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Nach der Warnung der aztekischen Gottheit Quetzalcoatl vor dessen eigenem Bruder Xolotl, wirft Professor Robson inzwischen immer wieder einen genaueren Blick auch auf die Nachrichten aus Mittelamerika. Als es dort zu einem Angriff eines Rudels von Hunden auf einen Menschen kommt, muss man nur noch zwei und zwei zusammenzählen, um den Kontext dahinter zu erkennen.
Denn Xolotl wird der Hundsgott genannt, die Chupacabra, eine ominöse und wahnsinnig hässliche Hundeunterart, sind seine treuen Diener. Ist der gefährliche Gott bereits erwacht, oder steht er nur kurz davor. Zwar kann niemand sagen, wie gefährlich dieses uralte Wesen ist, doch sonderlich erfreut über die Ermordung seines Bruders wird es bestimmt nicht sein …
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Thorsten Roth
Clarissa Hyde
Band 89
Chupacabra-Alarm
in Cholula
Grusel-Roman
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Steve Mayer nach Motiven, 2023
Lektorat/Korrektorat: Ingemar Goldberger
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die Handlungen dieser Geschichte ist frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten und Firmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.
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Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Clarissa Hyde
Chupacabra-Alarm in Cholula
Vorwort
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Nachwort
Folgende Clarissa Hyde-Bände sind bereits erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung
Nach der Warnung der aztekischen Gottheit Quetzalcoatl vor dessen eigenem Bruder Xolotl, wirft Professor Robson inzwischen immer wieder einen genaueren Blick auch auf die Nachrichten aus Mittelamerika. Als es dort zu einem Angriff eines Rudels von Hunden auf einen Menschen kommt, muss man nur noch zwei und zwei zusammenzählen, um den Kontext dahinter zu erkennen.
Denn Xolotl wird der Hundsgott genannt, die Chupacabra, eine ominöse und wahnsinnig hässliche Hundeunterart, sind seine treuen Diener. Ist der gefährliche Gott bereits erwacht, oder steht er nur kurz davor. Zwar kann niemand sagen, wie gefährlich dieses uralte Wesen ist, doch sonderlich erfreut über die Ermordung seines Bruders wird es bestimmt nicht sein …
***
Band 89
Schon seit vielen Jahrhunderten gibt es ein Gerücht, oder eher eine Legende, um eine seltsame Unterart der Hunde, die von den mexikanischen Einheimischen nur Chupacabra genannt wird. Das steht für die Ziegensauger. Niemand hat sie jemals gesehen, zumindest niemand, der hinterher noch darüber hätte berichten können.
Diese Viecher sind hässlich, sie sind gefährlich, und sie agieren immer in größeren Rudeln, gleichzeitig dienen sie ihrer Gottheit Xolotl, genannt der Hundsgott. Sie wollen ihm den Weg zurück auf die Erde bahnen, damit er den Plan seines Bruder Quetzalcoatl vollenden und die gesamte Menschheit vernichten kann.
»In zehn Minuten schließe ich den Laden ab!«, waren die wichtigen Worte, die Rodrigo Pelosa in diesem Moment überhaupt nicht gerne hörte.
Sie zeigten ihm nämlich an, dass sein Aufenthalt in der kleinen mexikanischen Kneipe, damit gleichzeitig sein Tag, bald beendet sein würden. Schon seit sechs Stunden hing der ehemalige Soldat in dem nicht immer sauberen Lokal herum, schüttete abwechselnd Bier und Schnäpse in sich hinein und versuchte verzweifelt damit, seinen Kummer herunter zu spülen.
Davon hatte er nämlich genug, viel mehr, als ein Mann von gerade einmal 38 Jahren erlebt haben sollte. Am Anfang war in seinem Leben alles völlig normal verlaufen. Als aufrechter, junger Mann war er der mexikanischen Armee beigetreten und hatte sich von ihr zu einem guten Kämpfer ausbilden lassen. Anschließend hatte er sich dem militärischen Zweig der Drogenbekämpfung zuweisen lassen.
Zwar ist der Drogenhandel in Mexiko lange nicht so schlimm wie zum Beispiel in Kolumbien, wo das meiste von dem Dreckszeug herkommt, doch in Mittelamerika haben die diversen Kartelle über die Jahre sehr viel Macht aufgebaut. Zwar werden sie offiziell von der Regierung und dem Militär energisch bekämpft, doch halten trotzdem jede Menge Verantwortliche lieber die Hände auf und lassen sich schmieren, um im richtigen Moment wegzuschauen oder ihre Geldgeber vor einer Bedrohung oder Razzia durch die Behörden zu warnen.
