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Wir haben alle mit Corona erlebt, wie eine Krankheit fast die gesamte Welt lahmlegen kann, außerdem sind rund sieben Millionen Menschen weltweit an einer Infektion oder den Folgen der Krankheit gestorben.
Natürlich haben die Dämonen als größte Feinde der Menschheit dieses Potential ebenfalls erkannt und wollen sich dies im Geheimen zunutze machen. Es geht langsam los, doch ganz schnell befinden sich Clarissa und ihre Freunde im Zentrum einer Epidemie, die durchaus das Potential hat zur Pandemie zu werden und die ganze Menschheit auszulöschen.
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Thorsten Roth
Clarissa Hyde
Band 96
Magische Pandemie
Grusel-Roman
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Steve Mayer nach einem KI-Motiv von Steve Mayer by eedebee, 2024
Lektorat/Korrektorat: Ingemar Goldberger
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau (OT), Gemeinde Oberkrämer. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die Handlungen dieser Geschichte ist frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten und Firmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.
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Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Clarissa Hyde
Magische Pandemie
Intro
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Nachwort
Wir haben alle mit Corona erlebt, wie eine Krankheit fast die gesamte Welt lahmlegen kann, außerdem sind rund sieben Millionen Menschen weltweit an einer Infektion oder den Folgen der Krankheit gestorben.
Natürlich haben die Dämonen als größte Feinde der Menschheit dieses Potential ebenfalls erkannt und wollen sich dies im Geheimen zunutze machen. Es geht langsam los, doch ganz schnell befinden sich Clarissa und ihre Freunde im Zentrum einer Epidemie, die durchaus das Potential hat, zur Pandemie zu werden und die ganze Menschheit auszulöschen.
***
Band 96
Die Hölle war wieder einmal angepisst, denn sie hatte zuletzt etliche große Niederlagen einstecken müssen. Die Teufelszwerge aus der Enklave Demeanos, die Gebrüder Hines, das Totenkopf-Haus, immer wieder hatte Clarissa Hyde gegen die Hölle gesiegt und außerdem noch mit Quetzalcoatl und Xolotl zwei uralte Gottheiten vernichtet.
Nun musste dem ein Riegel vorgeschoben werden, denn Rufus, die rechte Hand des Teufels, stand gewaltig unter Druck. Clarissas Hydes Erfolge mussten ein schnelles Ende finden.
***
Es gibt überall mal wieder Konferenzen oder Meetings, in Vereinen, Behörden, Firmen oder in der Politik. Selbst in der Hölle gibt es solche Meetings, falls die wichtigsten Dämonen besprechen wollen, wie ihre aktuellen Probleme am besten zu lösen sind.
Dabei muss man sich das nicht so vorstellen, als säßen alle Teilnehmer um einen großen Tisch herum, wobei einer am Flipchart Notizen macht oder eine Powerpoint-Präsentation vorführt. Es gibt auch keine kalten Getränke oder heißen Kaffee, damit die Gäste der Veranstaltung wenigstens nicht ganz so schnell einschlafen.
In der Hölle läuft das alles ganz anders. Hier bespricht man keinen Termin, denn die Zeit als Konzept wird dort ganz anders gesehen. Einen Kalender oder Outlook kennen die Dämonen nicht. Man spricht sich schnell ab, wenn es etwas zu tun gibt. Und dann trifft man sich eben kurzfristig.
Diesmal hatte Eaglus, der mächtige Anführer aller Tierdämonen, den großen Rufus zu einer Besprechung aufgefordert. Das tat man nicht ohne einen triftigen Grund, denn Rufus war die rechte Hand des Teufels und damit die Nummer zwei in der Höllenhierarchie. Er kümmerte sich persönlich nur um sehr wichtige Dinge und war daher wenig begeistert von dieser Anfrage.
