Clarissa Hyde: Band 90 – Das Vermächtnis des teuflischen Malers - Thorsten Roth - E-Book

Clarissa Hyde: Band 90 – Das Vermächtnis des teuflischen Malers E-Book

Thorsten Roth

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Beschreibung

Clarissa Hyde und ihre Freunde befinden sich gerade noch in Mexiko, als ein seltsamer Anruf bei Clarissa für große Verwunderung sorgt. Die weiße Hexe soll die neue Ehrenbürgerin eines kleinen Dorfes in den Kantabrischen Bergen im Norden Spaniens werden, weil sie vor einem halben Jahr die ganze Welt von dem Teufelsmaler Jose Barelles befreit hat.
Eine Falle oder soll es wirklich nur eine Ehrung für Clarissas Verdienste bezüglich dieses Falls geben? Natürlich können die Freunde solche offenen Fragen nicht unbeantwortet lassen und reisen nach Spanien, um es herauszufinden. Doch es entwickelt sich schließlich alles ganz anders als zunächst erwartet.

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Thorsten Roth

 

 

Clarissa Hyde

Band 90

 

 

 

Das Vermächtnis des

teuflischen Malers

 

 

Grusel-Roman

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv

Cover: © by Steve Mayer nach Motiven, 2024

Lektorat/Korrektorat: Ingemar Goldberger

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau (OT), Gemeinde Oberkrämer. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

[email protected]

 

Die Handlungen dieser Geschichte ist frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten und Firmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.

 

Alle Rechte vorbehalten

 

Das Copyright auf den Text oder andere Medien und Illustrationen und Bilder erlaubt es KIs/AIs und allen damit in Verbindung stehenden Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren oder damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung erstellen, zeitlich und räumlich unbegrenzt nicht, diesen Text oder auch nur Teile davon als Vorlage zu nutzen, und damit auch nicht allen Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs nutzen, diesen Text oder Teile daraus für ihre Texte zu verwenden, um daraus neue, eigene Texte im Stil des ursprünglichen Autors oder ähnlich zu generieren. Es haften alle Firmen und menschlichen Personen, die mit dieser menschlichen Roman-Vorlage einen neuen Text über eine KI/AI in der Art des ursprünglichen Autors erzeugen, sowie alle Firmen, menschlichen Personen , welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren um damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung zu erstellen; das Copyright für diesen Impressumstext sowie artverwandte Abwandlungen davon liegt zeitlich und räumlich unbegrenzt bei Bärenklau Exklusiv.

 

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Clarissa Hyde 

Das Vermächtnis des teuflischen Malers 

Vorwort 

10 

11 

12 

13 

14 

15 

16 

17 

18 

19 

20 

21 

22 

23 

24 

25 

26 

Nachwort 

Folgende Clarissa Hyde-Bände sind bereits erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung 

 

Das Buch

 

 

 

 

Clarissa Hyde und ihre Freunde befinden sich gerade noch in Mexiko, als ein seltsamer Anruf bei Clarissa für große Verwunderung sorgt. Die weiße Hexe soll die neue Ehrenbürgerin eines kleinen Dorfes in den Kantabrischen Bergen im Norden Spaniens werden, weil sie vor einem halben Jahr die ganze Welt von dem Teufelsmaler Jose Barelles befreit hat.

Eine Falle oder soll es wirklich nur eine Ehrung für Clarissas Verdienste bezüglich dieses Falls geben? Natürlich können die Freunde solche offenen Fragen nicht unbeantwortet lassen und reisen nach Spanien, um es herauszufinden. Doch es entwickelt sich schließlich alles ganz anders als zunächst erwartet.

 

 

*** 

Clarissa Hyde

Band 90

 

 

Das Vermächtnis des teuflischen Malers

 

 

Vorwort

 

Unsere Auseinandersetzung mit dem teuflischen Maler Jose Barelles war noch nicht lange her, aber eigentlich hatte ich dieses Thema gedanklich für mich längst abgehakt. Es hatte mich dabei sogar sehr berührt, aber vor allem meine Freundin Terry hatte sehr darunter zu leiden gehabt, denn sie wäre seinetwegen fast an Altersschwäche gestorben.

Umso überraschter war ich, als sich ganz unerwartet in diesem Zusammenhang eine Tür öffnete, von der ich nicht sagen konnte, ob wir sie wirklich durchschreiten sollten.

