6.

Was waren das für Theologen, die uns Angst vor der Wissenschaft gemacht haben? Selbst, wenn es ein Leben nach dem Tod durch die Natur gäbe, es gäbe eben noch ein Leben nach dem Tod, wenn wir noch einen Himmel dazubauen. Wir werden sterben, wollten sie uns suggerieren. Wir werden sterben, wenn wir die Wissenschaft erlernen?

Wäre es denn ein Verbrechen sich selber vom Tod zu erlösen? Wer glaubt an einen solchen Gott, dass er uns so dahinstellt, wenn wir es nicht können!

7.

Und wäre das nicht eine hübsche Religion, wenn unsere Kinder Märchen mögen, wieso nicht auch diese Geschichte: Die Geschichte der Menschheit und ihr Ziel. Eine Menschheit, die das Weltall erobert, und durch das Wissen allmächtig und unsterblich wird, damit wir eines Tages alle Götter sind?

Engel, Götter, höhere Wesen – was wollen Menschen eigentlich vom Leben?

Sogar so mancher Inder darf vielleicht erfreut lächeln und sich über religiöse Regungen tot lachen: Das ähnelt manchem Guru, dass das Leben eine Wanderung der Seele auf dem Weg zu ihrer Gottwerdung sei?

Wieso nicht – ist es denn keine Religion? Ist es so verwerflich Kindern zu erzählen, dass Mathematik sie mächtig macht, dass das ein großer Pfad zur Macht wäre? Oder, wäre es böse, Gymnasiasten zu erklären, dass sie der Wahrheit dienen sollten, indem sie tüchtig studieren. Damit sie eines Tages alle Wissenschaftler, großer Erfinder oder kluge Politiker werden? Wäre das ein Verbrechen? All das, was der Menschheit Größe durch Wissen bringt, zu predigen. Damit eines Tages die Menschheit ein Meisterwerk von Allmacht, unendlichem Wissen und unendlicher Schönheit werde?

8.

Frech muss der Dichter nur sein: „Ach du alter Indianer und du alter Buddhist, du alter Muslim und Christ: Das ist mir egal, was du glaubst, ich werde dich dennoch von den Toten erwecken.

Eines Tages, wenn du stirbst, wird kein Augenblick vergehen, und du wirst in einer fernen Zukunft von uns erweckt. Wieder da, einfach zurück?

Das klingt verrückt? Gewiss!

Das klingt wahnsinnig? Tut es das, oder es ist pure Vernunft?“

9.

Ich finde auch, wir sind es unsere Vorfahren schuldig, dass wir das Unmögliche versuchen, um ihnen einen Himmel zu erschaffen.

Was sollen wir sonst tun, das Leben auf der Erde wäre doch langweilig, wenn es zu solchem Heldentum keine Lust gäbe?

10.

Immer wieder, wenn es regnet, sollte man doch darüber schmunzeln: „Lasst uns Engel werden?“

Und egal, was ein Mensch für ein Haufen Lumpen ist und war: Wir versprechen einfach allen, dass wir sie ewig machen.

11.

Und, schwindet der Glauben an den jüngsten Tag, beginnt die Psychologie doch erst zu wirken: Denn, wenn es keinen Gott gibt, der uns erretten wird, dann müssen wir es selber machen -

Die Gläubigen und die Skeptiker

Malerisch stelle ich mir schon vor, wie die Professoren dort sitzen werden, albern damit, ob es wohl wahr sein kann, dass die Mathematik allmächtig ist und macht?

Dass sie der Gott ist, von dem wir in der Antike geredet haben. All die Sätze, die wir Gott in den Mund gelegt haben, und am Ende sind doch nur Sätze, wie der Satz des Pythagoras, göttliche Wahrheiten?

Och, so manches Wort ist dennoch Logik, Vernunft, Verstand und Wahrheit, Gerechtigkeit und Schönheit, auch, wenn darin keine Zahlen vorkommen?

1.

Wäre das nicht schön, wenn Skeptiker und Atheisten dort wütend stehen würden: „Die Wissenschaft ist nicht allmächtig! Wer glaubt einen solchen Unsinn, Gott ist tot, und wird niemals wieder leben!“

Und ich sage, wir werden sie einfach dennoch von den Toten erwecken, um sie dann ein Leben lang zu quälen, dass sie so dumm waren, nicht an den richtigen Gott zu glauben.

Der richtige Gott? Das Selbst des Lebens, das Leben selbst, der Mensch, das Ich, das Ego und die Gemeinschaft? Die Wahrheit, das Wissen und das gerechte Handeln – eben!

2.

Außerdem, was für eine Freude man als Autor hat, den Sterbenden Märchen ins Ohr zu säuseln, von Unsterblich- und Ewigkeit. Man sollte den Predigern des Nichts nicht einfach alles glauben, nur weil sie denken, dass vor der Geburt nichts war, wird auch nach dem Tod nichts kommen.

Wir sagen dann immer: „Genau, und deswegen müssen wir den Himmel erst erschaffen, damit es ihn auch gibt!“

Der Atheist wird wütend können wir er will, denn unsere Idee ist, dass es keinen Gott gibt, außer wir werden selber Gott werden.

Wir glauben, dass wir nichts sind, dass aber der Sinn des Lebens es ist, vom Nichts und Niemand zum Gott zu werden.

Ein guter Gott, der würde alle Menschen erst einmal schmecken lassen, was sie sich alles so erträumen lassen: Große Religionen und wie viele Mythen wir über Götter erfunden haben.

Alle Götter sind Menschenerfindungen, wir waren Kinder, die von Göttern träumten, damit wir eines Tages wirklich welche werden.

3.

Sehen Sie, mein alter, grauer Herr Professor, dem vielleicht schon geliebte Menschen weggestorben sind.

Was hätten Sie dagegen, würde die Menschheit es versuchen, alle unsere Verstorbenen vor dem Tod zu retten, indem wir sie aus dem Nichts heraus wieder in die Welt zurückholen?

