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Dies ist ein weiterer Fall aus der Reihe »Berlin 1968«.
Kann es denn überhaupt möglich sein, dass man einen erst kürzlich verübten Mord vollkommen vergisst? Kathrin Johannsen passiert aber genau das, als sie nach einer wilden Party am anderen Morgen neben einem Toten aufwacht. Es kann kaum einen Zweifel an ihrer Täterschaft geben, denn auf der Waffe befinden sich ihre Fingerabdrücke, und dann scheint es auch noch einen Zeugen zu geben. Aber Bernd Schuster glaubt nicht an ihre Schuld, nimmt ihren Fall an und wird bald in einen Kriminalfall gezogen, der ganz andere Hintergründe offenbart und den Privatdetektiv in höchste Gefahr bringt.
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Tomos Forrest & Wolf G. Rahn
Der Tod ist blond
Ein Fall für Bernd Schuster
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Sofia Steinbeck, 2024
Korrektorat: Bärenklau Exklusiv
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau (OT), Gemeinde Oberkrämer. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Der Tod ist blond
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
Dies ist ein weiterer Fall aus der Reihe »Berlin 1968«.
Kann es denn überhaupt möglich sein, dass man einen erst kürzlich verübten Mord vollkommen vergisst? Kathrin Johannsen passiert aber genau das, als sie nach einer wilden Party am anderen Morgen neben einem Toten aufwacht. Es kann kaum einen Zweifel an ihrer Täterschaft geben, denn auf der Waffe befinden sich ihre Fingerabdrücke, und dann scheint es auch noch einen Zeugen zu geben. Aber Bernd Schuster glaubt nicht an ihre Schuld, nimmt ihren Fall an und wird bald in einen Kriminalfall gezogen, der ganz andere Hintergründe offenbart und den Privatdetektiv in höchste Gefahr bringt.
***
Ein Fall für Bernd Schuster
von Tomos Forrest & Wolf G. Rahn
Kathrin Johannsen blinzelte durch lange, schwarze Wimpern und versuchte sich zu erinnern. Es musste letzte Nacht eine ganz verrückte Party gewesen sein. Ihr Kopf dröhnte jetzt noch wie eine pausenlos geschlagene Sambatrommel.
Bei wem hatte das Ereignis stattgefunden? Bei Jan? Oder war sie von Agnes eingeladen worden? Himmel! Anscheinend begann sie zu verkalken. Oder, was wahrscheinlicher war, der Alkohol war ihr nicht bekommen.
Die rassige Frau schloss die Augen erneut. Sie war noch müde. Ein halbes Stündchen wollte sie sich noch gönnen.
Aber schlafen konnte sie nicht. Ihr fiel auf, dass sie nicht in ihrem gewohnten Bett lag. Dieses hier war ungewöhnlich hart. Kein Wunder, wenn sie jeden Knochen im Leib spürte.
Ihre Hand tastete zur Seite und stockte. Sie war nicht allein. Neben ihr lag jemand. Allem Anschein nach ein Mann. Aber wer?
Kathrin Johannsen riss die Augen auf. Es war so dunkel im Zimmer, dass sie kaum die Umrisse der Möbel wahrnehmen konnte. Die Fenster wurden durch Vorhänge verschlossen. Immerhin stellte sie fest, dass sie auf dem Fußboden lag. Unter ihr befand sich nichts außer einem dicken Teppich.
Junge, Junge! Dass sie sich aber auch an gar nichts erinnern konnte. Es musste demnach wüst zugegangen sein.
Jan war der Bursche neben ihr bestimmt nicht. Jan schnarchte, kaum dass er die Augen zuhatte.
Kathrin biss sich auf die Unterlippe. Seltsame Situation! Vermutlich hatte sie mit dem Typ geschlafen. Vielleicht konnte sie sich erinnern, wenn sie sein Gesicht sah. Einen unauslöschlichen Eindruck hatte er jedenfalls nicht bei ihr hinterlassen.
