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Eigentlich stammte Jan Dämmrich aus gutem Haus, wurde streng vom Vater erzogen und geriet doch auf die schiefe Bahn. Nach seiner Entlassung aus Moabit war er bei seiner Jobsuche auf alte Zellennachbarn gestoßen, die ihn für ein ganz großes Ding gewinnen wollten. Jan hatte in einer Firma gearbeitet, die Tresore herstellte. Und jetzt sollte er, gemeinsam mit den beiden anderen Ganoven, in eine Firma einbrechen, um dort etwas zu stehlen, das einem unbekannten Auftraggeber eine Million Mark in bar wert war. Doch dann gibt es gleich zu Beginn den ersten Toten, und auch Bernd Schuster sucht in West-Berlin nach dem untergetauchten Jan …
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Tomos Forrest & Wolf G. Rahn
Millionen-Coup
in
West-Berlin
Ein Fall für Bernd Schuster
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Sofia Steinbeck, 2024
Korrektorat: Bärenklau Exklusiv
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau (OT), Gemeinde Oberkrämer. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
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Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Millionen-Coup in West-Berlin
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
Dies ist ein weiterer Fall aus der Reihe »Berlin 1968«.
Eigentlich stammte Jan Dämmrich aus gutem Haus, wurde streng vom Vater erzogen und geriet doch auf die schiefe Bahn. Nach seiner Entlassung aus Moabit war er bei seiner Jobsuche auf alte Zellennachbarn gestoßen, die ihn für ein ganz großes Ding gewinnen wollten. Jan hatte in einer Firma gearbeitet, die Tresore herstellte. Und jetzt sollte er, gemeinsam mit den beiden anderen Ganoven, in eine Firma einbrechen, um dort etwas zu stehlen, das einem unbekannten Auftraggeber eine Million Mark in bar wert war. Doch dann gibt es gleich zu Beginn den ersten Toten, und auch Bernd Schuster sucht in West-Berlin nach dem untergetauchten Jan …
***
Ein Fall für Bernd Schuster
von Tomos Forrest & Wolf G. Rahn
„Kennste dir mit so watt aus, Schorse?“
„Watt is ditt?“
„Watt for’n Computer!“
„Kommjuta?“
Der Mann am Nebentisch, der eben schon die zweite Molle bestellte, obwohl es gerade erst elf Uhr am Vormittag war, sprach das Wort so verdreht aus, dass Lucy Schuster erstaunt den Kopf hob und zu den beiden Männern hinübersah. Neben ihr saßen Ole und Chris, zwei Jungen aus ihrer Klasse. Die drei hatten heute Vormittag Unterrichtsausfall und wollten eine Cola im nächsten Schultheiss an der Ecke trinken, weil es mächtig regnete und keiner von ihnen Lust verspürte, allein zu Hause zu sitzen und auf die Rückkehr ihrer berufstätigen Eltern zu warten.
Lucy hatte kurz überlegt, ob sie alle zu sich in die Kurfürstenstraße gehen sollten, aber als sie daran dachte, dass Franziska krank in ihrer Wohnung geblieben war und ihr Vater mit denkbar schlechtester Laune am Frühstückstisch saß, hatte sie den Gedanken rasch verdrängt.
Jetzt saßen sie in der verräucherten Eckkneipe und blickten sich grinsend an, als sie die beiden etwas seltsamen Männer am Nebentisch hörten.
„Kiek doch ma, ditt is‘n Vermögen wert! Kannste dir nich vorstellen, watt manche dafür zahlen!“
Die beiden Männer am Nachbartisch beugten sich über einen Artikel, der in der Morgenpost über eine amerikanische Firma berichtete.
„Allet Quatsch, wenn de mir fragst, Schorse!“, kam der nächste Kommentar nach einem kurzen Moment, in dem die beiden sich über die Zeitung beugten.
