Auckland - Ilse Aichinger - E-Book

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Ilse Aichinger

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Beschreibung

»Doch doch (…) Ich glaube wir kommen voran« ›Auckland‹ versammelt sämtliche Hörspiele Ilse Aichingers und macht ihre beeindruckende Entwicklung von der scharfen, aber auch noch relativ geschlossenen Dialogtechnik in ›Knöpfe‹ (1953) über das schwebende Spiel der Stimmen in ›Besuch im Pfarrhaus‹ (1961) bis zur Offenheit von ›Auckland‹ (1969) und zur zärtlichen Radikalität von ›Gare maritime‹ (1976) nachvollziehbar. »Diese Welt und diese Gesellschaft, in der die Wertmaßstäbe der Effektivität, der ungeduldigen Nützlichkeit ausschließlich zu werden drohen, könnte die Chance ihrer Erneuerung bei denen haben, die sie unnütz nennt« (Ilse Aichinger).

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Seitenzahl: 243

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Ilse Aichinger

Auckland

Hörspiele

FISCHER E-Books

Inhalt

Für Jutta Lampe und [...]KnöpfeStraße, starker Regen (...)Vorbemerkung zu ›Besuch im Pfarrhaus‹Besuch im PfarrhausIm Zimmer (...)Nachmittag in OstendeIm Freien (...)Vorbemerkung zu ›Die Schwestern Jouet‹Die Schwestern JouetIm Freien (...)Vorbemerkung zu ›Auckland‹AucklandM. Aus Frisco (...)Vorbemerkung zu ›Gare maritime‹Gare maritimeJoan (...)AnhangEditorische NachbemerkungBibliographische Hinweise

Für Jutta Lampe und Otto Sander

Knöpfe

Personen

JOHN

ANN

ROSIE

JEAN

BILL

JACK

STIMME

VERKÄUFER

Straße, starker Regen

JOHN

Hast du es heute wieder gehört, Ann?

ANN

Ja. Wie immer. Kurz bevor ich wegging.

JOHN

Und die andern? Hören die es auch?

ANN

Jean sagt, man gewöhnte sich so daran, daß man es zuletzt nicht mehr hört. Sie ist schon zwei Jahre in der Abteilung und hört es fast nicht mehr. Und auch Rosie sagt, sie hätte zuerst Angst davor gehabt.

Jetzt hat sie keine mehr.

JOHN

Und du?

ANN

Mir wird es auch so gehen. Zuerst werde ich keine Angst mehr haben und zuletzt höre ich es gar nicht mehr. Und dann ist alles gut.

JOHN

Ja, meinst du?

ANN

Jean sagt, wir sollten uns hüten, uns darüber zu beschweren. Die Mädchen in den andern Abteilungen werden immerfort entlassen, und wenn wir die Zwirn- oder Elfenbeinknöpfe hätten, wären wirs auch schon. Nur weil wir bei den schönen Knöpfen sind, werden wir noch gehalten. Als John nichts antwortet, eifriger Jean sagt auch, wenn es auf die Zwirnknöpfe oder auf die Elfenbeinknöpfe oder auf sonst etwas ankäme, müßten wir längst schließen. Nur wegen der schönen Knöpfe läuft der Laden weiter.

JOHN

Und deshalb dürft ihr nicht fragen, weshalb die Wand abbröckelt?

ANN

Es ist nicht die Wand, es ist hinter der Wand, John. Rosie meint, es hinge vielleicht mit der Herstellung zusammen. Aber es ist besser, nicht zu fragen, sonst denkt der Alte, wir wollten dahinterkommen.

JOHN

Ich würde gern einmal einen von diesen Knöpfen sehen.

ANN

Schön sind sie. Sie glänzen auch, wie andere Knöpfe nicht glänzen. Wenn ich sie angreife, denke ich manchmal, ich könnte sie wie Früchte zwischen meinen Fingern pressen, aber sie sind ganz hart. Wenn ein Knopf eine Farbe hat, so hat er doch die andern Farben alle auch. Und einer von ihnen kostet mehr als mein Wochenlohn. Nach einem Augenblick Aber ich kann keinen nach Hause nehmen, auch wenn ich ihn am nächsten Tag zurückbrächte. Sie würden es merken.

JOHN

Dann will ich einen kaufen und dir schenken, Ann.

ANN

Nein, ich will keinen haben. Ich hätte immer das Gefühl, ich trüge etwas Fremdes auf mir.

JOHN

Etwas Fremdes?

ANN

Und für soviel Geld! Ein ganzer Wochenlohn.

JOHN

Ich wollte, du brauchtest keinen Wochenlohn mehr, Ann, und du müßtest nie mehr dorthin gehen.

ANN

nachdenklich Ja, das möchte ich auch.

JOHN

Aber der Regen läßt jetzt nach, komm weiter!

