Bis 09.2015 - Alle meine erfundenen Geschichten für Kinder - Roland Jalowietzki - E-Book

Bis 09.2015 - Alle meine erfundenen Geschichten für Kinder E-Book

Roland Jalowietzki

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Beschreibung

In diesem kleinen Büchlein habe ich verschiedene Tiergeschichten und Fabeln zusammengefasst. Liebe Eltern, es freut mich sehr, dass Sie Ihrem Kind dieses Buch geschenkt haben. Diesmal habe ich auf Fotos und Bilder verzichtet, damit Sie kostengünstig alle Geschichten bei Ihnen ausdrucken können. Bitte überprüfen Sie, ob Ihr Kind die entsprechende Reife hat, die jeweilige Geschichte zu verstehen. Bei jeder Geschichte habe ich darauf geachtet, dass die Kinder viel Spaß beim Lesen haben und zudem unterschwellig noch wissenschaftliche Details erlernen. So zeigt meine Geschichte von "der Ehe des Fisches mit dem Krokodil", was die Wissenschaft unter Symbiose in der Natur versteht. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihre ganze Familie mein Buch gerne liest. Viel Spaß wünscht Ihnen: Roland Jalowietzki

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Roland Jalowietzki

Bis 09.2015 - Alle meine erfundenen Geschichten für Kinder

Sammelband von meinen Tiergeschichten und Fabeln

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Der schlaue Kamelhirtenjunge Hassan

Einführung in die Geschichte

 

Auch heute noch gibt es viele Menschen, die auf Kamelen reiten und sich von ihrer Milch ernähren. Hier erzähle ich eine Geschichte, die eigentlich überall in einer Sandwüste spielen könnte, und von einem Jungen berichtet, der einige Probleme seines Dorfes gelöst hat. Wirklich, es ist ein schlauer Junge. Zwar wollten die älteren Männer des Ältestenrates das nicht unbedingt zugeben, aber die Tatsachen sprechen für sich. Der Junge hieß Hassan und war unsterblich verliebt in ein Ailla. Die beiden Kinder durften das natürlich auf keinen Fall zeigen, weil Ailla ja ein Mädchen und Hassan ein Junge war. Die beiden Kinder wurden gemäß dem Islam erzogen und dieser sieht eine gewisse Rollenverteilung vor. Demnach übernehmen Jungen und Männer stets Führungsverantwortung: für Kamele, für die Routen, für die geladenen und verkauften Handelswaren und für den Tagesablauf. Das wird auch schon beim Gruß deutlich: jeder Besucher fragt zuerst nach dem Befinden des Familienoberhaupts, dann der Söhne, schließlich nach dessen Kamelen, und dann aller übrigen Frauen und Mädchen. Hassan wusste sehr wohl, dass er hart bestraft werden würde, wenn er sich mit Ailla auf dem Wüstenplateau zeigte. Hassan hatte einen großen Vorteil gegenüber der kleinen Ailla, weil er in die Koranschule gehen durfte. Sie hingegen musste sich um den Dung der Kamele, aus dem Feuer bereitet wurde, und um die Mahlzeiten kümmern. Jeden Morgen backte sie also das Fladenbrot für ungefähr 30 Leute. Sie lief über 2 km mit einem leeren Wasserbeutel zur Oase, füllte ihn mit Wasser auf und trug diesen sehr schweren Wasserbalg wieder zurück zur Karawane. Während dessen saß Hassan im Gebetszelt und lernte die Suren des Koran lesen. Er war ein sehr eifriger Junge, was sich daran zeigte, dass er die Inhalte des Koran oft als Lösung für alltägliche Probleme zu nutzen wusste.

 

Der Ältestenrat und viele schreckliche Probleme

 

Damit beginnt eine uralte Geschichte, die teils von mir erfunden ist, jedoch auch wahr gewesen sein könnte:

Eines Tages versammelte sich der Ältestenrat und erlaubte Hassan, diesem beizuwohnen. Hassan freute sich sehr darüber, denn es ist die höchste Ehre eines Jungen, im Rat dabei sein zu dürfen. Zuerst wurde über die knappe Nahrung gesprochen: „Oh, ihr Gläubigen und Brüder! In diesem Jahr ist das Wasser knapp und der Boden verdorrt. Wenn wir gegen Westen ziehen, erwarten uns leere Brunnen und ziehen wir gegen Osten, dann erwartet uns nur heißer Sand. Wohin sollen wir fliehen?“ „Bei Allah, dem Allmächtigen, das ist doch wahrlich einfach!“ „So sprich“, forderte der alte und versierte Kaufmann Omar den kleinen vorlauten Hassan auf. „Jedoch bedenke, dass du deine Worte wohl wählst, denn du hast Allah in den Mund genommen und bekommst zehn Peitschenhiebe, wenn du uns dem Wüstensande preis gibst.“ Von den Worten des Kaufmanns war Hassan keineswegs irritiert und sprach: „Hoher Omar, gnädigster Ältestenrat! In der Oase wächst ein Kaktus, so schnell wie der Wind und trägt süße Früchte, die selbst unsere Kamele begeistern. Abends habe ich nämlich gesehen, wie alle unsere Kamele Richtung Oase gestapft sind, um sich an diesen Kaktusfrüchten zu laben. Baut doch um unser Dorf herum einen dicken Wall und pflanzt dicht dran diese Kakteen. Sie kommen mit wenig Wasser aus und schützen unsere Tiere vor Schlangen und Schakalen.“ Es wurde sehr Still im Zelt und man konnte den Wind der Wüste hören. Die Zeit verging und allmählich erhob sich ein Murmeln in der Runde. „Nun, probieren wir es aus! Doch - wie bekommen wir den Samen der Kaktusfeige in den Sand?“ Hassan antwortete mit einer ehrerbietigen Verneigung: „Wenn die Kamele am Morgen wieder zurück kommen, dann lasst sie doch einfach außerhalb des Krals kacken. Darin sind schon alle Samen der Pflanze enthalten und ideale Wachstumsbedingungen für die Kakteen geschaffen. Flugs wachsen sie heran, bilden Früchte aus, die wir dann essen werden. Und noch ein Vorteil hat das Ganze: unsere Kamele bleiben im Dorf, weil sie die Feigen ja hier essen können.“ Die Versammlung war einverstanden und Omar lobte die Weisheit von Hassan. Ein Tee wurde dem Kind gereicht und die Versammlung löste sich allmählich auf.

Wie sich zeigte, gesellten sich noch andere wichtige Pflanzen zu den Kakteen. Die Stachelpflanzen boten Schutz und hielten die Erde zusammen. In den nächsten Jahren wuchsen prächtige Früchte heran, die die Frauen sogar in die Fladen mit einarbeiten konnten. Weithin hörte man das Schmatzen der Kamele und, ab und zu, einen kleinen Rölpser. Obwohl die Nacht kalt und ruhig dahin glitt, nahmen die Beduinen keinen Anstoß an den Lauten ihrer Tiere.

 

Kriegsgefahr

 

In der Wüste gab es viele Beduinen - Stämme, die sich bekriegten. Hinter der hohen Düne lagerte ein Beduinen - Stamm, der unglaublich neidisch auf den tollen Fruchtgarten von Hassans Sippe war. Also rüsteten sie zum Kampf, kletterten auf ihre Kamele, um das Dorf anzugreifen. Hassan und seine Leute hatten jedoch Glück, denn die Sonne senkte sich schnell in den Sand und bei Dunkelheit griffen die feindlichen Muslime niemals an. Somit hatte Hassan Zeit, sich einen Plan auszudenken und es zeigte sich, wie vorteilhaft es doch war, dass ihre Kamele verfügbar waren, denn sie waren ja nicht in die Oase gelaufen.

Alle Menschen im Dorf hatten Angst. Es wurde sofort der Ältestenrat einberufen. Omar schaute voller Sorge Hassan an. Dieser erklärte allen seinen Plan. Obwohl er komisch klang, hatte er etwas Kluges an sich, worauf vielleicht nur ein Kind kommen konnte.

Zum Schluss setzten sich alle und sangen Loblieder zu Ehren Allahs. Sie waren sich alle sicher, dass sie die Schlacht gewinnen würden.

 

Angriff des Feindes

 

Kaum zu glauben, dass Hassan zu einer Art Kamelflüsterer geworden war. So spürte er auch, dass eines seiner Kamele besonders viele Geräusche von sich gab. Deshalb band er diesem einen Maulkorb um. Damit verhinderte er zugleich, dass er die anderen Kamelstuten beißen konnte. An diesem Abend arbeitete Hassan die ganze Nacht durch an seiner Abwehrstrategie. Von der Oase sammelte er leichte Holzpaneelen und fixierte diese an den Hinterteilen seiner Tiere. Mit Kohle malte er menschenähnliche Umrisse. Den Kamelen hatte er schon beigebracht, auf ein Zeichen hin sich umzudrehen. Das war eine sehr wichtige Voraussetzung für den bevorstehenden Kampf.

Als die Morgendämmerung hereinbrach, war die feindliche Truppe bereits unterwegs über die Dünen Richtung Lager der Beduinen. Mit ihren Speeren und Macheten galoppierten sie geradewegs auf Hassans Kamelherde zu. Das Licht war noch recht diffus und da der Morgen noch früh war, verschwammen viele Konturen am Horizont. Die feindlichen Kämpfer sahen die Kamele und erschraken plötzlich: Auf ein Zeichen hin drehten sich die Höckertiere gleichzeitig um und streckten dem Feind ihren Hintern entgegen. Dieser glaubte, Hassans Krieger stünden ihnen gegenüber und bewarfen die Hinterteile der Kamele mit ihren Waffen. Dadurch schrien die Kamele entsetzlich, was das feindliche Heer in helle Aufregung versetzte. Deshalb zogen sich alle feindlichen Beduinen kilometerweit zurück. Seitdem hatten Hassans Leute Ruhe vor ihnen.