Sie räusperte sich.
Der Mann wachte nicht auf. Anscheinend hatte er noch mehr getrunken als sie.
Ein Kaffee wäre jetzt genau das Richtige. Irgendwo musste ja hier die Küche sein. Sie würde sie schon finden und ihre Lebensgeister wieder auf Vordermann bringen.
Jetzt musste sie lächeln. Das war ihr noch nie passiert, dass sie einen so absoluten Blackout gehabt hatte. Sie musste unbedingt in Erfahrung bringen, was in der Nacht vorgefallen war.
Sie richtete sich auf und gähnte herzhaft.
In dem Raum lag ein eigenartiger Geruch. Vielleicht hatte sie davon die Kopfschmerzen bekommen.
Kalt war ihr nicht, obwohl sie nur ihren Slip trug. Wo waren denn ihre Sachen?
Ein Schreck durchfuhr sie. Sie hatte keine Ahnung, welcher Tag heute war. Vielleicht hätte sie schon längst im Büro sein müssen.
Unmöglich! Mit diesem Schädel konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Sie würde sich krank melden.
Kathrin stand auf und reckte sich. Sie tastete sich zu einem der Fenster, wobei sie gegen einen im Weg stehenden Stuhl stieß.
Endlich hatte sie es geschafft. Sie zog den Vorhang ein Stück zurück und blickte auf eine gepflegte Grünanlage mit prächtigen Blumenrabatten, kunstvoll geschnittenen Hecken und vereinzelten schattenspendenden Bäumen.
Draußen schien die Sonne. Es war heller Tag.
Kathrin Johannsen blickte auf ihre Armbanduhr. Halb elf. Um Gottes willen! Jetzt brauchte sie nur noch einen Kalender. Wenn sie Glück hatte, war heute Sonntag.
Das Haus, in dem sie sich befand, stand offensichtlich in einer vornehmen Gegend. Eine richtige Villa.
Kathrin drehte sich um. Jetzt konnte sie auch den Mann genauer betrachten.
Peinlich, peinlich! Ihr wollte die Erinnerung nicht kommen. Sie hätte geschworen, noch nie ein Wort mit ihm gewechselt zu haben. Aber dann hätte sie kaum fast nackt neben ihm gelegen.
Er war allerdings angezogen. Lediglich seines Sakkos hatte er sich entledigt. Es hing über einer Stuhllehne. In der Brusttasche steckte eine dünne Ledermappe.
Kathrin durchschoss ein Gedanke. Na klar! Sie brauchte nur in seinen Papieren nachzusehen. Dann wusste sie, wer er war, und konnte ihn wenigstens anreden, sobald er zu sich kam.
Auf nackten Sohlen schlich sie zurück, zupfte die Brieftasche heraus und schlug sie auf.
Sie traute ihren Augen kaum. Geld quoll ihr entgegen. Das waren mindestens fünftausend Mark. Außerdem waren noch ausländische Banknoten dabei.
Wenn sie eine Diebin wäre, könnte sie sich jetzt ungehindert bedienen. Aber sie interessierte sich lediglich für den Pass.
Bevor sie ihn aufschlug, fiel eine Fünfzig-Mark-Note zu Boden. Hastig bückte sie sich danach. Der Mann sollte nicht erfahren, dass sie in seinen Papieren geschnüffelt hatte.
Als sie den Schein aufhob, weiteten sich ihre Augen. Gleich daneben lag eine Pistole. Von ihr ging dieser eigentümliche Geruch aus.
Kathrin Johannsens Blick wanderte weiter zu dem Mann, dem sie nun genau ins Gesicht schauen konnte.
Er sah elegant aus. Seine Oberlippe zierte ein Bärtchen. Das Hemd, das er trug, hatte zweifellos achtzig Mark gekostet. Die Krawatte war dezent gemustert.