Was ist geschmackloser, die Kirche als Erwecker der Toten und Erlöser der Menschheit oder die Wissenschaft?

Sie denken doch: „Wer kann die Menschheit erlösen, wenn nicht die wahre Wissenschaft? Auf der Erde und auf anderen Planeten, die kluges Leben hervorbringen, und in den fernsten Zukünften wird sie der Messias sein. Wer ist der Messias, wenn nicht die Vernunft?“

Was ist mit den Toten? Würden Sie sie erwecken, wenn Sie es könnten? Und, wenn der Mensch schon mit einer Idee anfängt, kam ihm die Idee nicht vermutlich, damit sie ihm auch eines Tages zur Wirklich wird?

Angenommen, Jahwe wäre irgendwo mehr als eine mythologische Figur, er ist eine Metapher der Wahrheit, also er ist das, was in der Mathematik und wohl im Kern des Universums wartet?

Sie sagen Christus, anstatt Logos. Aber, welcher Professor der Naturwissenschaften läuft diesem Christus so hinterher, dass er glaubt, dass die Wahrheit, also auch der Inhalt der Wissenschaft, allmächtig ist?

4.

Beinahe könnte man doch sagen: „Ja, vielleicht ist Gott ein verrückter Drehbuchautor, der das alles so geplant hat. Jeder Mensch, ja gar jedes Lebewesen ist ein kleiner Held. Und alle Helden zusammen, werden Christus sein.

Das Leben ist mächtiger als der Tod gedacht -

5.

Der gierige Prophet könnte sogar sagen: „Ich bin der jüngste Tag, aus mir wird hervorgehen, was sie euch versprachen, und meine Worte werden euch verwandeln, sodass ihr Engel werdet.“

Das wäre doch frech!

6.

Oder dies könnte ein Prophet sagen: „Ich hörte die Stimmen aus dem Nichts zu mir sprechen, und sie glaubten mir, was mir aus dem Herzen floss, dass die Wissenschaft allmächtig ist, und uns am jüngsten Tag vom Tod erwecken wird, sodass wir alle noch einmal leben.“

7.

Darüber denken nur die Schizophrenen nach, wenn sie Stimmen hören, ob das der wahre Gott wäre? Abraham hat auch angeblich Stimmen gehört, die ihm merkwürdige Dinge befahlen. Und der Prophet Mohammed, der uns allen so große Sorgen macht, der hat angeblich auch Stimmen gehört und Engel gesehen. Besser als Luther, der hat nur den Teufel gesehen. Aber, ihm ging es besser, als Johann Albrecht Adelgrief.

Der hat auch unschuldig Engel halluziniert, aber seine Bücher wurden von der Inquisition verbrannt, genau wie er. Was sind das bloß für Sitten, wenn die Religionen arme, unschuldige, kranke Menschen verbrennen, bloß weil sie halluzinieren?

8.

Was für eine Philosophie! Der Sinn des Menschen ist der jüngste Tag durch seine eigene Hand. Der höchste Punkt des menschlichen Geschichtsbuches ist, wenn die Menschheit sich selbst unsterblich, allwissend und allmächtig macht, den Himmel erbaut und die Toten wieder zum Leben erweckt, damit wir alle plötzlich etwas davon haben, dass wir für das Leben gekämpft haben. Jede Zelle, jedes Tier ist doch ein Teil der Brücke, zu dem Himmel, von dem wir reden?

Amüsant ist daran vielleicht nur, dass das Weltall gewiss groß genug ist, um einige vom Tod zu erwecken, sodass sie auch Platz hätten, wo sie wohnen können? - Ferienwohnungen auf anderen Planeten, für unsere Verstorbenen, was würden sie staunen, würden wir das für sie tun?

Und, wenn dies ein Science-Fiction-Buch ist: „Wie sollen wir die Toten denn erwecken? Es wird doch gewiss eine Lösung erklärt?“

Der Autor lacht: „Keine Ahnung, nehmt eine Zeitmaschine? Baut Wurmlöcher, um die Seelen der frisch Verstorbenen abzuholen? Findet irgendwie heraus, wo die Seelen der Verstorben sind, um ihnen neue Leiber zu geben? Findet den Weg in die Unterwelt, wo ihr wie Orpheus hingehen werdet, um Eurydike zu retten. Aber dreht euch nicht um! Sodass ihr zu einer Salzsäule werdet. Glaubt an diesen jüngsten Tag und dreht euch niemals mehr um.“

9.

Der Skeptiker abermals: „Es gibt keinen Gott und kein Leben nach dem Tod! Wieso versteht ihr das nicht.“

Aber die anderen abermals: „Deswegen wollen wir doch versuchen Gott gleich zu werden und den Himmel aus eigener Hand zu erschaffen. Was redet ihr immer wieder von einer Sache, die wir eben auch befürchten, als wäre es nicht unsere größte Angst!“

Der wahre Held

Steigt der wahre Held nicht in die Unterwelt, um die Toten dort zu retten, wie es Orpheus versuchte, und es auch über Jesus von Nazaret erzählt wurde.

Christi Höllenfahrt ist zwar nicht katholisch, aber hier verrät sich noch, dass Dichter und Denker sich das alles nur erfunden haben.

Und der Teufel, der Engel des Todes, wenn er der Tod ist? Was symbolisiert dann der Sieg gegen den Teufel bei Jesus oder Buddha?

Das Leben muss den Tod besiegen, damit am Ende das Happyend kommt?

Aber die Leute glauben nicht mehr an Happyends, sie glauben jetzt an die Wissenschaft?

1.

Der wahre Held wird siegen, gegen alle Gefahren und er wird alle Rätsel lösen, die sich ihm auftun, bis zum höchsten Tage seines Heldentums, wo er den Tod selbst besiegen wird, um unsterblich zu werden und in den Olymp einzugehen.

Und, was wollt ihr anstatt, depressive Religionen, das große Verbot von aller Religion, oder wollt ihr Helden werden, es zuletzt wagen, und daran glauben, was unmöglich erscheint?