Es ist also manchmal nützlich, die Feinde zu täuschen und dadurch ein blutiges Gemetzel zu verhindern.

Hassans Taktik wurde im ganzen Dorf gefeiert.

 

Glückliche Heirat

 

Da die Stimmung so toll war, ergriff der Junge die Gelegenheit, seinen Eltern sein nettes Mädchen Ailla vorzustellen. Leicht zögerlich kniete er im Zelt vor seinem Vater und seiner Mutter. Mit offenem Blick hielt er um die Hand von Ailla an. Sein Vater war damit einverstanden und sprach mit dem Vater von Ailla. Als dieser ebenfalls einwilligte, wurde das Mädchen dem Jungen versprochen. Ihr Vater musste drei Kamele als Mitgift an Hassans Familie zahlen. Eine solche Vorgehensweise war nicht unüblich. Danach konnten die Festlichkeiten vorbereitet und später die beiden Verliebten miteinander verheiratet werden. Jetzt durften sie einander berühren, lieben und jeden Tag sehen. Sie waren vom Glück überwältigt und die Ehefrau Ailla zeigte sehr zum Erstaunen von Hassan, noch viel Geschick in handwerklichen Stoffarbeiten. Offenbar hatte sie auch noch Erfindergeist, denn sie bereitete aus der Kamelmilch ein Fruchtgetränk zu, indem sie den Saft der Kakteen mit der Milch mixte.

Durch Hassans Mut und dem Erfindergeist seiner Frau wurde Hassan sehr berühmt und beliebt. Später war er eine Art Weiser im Ältestenrat und sorgte dafür, dass sein Volk seither in Frieden und Wohlstand leben konnte. Hassan bekam mit Ailla noch einen Sohn, der auch die Fähigkeiten eines Kamelflüsterers hatte. Er wuchs als Stolz der ganzen Familie heran.

 

Sohn Hassad als guter Geschäftsmann

 

So ist es nun mal: auch Fantasie und Intelligenz können vererbt werden. Das war auch bei der Familie Hassans der Fall. Sein Sohn Hassad dachte sich eines Tages, dass es doch möglich sein müsse, am technischen Fortschritt des Lebens teilzunehmen. Der Alltag von Beduinen war beschwerlich und ein bisschen Luxus wollte Hassad sich und seinem Volk gönnen. Aus diesem Grunde ließ er seine Gedanken fließen. Immer wenn er in Gedanken war, wollte er ungestört sein und das war er nur im Bereich schattiger Palmen. Zu dieser Zeit waren die Palmen reif und lieferten leckere Kokosnüsse, manche jedoch auch leckere Datteln. Wie ihr alle wisst, sind Datteln sehr süß und wer was Feines denken will, der braucht Süßigkeiten fürs Gehirn.

Hassad lag also gemütlich im Schatten seiner Palmen und genoss die Windesbrise und das funkelnden Licht.

 

Hassads Idee

 

Er träumte so leicht vor sich hin als ihn ein Kamel mit seiner weichen Schnauze anstieß. Es drehte sich um und der junge sah Kakteenspitzen in seinem Hintern stecken und seitlich eine kleine Sandrose. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Na klar - dachte er sich - die Kamele sind der Anziehungspunkt für diese Touristen aus dem Westen. Und schon kam ihm die Idee, diese Wüstenschiffe zu dekorieren und bequem mit Sitzen auszustatten. Hassad wusste ganz genau, dass die Europäer gerne fotografieren und es müsste doch von Vorteil sein, wenn die Kamele eigene künstlich geschmückte Popos hätten. Genau so war es! Die ersten Touristen waren entzückt, denn sie hatten noch nie so eigenartige Tiere gesehen. Ihre Kinder wollten natürlich sofort auf ihnen reiten. Die ganzen Reitstunden wurden wirklich ein Kassenschlager! Doch allmählich merkte Hassad, dass die Dekoration am Hintern der Tiere für diese ziemlich lästig war und deshalb beließ er es beim einfachen Ausritt ohne Deko zu den Königsgräbern und Pyramiden. Hassad begeisterte viele Leute auch damit, dass er die süßen Kaktusfeigen in allerlei Variationen anbot. So hatten sie zum Beispiel Schokolade gekauft, mit denen sie die Feigen ummantelten oder mit Karamell ein hüllten. Die Fladen dienten außerdem als willkommene Wegzehrung und die Kamele sorgten mit ihrem Geruchssinn dafür, dass die Touristenkarawane auch dann Wasser fand, wenn Ihnen der Vorrat ausgegangen war. Zwar kam es sehr selten vor, doch schlossen sich ab und zu weitere Touristen an, die sich zum Beispiel verlaufen hatten.