Aber zwei Dinge störten Kathrin ganz gewaltig. Das eine war der starre Blick, mit dem der Fremde sie ansah. Beim zweiten handelte es sich um den Blutfleck, der sich um zwei versengte Löcher im Hemd gebildet hatte. Der Mann war tot.
Kathrin Johannsen stieß einen erstickten Schrei aus und ließ die Brieftasche fallen. Sie taumelte zurück und schlug die Hände vor den Mund. Der Gedanke, neben einem Toten geschlafen zu haben, bereitete ihr Übelkeit.
Nach dem ersten Schock zwang sie sich zu kühlem Überlegen.
Vor allem durfte sie nichts verändern oder gar die Mordwaffe anfassen. Die Pistole lag so, dass nach ihrer laienhaften Ansicht ein Selbstmord auszuschließen war.
Es durchrieselte sie eiskalt. Dicht neben ihr war ein Mensch getötet worden. Der Mörder hatte die gefüllte Brieftasche verschmäht. Und er hatte auch sie ungeschoren gelassen. Es gab mehr als eine Frage, die sie sich nicht beantworten konnte.
Die Polizei musste her. Das war ganz klar. Irgendwo in dieser verdammten Villa musste es ein Telefon geben.
Kathrin Johannsen begann zu suchen.
Da zuckte sie erneut zusammen. Vor der Tür hörte sie ein Geräusch. Es hörte sich an, als würde sich jemand nähern.
Ihr blieb fast das Herz stehen. Der Mörder! Kam er zurück, um auch sie noch umzulegen? Vielleicht fürchtete er, sie könnte ihn bei seiner entsetzlichen Tat beobachtet haben.
Angstvoll blickte sie sich nach einem Fluchtweg um.
Aussichtslos! Es gab nur eine Tür, und durch die konnte jeden Augenblick der Mörder kommen.
Dort der Schrank! Sie durfte nicht wählerisch sein. Sie eilte auf das riesige Möbelstück zu, stockte aber und hob hastig ihre auf dem Teppich verstreuten Kleidungsstücke auf.
Dann rettete sie sich in den Schrank und verbarg sich zwischen Anzügen und Mänteln. Die Tür zog sie zu sich heran und ließ nur einen winzigen Spalt offen, damit sie Luft bekam und nicht womöglich niesen musste.
Sie hätte nicht länger zögern dürfen. Kaum war sie im Schrank verschwunden, als sich auch schon die Zimmertür öffnete.
Kathrin zitterte am ganzen Körper. Sie hätte am liebsten laut um Hilfe geschrien. Doch wer sollte ihr beistehen? Sie war dem Mörder schutzlos ausgeliefert, falls er sie aufspürte.
Das Blut stieg ihr in den Kopf. Sie bekam in ihrem engen Gefängnis Platzangst. Ihr einziger Gedanke war, dass der Kerl gleich die Schranktür aufreißen würde.
Aber vorläufig geschah nichts. Kathrin hörte schwere Schritte auf dem Teppich. Sie spähte durch den Spalt und erkannte knapp vor sich einen breiten Rücken. Der Mörder kauerte neben seinem Opfer.
Hoffentlich will er nur das Geld!, dachte sie.
In diesem Moment wandte der Mann den Kopf und schaute genau in ihre Richtung.
Nur mit Mühe unterdrückte die Frau im Schrank einen Schrei. Brennend schwarze Augen unter dichten Brauen funkelten zu ihr herüber. Auch dieser Mann trug einen Bart. Er hielt den Mund leicht geöffnet. Dazwischen blitzten Zähne, die an ein Raubtier erinnerten.
Ein südländischer Typ. So hatte sich Kathrin stets die Angehörigen der gefürchteten Mafia vorgestellt.
Der Kerl richtete sich auf und blickte auf den Leichnam herab. Er war ziemlich groß und bestimmt auch kräftig.
Jetzt drückte sein Gesicht grenzenlose Wut aus. Er presste die Lippen zusammen. Seine Augen waren nur noch winzige Spalte. So kam er auf sie zu.