Das hatte Rodrigo schon immer genervt, doch der Fehler dafür lag tief im System. Er wusste nicht, wie es woanders auf der Welt aussah, doch Korruption und Bestechlichkeit gehörten in seinem Land einfach mit dazu. Wer zu deutlich machte, dass er selbst nicht bestechlich war, lebte oft nicht lang genug. Rodrigo gehörte allerdings nicht zu denen, die Geld annahmen, ganz im Gegenteil.
Seine Abscheu gegen die Kartelle und den Drogenhandel war noch einmal heftiger geworden, nachdem seine Schwester in einer Schießerei zwischen zwei verfeindeten Banden zwischen die Fronten geraten und getötet worden war. Danach war Rodrigo erst so richtig angefixt gewesen, bis er für einige der Kartelle zu einem veritablen Problem geworden war.
Kurz davor hatte es eine kurze Zeit gegeben, in der er mal richtig glücklich gewesen war. Er hatte mit der wunderschönen Luisa und der gemeinsamen Tochter Camila in einem Haus in Cholula, gelebt, doch sein Ehrgeiz, die Verantwortlichen für den Tod seiner Schwester zu bestrafen, ging zu weit.
Luisa und Camila wurden brutal ermordet, wobei er später noch erfuhr, dass Luisa dabei zum zweiten Mal schwanger gewesen war. Das hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen, so dass Rodrigos Vorgesetzter irgendwann die Reißleine gezogen und seinen vormals besten Mann vom Dienst beurlaubt hatte.
Der Soldat hatte danach keine Aufgabe mehr im Leben. Keine Chance mehr, seine großen Verluste irgendwie mit Arbeit zu verdrängen, so ergab er sich schließlich seinem Schmerz.
Das gemeinsame Haus hatte er verkaufen müssen, er vegetierte nun in einer Bruchbude von Wohnung nur noch dahin. Eigenes Geld verdiente er nicht mehr regelmäßig, überlebte nur noch von dem Geld aus dem Hausverkauf, in dem er nach dem Tod seiner Familie nicht mehr hatte leben können. Jetzt war dieses Guthaben fast vollständig aufgebraucht, so dass er immer wieder Gelegenheitsjobs annehmen musste.
Darunter waren Tätigkeiten als Türsteher, als Rausschmeißer oder als Bodyguard. Doch seine negative Einstellung zu seinen Jobs verhinderte jeweils, dass er sie länger behalten konnte, um sich ein neues Leben damit aufzubauen. So kam es sogar so weit, dass er gelegentlich Jobs für seine ehemaligen Gegner ausführte, um deren Feinde einzuschüchtern oder kleine Kurierfahrten zu erledigen.
Manchmal wusste Rodrigo gar nicht, für wen er wirklich arbeitete, doch er hatte sich sowieso schon länger abgewöhnt, danach zu fragen. Es war nur wichtig, dass er etwas Geld zusammenbekam, um wenigstens alle paar Wochen seine offenen Rechnungen in der Bar und die Miete begleichen zu können.
Man könnte sagen, die Bar war seine einzige Freude im Leben, die ihn gleichzeitig furchtbar unglücklich machte. Er hatte dort die Zeit, um seine Familie zu trauern, denn er hatte seine Trauerarbeit nach den Morden nie wirklich abschließen können. Sie dominierte ihn daher, was der Wirt und die anderen Stammgäste alle wussten.
Niemand sprach den Ex-Soldaten darauf an, was wahrscheinlich besser so war. Inzwischen war er der letzte Gast, es ging schon auf 3 Uhr in der Nacht zu. Für Rodrigo eine normale Zeit, doch der Wirt wollte endlich schließen, denn viel Geld ließ sich um diese frühe Stunde und mit nur einem Gast nicht mehr verdienen.
»Rodrigo, ich wollte Feierabend machen!«, sprach der Wirt seinen letzten Gast erneut an, der bisher nicht reagiert hatte.
Der hörte gar nicht mehr hin, sondern saß nur regungslos auf seinem Hocker, dabei auf die schmierige Theke gestützt und starrte mit seinem glasigen Blick nach vorne, ohne dort etwas erkennen zu können.
»Rodrigo, es ist spät!«, versuchte es der Wirt erneut.
»Wenn ich dafür jedes Mal einen Peso bekommen hätte, könnte ich mir einige Nächte mehr leisten«, antwortete der Ex-Soldat, wobei er nicht einmal über seinen eigenen Spruch lächeln konnte.