Ganz wichtig: Die Kamele schützten die Karawane jedoch auch im schrecklichen Falle, dass Wasser in das Wadi lief. Das ist eines der schlimmsten Situationen eines Beduinen. Er musste sich vor dem Ertrinken retten. Ein Wadi ist eine Vertiefung, die sich oft mit Wasser füllt, wenn es im Gebirge abregnet und Wassermassen die Wüste entlang strömt. Zwar wissen alle Wüstensöhne, dass solche Wadis extrem gefährlich sind und dass man auf keinen Fall sein Zelt dort aufschlagen darf. Wenn dann die Gefahr kommt, können glücklicher Weise die Kamele die Wassermassen von weitem hören und das Wasser riechen. Sofort alarmieren sie den Karawanenführer, der dann ganz schnell die Senke verlässt. Geschickte Karawanenführer verstehen es dann zudem, den Touristen die Wasserflut und das ganze Getose als Riesenereignis zu zeigen und darzustellen. Natürlich ist das besonders für die Kinder ein toller Spaß und ein grandioses Erlebnis. An so ein Ereignis wird sich ein Mensch ein Leben lang erinnern. Die Trinkgelder flossen in Strömen und der Junge nahm sehr viel Geld durch seinen Touristenbetrieb ein.

Der Erfindungsreichtum von Hassad führte dazu, dass die ganze Gemeinschaft zunächst einmal Solarstrom bekam und nach und nach praktische Geräte, auf die sie bis heute nicht verzichten möchten.

Der Sippe stellte sich nun jedoch die Frage, ob sie nicht lieber sesshaft werden wollten. Die alten Männer allerdings bevorzugten es, ihre weiten Wanderungen fortzusetzen und ihr Wüstenleben zu genießen. Klarer Fall: die technischen Geräte durften nicht zu klobig und nicht zu schwer werden. Schließlich musste ja alles von den Kamelen getragen werden.

Trotzdem oder gerade vielleicht deshalb lebte der Stamm glücklich und zufrieden.

 

So endet eine Geschichte, die am Lagerfeuer oft erzählt wird und zu einer langjährigen Tradition geworden ist. Es ist bei Wüstenvölkern ja üblich, Tee zu trinken, Geschichten zu erzählen und zu singen.

 

Die lustigen Elefanten

 

Etwas Streit

 

Es gab einmal lustige Elefanten, die spielten und sie redeten. Mit ihren Rüsseln konnten sie so manche Sachen machen, die lustig waren, die toll waren, und sie konnten sogar Menschen zum Lachen bringen.

 

Natürlich mussten die kleinen Elefantenkinder auch Regeln beachten. Sie durften mit ihren Rüsseln nicht Wasser aufsaugen und sich nass spritzen. Sie durften auch keine Schimpfwörter verwenden. Darauf wurde peinlichst geachtet. Der Wächter war eine Elefantenkuh, die genau beobachtete, ob die Regeln befolgt wurden. Eines Tages passierte folgendes:

 

„Mami, Troti hat mir alles weggefressen. Das finde ich gemein, jetzt werde ich ihn nass spritzen.“ Die Elefantenkuh wurde böse:

„Jetzt habe ich aber genug! Du weißt, dass wir mit Wasser nicht spritzen. Wasser ist sehr kostbar, denn wir Elefanten brauchen davon 200 Liter am Tag.“

Der kleine Elefant trabte ganz langsam nach hinten ins dunkle Gebüsch und weinte. Da näherte sich Troti arglistig. Er goss 50 Liter Wasser über seinen Kopf.

Das sah auch die Elefantenkuh. Schnell gab sie dem kleinen Elefanten einen Tritt in den Po.

Plötzlich drehten sich alle Tiere um, und auch der Elefantenbulle hatte es gesehen.

 

Das Baby lief weinend zu ihm, zeigte mit seinem Rüssel zur Mutter, und beschwerte sich beim Vater. Dieser war entsetzt. Nun entspann sich ein heftiger Streit zwischen der Kuh und dem Bullen. Alle anderen Tiere bildeten einen großen Kreis, damit sie das ganze Geschehen genau verfolgen konnten. Auch die Kinder waren gespannt. Was würde nun passieren?

Der Kuh war klar, dass sie das Kind nicht hätte treten dürfen. Was sollte sie nun tun?

Langsam dämmerte es und die Tiere beschlossen, alles am nächsten Tag zu regeln. Damit waren die Kuh und der Bulle einverstanden.

 

 

Wiedergutmachung und Elefantentanz

 

Eigentlich wollte sich die Kuh nicht mit dem dicken Bullen streiten. Deshalb kam ihr eine Idee:

 

Ganz früh morgens stand sie auf, blinzelte in die Sonne, und trabte in den Wald.