Kathrin Johannsen musste sich an einem der Mäntel festklammem, um nicht umzufallen. Er hatte sie entdeckt. Zumindest aber konnte er sich denken, dass er sie im Schrank finden würde.
Noch zwei Schritte. Noch einer. Jetzt!
Der Mörder ging vorbei. Anscheinend suchte er erst woanders.
Zu ihrer Überraschung hörte die Frau das typische Geräusch einer sich drehenden Wählscheibe. Der Kerl wollte telefonieren.
Vermutlich rief er die Organisation an und meldete die Ausführung des Verbrechens. Er würde auch nicht unerwähnt lassen, dass es eine mögliche Zeugin für die Tat gegeben hatte. Sie konnte sich leicht vorstellen, wie die Anweisung seines Auftraggebers lauten würde.
Leg’ das Luder um!
Ein paar Sekunden hörte sie nichts außer dem nervösen Trommeln des Mannes auf einer Holzplatte.
Dann begann er zu sprechen. Er nannte einen Namen und eine Adresse. Danach sagte er: »Sie müssen sofort herkommen. Hier ist ein Mord geschehen.«
Anfangs war Kathrin Johannsen unendlich erleichtert. Doch gleich darauf sagte sie sich, dass der Bursche bluffte. Er war nicht der erste Mörder, der selbst die Polizei alarmierte, um den Verdacht von sich abzulenken. Was hätte er sonst in dem Haus zu suchen? Wer hatte ihn eingelassen?
Nein, sie durfte sich keinesfalls rühren, sonst war sie rettungslos verloren. Der Bursche schreckte auch vor einem zweiten Mord bestimmt nicht zurück.
Aber was sollte sie tun, wenn die Polizei eintraf? Die Beamten würden natürlich das ganze Haus gründlich durchsuchen. Wenn sie sie hier im Schrank entdeckten, nur mit einem Slip bekleidet, würde man ihr zweifellos ein paar Fragen stellen, von denen sie keine einzige beantworten konnte.
Nein, sie musste unbedingt vorher aus der Villa verschwinden.
Zum Glück wartete der Kerl, der angeblich Mancini hieß, nicht neben dem Toten auf das Eintreffen der Mordkommission. Er legte den Telefonhörer zurück und ging wieder am Schrank vorbei.
Kathrin sah, wie er ein weißes Tuch in seine Tasche schob. Hatte sie es doch gewusst. Er hatte vermieden, seine Fingerabdrücke auf dem Hörer zu hinterlassen. Wahrscheinlich verdrückte er sich jetzt. Der angegebene Name war jedenfalls falsch.
Tatsächlich verließ der Schwarzhaarige das Zimmer. Sie hörte, wie er sich entfernte.
Sie wartete und lauschte. Sie hörte keine weitere Tür und keinen Wagen. Offenbar befand sich der Mörder noch immer im Haus.
Es war für Kathrin Johannsen nicht so wichtig zu wissen, was Mancini im Schilde führte. Wichtiger war, dass sie endlich von hier verschwand.
Lautlos öffnete sie die Schranktür und schlüpfte aus ihrem Gefängnis. Überstürzt zog sie sich an und suchte auch noch ihre Schuhe, die sie zuerst nicht gefunden hatte. Sie lagen unter einem der Sessel.
Der Ermordete lag noch immer auf dem Teppich. Auch sonst hatte sich in der Zwischenzeit nichts verändert. Sogar die Brieftasche mit dem herausgefallenen Inhalt befand sich noch dort, wo sie sie hatte fallen lassen.
Auch die Mordwaffe hatte der Mann nicht an sich genommen.
Kathrin zögerte. War es nicht klug, die Pistole an sich zu nehmen? Falls Mancini sie doch noch überraschte, hätte sie wenigstens etwas, womit sie ihn sich vom Leibe halten konnte.