Welchen Mut es schon braucht, um das zu glauben, dass die Wissenschaft allmächtig ist -

2.

Klein ist die Menschheit im Moment noch, über 8 Milliarden Helden, die ihr Bestes tun. Was werden sie wohl erreichen, diese krumme Bande, diese über 16 Milliarden Hände, die nach dem Leben greifen, wenn sie nur das Richtige tun würden? Wahrheit und Gerechtigkeit sollen ihr Gott sein, vor diesem Gott sollten sie wie Ritter knien? In der Universität zum Ritter geschlagen! Endlich ein Studierter, der der Wissenschaft dient, damit alle heiligen Ehren dazu gegeben. Ruhm und Ehre! Für den Akademiker. Nobelpreise werden ihr Wände zieren und sie werden uns zur Allmächtigen geraten?

3.

All die Kriege, die wir uns vorstellen können, die kämpfen Menschen gegen Menschen: Würde nur endlich der Held, der „Antinihilist“, der Erlöser vom Chaos der Menschheit dort stehen, um uns dazu zu bringen, dass Weltfrieden herrscht? Eine gute Vorübung für die große Aufgabe der jüngste Tag zu sein. Man sollte vielleicht erst einmal aufhören, mit der Selbstvernichtung? Und mit dem Hass, mit der Selbstverständlichkeit, mit der sich die Menschheit selber versklavt?

Ach, das hätten all die Staaten und Länder wohl gerne, dass die Bürger ihnen glaubten, dass aus dem Staat der jüngste Tag hervorgehen wird?

Ach, was reden Staaten und was machen Politiker für Dinge: Der Student, der Erfinder, der Wissenschaftler steht dabei und bringt ihnen manchmal neue Güter. Das sind Bürger, die sie züchten wollen? Wer ist der Wissenschaftler denn, wenn nicht nur ein Handlanger für die Besitzer der Staaten, denn sie besitzen die Menschen, es ist ihr Fleisch, das gehört ihnen? Das ist ihre Macht?

4.

Man stelle sich einen Ludwig den XIV. vor, so ist seine Herrschaft durch Gott begründet, sein Staat wird eines Tages den Tod besiegen, um selber den jüngsten Tag abzuhalten, dafür arbeiten alle Bürger zusammen, dafür kräht des Morgens der Hahn -

5.

Diese meine Religion, die an die Allmacht des Guten, der Wahrheit und der Gerechtigkeit, der Wissenschaft und ihrer Justiz glaubt: Was wären das für glorreiche Herrscher und Reiche von denen der Dichter hier erzählt? Wunderschöne Zukünfte, voller Reichtum, Pracht und Macht, voller neuer Errungenschaften des Wissens. Noch auf dem Mars sollte ein Herrscher leben, dem ich mein Buch ans Herzelein drücke: „So du großer Herrscher, wer wird dich vom Tod erwecken? Wenn nicht ich! Also du selbst!“

6.

Von Ewigkeit zu Ewigkeit soll dies das Schicksal aller großen Helden sein: „Also lasst uns Erlöser werden und um das Leben und das Gute kämpfen, bis zu dem Tag, da unsere jüngsten Kinder selbst den Tod besiegen, und uns mit Engelsschwingen in ihr Paradies fliegen.“

7.

Der Skeptiker rümpft gar schon die Nase: „Was geht da vor sich, in diesem Buch? Das ist doch Wahnsinn, das ist verrückt! Niemals gibt es ein Leben nach dem Tod!“

Und meine Engel werden wieder rufen: „Eben darum müssen wir es versuchen!“

Und er seufzt, schon die Gläubiger vor Augen, Teufel, Satan, wer weiß wie verrückt sie sein werden.

Und ich sage: „Sie werden dich vom Tod erwecken, nicht, dass sie die Schöpfer der Hölle wären!“

8.

Was ist das auch, es ist doch eben nur eine schöne Geschichte! Mindestens das ist es doch? Die Geschichte der Menschheit, als ein Weg zur Selbsterlösung durch das Gute? Durch Verstand, Vernunft und Heldenmut? Ja, auch mit einen Tropfen Cäsarenwahn, von dem alle trinken dürfen?

Wollt ihr denn nicht versuchen, euch den göttlichen Prüfungen zu stellen, die der Fortschritt, das Weltall und die Zukunft euch noch stellen werden? Um eines Tages den Olymp zu ernten?

Glaubt ihr nicht an den Sieg des Menschen, er wird aus dem Tierreich gekommen eines Tages zu den Göttern gehören?

Wollt ihr Prometheus so enttäuschen, wenn er euer Schöpfer wäre, und Zeus die Wahrheit, die wir bändigen müssen? So enttäuschen, dass die Menschen niemals von alleine lernen, wie man unsterblich wird?

Ihr solltet lachen, mit euren Kameraden, bei Wein und Rauschgift: „Wir werden das schaffen! Wir werden den Tod besiegen, und die Toten wieder zurück ins Leben holen. Wir sind der jüngste Tag und die Schöpfer des Himmels!“

Aber vermutlich werdet ihr es wieder anders sehen, wenn ihr nüchtern wieder zum Atheismus neigt, die Kater-Scham in euch am Werk.

Ein wahrer Atheist, was ist das überhaupt? Jemand, der wirklich glaubt, dass es kein Leben nach dem Tod gibt?

Der Sinn des Menschen

Der Sinn des Menschen, das Ziel der Menschheit, ist der jüngste Tag, der höchste und schönste Tag des Geschichtsbuches. Der Tag an dem es weiße Rosenblätter vom sonnigen Himmel regnen wird, weil sie den Tod überlistet haben. Und die Menschen werden weinen und sagen: „Es ist doch wahr gewesen!“

Was würdet ihr Skeptiker, Zyniker und Sarkasten, und auch ihr Depressiven, euch doch für schöne Träume machen können, würdet ihr es nur eine Sekunde lang glauben, dass die Menschheit nicht sinnlos ist, sondern, dass dies der Sinn des Menschen ist, Gott gleich zu werden, zumindest so gleich, dass man Himmel erschaffen und Tote zurück ins Leben holen kann.