„Hier steht, dass die Firma Olivetti – komischer Name, klingt wie italienischer Käse – einen Computer herausgebracht hat, der – halt dir fest, Orje – mal eben 3.200 Dollar kosten soll!“
„Ditt gloobe ik nich – wer soll das Ding denn koofen?“
„Warte – der heißt Programma 101 – und sieh ma, ditt Foto – sieht aus wie‘ne Registrierkasse bei Bolle!“
„101? Erinnert mir daran, dat ik mir ne neue Jeans koofen wollte, kommste mit zur Wulle?“
„Du koofst die Jeans bei Woolworth?“
„Warum nich, mehr kannste nich sparen!“
Die beiden lachten dröhnend, tranken ihre Gläser aus und bemerkten die drei Schüler am Nachbartisch, die sich nicht mehr weiter zusammenrissen, sondern ebenfalls lauthals lachten. Aber die Männer schenkten ihnen beim Bezahlen an der Theke nur verächtliche Blicke und traten dann auf die Straße, um ihre Einkäufe zu erledigen.
„Das ist Volkes Stimme, Freunde!“, sagte Lucy mit noch vom Lachen erstickter Stimme. „Die Zukunft liegt im Computer – und keiner will ihn!“
„Hör auf, Lucy, ich sehe das ganz anders! Was die großen Firmen wie IBM mit ihrem 1401 genannten Modell vor ein paar Jahren auf den Markt gegeben haben, ist erst der Anfang. Ich könnte mir vorstellen, dass jetzt alle wie besessen daran arbeiten, noch leistungsfähigere Geräte zu noch niedrigem Preis herauszubringen.“
„Sicher, der Fortschritt ist nicht aufzuhalten!“, stimmte ihr Chris zu. „Aber wer weiß, ob man sich so etwas mal als Privatmensch leisten kann!“
„Das sagt der Richtige!“, lachte Ole. „Bei dem Einkommen deines Vaters wird wohl bald ein Olivetti auf seinem Schreibtisch stehen!“
„Na ja, lass man. Du weißt doch, was der Berliner sagt: ‚Jeld macht nich jlücklich, man muss et ooch haben‘ – um mal mit unseren Freunden von eben zu sprechen!“
Die drei zahlten ebenfalls ihre Getränke und brachen auf, nachdem nun endlich der Regen aufgehört hatte.
Frank Schering zog die Handbremse des VW-Käfers an und schaltete
die Scheinwerfer aus. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er, sich an die plötzliche Dunkelheit zu gewöhnen, die ihn von allen Seiten umfing. Er fragte
sich, ob es richtig gewesen war, auf diesen Treffpunkt einzugehen.
In einiger Entfernung brauste der nächtliche Verkehr über die Avus. Hier unten bewegte sich nichts. Höchstens eine Ratte, aber selbst die ließ sich nicht blicken.
Der Bursche mit der ungewöhnlich blassen Gesichtsfarbe lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an. Er blies den Rauch gegen die Windschutzscheibe und beobachtete die Muster, die sich jetzt bildeten.
Nach seiner Entlassung hatte Frank Schering sich als erstes drei Stangen Zigaretten gekauft. Die hatte er drinnen am meisten entbehrt.
Doch für viel mehr hatte sein Geld nicht gereicht. Das sollte jetzt anders werden. Aus diesem Grund traf er sich mit Memminger. Hoffentlich meinte der es auch ernst.
Als sich die Glut bis zur Mitte der Zigarette gefressen hatte, hörte Schering einen Wagen. Er lauschte und stellte erleichtert fest, dass der Motor abgestellt wurde. Na endlich! Das wurde aber auch Zeit. Langsam stieg er aus und schloss den Wagen ab. Dann ließ er einen leisen Pfiff hören, auf den er eine ähnlich klingende Antwort erhielt.
Er setzte sich in Bewegung. Die Zigarette hing verwegen auf seiner Unterlippe, die Hände steckten tief in den Hosentaschen. So schlenderte er in die Richtung, aus der er den Wagen und den Pfiff gehört hatte.
Ein Schatten löste sich aus der Finsternis. Das Gesicht des Mannes konnte Schering noch nicht erkennen, doch der Gang der Gestalt war unverwechselbar. Carsten Memminger schaukelte wie ein Seemann, darüber hatten schon im Gefängnis alle gelacht.
„Da bist du ja endlich“, zischte Frank Schering und spuckte den Rest der Zigarette aus, die mit einem Funkenschweif zu Boden fiel.