Sie wusste, dass es dort heilsame Erde gab, die dem Baby gut tun würde. Es ist nicht nur Heilerde, sondern auch bunte Erde. Es sollte einen schönen Maskenball geben. Alle Elefanten könnten sich mit der Erde einreiben und um das Baby herumtanzen. Sie nahm einige Blätter auf, bog sie zu einem Gefäß zusammen und schaufelte unterschiedlich farbige Erde hinein. Das Gefäß war schon wirklich schwer. – Aber es lohnte sich!

Als die Morgendämmerung anbrach, kam die Mutter bei der Herde an. Die Elefanten reckten und streckten sich und trabten zum Frühstück. Alle waren sehr erstaunt, als sie die Mutter mit dem Korb sahen.

Die Kuh sprach: „Leute, ich habe euch etwas mitgebracht. Und, natürlich etwas ganz Besonderes für unseren Kleinen.“

Neugierig ging der Kleine zum Korb, steckte seinen Rüssel hinein, und kicherte: „Mami, das ist ja toll! Das ist ja Farbe! Darf ich mich damit bemalen?“

Die Mutter antwortete: „Ja, doch werden wir zunächst essen.“

So beschloss die Elefantenherde, ihr Blätter - Frühstück zu genießen.

Nach dem Frühstück war es üblich, dass alle Elefanten erst einmal im See badeten. Das macht immer viel Spaß. Schließlich sammelten sich alle Elefantenkühe um den Korb und riefen das Kind herbei. Unter den Elefanten war eine Kuh besonders begabt im Body- Painting. So nahm sie eine Rüssel - Spitze roter Farbe und schmierte eine Linie auf die Babyhaut. Gleichzeitig wurde die kleine Wunde abgedeckt. Das Baby quiekte: „Das ist ja super kühl! Und ich sehe ganz toll aus!“

Alle anderen Elefanten drehten ihre Köpfe und sahen, dass das Baby immer schöner und bunter wurde. Schließlich wollte jeder Elefant sich bemalen. Auch der Elefantenbulle lachte und brummte eine Melodie. Die Elefanten tanzten fröhlich zu dieser Melodie. Ein wirklich schöner Maskenball!

 

Solltet Ihr im Zoo mal sehen, wie sich Elefanten mit Erde bewerfen, so wisst Ihr, dass sie das nur wegen ihrer Haut machen: Elefanten – Kosmetik eben.

Die Tierheirat

Stellt euch vor, es gab irgendwann einmal in den Tropen einen Fisch. Der Fisch heiratete ein Krokodil. Oh weh, denkt ihr, das ist doch gefährlich. Richtig! Eines Tages schwamm das Krokodil hinter seine Geliebte und sprach ganz sanft: „Liebling, ich habe dich zum Fressen gern.“ Daraufhin zuckte die Fischfrau zusammen. Sie bekam Angst und erwiderte: „Das darfst du nicht, wir sind doch verheiratet. Wenn du mich frisst, dann ist das Mord. Eine Ehe ist ein Miteinander, ein Geben und Nehmen, findest du nicht auch, Liebling?“ Das Krokodil grunzte nur und sein Magen war schon am Knurren. Mutig sprach sie weiter: „Deshalb mache ich etwas für dich und du für mich.“ „Was denn?“, brummte er unwillig. Sie erklärte: „Die ganze Zeit hast du schon Zahnschmerzen und Karies, weil du dir deine Zähne nicht gründlich putzen kannst. Ich helfe dir dabei, indem ich die Fleischreste aus deinen Zahnlücken heraus fresse. Du als Gegenleistung beschützt mich, wenn Vögel, Kraken oder Haie mich verspeisen möchten. Meine reifen Eier lege ich unter deine Zunge. So können sie geschützt ausgebrütet werden.“ „Ist das alles?“, fragte das Krokodil schon leicht verärgert. „Nein, zudem warne ich dich vor gefährlichen Netzen, Strömungen und allem, was du unter Wasser schlecht sehen kannst. Das ist doch gut. Erinnerst du dich an den Vorfall letzte Woche? Da hast du dir deinen Fuß verletzt, weil du einen kantigen Stein übersehen hast.“ Oh ja, das Krokodil erinnerte sich. Das waren höllische Schmerzen. „Ja, ich erinnere mich leider sehr gut daran. Das waren unglaubliche Schmerzen. Schatz, du hast Recht. Wir müssen als Eheleute zusammen halten.“

So lebten sie Wochen lang sehr glücklich. Der Fisch hatte genug zu Fressen, sein Partner Rudi sowieso und bekam zudem keine Zahnschmerzen und kein Karies mehr.

Einmal im Monat war in der großen Lagune Männertreff der Krokodile. So kam es, dass Krokodil Rudi von seiner Ehe sprach.