ANN

Was ich sagen wollte, John: dieses Geräusch im Laden, es klingt doch nicht ganz wie Regen. Eher wie Hagel. Oder wie das Prasseln von Feuer.

Raum in der Fabrik. Das Geräusch hinter der Wand

ANN

Schon wieder.

ROSIE

Das höre ich gar nicht mehr. Und wenn du einige Zeit hier bist –

ANN

Und wenn ich zehn Jahre hier wäre, ich würde immer neu erschrecken.

ROSIE

Das denken alle zu Beginn. Ich hätte mir noch vor sechs Wochen nicht denken können, daß ich nicht erschrecke.

JEAN

Wenn ihr einmal zwei Jahre in einer Abteilung seid. Ich glaube, ich würde erschrecken, wenn ich es nicht mehr hörte.

ANN

Und zu Beginn?

JEAN

Ich weiß nicht mehr, wie es da mit mir war. Gähnt

ANN

Aber das muß doch – verwirrt es muß doch möglich sein, daß man zu irgend jemandem geht und ihn fragt. Vielleicht ist alles ganz einfach.

JEAN

Möglich.

ANN

Vielleicht wissen es sogar Bill oder Jack. Wenn jemand Vertreter ist –

JEAN

Ja, sicher wissen sie’s. Vermutlich hängt es mit der Herstellung zusammen.

ANN

Und du hast nicht gefragt, Jean? Die ganzen zwei Jahre hast du nicht gefragt?

JEAN

Weil es mich nichts angeht. Die Herstellung ist geheim. Ich will nicht entlassen werden.

ANN

Du bist doch gut mit Bill?

JEAN

Und ich will es auch bleiben.

ROSIE

Vielleicht werden die Knöpfe gebrannt.

ANN

Vielleicht.

ROSIE

Oder gedreht. Aber wir haben schon lange kein neues Modell gehabt, Jean.

JEAN

Das letzte war gerade neu, als ich kam.

ROSIE

Elisabeth.

ANN

Ist das der blaue Knopf?

JEAN

Kurz vorher waren auch Silvia und Vernon entstanden.

ANN

Und du warst hier allein?

JEAN

Bis Rosie kam.

ANN

Und hattest keine Angst? Ich meine, als du es zum erstenmal hörtest, Jean?

JEAN

Bill hat mir gleich Gesellschaft geleistet, und auch Jack. Nein, ich glaube, ich hatte keine Angst.

ANN

Auch nicht ganz zu Beginn?

JEAN

nachdenklich Ganz zu Beginn?

Anderer Raum

BILL

Sie sind das neue Fräulein?

JEAN

Ich – ich glaube, ja.

BILL

Glück gehabt.

JEAN

Ich bin auch glücklich.

BILL

In den andern Abteilungen werden alle entlassen, nur hier –

JEAN

Ist diese Abteilung hier eine besondere?

BILL

Für Schmuckknöpfe, ja. Meiner Meinung nach die einzige, die zuletzt bleiben wird. Aber Sie haben gar nichts Besonderes zu tun. Nur Knöpfe zu sortieren und dann zu zählen.

JEAN

Schöne Knöpfe.

BILL

Sie haben alle Namen. Dies ist Vernon. Und das ist Elisabeth. Und hier sind die Fächer, wo sie hineinkommen.

JEAN

Ich glaube, ich finde mich bald zurecht.

BILL

Um so besser. Ich heiße Bill und bin Vertreter.

JEAN

Ich heiße Jean.

BILL

Dann – auf gutes Einvernehmen, Jean!

JEAN

Das hoffe ich.

BILL

Wir werden oft miteinander zu tun haben.

Raum wie vorher. Das Geräusch hinter der Wand

JEAN

Was war das eben?

ANN

Jetzt bist du erschrocken, Jean!

JEAN

Ich führte nur in Gedanken ein Gespräch mit Bill. Mein erstes Gespräch noch einmal.

ROSIE

Als ich kam, empfing mich Jack.

JEAN

Und wahrscheinlich sagte er dasselbe.

ANN

Ich möchte wissen, weshalb es hier so heiß ist. Manchmal dreht sich mir alles.

ROSIE

Von den elektrischen Öfen, es ist diese trockene Hitze.

JEAN

Ihr könnt froh sein, daß ihr’s warm habt.

ANN

Und was mit den vielen Knöpfen geschieht, die wir täglich ordnen; was der Alte damit macht.

JEAN

Wenn er einen verkauft, lebt er lange davon. Bill sagt, allein die Provision –

ANN

Aber die andern?

JEAN

Darum mach dir keine Sorgen, Ann!

ANN

Ich frage mich: woher kommen die Knöpfe?

Auf der Straße

JOHN

Und woraus werden sie gemacht, Ann?

ANN

Aus Zwirn und Schildpatt und Elfenbein.

JOHN

Ich meine die in eurer Abteilung.

ANN

Wenn ich das wüßte!