 

 

1

 

Es muss ungefähr sechs Uhr in der Früh gewesen sein, als plötzlich mein Handy anschlug. Jemand rief an, noch dazu mit einer Nummer, die ich gar nicht kannte. Zusätzlich kannte ich nicht einmal die Landesvorwahl, denn dieser Anruf kam nicht aus dem Vereinigten Königreich.

Etwas schläfrig nahm ich das Gespräch schließlich an, denn es konnte ja immer mal etwas Wichtiges sein. Außerdem hatte ich schon in vielen Ländern Freunde gefunden, zum Beispiel in Deutschland, in Frankreich, in den USA, in Griechenland, in Rumänien und jetzt gerade erst zum ersten Mal in Mexiko. Vielleicht war es ja jemand von denen.

»Ja, hallo!«, meldete ich mich daher einfach nur, wobei meine angeborene Neugierde hart mit meiner Müdigkeit um die momentane Vorherrschaft über meinen Körper und Geist rang.

»Guten Tag, spreche ich mit Señora Clarissa Hyde?«, vernahm ich eine leicht verwundert klingende, männliche Stimme vom anderen Ende.

»Ja, am Apparat. Entschuldigen Sie bitte, ich muss erst wach werden!«

»Oh, habe ich Sie geweckt? Das tut mir leid. Soll ich später noch einmal anrufen?«

»Nein, das ist schon in Ordnung. Sie konnten ja nicht ahnen, dass ich mich gerade in Mexiko befinde.«

»Ah, das erklärt vieles. Der Zeitunterschied. Aber ich kann es gerne später noch einmal versuchen.«

»Ich bin aber jetzt so weit, wir können gerne alles besprechen. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?«

»Oh, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt, entschuldigen Sie bitte! Mein Name ist Pedro Hieron, ich bin der Bürgermeister von Demeanos.«

»Müsste ich den Ort oder den Namen kennen?«

»Es würde mich sehr wundern, wenn Sie es tun würden, Miss Hyde. Demeanos ist ein kleines Dorf, tief in den Kantabrischen Bergen im Norden Spanien gelegen, nicht weit entfernt von Bilbao.«

»Okay, Bilbao sagt mir etwas, dann kann ich das grob einordnen. Aber ich wüsste nicht, schon einmal mit Ihrem Dorf zu tun gehabt zu haben.«

»Persönlich haben Sie das auch nicht, aber unser Dorf hat Ihnen trotzdem viel zu verdanken.«

»Das müssen Sie mir genauer erklären, Señor!«

»Mache ich gerne. Ich vermute mal, der Name Jose Barelles sagt Ihnen noch etwas.«

»Ja, das tut er.«

»Sie müssen wissen, dieser Mann, viele in der Umgebung nannten ihn treffend den Teufelsmaler, kam ursprünglich aus unserer Gegend. Bei uns im Dorf und in der Nähe hat er über Jahre gewütet, viele junge Frauen sind dabei von ihm mit seinen Tricks ermordet worden. Durch ein paar Auskünfte durch die spanische Polizei zu offenen Fällen haben wir Ihren Namen und von der Tatsache erfahren, dass Sie diesen furchtbaren Mann aufgehalten haben.«

»Wir haben ihn als Team stoppen können, das stimmt. Das ist jetzt ein knappes, halbes Jahr her.«

»Für uns ist das ein Grund zum Feiern, denn endlich haben wir mehr zu den Hintergründen erfahren und können die Fälle damit für uns abschließen. Ich wollte mich allerdings nicht nur deshalb bei Ihnen dafür bedanken, unser Gemeinderat hat noch mehr beschlossen. Wir würden Ihnen gerne die Ehrenbürgerschaft unseres Dorfes Demeanos verleihen und Sie dafür in unsere bescheidene Heimat einladen.«

»Oh, das kommt aber sehr überraschend für mich. Ich habe aber nur meine Arbeit als Mitarbeiterin von Scotland Yard gemacht, das müssen Sie deshalb nicht so hoch hängen!«

»Vielleicht war es für Sie eine kleine Sache und gleichzeitig nur Ihr Job, für uns war das aber extrem wichtig. Wir sind insgesamt sehr traditionsbewusst und würden Sie wirklich gerne für Ihre herausragenden Leistungen gebührend ehren und feiern.«

»Wie stellen Sie sich das vor?«

»Es wäre schön, wenn Sie uns mal besuchen könnten. Wir machen dann einen kleinen Festakt und feiern hinterher eine schöne Party, wie ihr Briten sagen würdet. Keine Verpflichtungen für Sie, sehen Sie es einfach als einen kurzen, zusätzlichen Urlaub an!«