 

Die wundersame Kuh

 

Es gab einmal auf einer Wiese eine eigenartige Kuh. Von weitem sah man, wie sie sich hin und her wiegte. Viele Tiere spotteten: „Die kommt sich wohl schön vor.“ Eines Tages ging ein Kind auf die Weide und sprach die Kuh an: „Bist du eine besondere Kuh?“ Sie antwortete: „Muh, na klar! Ich kann nämlich Milchshakes machen.“ Der Junge fragte verwundert: „Was muss ich machen, wenn ich einen Erdbeer- Milchmix haben möchte?“ Die Kuh drehte sich um und flüsterte dem Jungen das Rezept ins Ohr: „Zuerst musst du mir Erdbeeren zu fressen geben. Dann schüttelst du meine Euter. Danach kommt Erdbeermilch aus dem Euter - ganz einfach.“

Neugierig wollte der Junge es am nächsten Tag ausprobieren. Aus seinem Garten pflückte er ein Kilo Erdbeeren. Dann besuchte er die Kuh auf der Weide. Sie hatte schon auf das Kind gewartet, denn sie liebte Erdbeeren über Alles. Schmatzend genoss sie die Früchte. Der Junge schüttelte anschließend ihre Euter. Zu seinem großen Erstaunen kam rote Erdbeermilch heraus getropft. Er zog an den Zitzen und das Getränk spritzte heraus. Es war außergewöhnlich lecker. Der Junge fragte das Tier: „ Klappt das auch mit anderen Früchten?“ „Gewiss“, antwortete die Kuh, „und nicht nur damit. Gibst du mir Kaffee zu fressen, dann mache ich dir einen kalten Cappuccino. Soll er heiß sein, dann muss ich meinen Euter von der Sonne erwärmen lassen.“

Dann wurden beide still. Sie wussten, dass alles nur Fantasie war. Sie sind Freunde geworden, die beide die gleichen Träume haben. Jeder gibt und nimmt ohne zu rechnen oder auf einen Vorteil zu schauen.

Dabei sind doch beide so verschieden.

Die Geschichte vom fußballsüchtigen Hund

 

Damals gab es einen Hund, der hieß Mops. Sein Besitzer wurde regelrecht böse, weil Mops immer zur Fußball - Weltmeisterschaft regelrecht ausflippte. Dieser Hund war wirklich Fußball süchtig, weil er gerne mit Bällen spielte und weil er keine Sendung verpassen wollte. So musste sein Herrchen regelmäßig den Fernseher einschalten, und Mops saß begierig davor. Schoss jemand ein Tor, da flippte er regelrecht aus.

Sogar die Nachbarn hörten dauernd das Freudengebell des Hundes. Damit nicht genug! Täglich musste Herr Müller, dem der Hund gehörte, mit Mops Fußball spielen. Das Tier war so verrückt nach Bällen, dass draußen auch kein Kind vor ihm sicher war. Was meint ihr, was passierte? Ganz einfach, Mops sauste ganz schnell hinter jedem Ball hinterher, war natürlich schneller als die Kinder, und nahm ihnen die Bälle weg. Dabei biss er regelmäßig ganz feste in jeden Ball, und Herr Müller musste jeden Ball ersetzen. Das war teuer! Teuer für den Besitzer, jedoch auch teuer für Mops. Wieso, werdet ihr euch fragen. Ganz einfach! Ein wütender Besitzer straft seinen Hund, natürlich nicht so hart, wie ihr denkt! Mops durfte einen Tag lang nicht Fernsehen gucken. Das arme Tier! Stellt euch das mal vor! Ein ganzer Tag, ohne Nationalmannschaft, ohne Fußball, ohne das Stadion und ohne Stimmung. „Schade“, dachte Mops. Er winselte, er jaulte, und er wälzte sich auf dem Boden. Schließlich lernte er, den Fernseher selber einzuschalten. „ Ärgerlich“, dachte sich Herr Müller, und programmierte den Fernseher um. Nun war Mops am Ende. Wie kann man den Fernseher jetzt noch einschalten? Das war eine schwierige Frage. Eine sehr schwierige. Mops leckte an den Tasten herum. Sehr lange. Sehr ausgiebig. Der Fernseher wollte und wollte nicht anspringen. Um die Ecke sah sich Herr Müller dieses Spektakel an. Er lachte, er lachte so heftig, griff schnell zur Schublade und holte seine Videokamera heraus. Diese Leck - Szene drehte er immer und immer wieder.

Wie es schien, konnte Mops noch mehr. Er hatte sich die Spieler gemerkt, jeden einzelnen, und auch jedes einzelne Spiel. Toll, oder? Wie, werdet ihr euch fragen, hat Herr Müller das entdeckt?

Ganz einfach - das kam so: Herr Müller hat in seinem Spielgerät einmal ein uraltes Fußballspiel seinem Hund vorgeführt. Sofort fing er missmutig an zu jaulen. Erst als der alte Herr das richtige Programm einschaltete, in dem die aktuelle Übertragung Deutschland gegen Niederlande gerade stattfand, da wedelte Mops mit dem Schwanz. Ja, da war Mops in seinem Element. Auch das hielt Herr Müller mit seiner Kamera fest. Alle seine Dokumente schickte er an sämtliche Sendeanstalten. Doch, was glaubt ihr, geschah?