JOHN

Und wenn du sie anrührst, wenn du sie zwischen den Fingern hältst, tausendmal jeden Tag?

ANN

Dann weiß ich auch nur, woraus sie nicht sind, John.

JOHN

Aber es muß doch etwas geben, mit dem du sie vergleichen kannst. Wie aus Holz oder Glas –

ANN

Als nähme ich Kirschen vom Baum und sie wären alle rot und steinhart. Und ich möchte sie zwischen Zunge und Gaumen wärmen und wieder Früchte werden lassen und kann es doch nicht, weil ich sie zählen muß. Aber ich rede Unsinn. Jean war heute sehr müde, und ich bin’s jetzt auch. Sie muß mich angesteckt haben.

JOHN

Wenn es kein Unsinn wäre?

ANN

Wir müssen froh sein –

JOHN

Wenn ich froh bin, Ann, bin ich’s lieber freiwillig.

ANN

Ach Gott, John!

JOHN

Du bist anders heute. Auch dein Gesicht.

ANN

Es ist nur dunkler geworden. Das wenige Licht von vorhin ist auch verschwunden.

JOHN

Wir wollen gehen. Aber bring morgen einen Knopf mit, Ann, bring einen mit!

Raum in der Fabrik

ROSIE

June – Margaret – Vernon – June – June – June –

ANN

Hör auf, Rosie.

ROSIE

Ich zähle nur laut.

ANN

Zähl leise.

ROSIE

Weshalb?

ANN

Weil es immer klingt, als riefst du nach jemandem. Du könntest ebensogut sagen Ann – Ann – Ann.

ROSIE

Ann – Ann – Ann –

JEAN

Weshalb auch nicht?

ANN

Oder Jean.

ROSIE

Jean – Jean –

ANN

So sag doch etwas, Jean, wehr dich doch!

JEAN

Jean – klingt wirklich gut.

ROSIE

Fünf vor sechs.

JEAN

Kannst du mir den Spiegel herüberreichen, Ann?

ROSIE

Hübsch bist du, Jean.

JEAN

Laß mich in Frieden, Rosie.

ROSIE

Ich meine es ernst. Findest du nicht auch, Ann, daß Jean heute ihren hübschen Tag hat?

ANN

Ich finde, daß Jean verändert aussieht.

JEAN

Das ist nicht besonders nett von dir, Ann. Das hieße, daß ich sonst –

ANN

Das wollte ich nicht sagen. Aber du siehst so glatt heute aus.

JEAN

Glatt?

ANN

Dir steht kein Haar zu Berge!

JEAN

Weshalb sollte mir denn ein Haar zu Berge stehn?

ANN

Ich meine: dir fliegt nichts im Wind.

JEAN

Wie soll etwas im Wind fliegen, wo kein Wind ist?

ROSIE

Ann brächte es fertig. Der flögen auch noch im luftleeren Raum die Haare.

ANN

ängstlich Im luftleeren Raum, jetzt weiß ich’s, Jean. So siehst du aus.

ROSIE

Jean, du bist ganz in Ordnung.

ANN

Als wärst du im luftleeren Raum. Als bliebst du so.

JEAN

Ich wäre ganz zufrieden, wenn ich so bliebe.

ROSIE

Hast du etwas gesagt, Ann?

ANN

Nichts. Aber ich – ich möchte nie für immer so bleiben, wie ich gerade bin.

Es schlägt sechs

ANN

Könnt ihr nicht die Türe öffnen? Man bekommt keine Luft hier.

ROSIE

Du kannst gehen, wenn du Luft willst, Ann. Es schlägt sechs.

ANN

Ich gehe auch.

JEAN

Haltet Frieden, Kinder! Ich fühle mich sehr wohl heute.

ROSIE

Und Bill gefällst du, Jean!

ANN

Ganz sicher.

ROSIE

Schließ die Tür hinter dir zu, Ann!

Die Tür geht

JEAN

Ich fühle mich müde, Rosie. Und ich hätte nichts dagegen, wenn meine Augen nicht immer kleiner davon würden.

ROSIE

Solange du noch heraussiehst –

JEAN

Bis Bill kommt, sehe ich nicht mehr heraus.

ROSIE

Wenn Bill kommt, gehen dir die Augen auf.

JEAN

Ich wollte, er käme schon. Dann dürften sie mir ruhig zufallen.

ROSIE

Ich gehe jetzt auch, Jean.

JEAN

Rosie!

ROSIE

Wolltest du noch etwas?

JEAN

Alles wird kleiner, wenn man so müde ist.

ROSIE

Schlaf ruhig, bis Bill kommt.

JEAN

Mir scheint, daß auch mein Mund kleiner wird, Mund und Augen –

ROSIE

Schlaf ruhig. Es ist kein Mensch im Haus.