»Ja, das hört sich schon interessant an, außerdem war ich noch nie auf dem spanischen Festland. Haben Sie denn einen konkreten Termin dafür ins Auge gefasst? Direkt um die Ecke liegt es ja nicht für mich.«

»Da richten wir uns ganz nach Ihnen. Wir können es morgen machen oder erst in einem Jahr oder in zehn Jahren. Allerdings fände ich es schön, es zeitnah zu machen, solange die ganzen Vorgänge noch frisch in unseren Köpfen sind. Darf ich Ihnen vielleicht einfach mal einen Vorschlag machen?«

»Ja, ich lausche.«

»Wenn ich Sie richtig verstanden habe, befinden Sie sich gerade in Mexiko. Falls Sie bei der Rückreise in Ihre Heimat noch flexibel sind, könnten Sie vielleicht einen kleinen Abstecher zu uns machen. Wir liegen ja so halbwegs auf dem Weg und würden uns sehr darüber freuen.«

»Vielleicht wäre das in der Tat noch möglich. Doch ich bin nicht alleine hier, sondern mit drei Freunden unterwegs.«

»Das ist kein Problem, bringen Sie diese doch einfach mit. Es wäre sehr schön, mal mehrere Gäste aus dem fernen britischen Königreich bei uns zu haben. Touristen verirren sich nur selten zu uns, weil wir so einsam liegen. Wir kommen dann zwar langsam an unsere Kapazitätsgrenzen bezüglich der Unterbringung, doch das ist eine angenehme Herausforderung für uns, die wir gerne meistern werden.«

»Gut, Sie haben mich ja schon fast überzeugt, Señor Hieron. Ich muss allerdings erst noch meine Freunde fragen, ob das möglich ist und ob sie mich begleiten wollen.«

»Tun Sie das bitte! Falls es klappt, können Sie mir einfach eine SMS an diese Nummer schicken, damit wir hier noch rechtzeitig die letzten Vorbereitungen treffen können. Ob das dann schon morgen oder erst in den nächsten Tagen sein wird, wir kriegen das alles schon irgendwie hin.«

»Ja, wir besprechen das gleich untereinander, sobald meine Freunde aufgestanden sind. Wenn es funktionieren sollte, gebe ich Ihnen wahrscheinlich noch heute eine Rückmeldung.«

»Das ist gut, ich freue mich darauf. Und nun möchte ich Sie nicht weiter stören, schlafen Sie gerne noch ein wenig!«

»Ja, danke, bis dann!«

Das war ein seltsames Gespräch gewesen. Natürlich hatten bei den Worten Barelles und Teufelsmaler gleich alle Alarmglocken bei mir geläutet. Es konnte gut eine Falle sein und es sah alles danach aus.

Doch dieser Pedro Hieron hatte am Telefon einen sehr freundlichen und sympathischen Eindruck gemacht, so dass ich nicht immer gleich das Worst-Case-Szenario annehmen wollte. Natürlich mussten wir besonders vorsichtig sein, denn noch immer waren die zahlreichen Fälle des Teufelsmalers nicht vollständig aufgeklärt worden.

Ich würde mit meinen Freunden das gleich besprechen und klären, doch bis dahin wollte ich einem anderen Vorschlag des netten Bürgermeisters folgen und endlich weiterschlafen. Die ganze Nacht war sowieso viel zu kurz.

 

 

2

 

Wir hatten alle, manche von uns dabei mit Unterbrechungen, die Chance genutzt, etwas länger zu schlafen. Denn die letzte Nacht war lang und sehr nervenaufreibend gewesen.

Der Professor hatte in einer mexikanischen Zeitung einen Bericht über einen möglichen Mord von Chupacabras gelesen. Das sind den Hunden ähnliche, leicht mystische Wesen, die der Hundsgottheit Xolotl dienen. Man kann sie also als Vorboten der Wiederauferstehung der Gottheit ansehen. Noch dazu in Cholula, eine Stadt ein Stück südöstlich von Mexiko-City gelegen, was man als den Stammsitz von Xolotl ansehen kann, weil dort der größte seiner Tempel steht.

Der Verfasser des Berichts, der Mexikaner Juan Mineo, hatte uns in der Kreisstadt Pueblo in Empfang genommen und eine Unterkunft bei guten Freunden in einer Pension nahe des Tempels besorgt. Doch schon in dieser Nacht war ein zweiter Mord geschehen.