Seid zynisch, seid fröhlich und albern, so albern wie ihr auch wollt: Ihr sollt euch selber vom Tod erwecken. Nicht dahinsiechen und sagen: „Der Tod, das Nichts ist allmächtig, niemals werdet ihr siegen!“

Willst du denn nicht, dass der schönste Tag der Menschheit noch kommen wird? Dann helfe dem Tag doch, dass er kommen kann? Irgendwie kreativ teilnehmen, an dem Ganzen?

So ein hässliches Geschichtsbuch ist das Buch der Menschheitsgeschichte? Eine Geschichte voller Schwachsinn, Dummheit und dummer, ekelhafter, widerlichster Verbrechen?

Wird es nicht Zeit es mit schöneres Seiten zu füllen?

1.

Da fällt mir gerade ein, dass wäre doch gut, die Hölle zu erschaffen, damit man alle Verbrecher am Tage ihres Todes spätestens dafür bestrafen kann, was sie getan haben?

Wir müssten uns nur irgendwie Augen beschaffen, um die ganze Welt zu sehen. Maschinen sollten uns wohl dabei helfen? Weil ein Mensch ohne Maschinen, die ihm dienen, ist noch kein ganzer Mensch?

Der Mensch und die Maschinen, die werden uns noch helfen, damit wir Engel werden?

Am Ende werden Maschinen uns gar noch vom Tod erwecken. Was für eine Geschichte, was für ein Märchen.

Das Märchen der Unsterblichkeit, einmal anders erklärt.

2.

Dann ist es eben so, ein neues Märchen, ein Märchen über den kleinen Hänsel und die kleine Gretel, die durch wahre Zauberei unsterblich und allmächtig werden.

3.

Ihr behauptet es gäbe eine Religionsfreiheit, aber für neue Märchen habt ihr keinen Platz?

4.

Ihr denkt, es wäre doch zu albern, wenn jetzt auch schon Science-Fiction-Autoren Lügen über den Tod erzählen dürfen?

5.

Besser uns lügen die Theologen und die Kirche an? Besser beim Alten bleiben, so macht das auch noch Sinn? Es gibt nur einen Christus und der ist nicht die Wissenschaft und große ihre Wahrheit! Irgendwie ist es bigott?

Wer trägt die Menschen in den Himmel, wenn sie sterben, ist es die Kirche oder die Wahrheit hinter allen Dingen?

Oder, ist die Kirche eben ein großes Kunstwerk, dass der Wahrheit hinter allen Dingen gewidmet war?

Und, jetzt, jetzt kommen höhere Schulen.

6.

Dann ist der große, jüngste Tag jetzt auch noch ein Science-Fiction-Märchen, anstatt bloß und nur eine merkwürdige Geschichte aus dem Dunkeln der Antike. Das Totengericht der Ägypter war das mal!

7.

Wäre es so furchtbar, glaubten die Menschen daran, dass der Gott der Logik ihnen dienlich sein kann? Dass irgendwann zwischen albernen Star Trek und Star Wars Geschichten der Mensch der Zukunft durch Fortschritt und Evolution wirklich in Wunderwelten geraten kann?

Wäre nicht eine ganze Epoche von einer solchen Ansicht der Kunst möglich.

Wieso drehen uns die Regisseure nicht viele Filme, wo der Held die Menschheit vom Tod erretten wird? Der Held allmächtig durch seinen Verstand? Immer wieder der Krieg um die Macht über alle Dinge, und endlich siegt das Gute? Um den Tod selbst zu überlisten, und alle Menschen, die jemals gestorben sind, vom Tod zu erlösen?

Was für ein Finale, der große, jüngste Tag durch Menschenhand.

Stell dir es nur vor, was das für alberne, aber vielleicht auch gute Filme oder Videospiele wären? Völlig unwichtig denkt der grobe Mensch: Ich will töten, Action, nicht die Toten erwecken!

Albern, witzig, aber auch giftig, eine Note von Wahn, abgeschmeckt mit den obersten Werten, die sonst der Nihilismus entwertet.

8.

Wohl an, lass das den Sinn der Menschheit sein, dass sie sich selber vom Tod erlöse, um ihr eigenes Himmelreich zu errichten, wo wir alle glücklich leben werden, bis das Weltall selbst zerfällt.

Und, vielleicht werden wir sogar das verhindern?

Wie Buddha den Kreislauf der Wiedergeburten, also der Welten aufhält, wir werden es verhindern, in dem wir ein perfektes Universum erschaffen, in dem wir alle ewig unsterblich und glücklich sein werden?

Kämpfen denn nicht alle Lebewesen um genau diese Sache? Geht nicht dafür des Morgens die Sonne auf und geben uns die Sterne nicht diese Sehnsucht ein?

Stell dir die Außerirdischen vor, denen ich eines mein Buch dahinlege: „Besiegt den Tod, denn es ist der Sinn des Lebens! Oder wollt ihr nicht unsterblich sein?“

Menschenreligion? Oder werden sie dann sagen: „Auch unsere Schriftsteller haben uns mit solchen Geschichten an der Nase herumgeführt.“

Legt nicht in allen Welten vermutlich meine Art von Hand solche Bücher vielleicht dahin?

Dem Leben dienend, es zumindest mit schönen Geschichten segnend -

Dann glaubt solchen Wichtigtuern wie mir nur in euren süßen Stunden, wenn ihr an die Zukunft glaubt, wenn ihr glaubt, dass die Welten einen Sinn haben, und zwar den, dass das Leben den Tod besiegen wird.

Heldenschrei

Was kümmern euch diese Religionen, die sie üblich und sonst geben, sind es überhaupt andere Geschichten? Haben sie denn mathematische Argumente, habt ihr die Teufel und Engel gesehen, von denen sie reden?

Nur die Wahnsinnigen hören Stimmen und sehen Dämonen und Engel: Also lasst uns wie wahnsinnige Krieger sein!?