Sie öffnet die Tür

JEAN

Mund und Augen, Rosie, aber ich kann sie nicht schließen. Wenn ich so müde bin, werden mir die Augen klein, ohne daß ich sie schließen könnte. Nur du wirst groß, Rosie, du wirst riesengroß –

ROSIE

Ich lasse die Tür auf, Jean.

Ihre Schritte, die sich entfernen

JEAN

– so groß wie die Tür, wie die offene Tür, hörst du mich, Rosie? Ich kann die Augen nicht mehr schließen. Als blieben sie immer so, klein und halboffen, als hätte ich zwei Lücken im Kopf, sonst nichts.

Schritte auf der Treppe

JEAN

Bist du’s, Bill?

ANN

Nein, nur ich.

JEAN

Weshalb kommst du zurück?

ANN

Ich hatte mein Halstuch vergessen, es ist windig draußen.

JEAN

Mir werden die Augen hier immer kleiner.

ANN

Kannst du mich nicht ein Stück begleiten, Jean? Der Wind wird dir guttun.

JEAN

Ich warte noch auf Bill.

ANN

Dann gute Nacht.

JEAN

Jetzt bist du auch so groß wie die offene Tür, Ann.

Anns Schritte entfernen sich. – Das Geräusch hinter der Wand setzt ein und bricht plötzlich ab

JEAN

als träume sie Da bist du.

BILL

Hübsch kühler Tag heute.

JEAN

Und? Wie war der Verkauf?

BILL

Immer dasselbe. Die schönen gehen und die andern bleiben liegen.

JEAN

Solltest eben nur schöne haben, Bill.

BILL

Sollte nur schöne haben, Jean! Wo sind die andern?

JEAN

Rosie trifft sich mit Jack, und Ann – ich glaube, Ann ist auch gegangen.

BILL

Und wir?

JEAN

Ich fühle mich sonderbar heute.

BILL

Krank?

JEAN

Nicht krank, nur etwas müde. Ich fühle mich sonderbar wohl, Bill. Ganz sonderbar wohl. So glatt und rund.

BILL

vergnügt Das ist aber gut, Jean. Das ist gut, wenn du dich so fühlst!

JEAN

Es ist ganz beruhigend.

BILL

Und was wollen wir tun?

JEAN

Alles. Was du willst.

BILL

Die Galerien?

JEAN

Nichts, wo ich schauen muß.

BILL

Oder etwas Musik?

JEAN

Nichts, was ich hören muß.

BILL

Dann bleibt nur eines, Jean.

JEAN

Das wäre möglich.

BILL

Dann bist du wohl so weit?

JEAN

Dann bin ich so weit.

BILL

Dann hätten wir dich, Jean.

JEAN

Noch kleiner als ich dachte.

Das Geräusch hinter der Wand, sehr stark

Im Freien

ROSIE

Ich freue mich, daß du endlich mitkommst, Jack. Meine Mutter hat schon zweimal umsonst den Tee für dich gerichtet.

JACK

Heute wird es nicht umsonst sein, Rosie.

ROSIE

Und du mußt auch keine Angst vor meinen Eltern haben, sie freuen sich. Sie sagen, sie wollten endlich den kennenlernen, der mich so verändert hat.

JACK

spöttisch Verändert?

ROSIE

Alle finden es, ich bin hübscher geworden. Meine Mutter sagt auch, sie hätte sich früher nicht mit mir sehen lassen können, aber jetzt – jetzt sehe ich endlich so aus wie alle andern. Seit ich dich kenne.

JACK

Das ist gut so, Rosie.

ROSIE

Jetzt könnte man endlich mit mir unter die Leute gehen. Wirklich, daß du nicht schon längst mitgekommen bist, Jack!

JACK

ungeduldig Ihr wohnt sehr weit draußen.

ROSIE

Mir scheint es immer weiter, oft ist mir jeder Schritt zuviel, den ich vom Laden entfernt wohne. Am liebsten bliebe ich gleich darinnen.

JACK

Ja?

ROSIE

Und ginge nie mehr weg. Und müßte mich nie mehr von dir trennen. Täglich frage ich mich, weshalb ich noch nach Hause soll.

JACK

Ja, weshalb eigentlich?

ROSIE

Ich meine es ernst, Jack. Die Füße werden mir jeden Abend schwerer. Es beginnt schon, wenn ich durch die Stadt zur Untergrundbahn gehe, und auch während der Fahrt, und erst, wenn ich hier aussteige und die Eisenbahnbrücke überquere. Und wenn ich dann den Weg hinaufgehe –

STIMME

Abend, Fräulein Rosie!

ROSIE

Ich weiß auch nicht, was ich mit den Leuten hier anfangen soll, Jack. Ich grüße nie mehr zurück. Ich will mit niemandem mehr zu tun haben als mit dir.

JACK

Das ist schön, Rosie.

ROSIE

außer Atem Und wenn ich dann hier hinaufgehe, geht mir der Atem aus. Dann reicht meine Kraft nie weiter als – hier sind wir, Jack!