Ihr werdet es kaum glauben! So etwas kann man nicht glauben! Eine Woche später nämlich, standen zwei Polizisten vor seiner Tür. „ Ja bitte, meine Herren, was wünschen Sie?“ Die Polizisten antworteten: " Sie sind verhaftet!“ Mops kläffte. Er winselte, er jaulte, denn er hing so sehr an seinem Herrchen, der ihm jetzt weggenommen wurde. Eine Schande! Die Polizisten führten Herrn Müller ab. Im Revier sagte man ihm schließlich, weshalb man ihn verhaftete. „ Sie sind festgenommen, weil sie viele Fernsehsender betrogen haben.“ Das konnte Herr Müller nicht einsehen! Weshalb sollte er die Sender betrogen haben? Er fragte: „ Weshalb nehmen Sie an, dass ich betrogen hätte?“ „ Ganz einfach, “ entgegneten sie. „Sie tun gerade so, als ob ihr Hund Hellseher wäre und ein absoluter Fußballkenner.“ Der Mann antwortete: „ Oh, das ist er auch! Alles das, was ich aufgenommen habe, kann mein Mops wirklich.“

 

Schließlich kam der Fall vor Gericht. Als Zeugen wurden auch die Kinder geladen, die zwar Mops die zerbissenen Lederbälle noch nicht ganz verziehen hatten, sich jedoch sehr freuten, dass der Hund ein so großer Fußballnarr war. Außerdem mochten sie Herrn Müller sehr. So wurden sie denn befragt, was der Hund so alles könne. Die Kinder bestätigten, dass der Hund sehr gut Fußball spielen konnte, dass sie ihn regelmäßig am Fernseher gesehen hätten, und er sehr intelligent sei.

Mit dem Hund machte der Richter nun einige Experimente. Er führte Mops kurze Szenen vor, die aus unterschiedlichen Weltmeisterschaftsspielen stammten und forderte Mops auf, die jeweilige Flagge der spielenden Mannschaften hoch zu heben. Mops tat es sehr geschickt und stellt euch vor, es gab tosenden Applaus für Mops. Alle Zuschauer jubelten.

Da war auch das Spiel England gegen Deutschland in Südafrika 2010 dabei. Vier Mal bellte Mops und hob die schwarz, rot- goldene Flagge. Schließlich war der Richter überzeugt. „ Einen solchen Hund habe ich noch nie gesehen, “ lachte er.

Nach der Weltmeisterschaft sah man Mops auf allen Fernsehkanälen. Mops ist inzwischen leider verstorben. Leider, leider! Herr Müller hat sich um einen neuen Hund bemüht, jedoch hat er keinen mehr gefunden, der so ein Fußballnarr wäre. Er hatte sich schließlich Struppi ausgesucht, einen niedlichen Hund, jedoch mit einem Fehler: Dieser biss regelmäßig in die Stoffbezüge der Möbel. „Na ja, “ tröstete sich Herr Müller, „vielleicht ist er ja ein Stoffprüfer.“ Dabei lachte er so laut, dass die Wände wackelten.

 

Der Junge und das Krokodil

 

Im tiefen Kongo, mitten in Afrika, da gab es ein kleines Dorf. Dieses Dorf hatte kleine Hütten und diese Hütten bestanden aus Bast. In einer dieser Hütten, da konnte man einen kleinen Jungen weinen hören. Es war Ahmed, und seine kleinen Tränen tropften auf den Boden.

Was war geschehen? Nun, Ahmed war sehr traurig. Er war traurig, weil er auf dem Feld so hart arbeiten musste, dass er Rückenschmerzen davon bekam. Er war auch betrübt, weil sein Vater täglich so wütend war und seine Mutter täglich mit ihm schimpfte. So sprach er zu sich: „ Ach, wenn ich nur weg wäre. In Freiheit. Irgendwie möchte ich viel lernen, aber dieses Esel - Leben, all das gefällt mir nicht.“ Darum hatte Ahmed einen Plan. Klar, es war ein sehr riskanter Plan, aber in der Nacht war es für ihn sehr leicht möglich, diesen auszuführen.

Schnell zog er sich, als alle schliefen, seine Sachen an, und lief aus dem Haus. Er rannte aus dem Dorf heraus, in den Wald hinein, wo nur noch das Mondlicht ihn beschien. Ihr könnt euch vorstellen, dass Ahmed große Angst hatte. Er hatte Angst, weil sein Vater ihn immer wieder gelehrt hatte, was es draußen für Gefahren gäbe. Da waren Waldgeister, böse Ungeheuer, Schlangen, Hexen und Gestalten, die besonders gerne Kinder fraßen. Ein Schauer lief dem Kind über den Rücken - was würde mit ihm passieren? Der Wald wurde dunkler und dunkler. Links hörte er ein Geräusch, es war ein Knattern, das Heulen von Wildkatzen, und ein gruseliges Quaken. Alles war so unheimlich!

