Crime World – Die Toten von X.77/1986 - Tomos Forrest - E-Book

Crime World – Die Toten von X.77/1986 E-Book

Tomos Forrest

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Beschreibung

Eine geradezu geniale Idee hatte sich die Regierung ausgedacht. Ab sofort sollten bewährte Mitarbeiter mit einem Urlaub ganz besonderer Art ausgezeichnet werden.
In den unendlichen Tiefen der Archive fanden sich zahlreiche, spannende und durchaus aufregende Kriminalakten, die auch noch in dieser Ära auf Interesse stießen. Nun wurde es diesen »Sonderurlaubern« ermöglicht, sich eine dieser Akten auszusuchen und buchstäblich in den Fall einzusteigen. Der Clou dabei war, dass sie in die Rolle eines Ermittlers schlüpften, dachten und handelten wie er und dabei ihr aufgestautes Adrenalin und Testosteron abbauten und trotz der turbulenten und oft lebensgefährlichen Erlebnisse erfrischt und ausgeglichen in ihre Gegenwart zurückkehrten.
Allerdings – perfekt war diese Crime World noch nicht und brachte dadurch die Urlauber immer wieder in seltsame Situationen, wenn sich die beiden Welten plötzlich vermischten …

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Tomos Forrest & Wolf G. Rahn

 

 

CRIME WORLD

 

Die Toten von

X.77/1986

 

 

 

Science-Fiction-Crime

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © Steve Mayer mach Motiven, 2023 

Logo/Storysetting: Created by Marten Munsonius

Korrektorat: Bärenklau Exklusiv

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

CRIME WORLD 

Die Toten von X.77/1986 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

23. Kapitel 

24. Kapitel 

25. Kapitel 

26. Kapitel 

27. Kapitel 

28. Kapitel 

Folgende Titel der SOKO FRIESLAND sind in Vorbereitung oder bereits lieferbar – eine weitere Gemeinschaftsarbeit von Tomos Forrest und Wolf G. Rahn: 

Aus der Feder von Tomos Forrest sind weiterhin erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung: 

Eine kleine Auswahl der von Wolf G. Rahn veröffentlichten unheimlichen Romane und Grusel-Krimis 

 

Das Buch

 

 

 

 

Eine geradezu geniale Idee hatte sich die Regierung ausgedacht. Ab sofort sollten bewährte Mitarbeiter mit einem Urlaub ganz besonderer Art ausgezeichnet werden.

In den unendlichen Tiefen der Archive fanden sich zahlreiche, spannende und durchaus aufregende Kriminalakten, die auch noch in dieser Ära auf Interesse stießen. Nun wurde es diesen »Sonderurlaubern« ermöglicht, sich eine dieser Akten auszusuchen und buchstäblich in den Fall einzusteigen. Der Clou dabei war, dass sie in die Rolle eines Ermittlers schlüpften, dachten und handelten wie er und dabei ihr aufgestautes Adrenalin und Testosteron abbauten und trotz der turbulenten und oft lebensgefährlichen Erlebnisse erfrischt und ausgeglichen in ihre Gegenwart zurückkehrten.

Allerdings – perfekt war diese Crime World noch nicht und brachte dadurch die Urlauber immer wieder in seltsame Situationen, wenn sich die beiden Welten plötzlich vermischten …

 

 

***

CRIME WORLD

 

Die Toten von X.77/1986

 

 

1. Kapitel

 

Dagur Björnsen zögerte in der Eingangstür.

Schon die Luft in diesem Raum führte eine seltsame Spannung in seine Atemwege.

Er spürte das elektrische Knistern fast körperlich.

Dann entdeckte er den Mann in seinem weißen Kittel, dem Mundschutz und der seltsamen Haarfrisur, der ihm ein Handzeichen gab. Björnsen hatte sich natürlich ausreichend informiert, bevor er sich zu diesem Schritt entschloss. Zu einem Abenteuer, das ihn in eine völlig andere Welt führen sollte. Dieser ungewöhnlich große und muskulös wirkende Mann erinnerte ihn an eine Abbildung, die er in seinen Quellen gefunden hatte. So sahen damals häufig die Ärzte aus. Ein seltsamer Schauer rieselte ihm bei diesem Anblick über den Rücken.

»Nehmen Sie doch bitte Platz, Dagur Björnsen!«, begrüßte ihn eine seltsam hohl klingende Stimme. Rasch warf er noch einen Blick auf die zahlreichen Lichtsignale an den Wänden, dann setzte er sich in die bequeme Schale.

Täuschte er sich oder war für einen winzigen Augenblick ein Lächeln über die gleichmäßigen Gesichtszüge seines Gegenübers gehuscht?

Aber nein, der Arzt, wie er ihn für sich nannte, verzog keine Miene.