Denn Eaglus und seine Tierdämonen gehörten nicht so richtig der Hölle an. Sie waren Mischwesen, halb Tier, halb Dämon und ein wenig Mensch steckte oft auch noch dazwischen. Damit waren sie unter den mächtigen Dämonen nicht sonderlich hoch angesehen, aber ignoriert werden durften sie trotzdem nicht. Denn es gab viele von ihnen, wobei niemand genau sagen konnte, wie viele es wirklich waren.
Sie alle gehorchten Eaglus, mal mehr und mal weniger. Ihm direkt unterstellt waren nur die Vogelmenschen, die perfekt zeigten, dass hier ein paar unterschiedliche Wesen eine Art von Symbiose eingegangen waren.
Aber auch andere Tierdämonen unterstanden Eaglus, wie zum Beispiel die Riesenspinne Arachnia, mit der Clarissa Hyde schon einmal zumindest indirekt zu tun gehabt hatte (siehe Clarissa Hyde, Band 23: »Kampf mit dem Spinnenmann«).
Besonders pikant wurde das Meeting zwischen diesen großen Dämonen durch die Tatsache, dass sie sich teilweise heftig untereinander bekämpften. Nicht direkt und natürlich nie selbst. Es waren eher Stellvertreterkriege wie in der Phase des Kalten Krieges zwischen den beiden großen Blöcken der Menschen im Laufe der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.
Dazu kamen immer auch wieder Themen wie Spionage und Sabotage. Man stritt um Diener, um Gebiete und um Einflusssphären, wobei mal mehr und mal weniger hart darum gekämpft wurde. Gerade waren die Kämpfe hinter den Kulissen etwas abgeebbt, denn sonst hätte Rufus diesem überraschenden und kurzfristigen Treffen vielleicht gar nicht erst zugestimmt.
Als Ersatz für einen Konferenztisch fungierte wie hier üblich der recht spärlich eingerichtete Thronsaal des Rufus, wobei dieser auf seinem Thron saß und demonstrativ schlechtgelaunt auf seinen Gast wartete. Man muss sich das aber nicht als einen weitläufigen Saal vorstellen, so wie zum Beispiel in den alten Schlössen in der Menschenwelt, wo man vor allem auf Prunk und das Zeigen von Macht großen Wert legte.
Man konnte sowieso nur einen sehr kleinen Teil des Raumes erkennen, ungefähr noch fünf Meter um den eigentlichen Thron herum. Der Rest des Saals und dieser gesamten Höllenwelt, in der sich Rufus gerade befand, wurde von einem dichten Nebel überlagert, durch den man nicht mehr hindurchschauen konnte.
Hier konnte man ein wenig Angst bekommen, was auch genau eines der Ziele war, welche Rufus damit verfolgte. Er war hier der Herrscher und jeder andere hatte sich unterzuordnen, außer natürlich seinem Chef, dem Teufel höchstpersönlich.
In diesem Moment erschien sein erster Gast, aber es war nicht Eaglus, sondern Yezinda. Sie war die oberste Hexe des Rufus und damit die Anführerin seiner neben den Teufelszwergen wichtigsten Dienerinnen. Während die Teufelszwerge aber nur reine Befehlsempfänger waren und kaum eigene Ideen hatten, war Yezinda ziemlich clever und damit eine gute Hilfe.
Rufus hatte sie gerne bei Besprechungen dabei. Natürlich würde sie es dabei nie wagen, ihrem Chef zu widersprechen. Aber mit guten Argumenten und einer feinen Gesprächstaktik, konnte sie ihren Meister oder dessen Gäste schon mal ganz gut in eine bestimmte Richtung dirigieren. Sie bildete daher manchmal eine Art von Puffer zwischen den anderen Dämonen und ihrem oftmals zu cholerischen Boss.