JACK

Zu Hause?

ROSIE

Nein, am ersten Briefkasten. Hier muß ich immer ausruhen, schneller hier lehn ich mich daran und lege den Kopf auf die Arme –

JACK

Es ist ein hübscher Briefkasten.

ROSIE

Hier muß ich alle Kraft zusammennehmen, damit ich nicht zurücklaufe, zu dir, Jack –

JACK

Ja?

ROSIE

Zu dir und in den Laden. Nach einer Pause Auch heute, obwohl du doch bei mir bist. Ich möchte auch heute in den Laden zurück.

JACK

Weshalb gehen wir dann weiter?

ROSIE

Ja. Weshalb gehen wir weiter?

JACK

Weshalb sollst du denn alle Kraft zusammennehmen, wenn es auch einfacher geht?

ROSIE

Ich weiß im voraus, was meine Mutter sagen wird, und unser Vorgarten sieht genauso aus wie alle andern. Und wir haben auch Strohblumen an den Fenstern.

JACK

Ich kanns mir vorstellen.

ROSIE

Und unsere Vorhänge hängen genau so weiß und lahm herunter wie überall. Es ist kein Unterschied.

JACK

Ich weiß.

ROSIE

Wir wollen umkehren, Jack.

In einem Zimmer

ANN

Ich wollte, es wäre schon morgen um die Zeit und ich hätte ihn zurückgegeben und niemand hätte gesehen, daß ich ihn genommen habe.

JOHN

Laß ihn liegen, Ann!

ANN

Warum?

JOHN

Weil ich nicht will, daß du ihn anrührst.

ANN

Ich rühre jeden Tag viel mehr Knöpfe an.

JOHN

Ich will auch sehen, wie er für sich allein aussieht.

ANN

Es ist ein älterer Knopf, wir haben auch schönere. Aber ich nahm ihn, weil ich dachte, daß es weniger auffällt. Er heißt Vernon.

JOHN

Vernon.

ANN

Von den neuen gibt es immer nur wenige, aber von diesen hier gibt es viel.

Manchmal greife ich mit beiden Händen in die Schachtel und habe nichts als Vernon darinnen; auch von Elisabeth gibt es genug. Nach einem Augenblick Aber er sieht anders aus als in seinem Fach. O John, ich wollte, ich hätte ihn schon zurückgegeben.

JOHN

Wenn ich ein Mädchen wäre, ich würde ihn mir nicht aufs Kleid nähen.

ANN

Du wolltest ihn mir schenken!

JOHN

Ich wollte ihn sehen.

ANN

Soll ich das Licht andrehen?

JOHN

Es ist noch hell genug.

ANN

Es ist ein sonderbares Licht heute, als käme Regen, aber als käme mitten im Zimmer Regen. Alles ist so nahe, dein Gesicht, John, als wärst du dicht neben mir. Noch viel dichter.

JOHN

Weißt du, was es ist, Ann?

ANN

Als hättest du andere Augen und einen anderen Mund.

JOHN

Es ist der Knopf.

ANN

Der Knopf?

JOHN

Es ist das Licht von dem Knopf. Es glänzt, wie ich mir denke, daß Knochen glänzen.

ANN

Weißt du, wie du jetzt aussiehst, John?

Als hättest du Mund und Nase und Ohren und alles für sich. Als wärst du Mund und Nase und Augen und Ohren, aber nicht du, als hielte nichts dich zusammen. Als wärst du’s gar nicht, John, als wärst du’s nie gewesen!

JOHN

Dreh das Licht an, Ann!

Raum in der Fabrik

ANN

June – Susan – Vernon – Gladis – Margaret –

ROSIE

Ob Jean heute noch kommt?

ANN

Ich weiß nicht. Vielleicht ist sie krank.

ROSIE

Dann wäre sie sehr krank. Sie konnte es ohne den Laden hier in letzter Zeit nicht mehr aushalten.

ANN

Ohne Bill.

ROSIE

Bill und die Knöpfe, das ist fast dasselbe.

ANN

Ja, denkst du?

ROSIE

Ich kann es gut verstehen, Ann, weil es mir ähnlich geht. Ich sehne mich sonntags nach den Knöpfen, so wie ich mich nach Jack sehne, wenn er sonntags arbeitet. Jack und die Knöpfe –

ANN

Ich möchte nicht sagen: John und die Knöpfe.

ROSIE

John ist auch nicht Vertreter hier.

ANN

Nein.

ROSIE

Aber wenn er es wäre?

ANN

Er wirds nie werden.

ROSIE

Weshalb nicht? Er könnte froh sein.

ANN

Lieber wartet er, bis er Arbeit in den Docks findet.

ROSIE

Warte nur, bis du länger hier bist, Ann. Dann brennst du sonntags ebenso nach den Knöpfen wie wir.