Er griff zu einem flachen Instrument, drückte einen Knopf und sprach mit einer emotionslosen Stimme:

»Wir begrüßen Dagur Björnsen aus Sektion IV, Abteilung 321. Er hat sich entschlossen, in eine unserer Geschichten einzutreten und wählte sich dafür das Jahr 1986 im 20. Jahrhundert. Es folgt jetzt die Einweisung in den Ablauf. Die medizinische Untersuchung hat ergeben, dass Dagur Björnsen allen Anforderungen entspricht und bereit ist, in die Akte X.77/1986 einzusteigen.«

Für einen kurzen Moment musterte ihn sein Gegenüber, und Björnsen konnte sich nicht dagegen wehren, dass ihm erneut ein Schauer über den Rücken lief. Irgendetwas im Blick des Arztes erinnerte ihn an die kalten Augen eines Reptils.

Reiß dich zusammen, Dagur! Du hast es dir verdient, und es war die Akte X.77/1986, die dir im ersten Augenblick zusagte! Das wird ein unglaubliches Erlebnis für dich werden, alter Junge! Ermittlungen, nannte man das damals, und ich werde Autofahren, diese sagenhaften, historischen Fahrzeuge!, sagte er zu sich selber, aber das beklommene Gefühl, das ihn ergriffen hatte, wollte nicht weichen. 

Doch da hatte der Arzt ihm schon etwas um das Handgelenk gelegt, das sich kühl und weich anfühlte. Es schien sich selbstständig zu schließen, und Dagur spürte plötzlich, wie ihn eine große Müdigkeit ergriff.

Er ließ sich einfach sinken …

 

 

2. Kapitel

 

»Himmel noch mal! Sie kriegen Ihr Geld. Wie oft soll ich Ihnen das denn noch sagen?« Professor Hogrefe ballte die Faust und zerknüllte dabei ein Taschentuch. Dann wischte er sich damit dem Schweiß von der Stirn.

»Ich warne Sie, Professor!«, krächzte es aus dem Telefonhörer. »Ich habe nichts zu verschenken. Sie vertrösten mich von einer Woche auf die andere. Das lasse ich

mir nicht mehr länger gefallen.«

»Übermorgen bezahle ich. Das verspreche ich Ihnen. Wenn ich den laufenden Auftrag abgeschlossen habe, erhalte ich eine größere Summe.«

»Hoffentlich! Sonst sähe ich mich nämlich gezwungen, meine Anwälte einzuschalten.«

Hogrefe starrte den Hörer in seiner Hand an. Er wollte noch etwas sagen, aber der andere hatte das Gespräch beendet. Die Leitung war tot.

Der Wissenschaftler stöhnte.

Er nahm die Brille ab und wischte sich über die Augen. Es half nichts, er musste bei dem Sauwetter noch einmal hinaus auf die Straße. Zum Glück war es nicht sehr weit.

Er griff erneut zum Telefon, führte aber diesmal nur ein kurzes Gespräch, um sein Kommen anzumelden.

Nervös warf er sich einen leichten Mantel über und nahm seine Aktentasche unter den Arm, in der sich alles Notwendige für den bevorstehenden Besuch befand. Dann verließ er das Apartment und hastete die Treppen hinunter.

Er benutzte nie den Fahrstuhl, seit er eine ganze Nacht in einem steckengebliebenen Lift zugebracht hatte.

Eine Tür öffnete sich. Ein rotblonder Bursche steckte den Kopf heraus.

»So spät noch unterwegs, Professor?«, rief er.

Hogrefe hastete an ihm vorbei, ohne ihm auch nur einen Blick zu schenken.

»Eingebildeter Trottel«, murmelte der Junge und zog sich beleidigt zurück.

Der Professor trat auf die Straße und schlug den Mantelkragen hoch. Nieselregen fuhr ihm ins Gesicht. Er achtete nicht auf seine Umgebung. Er hatte es eilig.

Deshalb fielen ihm auch die beiden Männer nicht auf, die sich an seine Fersen hefteten. Anfangs folgten sie ihm in größerem Abstand. Als er in eine Nebenstraße einbog, wechselten sie auf die andere Seite und überholten ihn. Nach zweihundert Yards kehrten sie um und kamen ihm entgegen.

Hogrefe war in Gedanken versunken. Er grübelte über die Frage nach, ob er sich richtig entschieden hatte. Ein Ja zu dem unterbreiteten Vorschlag hätte ihn von heute auf morgen sämtlicher Geldsorgen enthoben.

Dummerweise gab es einen Haken dabei. Der Vorschlag stammte von einem Gangster. Für solche Leute würde er nie arbeiten, lieber hungerte er.

Er bemerkte seine beiden Schatten erst, als sie dicht vor ihm standen und ihn ansprachen:

»Guten Abend, Professor! Kein freundliches Wetter für einen Spaziergang. Da kann man sich ja den Tod holen.«

Der Sprecher war hager und besaß stechende Augen und eine Geiernase.