Sie erschien mit einem Sirren in der Luft, was so wie beim Beamen wirkte. Die Oberhexe war komplett in schwarz gekleidet, trug aber moderne Kleidung, die stark an Latex erinnerte, aber nicht so extrem glänzte. Ihre Füße steckten in fast kniehohen Stiefeln, der Rest des Outfits war ein Einteiler, wobei sie goldene Ketten an ihren Händen, um den Hals und auch noch als einen Gürtel trug.
»Mein Herr und Meister«, wurde Rufus begrüßt, während sich Yezinda gleichzeitig tiefer verbeugte, als das wahrscheinlich jemals jemand vor der inzwischen verstorbenen, englischen Queen getan hatte.
»Was gibt es Neues, Hexe?«, hörte sie nur, was gleichzeitig die Aufforderung war, das kriecherische Verbeugen zu beenden und direkt zur Sache zu kommen.
»Euren Dienerinnen geht es gut, mein Herr. Sie warten auf ihren Einsatz und Euren Befehl.«
»Und was gibt es sonst so?«
»Es rumort, viele sind gerade unzufrieden. Clarissa Hyde hat zuletzt sehr viele Erfolge gefeiert, das sorgt für Unruhe. Es wird mal wieder Zeit für ein hartes Durchgreifen oder einen größeren Erfolg gegen sie.«
»Schweig, Hexe! Ich kann mich nicht um alle kleinen Probleme selbst kümmern. Es wäre die Aufgabe meiner Hexen, sich dem anzunehmen«, erklärte Rufus, der die offenen Worte seiner Hexe als einen zumindest leichten Affront gegen sich selbst ansah.
»Wir stehen bereit, wenn wir etwas unternehmen sollen, mein Herr und Meister.«
»Wir werden sehen. Ich nehme an, Eaglus hat aus dem gleichen Grund diese Besprechung zwischen den Spitzen der Dämonenwelten gewünscht.«
»Ja, mein Herr und Meister. Aber er ist spät dran.«
Doch Rufus konnte nicht mehr darauf antworten, denn in diesem Moment erschien Eaglus. Bei ihm war es anders als bei Yezinda und wirkte so, als würde er aus einer Tür herausschreiten, wobei er sich beim Materialisieren wirklich voran bewegte. Einen weiteren Schritt trat er noch nach vorne, um damit neben Yezinda zu stehen. Allerdings nickte er nur einmal, anstatt sich vor dem Hüter über das Fegefeuer zu verbeugen.
Das war ein leichter Affront gegen Rufus, doch ein solch schlechtes Benehmen von Eaglus war er gewöhnt. Noch tolerierte Rufus dies widerwillig, aber auf Dauer sollte sich sein Besuch besser nicht darauf verlassen. Anderseits war er als ein Parlamentär hier, den konnte Rufus nicht einfach so vernichten oder bestrafen. Selbst in der Hölle gab es ungeschriebene Gesetze über den Umgang miteinander.
Eaglus trug keine Kleidung, sondern wie seine Diener nur Fell an den bei Menschen normalerweise intimeren Stellen. Gleichzeitig war er deutlich größer als seine Diener, die selbst schon etwas größer als die meisten Menschen waren. Eaglus selbst musste knapp 250 Zentimeter messen und war damit sogar größer als Rufus, der in seinem großen Thron sitzend eher noch kleiner wirkte, als er tatsächlich war.
»Rufus«, sagte Eaglus nur zur Begrüßung in einem neutralen Ton, obwohl er selbst gerne die Führung über das weitere Gespräch übernommen hätte, durfte den Gastgeber aber nicht einfach so übergehen.
»Eaglus, sei gegrüßt, Vogelmensch«, wobei Rufus seine Abscheu und Abwertung gegenüber seinem Gast dezent Ausdruck verlieh, ohne dabei das Protokoll und die guten Manieren vollkommen außer Acht zu lassen.