Wie Germanen Met konsumierten und Fliegenpilze fraßen, um im Krieg zu fallen. Sie gehen froher Dinge darauf zu, dass ihnen jemand einen solchen Himmel errichten wird?

Held aller Helden, so höre mir eben zu: „Du solltest deinen Vorfahren und gefallenen Kameraden wohl ein Walhalla, ein Dschanna, ein Schamajim erbauen, ein Ort, wo überall das Nirwana ist? Denn sonst macht es niemand!“

Und, wieder grinst der kleine Prophet in mir: „Wir werden viele Himmel erschaffen, jedem sein bestes Himmelreich, jedem seine Träume, jedem sein Herz, sodass die Traurigen getröstet werden, und die Durstenden und Hungerenden werden unsere besten Getränke und unsere besten Speisen bekommen. Denn die Wissenschaft ist wie Jesus Christus, und was in der Bergpredigt steht, das werden wir wahr machen. Das werden ich und meine Engel tun -“

Beinahe schaut man kurz zum Himmel, ob ein Blitz einen solchen Schreiberling erschlagen wird, wenn er es wagt, solche Dinge zu sagen!

1.

Weltraummärchen, finale Fantasie, wunderschöne Welten, die wird die Menschheit sich erkämpfen. Tag für Tag der Kampf um die Erkenntnis. Nicht mehr fragen, was der Sinn des Lebens ist, sondern es entscheiden. Das unendlich Schöne ist der Sinn, dafür malt der Maler, dafür haut der Steinmetz seine Steine, damit sie schöner und schöner werden. Dafür arbeiten die Architekten, damit wir in ästhetischen Städten wohnen. Dafür wirkt der Ingenieur, damit wir schöne Maschinen haben, die Wunder vollbringen.

2.

Der Sinn des Lebens ist seine höchste Spitze, eine Spitze von unendlicher Schönheit, der Sinn des Evolution ist das unendlich Schöne. Und, was wäre das Schönste für die Menschheit, wenn nicht, dass sie alle ihre Göttergeschichten durch sich selber wahr machte?

3.

Ich höre die Kirche jetzt schon raunen: „Der Held aller Helden ist eben Gott.“

Und die Theologen und Psychologen werden sich wundern: „Aber, der ist vielleicht eine Erfindung des Menschen, eigentlich mag es sein, dass der Mensch nur davon geträumt hat, weil es sein innigster Wunsch ist, dass es passiert. Aber, es gibt diesen Gott nicht wirklich, wenn wir nicht selber den Himmel erbauen.“

4.

Diese armen Theologen, die selber an gar nichts mehr glauben, außer, dass die Religionen Betäubungsmittel sind, als hätten sie alle Marx zum Frühstück gegessen: „O wehe uns und große Scham, wenn wir noch an diese Götter glauben! Das Opium der Religion kann uns nicht mehr verführen. Denn wir sind kluge Psychologen!“

Also rufen meine Engel ihnen zu: „Absolut, es gibt keinen Himmel und keine Götter, außer wir werden selbst zu Göttern und erschaffen den Himmel. Das oder ihr seid eben Versager und Verlierer!“

5.

Ich sehe schon, wie die ersten grübeln: „Den Tod besiegen, wie soll das gehen?“

Ich rufe ihnen zu: „Etwa der Philosoph Demokrit hat geglaubt, dass es wohl ewige, unteilbare Teilchen gibt, die uns alle zusammensetzen. Lernt doch dieses Zusammensetzen eine Weile, vielleicht lernt ihr dann eure Teilchen bei euch zu behalten? Das ist wohl die Aufgabe. Wir werden lernen, wie man die Elemente beherrscht, um bei glorreicher Schönheit den Tod zu überlisten, bis in alle Ewigkeit. Und haben wir erst gelernt unsterblich zu sein, sodass wir niemals mehr sterben werden, dann schaffen wir es auch bald, die Toten zurück ins Leben zu holen?“

6.

Was nutzt der Glauben an den jüngsten Tag, der Atheist hat vielleicht recht: Wir sollten es erst glauben, wenn wir es geschafft haben?

Und wir sollten glauben, dass es keinen Himmel gibt, außer wir erschaffen ihn uns selbst.

Wir können nicht ewig wie die Kinder an unseren Götterpuppen herumspielen, wir müssen endlich aufstehen, um Götter zu werden, sonst wird es niemals einen Himmel für uns Menschen geben.

Wir müssen selber die Tore des Himmels erbauen, um uns und unseren Vorfahren diese Träume wahr zu machen.

Träume von Abenteuern, unendlicher Schönheit, gesunder Freiheit, wahrer Unsterblichkeit, Träume von tiefster Freundschaft, Liebe, und großer Gerechtigkeit. Träume, die nur ein wahrer Held träumen kann?

7.

Also dann, so bitter ist dein Schicksal meine Menschheit: „Besiege den Tod oder du wirst sterben!“

Ja, so finster, so hoffnungslos, so übel sieht es aus: „Es gibt keinen Gott, wenn du nicht selber dein Gott wirst.“

Der Tragödie zweiter Teil

Die Welt als der Wille zur Macht

Ein Krieg kommt auf, zwischen allen Sternen und Winkeln des Weltalls, in denen es Leben gibt, und, wo es bis zur Erkenntnis klug wird, sodass es weiß, dass seine Existenz sterblich ist. Was ist das bloß, der Tod holt mich ein, und werde ich dann fort sein, wie ich vor der Geburt noch nicht da war?

Ein Schock fährt durch die Nerven des Lebens, das den Tod begreift: Was ist das bloß, der Tod holt mich und ich werde nichtig sein, einfach ein Nichts bis in alle Ewigkeit?

Alleine, dass es dem Leben ein übles Problem zu sein scheint, dass der Tod sein Gegensatz zu sein scheint: Sein größer Feind!

Und, dachten nicht manche von uns, die Geburt war unser Feind, dass sie uns in dieses verlorene Universum geholt hat?

All die Dramatiker und die Tragiker haben wohl das Nichts erfunden, um damit einen Trübsal zu erfinden, mit dem man auch Frauen betören kann?