Wir waren derweil noch mit dem Sammeln von Informationen beschäftigt, doch die Chupacabras hatten andere Pläne. In der folgenden Nacht griffen sie uns und die Pension direkt an.

Leider starben dabei Juan Mineo, als er durch einen geheimen Ausgang Hilfe holen wollte, sowie der Drogendealer Enrique und der amerikanische Handlungsreisende Thomas Water. Das waren die drei Opfer, die den Chupacabras noch gefehlt hatten, um ihren Gott Xolotl wiederauferstehen zu lassen.

Danach war dessen primäres Ziel, uns zu erledigen, doch Professor Robson und ich machten es seinen Dienern nicht so leicht. Schließlich erledigten wir alle von ihnen, was Xolotl zwar noch wütender machte, ihn aber gleichzeitig enorm schwächte. Er konnte daher nicht persönlich eingreifen, drohte mir aber, die ganze Menschheit in nächster Zeit dafür zu vernichten. Allerdings schon lange vor ihrer Zeit, waren seine Worte, was etliche neue Fragen aufwarf.

Sein Bruder Quetzalcoatl, den Xolotl damit rächen wollte, hatte die Zeit manipulieren und eine alternative Zeitlinie erstellen können. Konnte sein Bruder das ebenfalls? Wir mussten damit rechnen.

Angeblich war unser alter Bekannter Chronos ebenfalls ein Bruder von ihnen. Wie würde er sich verhalten? Aber vor allem, was hatte Xolotl konkret vor? Wollte er die ganze Erde irgendwie vernichten? Dann würde er wahrscheinlich selbst nicht mehr oder nie existieren. Wie konnte er also dann die Erde überhaupt vernichten? Oder ging es ihm nur um die Menschheit? Doch wie konnte er das schaffen?

Es würde nicht so einfach werden, acht Milliarden Menschen mit einem Fingerschnipsen zu erledigen. Aber bestimmt hatte Xolotl einen Plan, über den wir bisher nur spekulieren konnten.

Die anderen hatten den Überfall der mörderischen Tiere jedenfalls ganz gut überstanden. Terry hatte einige Scherben eines Fensters abbekommen, als eines der Monster durch eine Scheibe in das Haus gesprungen war. Tony Iguain, der Sohn der Pensionswirtin, war heftig gebissen worden, um dadurch seine jüngere Schwester Isabella zu schützen. Das hatte geklappt und seine Wunden würden wieder heilen. Der besonders aufmerksamen Pflege durch seine Schwester konnte er sich dabei sicher sein.

Nachdem der Notarzt, der Leichenwagen, die Polizei, die Presse und einige Schaulustige wieder verschwunden waren, hatten wir uns dann endlich zur Ruhe begeben können. Wir waren dabei alle von dem Kampf so geschafft, dass wir trotz aller Aufregungen noch etwas Schlaf gefunden hatten (siehe Clarissa Hyde, Band 89: »Chupacabra-Alarm in Cholula«).

Unsere Rückflüge hatten wir erst an diesem Tag buchen wollen, um keinen unnötigen Stress aufkommen zu lassen. Lieber blieben wir noch einen Tag länger in Mexiko als Hals über Kopf zurückzufliegen. Und das war gut, denn so konnte ich einen alternativen Plan für die Rückreise vorschlagen.

Das tat ich, nachdem wir uns alle zusammen am Frühstückstisch eingefunden hatten. Marta Iguain hatte uns wieder gut mit Leckereien versorgt, wir waren aber nun ein wenig unter uns und konnten über die neuesten Entwicklungen und das Telefonat sprechen.

»Professor, haben Sie eigentlich schon unsere Rückflüge gebucht?«, wollte ich von ihm wissen, nachdem wir zuvor schon ausführlich über die anderen Entwicklungen aus der letzten Nacht gesprochen hatten.

»Noch nicht, darum wollte ich mich erst nach dem Frühstück kümmern. Warum, gibt es einen besonderen Grund für deine Frage?«

»Ja, den gibt es tatsächlich. Ich habe heute früh einen Anruf erhalten, und zwar aus Spanien. Und das war so …«

Ich erklärte nun meinen Freunden, was mir der Bürgermeister des Dorfes alles so erzählt hatte, warum den Dörflern unser Besuch so wichtig wäre und was sie dafür geplant hatten. Meine Freunde schauten etwas überrascht aus der Wäsche, denn damit hatten sie nicht gerechnet.