Sogar in der Hölle gab es so etwas wie Rassismus. Nicht zwischen Schwarz und Weiß, sondern zwischen den unterschiedlichen Dämonenarten. Reinrassige Dämonen standen meist viel höher in der Hierarchie als die Tierdämonen, die um ihre Plätze hart kämpfen mussten. Ganz unten standen die niederen Dämonen wie Vampire oder Werwölfe, wobei Ghouls das geringste Ansehen genossen, denn die Leichenfresser waren selbst für die meisten anderen Dämonen nur noch eklig.
Rufus wusste genau, was Eaglus wollte, aber ein wenig ließ er seinen Gast zappeln. Die beiden Oberdämonen schauten sich lauernd an, wobei jeder von ihnen wusste, dass sie Todfeinde waren, aber niemand hätte es öffentlich so ausgedrückt. Nur gemeinsame Feinde ließen sie manchmal gemeinsam agieren, genau darum ging es Eaglus heute.
»Was willst du von mir, Vogelmensch?«
»Es gibt Probleme die zu lösen sind, Rufus.«
»Was für Probleme?«
»Die Hölle verliert immer mehr an Macht und gleichzeitig ihre Kontrolle über die Menschenwelt. Außerdem gab es zuletzt etliche harte Niederlagen gegen die weiße Hexe Clarissa Hyde.«
»Ich werde mich bei Gelegenheit darum kümmern. Aber als der Herrscher über das Fegefeuer und rechte Hand des Teufels habe ich noch mehr Aufgaben.«
»Eure Diener haben in letzter Zeit schon mehrfach versucht, Clarissa Hyde zu besiegen, aber sie haben alle versagt. Ob es die Gebrüder Hines waren (siehe Clarissa Hyde, Band 93: »Auf der Spur des Psycho-Killers«) oder die Teufelszwerge in Eurer Enklave Demeanos (siehe Clarissa Hyde, Band 90: »Das Vermächtnis des teuflischen Malers«) oder das Totenkopf-Haus (siehe Clarissa Hyde, Band 94: »Das Totenkopf-Haus«). Vom Verlust des Teufelsmalers Jose Barelles (siehe Clarissa Hyde, Band 80: »Der Zeichner des Teufels«) oder Eurem Geister-Protegé Max Logan (siehe Clarissa Hyde, Band 70: »Geisterwut«) wollen wir besser gar nicht erst reden.«
»Wie kannst du es wagen, mir das so an den Kopf zu werfen? Ich bin der Herr über das Fegefeuer und die rechte Hand des Teufels. Mich um solche Probleme zu kümmern wäre absolut unter meiner Würde.«
»Ich würde nie andeuten wollen, dass Ihr versagt hättet, großer Rufus. Aber Eure Diener haben nicht das geschafft, was die anderen Dämonen sich von ihnen erhofft haben.«
»Waren deine Diener etwa erfolgreicher? Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Arachnia auf Clarissa Hyde getroffen ist (siehe Clarissa Hyde, Band 23: »Kampf mit dem Spinnenmann«). Und Sinitia? Sie konnte hinterher nicht einmal mehr laufen, nur menschliche Technik konnte ihr das wieder in Ansätzen ermöglichen (siehe Clarissa Hyde, Band 61: »Die schwarze Allianz des Bösen«). Was ist eigentlich mit ihr? Oder wie war es mit deinem direkten Großangriff auf Clarissa Hyde? Sind dabei nicht mehrere deiner Vogelmenschen vernichtet worden, unter ihnen dein Protegé und Heerführer Atron (siehe Clarissa Hyde, Band 33: »Monstervögel«)?«
»Wir hätten Clarissa Hyde bestimmt vernichtet, wenn uns nicht Euer Diener Iabolo in die Quere gekommen wäre und er die Hexe in seine Welt geholt hätte.«
»Dafür steht der Beweis noch aus, doch jetzt sind alle unsere Diener tot. Deine Vogelmenschen und mein Dämon.«
»Das ist richtig. Außerdem hat sie zuletzt gleich zwei uralte Götter besiegt, Quetzalcoatl und Xolotl.«