Plötzlich huschte neben ihn ein Krokodil. Ahmed erschrak. Das Krokodil sprach: „ Hallo, du siehst so traurig aus.“ Ahmed fragte ihn: „ Wirst du mich jetzt fressen?“ Das Krokodil antwortete: „ Nein, natürlich nicht, denn ich fresse nur glückliche Menschen. Es ist für mich wichtig, nur Glück in mich aufzunehmen. Denn mit dem Körper nehme ich auch die Seele und das Gefühl des Menschen zu mir. Darum bin auch ich jetzt traurig, und möchte, dass du glücklich wirst. Wie jedes Kind solltest du lachen, spielen, springen und glücklich sein.“ „Ach“, so seufzte das kleine Kind. „ wie soll ich nur glücklich werden? Mein Vater schimpft, meine Mutter ist unzufrieden, alle Menschen im Dorf mögen mich nicht. Dabei möchte ich so viel lernen, liebes Krokodil.“ Das sah das Krokodil ein und schlug Ahmed vor, gerade aus die Holzbrücke zu überqueren und dem

Trampelfahrt zu folgen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„ Nach einer Stunde wirst du in ein Dorf kommen, in dem der Häuptling Olua lebt. Es ist ein Naturvolk, und dort wirst du leben und lernen, wie man sich Nahrung beschafft, wie man jagt, welche Pflanzen es gibt und wie man glücklich ist. - Das ist doch toll, oder?“ Mit diesen Worten entschlüpfte das Krokodil und ließ sich wieder in den tiefen Sumpf zurück gleiten. Der kleine Bursche war zufrieden und folgte ungläubig dem Pfad.

Nach ca. einer Stunde erreichte er wirklich ein kleines Dorf. Dort standen zehn Hütten, und einige Frauen saßen um das Lagerfeuer herum. Sie sangen ein bisschen, und rührten in Bottichen herum, weil sie gerade dabei waren, eine Manjok - Speise herzurichten.

Manjok war das Hauptnahrungsmittel dieses Volkes. Es schmeckte ein bisschen mehlig, doch sie konnten auch Früchte hinein rühren, die der Speise eine angenehme Geschmacksnote verlieh. Keiner guckte den kleinen Jungen an. Er kam sich ziemlich verlassen vor. Deshalb sagte er einfach: „ Hallo, ich bin es, euer Ahmed.“ Plötzlich kam aus dem hintersten Zelt ein Mann heraus. Dieser verneigte sich vor dem Jungen, und geleitete Ahmed in sein Zelt. Dieses war recht einfach eingerichtet. Es gab keinen Tisch, keine Stühle, natürlich auch keine Schränke. Dort standen nur eine Strohmatte und einige Gegenstände, von denen Ahmed nichts wusste, die er noch nie gesehen hatte. Zudem verstand er die Sprache nicht.

Ahmed verbrachte über ein Jahr in diesem Dorf. Er lernte die Sprache, die Tiere kennen, viele Pflanzen unterscheiden und das Tanzen. Ehrlich gesagt, dem kleinen Jungen machte das Leben wieder richtig Spaß. - Doch was war mit seinen Eltern? Wurde er nicht gesucht? - Langsam kamen ihm Bedenken. Er musste zurück, und das sagte er auch dem Häuptling. Natürlich konnte der Häuptling das verstehen, obwohl er ihn schon wie einen Sohn aufgenommen hatte. Ahmed versprach ihm, wieder zu kommen und das Sonnenfest zu feiern. Er nahm seine Sachen und eilte zurück. Plötzlich tauchte das Krokodil wieder auf. „ Du siehst glücklich aus, Junge.“

Da rannte Ahmed so schneller er konnte, und das Krokodil folgte ihm. Oh, das war gefährlich, weil er ja jetzt glücklich war, und das Krokodil glückliches Kinderfleisch liebte. Nach einiger Zeit hörte der Junge hinter sich nur noch ein Schluchzen und Weinen. Das Krokodil nämlich hatte seit Wochen nichts mehr gegessen und war deshalb darüber so traurig. Der Kleine entkam dem Krokodil und gelangte zu seinen Eltern.

Alle freuten sich, alle feierten ein Fest, jedoch eines konnte der Vater Ahmed nicht ersparen, nämlich eine Tracht Prügel. Ihr könnt euch ja denken, wie sehr die Eltern gelitten hatten. Und die Prügel auf den Hintern hatte Ahmed verdient, das sah er ein.

Ahmed erzählte allen vom Häuptling, der ihm so viel beigebracht hatte. Vom Sonnenfest erzählte er nichts.