Bis in den Selbstmord spielen sie an diesem Bild herum, der Tod, der ist die Erlösung …

Aber, glauben sie dann wirklich, dass der Tod das Nichts ist, und sie niemals wieder leben werden, oder hoffen sie insgeheim, gar offen, dass hinter dem Tod eine weitere Welt kommt.

Freilich, mögen viele Atheisten lachen; dass sind die bösen Gifte der Religion, die einen in den Tod ziehen? Das sagten die Atheisten sich immer, wenn sie sich ihre Psychologie erfunden haben: Dumm sind alle Religionen, alle Hoffnungen im Tod.

Und ich rufe ihnen zu: „Der Tod ist das ewige Nichts, niemals wird ein Toter wieder erwachen, wenn nicht unsere Ärzte ihn zurückholen. Und wie sollte man jemanden zurückholen, der also schon wirklich gestorben ist. Wie sollte man einen Menschen erwecken, der gar schon völlig weg ist. Vor vielen Jahrtausenden ist er gestorben. Wie sollte das gehen?“

Die Atheisten freuen sich: „Eben, es ist unmöglich Tote, die vor vielen Jahren, Jahrhunderten und Jahrtausenden starben, zurückzuholen, sie sind eben fort, nichts ist mehr von ihnen da, und sie aus dem Nichts zurückzuholen, in unser Leben! Das muss unmöglich sein.“

Man mustert seine Nägel vor Langweile: „Aber, ist es nicht traurig, wie viele Menschen der Atheismus getötet hat, wieder gut gemacht wäre es erst, wenn man die Toten, die man ermordete, wieder erwecken könnte. Und nicht bloß die Atheisten, auch die Kirche: Kann sie die Indianer, Heiden und Hexen, die sie ermordeten, wieder lebendig machen, anstatt uns darüber nur Märchen zu erzählen. Oder der Islam, sollen wir ihre gesteinigten Frauen für sie wiedererwecken, weil sie dafür zu dumm sind, um es selber zu können? Die Toten erwecken! Solche Märchen zu erzählen ist leicht, das kann ich auch. Sie sagen, aus ihnen käme der Christus, aus ihnen spräche Allah, aber wieso darf ich dann nicht einmal der Universität glauben, dass auch aus ihr oder noch eher aus ihr Messias herauskommt? Die Wissenschaft als Messias, klingt das für einen Atheisten so falsch?Und das Wort Christus, wie klingt das für einen ganzen Atheisten? Ist er nicht voller Abscheu und Furcht, was die Menschen so treiben, wenn sie dieses Wort benutzen? Der Atheist hat doch eine Idiosynkrasie, wenn er solche Vokabeln hört: Gott, Christus, Heiland, Messias. Ihnen ist kein Erlöser ans Weltbild gewachsen? Außerdem darf man sich ja nicht jeder Führung einfach so opfern. Wer sind denn Menschen, die daran glauben, dass es einen Messias gäbe? Eine Allmacht, die sie alle erlösen wird?“

1.

Wir erzählen unseren Kindern, es gäbe einen Osterhasen und einen Weihnachtsmann, werden sie älter, zwingen wir sie an abstraktere Dinge zu glauben, aber wieso erzählen wir ihnen nie: „Die Schule und das Studium wird dich erlösen und zu einem großen Menschen machen?“

Ach, tun wir das -

Das wären wohl wahnsinnige Kinder, wenn sie glauben würden, dass es sehr wohl möglich ist, einen Menschen, der vor Jahrtausenden starb, wieder zurück ins Leben zu holen.

Alle Leute munkeln schon: „Wenn wir wenigstens ihre Gene hätten oder dergleichen? Sodass wir die Toten klonen könnten.“

Nun – wir haben aber nichts dergleichen: Alles, was wir haben, ist eine Treppe der Macht: Hinauf und immer weiter hinauf, und auf Gott vertrauen, dass er uns ein gutes Schicksal erdacht hat, bis zu dem Tag, da das Leben selber allmächtig ist, und es einfach tun kann, was unmöglich ist.

Die Menschheit ist schon ganz klein, sie jammert seit über tausend Jahren, dass sie sterben will, sie wartet auf den jüngsten Tag.

Wie aberwitzig, wenn die Wartenden plötzlich sehen, wie einer aufsteht und sagt: „Es ist sinnlos auf Gott zu warten, denn wir erfanden ihn. Und, mit allem, was wir uns wünschen und träumen, war dieses Universum immer so, dass wir unsere Träume selber umsetzen mussten, damit sie wahr werden. Es ist sinnlos auf Gott zu warten, wir müssen selber Götter werden, und selber den jüngsten Tag abhalten.“

Die Wartenden lachen alle zuerst, dann werden sie launisch, als würde das Aufstehen sie Schmerzen.

„Wollt ihr denn keine Götter werden?“

2.

Und selbst, wenn die Menschheit es niemals schaffen wird, soll sie doch dennoch daran glauben, was nur Kinder glauben können? Dass Vater und Mutter und die Menschheit schon den Tod besiegen werden? Ach, es ist umgekehrt, die jüngsten Kinder werden irgendwann in einer fernen Zukunft den Tod besiegen und ihre Vorfahren, die ersten und die letzten, zurück ins Leben holen.

Und wir, wir werden alle dumm dreinschauen, weil es wahr ist, obwohl es absoluter Irrsinn ist.

Wir werden sie fragen: „Und, wie habt ihr das getan?!“

Und sie werden uns, von ihnen aus gesehen, uralte, hieroglyphen-artige Mathematik, fremde Logik, unglaubliche Technologien und Wunder zeigen, die wir nicht verstehen.

3.

Der Atheismus, der Anarchismus, der Nihilismus ist erst die Voraussetzung es zu verstehen: Es gibt kein Leben nach dem Tod, und der Gott, dem wir so hoch vertrauen, der ist das Herz unserer Vorfahren. So sehr vertrauten sie auf die Natur der Dinge, dass sie es lobten und besangen, darum weinten sie, dafür und damit sind sie in den Tod gegangen. Entsetzlich! Jetzt glauben wir, dass alle ihre Träume Ängste vor dem Tod waren. Und heißen es unsere klügste Psychologie!