»Die dabei waren, das bisherige Gleichgewicht zwischen Menschen und Dämonen empfindlich zu stören. Vielleicht war es sogar besser, dass auch sie im Kampf gegen Clarissa Hyde nicht bestehen konnten.«
»Ja, genau da liegt das Problem. Wir haben alle diese Hexe immer nur direkt angegriffen oder angreifen lassen, aber durch ihren Rubinring ist sie zu mächtig. Wenn wir nicht noch mehr unserer Diener verlieren wollen, sollten wir für die Zukunft unsere Taktik anpassen.«
»Was schlägst du vor?«
»Ich habe einen Plan ausgearbeitet, wie wir ihr Umfeld, nämlich die Stadt London angreifen können. Wir haben noch keine Erfahrung, ob es klappt, aber es wäre einen Versuch wert. Wenn wir Glück haben, kommt uns Clarissa erst in die Quere, wenn es bereits viel zu spät dafür ist. Oder gar nicht und wir erledigen sie dabei gleich mit.«
»Hört sich recht schwammig an, Eaglus. Aber das könntest du auch angehen, ohne es vorher mit mir zu besprechen. Also warum bist du hier?«
»Ich möchte nicht, dass mir deine Diener wieder einmal in die Quere kommen. Wenn ich Clarissa Hyde aus sicherer Distanz angreifen kann, dann werde ich sie entweder vernichten oder so demoralisieren, dass sie nie wieder eine Gefahr für uns darstellen wird.«
»Klingt verdammt optimistisch für mich, aber ich habe keine Einwände dagegen. Wie siehst du das, Yezinda?«
»Mein Herr, wir haben derzeit keine Aktionen in der Menschenwelt geplant, die Clarissa Hyde tangieren könnten. Wir dürften damit nicht in Gefahr laufen, Eaglus und seinen Plan irgendwie zu behindern. Daher kann ich Eure Entscheidung, ihm einen Versuch zu gönnen, nur unterstützen.«
»In Ordnung, dann machen wir es so. Aber dieses Mal möchte ich eine Erfolgsmeldung von dir hören, Vogelmensch!«
»So wird es sein, Rufus. Wir sehen uns wieder!«
Gleichzeitig mit diesen Worten verschwand der Herrscher über die Tierdämonen so wie er gekommen war.
Rufus saß weiterhin auf seinem Thron und starrte nach vorne. Er schaute dabei Yezinda an, überlegte aber gleichzeitig, was der Vogelmensch konkret vorhaben könnte. Die Hexe fühlte sich jedoch genötigt, noch einen Kommentar hinterherzuschicken, denn sie vorher lieber für sich behalten hatte.
»Mein Herr, Ihr könnt dabei nur gewinnen. Sollte Eaglus erfolgreich sein, wären wir das Problem Clarissa Hyde und gleichzeitig aller Hydes für immer los. Damit hättet Ihr die Zeit und die Ruhe, Euch wieder mehr um Eaglus und seine wiederholten Störaktionen gegen die Hölle zu kümmern. Sollte er aber scheitern, würde das unsere nicht immer so erfolgreichen Aktionen der letzten Jahre gegen Clarissa Hyde relativieren und den Vogeldämon gleichzeitig damit arg schwächen.«
»Du hast recht, Yezinda, wir können also nur gewinnen. Aber ich bin trotzdem verdammt neugierig, was er so vorhat.«
Das Haus, um das es gerade geht, befindet sich im Zentrum Londons, direkt südlich der Themse und im Viertel Southbank gelegen. Man könnte es am ehesten als einen Plattenbau der besseren und moderneren Art bezeichnen.
Plattenbau hört sich negativ an, sollte es aber nicht sein. Das Haus ist sehr modern und beinhaltet jede Menge Appartements, aber nur welche der etwas besseren Sorte. Gepaart mit der guten Lage nahe der Themse und auch dem Kings College, stellt es eine gute Adresse vor allem für Singles dar.
