Blumen für Helen - Jolene Walker - E-Book

Blumen für Helen E-Book

Jolene Walker

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Beschreibung

Eike verliebt sich Hals über Kopf. Doch diesmal in eine Frau. "Blumen für Helen" ist eine lesbische Kurzgeschichte, in der erzählt wird, wie Eike sich in eine junge Frau verliebt. Dabei ist sie so überwältigt von ihren Gefühlen und weiß zu Beginn nicht, wie sie mit dieser ganzen Situation umgehen soll. Eine lebhafte Geschichte für zwischendurch.

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Inhaltsverzeichnis

Eike

Jolene Walker

Blumen für Helen

Eine lesbische Kurzgeschichte

Deutsche Erstausgabe

April 2015

Impressum

Copyright: © 2015 Jolene Walker

c/o AutorenServices.de

König-Konrad-Str. 22

36039 Fulda

[email protected]

Ihr könnt mich auf Twitter finden:

twitter.com/walkerjole

Cover unter Lizenzierung eines Motives von jet aus Shutterstock

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

Eike

Kennen Sie dieses Gefühl? Dieses Gefühl, als würden Sie etwas vermissen von dem Sie nicht einmal wussten, dass Sie es wollten?

So geht es mir gerade.

Sie hat mich nicht gehört. Das Mädchen, das mir den Rücken zugewandt am Tisch steht und die Blumen in ihren kleinen Händen liebevoll zusammenbindet. Sie ist klein, viel kleiner als ich. Ich bin auch ein Riese. Die Männer stört es, wenn ich auf sie herabsehe. Mich nicht mehr. Das Mädchen, sie ist schlank, zierlich. Für meinen Geschmack zu zierlich. Sie trägt ihre Haare im Nacken kurz. Sie hat einen wundervollen schmalen Hals. Ihre gefärbten Haare sind weiß, wie die Rosen die sie zusammensteckt. Ich mag die Farbe. Ich mag den blumig-erdigen Geruch des Blumenladens. Mein Herz schlägt schneller. Mit jeder Minute, die ich regungslos am Eingang stehe, vergesse ich mich. Vergesse mich in diesem fremden Mädchen.

Ich wollte nur Blumen kaufen. Was ist bloß mit mir? Ich kann mich nicht bewegen. Als wüsste mein Körper, dass dieser Moment vergänglich ist. Ich stehe da, die Hände im Mantel, mein Atem so flach und leise wie nur möglich. Das Mädchen vor mir, ihr ist noch immer nicht bewusst, dass ich hinter ihr verharre und jeden ihrer Bewegungen beobachte. Warum hat sie mich nicht gehört? Die hellen Glocken an der Tür haben mich doch angekündigt. Ich werde langsam nervös. Der Strauß in ihren Händen ist fast zu Ende gebunden. Was mache ich dann? Soll ich mich räuspern? Soll ich grüßen? Meine Lippen bewegen sich nicht. Ich kämpfe mit mir, um diesen Moment nicht zu stören.

Ich schleife meinen Fuß über den dunklen Holzboden und mache nicht ganz freiwillig einen Schritt. Das Mädchen, sie erschrickt. Kurz friert sie in ihrer Bewegung ein und horcht. Schließlich dreht sie ihren Kopf. Mir versagt die Luft. Das Lächeln, so unbeschreiblich. Ihre Augen, so blau wie der wolkenlose Himmel im Sommer. Ihre Lippen sind schmal, trotzdem reichen sie, um in mir das Bedürfnis zu wecken, sie küssen zu wollen.

»Guten Morgen«, sagt sie freundlich. Der Klang ihrer Stimme erschüttert mich bis ins Mark. Entsetzt über meine Gefühle, wende ich mich ab ohne ein Wort von mir zu geben. Ich verstecke mich zwischen den Blumen und den Töpfen. Mein Herz trommelt wild in meiner Brust. Mir wird mit einem Mal so warm.

Endlich wieder Luft in den Lungen, werde ich hektisch. Ich versuche vor dem Wirrwarr in meinem Kopf zu flüchten. Einen der fertiggebundenen Blumensträuße gepackt, gehe ich mit lauten Schritten an die Kasse. Dort warte ich angespannt und krame nach meiner Geldbörse, mit dem Versuch mich zu beruhigen. Aber ich kann nicht! Was ist mit mir?

Das Mädchen, sie kommt zur Kasse. Ich fühle ihren skeptischen Blick. Mir fehlt der Mut, zu ihr aufzusehen. »Das macht 9,90«, sagt sie vorsichtig. Ich lege ihr mit zittrigen Händen einen zehn Euroschein hin. Ich packe den Blumenstrauß und verschwinde. Verschwinde so schnell mich meine Beine tragen können.

***

»Ein Mädchen?«, Helen schaut mich erstaunt an. Sie nippt an meinem Kaffee und stellt die Tasse zurück auf den Unterteller vor mir.

»Das Blumenmädchen, die bei mir in der Nähe im Blumenladen arbeitet. Du weißt doch, wo sie die Pflanzen draußen in Holzkisten zur Schau stellen.« Ich massiere gequält meine Stirn. Was für ein dummes Gesprächsthema. Dabei wollte ich Helen nur etwas ablenken. Es ist mir gelungen, trotzdem war es keine gute Idee es auszuplaudern.

---ENDE DER LESEPROBE---