Sein Partner gehörte zu den muskulösen Typen. Sein derber Unterkiefer bewegte sich von rechts nach links und wieder zurück. Auf diese Weise quälte er einen Kaugummi.

»Ja, scheußlich«, murmelte Hogrefe zerstreut. Er musste weiter. Es gab Leute, die durfte man einfach nicht warten lassen.

»Für den einen ist es scheußlicher als für den anderen«, spann der Hagere den Gedanken weiter. »Für dich zum Beispiel. Ich möchte jetzt nicht in deiner Schwarte stecken.« Noch während er. sprach, stieß der Mann seine Faust vor. Gleichzeitig war ein leises Klicken zu hören. Ein langes Stilett wurde für einen Moment sichtbar, verschwand aber sofort in Hogrefes Leib.

Der Professor riss entsetzt Mund und Augen auf.

Sofort presste ihm der Muskulöse seine Schaufelhand auf den Mund, um den Schrei zu ersticken. Hogrefes Augen starrten darüber hinweg - direkt in das Gesicht seines Mörders.

Der Körper des Professors erschlaffte. Die Aktentasche entglitt seiner kraftlosen Hand. Der Hagere bückte sich gelassen und hob sie auf.

Plötzlich quietschten Bremsen. Ein teebrauner AMC Eagle stoppte. Die beiden Türen auf der Beifahrerseite flogen auf.

Die Killer stießen ihr Opfer in den Wagen und warfen sich dann selbst auf die Sitze.

Sofort brauste die Limousine wieder weiter. Wie ein Spuk ließ sie die menschenleere Straße hinter sich zurück.

 

*

 

Der Mann war ihm nicht sonderlich sympathisch. Dagur Björnsen fand, dass er etwas Habgieriges an sich hatte. Das Honorar, das ihm Hugh Warner bot, konnte allerdings nicht als knauserig bezeichnet werden.

»Ich bin kein Menschenfreund, Mister Björnsen«, bestätigte der rundliche Mann Dagurs Eindruck. »Man lebt von den Geschäften und nicht von seiner Mildtätigkeit, sage ich immer. Ist es nicht so? Sie arbeiten schließlich auch nicht umsonst.«

»Sie glauben also, dass er untergetaucht ist, um Ihnen seine Schulden nicht zurückzahlen zu müssen«, sagte der Privatdetektiv stirnrunzelnd und blies den Rauch seiner Camel gegen die Decke.

Hugh Warner lachte geringschätzig. »Ich glaube es nicht, ich weiß es. Dazu muss man nicht studiert haben. Ich kenne mich mit diesen Vögeln aus. Am Anfang zahlen sie pünktlich. Irgendwann beginnen sie zu schludern und lassen sich immer haarsträubendere Ausreden einfallen. Schließlich bekennen sie - früher oder später, dass sie vor Schulden nicht mehr ein noch aus wissen.«

»Aber wie Sie mir sagten, handelt es sich bei Professor Hogrefe um einen anerkannten Wissenschaftler.«

»Das sind die Schlimmsten. Manche verspinnen sich in ihre Formeln, sind aber nicht in der Lage, den Preis für zwei Hamburger auszurechnen. Dann gibt es wieder welche, die so über den Dingen stehen, dass sie ohne Kindermädchen total lebensunfähig sind. Und schließlich haben wir noch eine dritte Sorte, die Gerissenen. Die verstehen es zu genießen. Zu denen zähle ich Hogrefe. Der hat einen enormen Geldbedarf. Deshalb sind ja auch seine Schulden auf fünfunddreißigtausend Dollar angewachsen.«

»Was tut er mit dem vielen Geld?«

»Reisen«, verriet Warner. »Er deklariert es als Studienreisen. Ich möchte aber nicht nachforschen, was er da studiert. Er ist ja noch keine Fünfzig. In dem Alter erwischt manchen der zweite Frühling.«

Dagur musste sich ein Grinsen verkneifen. Er schätzte Warner auf Ende Vierzig. An seinen Fingern steckten Brillantringe. Das Haar war sorgfältig gescheitelt. Er benutzte ein aufdringliches Rasierwasser. Dies alles geschah sicher nicht nur, um den Privatdetektiv zu beeindrucken.

Als Dagur diesen Geruch in die Nase bekam, hatte er plötzlich einen seltsamen Gedanken. Dieser Geruch erinnerte ihn an etwas, das lange zurücklag. So lange, dass er sich nicht mehr erinnern konnte. Bevor er sich jedoch darüber klar werden konnte, gab es ein seltsames Geräusch, das seine ganze Aufmerksamkeit erforderte. Verwirrt sah er auf den Brieföffner, mit dem Hugh Warner eben gespielt hatte und der ihm dabei auf die Schreibtischplatte geknallt war.