»Das klingt stark nach einer Falle«, meinte Professor Robson nur.

»So ist es. Aber wenn wir ohnehin mit einer Falle rechnen, können wir nicht mehr so leicht überrascht werden.«

»Aber wenn wir dieser Falle ganz aus dem Weg gehen, geraten wir erst gar nicht in Gefahr.«

»Könnt ihr das? Es gibt doch zwei Möglichkeiten: Entweder ist es eine Falle, dann würde ich gerne herausfinden, was es damit auf sich hat. Ist es keine Falle, würde ich diese Menschen nur ungern enttäuschen wollen, wo sie sich dafür so viel Mühe geben.«

»Ich weiß ja, wie neugierig du manchmal bist, Clarissa, aber das könnte wirklich gefährlich für uns werden. Wir begeben uns auf ein für uns völlig unbekanntes Terrain, vielleicht sogar damit direkt hinein in die Höhle des Löwen.«

»Deshalb bin ich ja bereit, alleine nach Spanien zu reisen. Aber ich muss einfach herausfinden, was dahintersteckt.«

»Du glaubst doch wohl nicht, dass wir dich alleine ziehen lassen, damit du dich in Gefahr begibst?«, mischte sich Terry mit drohender Stimme ein, die eigentlich gar keinen weiteren Widerspruch zuließ.

»Nein, wir lassen dich natürlich nicht alleine nach Spanien reisen, so habe ich das gar nicht gemeint. Ich wollte nur daran erinnern, dass man nicht blindlings in jede Falle hineintappen muss«, meinte der Professor daraufhin etwas kleinlauter, denn ihm war klar, dass er damit ganz offensichtlich eine Minderheitsmeinung vertrat.

»Das freut mich. Schauen Sie dann mal, ob wir Flüge nach Bilbao bekommen können? Von Mexiko aus sollte das ja möglich sein, notfalls mit ein paar Mal umsteigen. Wir sind ja dann schon auf halbem Weg zurück nach England.«

»Ja, ich kümmere mich darum. Da wird sich bestimmt etwas machen lassen«

»Wenn wir dann wissen, wann wir dort sind, muss ich diesem Bürgermeister Bescheid geben, dass sie vor Ort alles planen können.«

»Ein wenig kommt mir das ja schon so vor, als würden wir unser eigenes Grab schaufeln«, ergänzte der Professor noch.

Ich wollte etwas antworten, doch in diesem Moment schlug erneut mein Handy an. Es war Professor Merino, unser Führer durch die aztekischen Tempel. Ich hatte mir seine Nummer gestern eingetragen und ihm dafür meine eigene gegeben, so dass wir in Kontakt bleiben konnten. Es war überraschend, dass er jetzt schon bei mir anrief, aber nach den gestrigen Vorfällen natürlich nicht mehr ganz so sehr.

»Clarissa Hyde«, meldete ich mich daher.

»Hier ist Professor Merino, guten Morgen, Miss Hyde.«

»Hallo, Herr Professor, so hören wir schnell wieder voneinander. Was kann ich für Sie tun?«

»Ich habe heute Morgen im Lokalradio einige besorgniserregende Nachrichten gehört. Stimmt es, dass es letzte Nacht einen Angriff von Chupacabras gegeben hat?«

»Ja, das ist richtig.«

»Leider konnte ich meinen Freund Mineo nicht erreichen, sein Handy scheint ausgeschaltet zu sein. Wissen Sie dazu vielleicht mehr?«

»Ja, ich habe schlechte Neuigkeiten für Sie. Die Chupacabras haben nämlich ganz konkret unsere Pension überfallen. Dabei sind drei Männer getötet worden, unter ihnen befand sich Juan Mineo. Er hatte versucht, Hilfe zu holen oder Waffen zu finden, doch er kam dabei nicht sehr weit.«

Ich könnte hören, wie der ältere Mann am anderen Ende trauerte, doch er ließ sich nicht zu viel anmerken und sprach nach einer kurzen Pause weiter.

»Ich dachte mir schon, dass Sie und Ihre Freunde da mittendrin stecken würden. Kann es sein, dass Sie mir über Ihr Interesse an unserem Xolotl nicht alles verraten haben?«

Eine Hammerfrage, auf die ich gerne die Antwort verweigert hätte. Er hatte natürlich recht. Wir steckten mittendrin und wussten schon viel mehr, als wir ihm mitgeteilt hatten.

---ENDE DER LESEPROBE---