Dabei hat es auch einen eigenen Namen, nämlich New Deal Residential Complex, oder kurz NDRC. Ursprünglich sollten im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in der Metropole noch viel mehr von diesen Objekten entstehen, aber dazu kam es dann doch nicht mehr, weil die Kosten zu hoch wurden.
Die meisten ordentlichen Wohnungen für Singles sind in London kaum zu bezahlen. Man sucht sich entweder einen oder sogar mehrere Mitbewohner und macht eine Wohngemeinschaft daraus, wenn dafür der Platz ausreicht. Oder man zieht doch in die billigeren Plattenbauten oder gleich hinaus an den Rand der Millionenstadt.
Dieser Wohnkomplex bildet da eine sehr schöne Ausnahme. Die Mieten sind natürlich immer noch hoch, denn wirklich günstige Mieten sucht man in London vergeblich. Aber sie sind bezahlbar.
Das Haus selbst ist in einem guten Zustand, die Wohnungen absolut akzeptabel, man hat einen Parkplatz, wenn man den braucht und sogar eine Hausverwaltung, die sich um alles kümmert.
Der Hausverwalter, der das auch hauptberuflich macht und dafür den ganzen Tag unten am Empfang sitzt, hört auf den Namen Yusuf Hamai.
Gebürtig ist er Iraner, aber seine Eltern flohen im Zuge der iranischen Revolution von 1978/79 aus dem Land, bevor es für sie als prowestliche Anhänger der alten Führung zu gefährlich wurde. Yusuf war damals gerade einmal sechs Jahre alt, aber an die gefährliche Flucht aus dem Land und die vielen Entbehrungen der nächsten Monate kann er sich selbst heute noch gut erinnern.
Erst nach vier Monaten erreichten sie ihr Ziel London, wo sie sich dann auch niederließen. Yusufs Vater arbeitete als Arzt, seine Mutter als Dolmetscherin, aber leider starben beide bei einem Autounfall, als Yusuf gerade achtzehn Jahre alt geworden war.
Er musste sich danach alleine durchschlagen, aber mit etwas Geld aus dem Erbe klappte das ganz gut. Allerdings hatte er Probleme, den richtigen Beruf für sich zu finden. Er machte so einiges, aber so richtig glücklich wurde er damit nicht. Als dann um 2011 mit dem NDRC ein ganz neuer Gebäudekomplex erstellt wurde, bewarb er sich dort als Hausmeister und bekam den Job.
Seitdem macht er das und ist glücklich damit. Er hat gute Kontakte zu fast allen Mietern, ist beliebt und hochangesehen. Gibt es mal Feiern im Haus, wird er oft dazu eingeladen.
Für ein achtzehn Jahre junges, syrisches Mädchen, welches ihre komplette Familie im Bürgerkrieg der Heimat verloren hatte, durfte er sogar die Rolle des Brautvaters übernehmen und sie zum Altar führen. Inzwischen hat die junge Familie Zwillinge bekommen und er springt manchmal als Babysitter ein, wenn seine Zeit ihm das erlaubt.
Die hat er meistens, denn in aller Regel sitzt er nur am Empfang, begrüßt die Bewohner, kontrolliert die Gäste, nimmt Pakete an und stellt Parkchips für die Tiefgarage aus, die nicht nur von den Anwohnern gerne genutzt wird, denn die Parkplätze in der City von London sind echt teuer.
Dazu kommen diverse Reparaturen, um die sich Yusuf meist selbst kümmert, denn er ist handwerklich inzwischen zu einem Universalgenie geworden. Mal kümmert er sich um nicht mehr funktionierende Schlüssel, mal um das WLAN des Hauses, um verstopfte Toiletten oder richtet auch schon mal einen neuen Computer ein und behebt Probleme damit.
Heute war es bisher recht ruhig, denn keine Aufträge egal welcher Art standen an.