ANN

Dazu müßte ich eine Ewigkeit hier sein.

ROSIE

lacht Eine Ewigkeit!

ANN

Viertel vor fünf, Rosie. Jetzt kommt Jean nicht mehr.

ROSIE

Ich gehe jetzt, Ann. Ich gehe heute früher weg. Ich wollte – Jack wollte –

ANN

Geh nur!

ROSIE

Bleib du auch nicht zu lange!

ANN

Die Stunde ist bald um.

ROSIE

schon aus dem Vorhaus Und hab keine Angst, Ann! Ihre Schritte entfernen sich

ANN

June – Susan – Vernon – Gladis – Margaret – June – Susan – sie wirft die Knöpfe hin genug. Ich möchte nicht mehr. Ich habe genug davon.

Eine Tür geht draußen

ANN

Bist du es noch, Rosie?

Schritte nähern sich

ANN

Ist jemand hier?

BILL

Nur Sie, wenn ich recht sehe.

ANN

Ich bin erschrocken, Bill, ich dachte –

BILL

Eins hängt eng mit dem andern zusammen. Jean nicht da?

ANN

Nein.

BILL

Den ganzen Tag nicht?

ANN

Nein.

BILL

Krank?

ANN

Ich dachte, Sie wüßten –

BILL

Sie denken immer, Ann! Das ist schlimm mit Ihnen. Gibt es denn keinen, der bereit wäre, es Ihnen abzugewöhnen?

ANN

Ich bin froh, daß ich’s mir angewöhnt habe.

BILL

Schade. Sonst hätte ich mich erboten –

ANN

Wahrscheinlich ist Jean krank.

BILL

Ja. Sehr wahrscheinlich. Er pfeift vor sich hin Hier liegt ein Vernon im Fach von Gladis.

ANN

Ein Vernon?

BILL

Sie müssen besser achtgeben, Ann!

Vorgestern abend fehlte derselbe Vernon, und wir mußten den Laden von oben bis unten durchsuchen.

ANN

Hier lag er ja.

BILL

Nicht zuviel denken, wenn Sie zählen, Ann! Ich bin Vertreter, aber was denken Sie, wenn ich beim Erzählen dächte?

ANN

Ich denke gar nichts.

BILL

Darauf wollen wir trinken!

Es schlägt sechs

ANN

Ich möchte heute nichts trinken, Bill. Ich muß gehen.

BILL

Schade. Es wäre ein Grund gewesen, um zu feiern: einen Augenblick lang dachten Sie gar nichts.

ANN

Ich gehe jetzt.

BILL

Aber vielleicht holen wir’s nach? Vielleicht morgen, Ann?

Im Freien

ANN

Ich war allein mit ihm, John, außer uns beiden war kein Mensch im Haus, aber ich habe ihn nicht gefragt. Nach einer Pause Ich wußte nicht, wie ich beginnen sollte, ich brachte es nicht über die Lippen. Und ich hatte auch Angst, daß er mir kündigen würde.

JOHN

Ich wünschte, er hätte es schon.

ANN

Und was soll aus uns werden? Jean sagt auch, sie hätte deshalb nie gefragt.

JOHN

Wolltest du sie nicht heute besuchen?

ANN

Ich habe mirs überlegt, sie wohnt bei fremden Leuten und ich weiß die Hausnummer nicht. Wer weiß, ob es ihr angenehm wäre? Und dann – ich möchte nicht auch noch krank werden, ich kann es mir nicht leisten, immer aus der trockenen Hitze in den nassen Wind hinaus. Es liegt auch ganz aus unserer Richtung.

JOHN

Ich habe heute etwas erfahren, Ann, es wäre möglich, daß es Arbeit gäbe. Nach sieben soll ich in die Lagerverwaltung kommen.

ANN

Nur um zu hören, daß es wieder nichts gibt. Und du sagst, ich sollte von den Knöpfen weg.

JOHN

Ich höre nicht auf, es zu sagen. Jean ist schon krank geworden.

ANN

Von diesem elenden Nebel, von der Kälte und von dem Schnee, der keiner ist.

JOHN

Von der trockenen Hitze und dem künstlichen Licht.

ANN

Vielleicht von beidem, John. Aber wenn ich uns hier sehe, auf diesem schmutzigen Weg und in dem nassen Wind, dann bin ich froh, wenn ich an die trockene Hitze und das künstliche Licht denke. Und daß wenigstens ich – mir fällt eben etwas ein, John! Ich könnte Bill bitten, daß er dich auch nimmt. Ich meine, nicht ich sollte weggehen, sondern du solltest hinkommen, als Packer oder sonst was. Und später könnten wir dann beide weg.

JOHN

Warte noch, laß mich noch einmal zur Lagerverwaltung gehen!