Ach, mein lieber Atheist: „Hast du denn solche Angst vor dem Tod? Wie lustig das doch wäre, wenn ich und meine Herde dich aus dem Tod zurück ins Leben holen würde, und wir fortan lustig darüber sind, dass du keinen Gott gehabt hast. Wie alle Völker und Länder aller Zeiten mit guten Menschen gute Götter hatten. Niemand von denen ist gestorben und hat an ein ewiges, endloses Nicht-Sein geglaubt? Aber du, du wolltest es wissen!“

3.

Wie das eben sein muss, so eben sind ihre Augen zugegangen und das Licht hinter ihnen ist erloschen, vielleicht träumen sie noch einen kleinen Traum, und dann werden wir ihre Seelen aus dem Raum-Zeit-Gefüge reißen, um sie in unser selbst erschaffenes Jenseits zu holen.

4.

Wahrer Antinihilismus, das mögen vielleicht manche Anarchisten hören, das ist, wenn man das Nichts besiegt, und, das ist erst, wenn ein Mensch oder ein Wesen dich wirklich vom Tod ins Leben zurückgeholt hat, aber selbst dann empfehle ich dir Skepsis! Ob das ein guter Gott sein kann, der Tote erweckt, und zu sich holt: Welchen Wert haben unsere Seelen denn, dass irgendein Gott sie haben wollte? Ja eben! Keinen potenziellen Gott außer der Menschheit liegt etwas an Menschenseelen.

Sicherlich sind wir völlig uninteressant für alles Leben, aber wir interessieren uns selbst für uns selbst: Was für ein Anarchie-Universum das wäre, der freie Mensch kämpft gegen die Natur, das Weltall und sein Nichts, den Tod, den bösen Gott, alles, um zu überleben, er lernt die Geheimnisse der Natur, sammelt an ihr sein Wissen, um sich weiterzuentwickeln, bis zu dem Tag, an dem er eben der Welt hinter ihre letzten Rätsel steigt.

Was ist übrig geblieben, außer dem Glauben an den Willen zur Macht? Ist es vielleicht auch ein Glaube daran, dass Wissen Freiheit ist? Ist Macht vielleicht ein schlechtes Wort: Mein man vielleicht aber Freiheit?

Ein Jahrtausend, noch eines vielleicht: Und wenn es hunderttausend Jahre dauert, die Wissenschaft wird sich etwas einfallen lassen? Kranke, irre Sachen: Das Altern werden sie aufhlalten, Zeitmaschinen werden sie bauen, Wurmlöcher durch die Raum und Zeit bohren, fast und immer mehr unsterbliche Körper werden sie sich erdenken und dann einfach anziehen, unsterbliche Himmel werden sie gestalten, Wunder über Wunder, bis der Tod nachgibt und einbricht, bis er selber zugrunde geht.

Alles, bloß damit es eben wie im Märchen kommt, am Ende werden alle ewig glücklich sein. Am Ende werden die Toten erwachen, weil die Helden der Welt es so wollten, weil die Menschheit sich dieses Schicksal ausgesucht hat. Die Helden werden selber die Maschine anwerfen und die Toten werden durch sie wieder lebendig.

Die Allmacht der Wissenschaft, was für eine Dieberei an Begriffen des Monotheismus …

5.

Und, wenn der Mensch es nicht schafft, uns von den Toten zu erwecken, nicht, dass es noch der Übermensch tut!

Der jüngste Tag

Ach wie schön das wäre, ein lichtes Reich von herrlichen, idylisch-zukünftigen Architekturen und wunderschönen Landschaften, Menschen fliegen wie die Engel durch die Luft, und überall sind die Menschen ständig high, weil sie eh unsterblich sind.

Und solche Gesellen stehen dann grinsend da, wenn sie einen nach dem Tod direkt in ihre Welt holen: „Hallo, mein lieber Mensch. Wir haben uns gedacht, es würde ihnen gefallen, würden wir ihre Seele erretten, um sie ewig glücklich zu machen.“

1.

Eine wundervolle Welt, voller Meere, sehen und Berge, Planet für Planet und wir; supersexy werden wir alle sein, wunderschöne, unsterbliche, junge, neue Körper werden wir bekommen, und wir werden uns schämen: Eine solche Ehre, hätten wir die verdient, nachdem wir so über Gott gelacht haben?

Doch sie werden sagen: „Gott war die Erfindung eurer Väter, doch wir sind eure Kinder, und wir haben die Idee eurer Väter umgesetzt, sodass sie Wirklichkeit wird.“

2.

Eine Orgie nach der anderen wird das Leben peitschen, überall wird man frei die Planeten bereisen können, Außerirdische werden neben den Menschen leben. Und wer weiß, vielleicht gibt es auf vielen Planeten eben das, Menschen. Die Erde war nicht der einzige Produzent von Menschen. Überall im Weltall kommen Menschen vor.

3.

Und all die Menschen, die wir aus der Geschichte kennen, aber die schon lange tot sind, werden auch da sein. Fraglich, wie es Menschen wie Hitler gehen wird, er wird ein unbeliebter Kunde sein? Alle Diktatoren werden sich wundern: „Wir sind nicht in der Hölle, sondern in einem Himmel, den die Wissenschaft erbaut hat?“

4.

Ich höre Qin Shihuangdi schon lügen, dass alles so gekommen ist, wie er das eigentlich vorhatte. Und auch Jesus wird nur nicken: „Wie wir es geglaubt haben.“

Abraham und Mohammed, Moses, Buddha, lauter Inder, die niemand kennt, werden dort sitzen und sagen: „Wie wir es geglaubt haben.“

Der Himmel ist für sie so da, weil Gott, Allah, Shiva, Buddha, Christus dahingebaut hat.