Im nächsten Moment hatte Dagur Björnsen den seltsamen Geruch wieder vergessen, erinnerte sich auch später nicht mehr daran. Es war nur eine kleine, unbedeutende Panne, die der Operator sofort behoben hatte.

»Okay!« Dagur drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. »Fassen wir zusammen. Professor Hogrefe leiht sich seit ungefähr drei Jahren bei Ihnen Geld. In letzter Zeit kommt er mit den Zahlungen in Verzug. Sie mahnen ihn. Er vertröstet Sie. Sie stellen ihm ein Ultimatum, das auf zwei Tage befristet ist. Hogrefe erklärt sich einverstanden, hält aber den vereinbarten Termin nicht ein. Er zahlt keinen einzigen Dollar. Sie rufen bei ihm an, um ihn zur Rede zu stellen. Er hebt nicht ab. Sie fahren zu ihm. Er öffnet Ihnen nicht. Daraus folgern Sie, dass er sich vor der Zahlung drücken will. Ich soll den Mann nun für Sie aufspüren und herbringen.«

»Exakt! Sie haben völlig freie Hand, Mister Björnsen. Tun Sie, was Sie für erforderlich halten. Wenn Sie der Meinung sind, dass es nicht ohne Gewaltanwendung geht, nur zu!«

»Nicht den, den Sie anscheinend vermuten«, entgegnete Dagur abweisend. »Ich schätze es nicht, den wilden Mann zu spielen. Ich gehöre weder zu den Schlägern noch zu jenen Typen, die sich mit Vorliebe hinter ihrem Schießeisen verstecken. Falls Ihnen meine Methoden zu human sind, müssen Sie sich einen anderen suchen.«

Hugh Warner lehnte sich grinsend auf dem Besuchersessel zurück.

»Ziemlich schnell beleidigt, wie?«, meinte er breit. »Aber Sie haben Temperament. Das gefällt mir. Wir haben uns falsch verstanden. Ich will Hogrefe nicht tot oder lebendig. Tot nützt er mir nichts. Ich kriege fünfunddreißigtausend Dollar von ihm. Das ist das Problem. Ich lasse mich nur nicht gern übers Ohr hauen. Und schon gar nicht von einem, der im Sand nach Altertümern buddelt.  Sie machen es also?«

Dagur seufzte innerlich. Man konnte sich die Auftraggeber leider nicht immer aussuchen. Im Grunde handelte es sich ja um einen angenehmen Job. Keine gewalttätige Gang, keine Killer, kein Rauschgift. Vielleicht gehörte Hogrefe tatsächlich nur zu jenen sprichwörtlich »zerstreuten Professoren«, die mit der Hundeleine in der Hand vergessen, mit wem sie spazieren gehen wollten. Falls Hogrefe zu einer seiner Studienreisen aufgebrochen war, ohne an den Termin mit Warner zu denken, bedeutete das einen geruhsamen Flug nach Kairo oder Lima mit entsprechenden Spesen. Er würde Warner überzeugen, dass seine Sekretärin mitkommen musste.

»Zu meinen Bedingungen …«, erklärte er ruhig, aber bestimmt und erhob sich.

Auch Warner wuchtete sich aus dem Sessel und streckte Dagur eine schwammige Hand entgegen, die allerdings energisch zuzupacken verstand.

»Ich bin sicher, Sie holen den Halunken zurück«, meinte er lässig. »Das Finanzielle regele ich wohl mit Ihrem blonden Gift im Vorzimmer?«

»Darum wollte ich Sie bitten, Mister Warner.«

Dagur wartete, bis sich die Tür hinter seinem Besucher geschlossen hatte: Dann griff er zum Telefon.

 

 

3. Kapitel

 

Er hatte nicht erwartet, den Professor zu Hause anzutreffen. Ohne Enttäuschung legte Dagur den Telefonhörer wieder zurück. Er schlüpfte in sein Sakko und verließ das Büro-Apartment, nachdem er Britt über den Auftrag kurz informiert hatte. Sie sollte sich während seiner Abwesenheit bei den Fluggesellschaften erkundigen. Vielleicht erfuhren sie schon auf diese Weise, in welcher Ecke des Erdballs sie den Verschwundenen zu suchen hatten.

Mit seinem silbergrauen Mercedes 450 SEL fuhr er zu der Adresse, die ihm Warner genannt hatte.

Es handelte sich um ein unauffälliges Mietshaus. Für Wohnkomfort gab Hogrefe das Geld, das er sich lieh, jedenfalls nicht aus.

Der Wissenschaftler wohnte in der vierten Etage. Dagur betrat den Lift und entdeckte sein Spiegelbild in dem halbblinden Spiegel an der Rückwand. Unwillkürlich zuckte er zusammen.

---ENDE DER LESEPROBE---