»Apropos, wie sieht es mit dem Geld aus?«
»Was für Geld?«
»Du hast jetzt schon vier Abende in Folge deine Rechnungen nicht mehr bezahlt.«
»Pack mal einem nackten Mann in die Tasche!«
»Dann solltest du arbeiten und nicht hier herumhängen! Bezahlte Arbeit gibt es für jemanden mit deinen Fähigkeiten genug.«
»Und dann arbeite ich sogar für die, die ich früher bekämpft habe. Nein, danke.«
»Jeder Mensch braucht eine Arbeit und etwas Geld zum Leben. Wenn du deine Rechnungen nicht bald bezahlen kannst, gibt es hier sonst nichts mehr zum Trinken für dich.«
»Du würdest deinen besten Kunden hinauswerfen?«
»Ja, wenn der seine Deckel nicht mehr bezahlt, muss ich das machen. Ich muss schließlich auch von etwas leben.«
»Schon klar. Gib mir noch ein Bier und einen Schnaps, dann gehe ich!«
»Es gibt nichts mehr. Es ist spät, ich will ins Bett und du solltest erst mal deine Rechnungen bezahlen.«
»Dann wenigstens einen Schnaps für den Heimweg!«
»Nein, für heute ist Schluss.«
»Und was willst du tun, wenn ich nicht gehen will?«
»Die Polizei rufen, was sollte ich sonst tun? Auf einen Zweikampf werde ich mich mit dir bestimmt nicht einlassen, Rodrigo. Komm, sei vernünftig, es ist früh genug!«
Rodrigo wollte erst noch einmal widersprechen und unbedingt noch einen letzten Schnaps, als ob der ihm seine Frau wiederbringen oder wenigstens den Kummer komplett herunterspülen könnte. Doch irgendwann sagte eine letzte Stimme der Vernunft in ihm, dass es besser wäre, den Bogen nicht zu weit zu überspannen.
»OK, ich mache mich auf den Weg.«
Der Wirt war heilfroh, denn er wusste genau, dass er es sich mit seinem Kunden besser nicht verscherzen wollte. Er war am häufigsten von allen hier, also ein treuer Stammkunde. Außerdem hatte er seinem Freund vor einem halben Jahr mal geholfen, als zwei mit Messern bewaffnete Gangster die Kasse aufbrechen wollten. Sonst wäre der Wirt wahrscheinlich nicht so rücksichtsvoll gewesen, ihm tat Rodrigo aufgrund seines Schicksals nämlich leid.
Er musste den Mann beim Aufstehen festhalten, denn der Ex-Soldat kam leicht ins Straucheln, als er vom Hocker herunterrutschte. Nach ein paar Sekunden ging es jedoch und Pelosa konnte wieder alleine stehen.
»Danke, geht schon!«
»Dann geh jetzt nach Hause und schlaf dich gründlich aus! Morgen sieht die Welt vielleicht schon wieder ganz anders aus.«
Rodrigo antwortete nicht darauf, obwohl ihm die nett gemeinte Floskel einen kleinen Stich versetzte. Seine Welt würde wahrscheinlich nie wieder besser aussehen. Nicht ohne Camila, Luisa und das gemeinsame Baby.
Etwas schwerfällig machte sich der Mann auf den Weg, wobei der Wirt direkt hinter ihm abschloss. Der war froh, nun endlich Feierabend machen zu können. Die Stühle hatte er schon zuvor auf die Tische gestellt, damit seine Frau am nächsten Morgen einmal kräftig durchwischen konnte.
Sie hatten zwar späten Frühling und damit warme Tage, aber nachts war es kalt in Cholula. So auch heute. Zwar waren es noch zweistellige Grade, doch ein kalter Wind aus den Bergen ließ die gefühlte Temperatur deutlich absinken.
Immerhin sorgte die Kühle dafür, dass der durchtrainierte Mann wieder etwas nüchterner wurde und nicht mehr ziellos herumstolperte. Gleichzeitig kamen damit seine traurigen Erinnerungen zurück, sodass er ein paar Tränen nicht mehr zurückhalten konnte.
Er hatte nichts und niemand mehr im Leben, er hätte es genauso gut hier schnell beenden können. Ein Sturz in einen der tiefen Brunnen, und es wäre vorbei gewesen. Doch trotz all seiner Probleme, diese Lösung war nicht seine, widersprach außerdem seinem christlichen Glauben, den er trotz aller Probleme nicht abgelegt hatte.
So marschierte der Mann weiter durch die Nacht, wobei es um ihn herum völlig still war. Nur der Wind fauchte manchmal hindurch und ließ ihn in seinem knappen T-Shirt ein wenig frösteln.