Wir werden uns hingegen wundern: „Es war absolut nicht das, was wir gedacht hatten! Wir haben erst festgestellt, dass es keinen Himmel gibt, außer man würde ihn erschaffen.“

Und dann lacht Shihuangdi wieder: „Absolut! Genau das hatte ich auch vor.“

Die Stimmen des Himmels

Und hörst du es in der Stille flüstern? Hörst du, wie sie mit uns reden wollen? Die Geister reden aus dem Himmel jetzt schon zu uns? Oder, wer redet da im Ohr, das wahnsinnig genau zuhört?

Der Himmel ruft dich mein Freund? Er flüstert zu dir durch Traum und Rausch: Bald wirst du noch sterben, wenn du zu lange zuhörst!?

1.

Ist es nicht diese Sehnsucht, die uns manchmal zu sich ruft: Unsere Religion, dann hören wir Musik oder tun unsere liebsten Sachen, und dann denken wir dabei an unsere Hoffnungen und ihren Sinn. Je älter wir werden, werden wir krank, allmählich haben wir Götter nötig, mindestens einen!

Die Knochen werden alt, die Kraft lässt nach, lauter Krankheiten bewuchern unseren Leib, und wir, wir denken: „Was für ein verfluchtes Leben. Lass mich endlich sterben, und niemals, niemals wieder leben!“

Und, dann kommen wir, frech und holen dich kurz vor deiner Erlösung, dem Tod ab, um dich in unsere Welt zu holen.

Freche Wesen, freche Geister, freche Menschen, Heroen und Heroinnen: Retter aller Seelen.

2.

Die allwissende und allmächtige Maschine, wie auch immer wir sie nennen werden, hat überall in Raum und Zeit nach deinem Geist gesucht, um dich kurz bevor dein Ich verdampft, in unsere Welt zu holen. Eine Welt, die freilich schöner sein sollte, als die Welt davor. Also für ein halbes Paradies gebe ich nicht mein ganzes Leben und meine Hoffnung weg! Stelle man sich einfach vor: Was unsere Wohnungen und Technologien für einen Steinzeitmenschen für Luxusgüter wären, mit solchen Gütern und Besitz werden wir überschüttet werden, bloß, weil es Gerechtigkeit sein soll! Ja, ist!

Freiheit, Reichtum, Luxus über Luxus, alles golden wie wahre Unsterblichkeit.

Und, wer fragt, ob es einen Himmel für Hunde und Katzen gibt, sogar unsere Haustiere werden wir wiederbekommen! Auch vom Tode erweckt. So gemütlich, wie die alten Pharaonen sich das vorstellten. Wunderbar, aha, aha, so stellen wir uns das vor, so werden wir es für sie tun.

3.

Die alten Griechen hätten es sich so schon gefallen lassen? Das Jenseits ist ein Ort, den wir erst erbauen müssen damit es den gibt? Wir sollen in die Unterwelt gehen, um dort unsere Vorfahren vom Tod zu erlösen, um dann mit ihnen in den Olymp als Götter zu marschieren? Was für eine Häresie! Ein böser, satanischer Scherz? Satan, von dem reden die Juden und die Christen. Soll er das sein, das Böse?

Und dann lachen meine Anhänger, weil es ihr Humor geworden ist: „Wie der Satan es uns sagte, wir sind durch die Erkenntnis Gott gleich geworden, wir wussten nur nicht, dass die Frucht der Erkenntnis erst über Generationen hinweg ihre Wirkung entfalten würde!“

Und, wenn eine halbe Ewigkeit vergangen ist: Siehe da, der Mensch begreift den Inhalt des Problems: Was ist Wahrheit? Was ist Logos? Was ist Sinn? Was ist die Ursache aller Dinge und wie wird man darüber ihr Herr? Wie mag es sein, Gott zu werden? Wird man dann eins mit dem Universum und plötzlich flüstert es in deine Ohren: „Löse dieses Problem so und dieses andere noch anders.“ Kommt dann dem Verstand die Wahrheit empor gekrochen, Jahrhundert für Jahrhundert, Jahrtausend für Jahrtausend?

Wer sind alle diese Lebewesen, die glauben, sie würden Kluges geben? Der Klügste wird uns alle unsterblich machen und uns vom Grab ins Leben zurückzehren.

4.

Eine ferne Zukunft, von fremden Mächten, höher, über das alles hinaus, was wir noch Wissenschaft nennen. Einfach diese Treppe, die Treppe in den Himmel hinauf: Stufe für Stufe der Erkenntnis, Stufe für Stufe des Wissens und der Macht, der Freiheit. Immer mit dem Fortschritt weiter, immer auf die Sonne zu.

Waren wir denn nie bewusst Gefangene des Universums, wie Küken sitzen wir im Materie-Ei, dass im Tod uns noch die Schale platzen wird, damit wir doch noch frei sind – so unendlich frei?

Die Wissenschaft ist Gott

1 - Ich konnte mich nie entscheiden, rede ich über das Fantastische oder das Seiende. Das Seiende darf man doch nur mit mathematischen Zeichen umrahmen, sonst verkommt es schon zum Fantastischen und das Fantastische halten sie für Zustände des Gemüts, die erbärmliche Krankheiten wären. Das ist ihre Fantasie davon, wer sie wären: Die Psychologie, aber welche? Nicht, die der Wissenschaft, sondern höherer Kompetenz, das meinen sie. So gehen sie daher, sie sind nicht bloß eine Wissenschaft, sondern darüber mehr. Aber, nicht raten, es kommen nicht Philosophie oder Religion, es kommt die Psychologie, die sie wären, das ist die Über-Wissenschaft.

2 - Man muss sehr viel Geld verdienen, um der Universität in ihre Aristokratie zu rufen, dass sie auch bloß ein Mensch wäre. Aber, die Akademiker sind nie das Problem, sondern eine Spannung zwischen Menschen, die nie in einer Universität waren und denen, die sich dort wenigstens einen Titel erfolgreich geholt haben. Die Akademiker interessieren sich nur für sich und ihre Ideen-Inseln, auf denen man manchmal doch sehr gut verdient.