ANN

Geh nur, aber ich gehe nicht mehr mit, ich möchte nicht mehr auf unsichere Arbeit warten. Bill sagt, unsere Knöpfe sind das einzige, das sich immer halten wird, immer wird es Leute geben, die sie kaufen, selbst wenn alles andere –

JOHN

Selbst wenn alle andern zugrunde gehen sollten. Immer wird es Leute geben, die sich eure lächerlichen Zierknöpfe dorthin nähen, wo sie nicht hingehören, und nicht fragen, was sie bezahlen. Und solche wie dich, die sichs gefallen lassen, daß es hinter den Wänden kracht und täglich später wird.

ANN

Nur bis Jean wieder gesund ist. Bill sagt, sie würden nicht mehr lange zuwarten. Noch drei Tage, und wenn sie bis dahin nicht wiederkommt, müßten sie eine andere nehmen.

JOHN

Noch drei Tage, das gibt eine Woche und einen Wochenlohn –

ANN

Gibt einen Knopf.

JOHN

Keinen Knopf seid ihr ihnen wert, Ann.

ANN

lacht Doch, John, einen. Gerade einen!

Raum in der Fabrik

BILL

Tut mir leid, Kinder, aber wenn es so weitergeht, müßt ihr sonntags hierbleiben.

ANN

Sonntags?

BILL

Es hilft nichts. Was hier ist, muß ausgezählt werden. Der Berg muß weg.

ROSIE

Mir macht es weiter nichts aus.

BILL

Aber Ann, nicht wahr? Ann ist nicht ganz einverstanden?

ANN

Ich bleibe schon hier.

BILL

Keine Verabredung, Ann?

ANN

zögernd Nein.

BILL

Das ist gut so, das macht die Sache für alle leichter.

ROSIE

Ich bin froh, wenn ich sonntags nicht zu Hause sein muß.

BILL

Wir werden alles tun, um euch die Zeit zu vertreiben. Vielleicht gibt es auch einen neuen Knopf.

ROSIE

O ja, darauf freue ich mich! Es wäre der erste, seit ich hier bin.

ANN

Und wenn Jean vor Sonntag noch käme?

BILL

Das würde natürlich alles ändern, aber offen gesagt, ich glaube es nicht. Wer bis Freitag nicht kommt, kommt auch sonntags nicht mehr.

Im Freien

JOHN

Sonntags, Ann?

ANN

Ja. Weil Jean fehlt.

JOHN

Aber wir hatten doch verabredet –

ANN

Ich konnte doch nicht anders, John, wenn alle andern –

JOHN

Alle andern? Rosie.

ANN

Und Bill.

JOHN

Bill, richtig. Weshalb ich den nur immer wieder vergesse.

ANN

Wärst du Vertreter bei uns, du könntest den ganzen Sonntag bei mir bleiben.

JOHN

Wie schade, daß ichs nicht bin.

ANN

Ja, sehr schade.

JOHN

Und auch nicht werden will. Wie traurig, daß ich nicht Vertreter bei euch werden will, um bei dir sein zu können.

ANN

Nimm es nicht zu ernst, John, es ist doch nur ein Sonntag. Und alles nur, weil Jean nicht gekommen ist.

JOHN

Und abends? Ich meine, wie ist es mit heute abend?

ANN

Da wollten wir – sie wollten alle miteinander etwas trinken gehen.

JOHN

Auch nur, weil Jean nicht gekommen ist?

ANN

Laß mich in Frieden, John.

In einem Gasthaus

BILL

Nun sind Sie doch gekommen, Ann.

ANN

Ja.

BILL

Ich freue mich.

ANN

Aber ich bin gekommen, Bill, weil ich dachte, daß alle andern mitkämen.

BILL

Ja? Und ich hoffte fast, Sie wären gekommen, weil Sie dachten, daß nicht alle mitkämen.

ANN

Wir hatten vereinbart –

BILL

Ich hoffe es immer noch, aber wie auch sonst: Sie sind gekommen. Wollen wir darauf trinken?

ANN

Wir wollten heute den neuen Knopf feiern.

BILL

Den neuen Knopf? Der kommt erst Sonntag.

ANN

Dann frage ich mich –

BILL

Heute feiern wir Sie.

ANN

Ich wüßte nicht, weshalb.

BILL

Nicht?

ANN

Ich wüßte nicht, was an mir wert zu feiern wäre.

BILL

Einen neuen Knopf sind Sie mir immer noch wert. Ihr Wohl, Ann!

ANN

Bill –

BILL

Aber Sie trinken nicht.

ANN

zögernd Und morgen –

BILL

Feiern wir den neuen Knopf.

ANN

Und später?

BILL

Es wird jetzt immer etwas zu feiern geben.

ANN

Immer? Viele Knöpfe?

BILL

Viele Knöpfe.

ANN

Und viele Male, Ann.

BILL

So viele wie Sie wollen.

ANN

Ich bin froh. Wenn ich mir vorstelle –

BILL

Sie sollen sich jetzt nichts vorstellen.