Die Kneipe und seine Wohnung befanden sich beide am südlichen Stadtrand von Cholula. Zwar war die Stadt in den letzten Jahren gewachsen, doch der Süden hatte nur wenig davon abbekommen. Hier lebten die Ärmsten, wenn man es denn ein Leben nennen wollte. Es waren zudem lange nicht alle Häuser und Wohnungen bewohnt, vieles stand leer, obwohl Wohnungen überall gesucht wurden. Wer es sich leisten konnte, der zog in die Innenstadt, oder direkt weiter nach Mexiko-City.
Pelosa hätte den Weg durch die Straßen der Stadt nehmen können, doch er wollte lieber ganz sicher allein bleiben, außerdem liebte er die Natur. So ging er am Stadtrand entlang, fast schon außerhalb der Stadt, wo es nicht nur um diese Uhrzeit völlig menschenleer war.
Tagsüber kamen manchmal Touristen vorbei, denn nur wenige Meter entfernt befanden sich ein paar alte Tempel. Sie waren Quetzalcoatl, dem Schlangengott, und seinem Bruder Xolotl, dem Hundsgott, geweiht. Viel Geld ließ sich daraus für die Einheimischen nicht gewinnen, denn es gab interessantere Objekte und Punkte in diesem Land zu besuchen.
Zum Beispiel die Überreste der alten Aztekenstädte oder der Mayas, Chichén Itzá, die zahlreichen Pyramiden oder die Wasserfälle Cascada de Tamul. Die lockten Millionen von Gästen jedes Jahr an, für diese Tempel interessierten sich oftmals nur die Archäologen oder Kunsthistoriker, nicht die breite Masse.
Kurz überlegte Rodrigo, ob er dem Tempel des Xolotl einen Besuch abstatten sollte. Er würde dafür nicht einmal fünf Minuten brauchen, so nah war er schon dran. Doch das ganze Gelände war im Dunkeln nicht ganz ungefährlich, daher ließ er es bleiben. Er wollte dann doch lieber nach Hause, seinen Rausch ausschlafen und sich erholen. Morgen würde er wieder nach einem Job suchen müssen, um seine offenen Rechnungen und die Miete begleichen zu können.
In diesem Moment hörte er das Geheul, was ihn in der Bewegung stoppen und geradezu einfrieren ließ.
Was war das gewesen? Ein Hund eher nicht, dafür war es zu laut und ausdrucksstark gewesen, das schafften normale Hunde nicht. Es könnte ein Kojote oder ein Wolf gewesen sein. Die gab es in Mexiko schon, vor allem die Kojoten. Aber meist nicht so nah an der Stadt, sondern in den Steppen des Landes, wo ihnen deutlich weniger Menschen in die Quere kamen.
Da, ein zweites Geheul. Ein Stück weiter links, von außerhalb der Stadt her. Und es hatte anders geklungen, etwas höher von der Tonlage her. Waren es zwei Wölfe oder Kojoten? Beide Arten lebten in Rudeln, wobei es durchaus gefährlich sein konnte, wenn ein Rudel der Stadt so nah kam. Sie würden erwachsene Menschen nicht einfach so angreifen, doch wenn sie Hunger hatten, konnten sie über Nutztiere oder sogar kleine Kinder herfallen.
Rodrigo Pelosa nahm sich vor, die Behörden darüber zu informieren, sodass die einen Blick auf das Problem werfen konnten. Der Alkohol hatte seine Vorsicht, sein Mitgefühl und sein Mitdenken nicht völlig ertränken können. Zwar war ihm im Leben nicht mehr vieles wichtig, doch immer wieder kam sein Verantwortungsbewusstsein dann doch in ihm hoch.
Ein drittes Brüllen, diesmal mehr von rechts. In diese Richtung musste er selbst. Zwar hatte er aufgrund der Geräusche nicht klar sagen können, ob es mehr als zwei waren, doch der räumliche Abstand legte nahe, dass es doch mindestens drei Tiere waren.
Gleichzeitig spürte der Mann das erste Mal eine gewisse Besorgnis in sich aufsteigen. Angst war es noch keine, doch gut fühlte er sich in diesem Moment gerade nicht. Anhand des Geheuls war es wahrscheinlich, dass er von den Viechern bereits umzingelt worden war. Gegen einzelne Tiere hätte er sich gut verteidigen können, gegen ein Rudel von ausgewachsenen Wölfen würde ihm das kaum gelingen. Andererseits war ja nicht gesagt, dass diese Tiere ihn jagen und angreifen wollten, eigentlich war das sowieso ziemlich unwahrscheinlich.
Pelosa hatte inzwischen wieder den Weg in Richtung Stadt eingeschlagen, es war nicht mehr sehr weit bis zu den ersten Häusern. Zwar bewegte er sich damit in die Richtung aus der eben noch geheult worden war, aber er hatte sowieso keine andere Wahl.