ANN

Wenn ich mir denke –

BILL

Und auch nichts denken.

ANN

Wenn ich mich erinnere –

BILL

Sie sollen sich nicht erinnern.

ANN

Es wäre mir auch allmählich zuviel geworden, ich war nahe daran –

BILL

Es wird jetzt alles ganz einfach.

ANN

Ich wünschte es. Manchmal möchte ich ganz klein sein, Bill, so klein –

BILL

Daß ich Sie gerade noch in der Hand halten könnte?

ANN

Das möchte ich.

BILL

Ja?

ANN

Aber der Wein ist mir in alle Glieder gegangen.

BILL

Und Sie sind klein, Ann.

ANN

Ich muß gehen.

BILL

Ganz klein, so klein, daß Sie keinen Schritt mehr machen können!

Schritte

JOHN

Ist es so weit?

ANN

John?

JOHN

Feiert ihr hier den neuen Knopf?

BILL

Wir haben ihn noch nicht.

JOHN

Ich möchte ihn gern mitfeiern. Ja, ich hätte ihn so gerne ein einziges Mal in meiner Hand gehalten.

BILL

Zu früh!

JOHN

Wie schade.

ANN

Bleib hier, John!

JOHN

Lieber nicht. Ich bin noch groß genug, um einige Schritte zu machen, Ann. Und das möchte ich ausnützen.

Im Freien

ANN

Und wohin willst du?

JOHN

Wo du nicht hin willst, zu allem, was jetzt etwas aus deinem Weg liegt.

Vielleicht zu Jean, nur um zu hören, was ihr fehlt und weshalb es seit acht Tagen niemand der Mühe wert findet, danach zu fragen – ich weiß schon, ich nehme alles viel zu ernst und ihr wolltet hier nur etwas trinken und es prasselt nur ganz wenig in euerm Laden und was kümmert mich das?

ANN

Du findest keine Arbeit, John. Aber du beunruhigst mich täglich, du fragst mich täglich nach diesem lächerlichen Geräusch im Laden, du verlangst von mir, daß ich zu Jean gehe und mich vielleicht krank mache, und dann auch noch, daß ich mich ausschließe, wenn alle andern etwas trinken wollen. Finde doch endlich eine Arbeit und dann komm wieder und sag mir alles noch einmal. Geh doch an deine Docks und laß deinen Schatten von den Laternen hochziehen, wenn du nichts Besseres weißt, geh doch zu Jean!

JOHN

Das will ich, Ann, da kannst du sicher sein.

BILL

Lassen Sie ihn gehen, Ann.

ANN

Ach, Bill.

BILL

Es wird jetzt alles ganz einfach.

Raum in der Fabrik

ANN

Und dann sagte er: es wird jetzt alles ganz einfach.

ROSIE

Das sage ich schon lange. Und John?

ANN

Ich weiß es nicht.

ROSIE

Er wird dich heute doch wieder erwarten.

ANN

Aber ich ginge am liebsten nicht hinunter. Wirklich, Rosie, am liebsten bliebe ich die ganze Nacht über hier.

ROSIE

Und hättest keine Angst?

ANN

Ich hätte keine Angst. Ich habe jetzt nur mehr Angst davor, heimzugehen, vor der immerwährenden Kälte und dem Regen da draußen, vor John, der Punkt sechs da unten steht und auf mich wartet.

ROSIE

lacht Vielleicht erreichen wirs noch einmal, daß wir auch die Nacht über hierbleiben können.

ANN

Vielleicht.

Im Freien

JOHN

Ich war auch heute wieder bei der Lagerverwaltung, Ann.

ANN

Und?

JOHN

Dasselbe.

ANN

Du hättest dir den Weg sparen können, alle Wege.

JOHN

Das konnte ich vorher nicht wissen.

ANN

Das konntest du wissen, John.

JOHN

Ich spare sie mir bald.

ANN

Es hat lange genug gebraucht. Wolltest du nicht Jean besuchen?

JOHN

Ich wußte nicht einmal ihre Hausnummer, es war auch viel zu spät. Und als ich gestern abend dort herumirrte, wußte ich plötzlich – ich habe mir überlegt, ob es nicht doch besser wäre, wenn ich zu euch käme, Ann, ich könnte Knöpfe verpacken oder Kartons aufladen –

ANN

Endlich, John.

JOHN

Mir wäre alles recht.

ANN

Und du kämst rasch hinein.

JOHN

Ich möchte auch nicht, daß du die ganzen Tage und jetzt auch noch die Abende darinsteckst, während ich –

ANN

Geh gleich hin!

JOHN

Montag. Zögernd Es scheint mir viel zu lange. Daß ich nicht schon morgen kommen und dir helfen kann, Ann. Und daß ich dich den ganzen Sonntag über allein lassen soll.

ANN

Den Sonntag, John, den überstehen wir noch.

Raum in der Fabrik

ROSIE