Der andere grinste überheblich. „Du kannst den Reichtum wohl kaum noch erwarten, wie? Nur die Ruhe, Mann! Hektik ist der Feind der Million. Diese Weisheit habe ich von meinem Großvater.“
„Pfeif auf deinen Großvater!“, schimpfte Schering ungeduldig. „Hätte der ein bisschen mehr Tempo draufgehabt, wäre er damals den Bullen entkommen. Aber was du von der Million sagst, interessiert mich. Du glaubst also tatsächlich, dass eine solche Summe dabei herausspringt?“
Memminger zuckte lässig mit den Schultern. „Nun flipp bloß nicht gleich aus. Wenn Carsten Memminger etwas in die Hand nimmt, ist alles genau abgecheckt. Was glaubst du, warum ich so lange an dem Plan herumgetüftelt habe? Jetzt steht er. Ich habe jedes Detail berücksichtigt. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Dafür winkt dann auch die Million. Das sind dreihundert Mille für dich. Hört sich gut an, wie?“
„Nur dreihundert? Na, hör mal! Das ist ja weniger als ein Drittel.“
„Wir sind ja auch zu dritt. Wir brauchen nämlich noch einen Spezialisten. Und dass ich vierhundert Riesen beanspruche, werdet ihr mir wohl nicht verübeln. Schließlich würdet ihr ohne meinen Superplan keinen einzigen Dollar kriegen. Oder?“
Die Frage klang wie eine Drohung.
„Natürlich nicht“, versicherte Frank Schering eilig. „Wer ist der andere?“
„Da habe ich mich noch nicht festgelegt. Vorläufig befinden sich vier ausgezeichnete Leute in der engeren Wahl. Bin gespannt, was du von ihnen hältst.“
Er nannte den Namen und blickte seinen Komplizen auffordernd an. Schering äußerte sich nicht.
„Das hängt ganz von der Art des Unternehmens ab“, fand er dann. „Du solltest mir endlich mehr darüber verraten. Darauf habe ich einen Anspruch. Schließlich halte ich auch meinen Kopf dafür hin.“
„Deshalb sind wir ja hier“, beruhigte Memminger ihn gemächlich. „Komm, wir setzen uns in meinen Wagen. Es ist nicht nötig, dass uns ein Penner, der hier zufällig nach Zigarettenkippen sucht, belauscht.“
Die Männer gingen zu einem Opel und ließen sich in die Polster fallen. Dann begann Carsten Memminger dem Partner seinen Plan Stück für Stück auseinanderzusetzen. Er tat das sehr gründlich und beantwortete jede Frage, die Frank Schering anschließend stellte.
„Na, bist du nun zufrieden?“, erkundigte er sich selbstbewusst, als auch die letzte Unklarheit beseitigt war.
Der andere nickte. „Das will ich meinen. Du hast da wirklich einen tollen Plan ausgekocht. Ich bin auch sicher, dass alles klappen wird. Nur eins schmeckt mir nach wie vor nicht. Das ist dein Anteil.“
Memminger brauste auf. „Soll ich etwa nur genauso viel kriegen wie ihr? Schließlich stammt der Plan von mir. Ich bin der Boss.“
Schering lachte abfällig und hielt plötzlich einen kurzläufigen Revolver in der Faust. Der Lauf zeigte auf den Mann an seiner Seite.
„Du warst der Boss, Memminger. Jetzt brauche ich dich nicht mehr. Deinen Plan können wir auch ohne dich ausführen. Und diesmal bestimme ich die Anteile.“
Carsten Memminger wurde bleich. An alles hatte er gedacht, nur nicht daran, sich mit einem Verräter eingelassen zu haben.
„Okay!“, stieß er hervor. „Darüber können wir ja noch einmal reden. Jetzt steck deine Kanone weg und sei vernünftig.“
Gleichzeitig versuchte er, die Faust, die den Revolver hielt, zur Seite zu schlagen, aber Frank Schering drückte bereits ab.
Er hörte erst auf, als die Trommel vollständig geleert war.
Memmingers Finger krallten sich für einen Moment am Lenkrad fest. Als sie sich wieder lösten, sackte der Körper zur Seite.
Schering rutschte hastig zur Tür und stieß sie auf. Er brauchte sein Opfer nicht zu untersuchen. Sechs Kugeln aus dieser Distanz überlebte niemand.
Er kehrte zu seinem Volkswagen zurück, startete den Motor und gab Gas. Er fühlte sich prächtig. Seiner Million war er ein gutes Stück nähergekommen.
Bernd Schuster gähnte so ungeniert, dass ein Flusspferd vor Neid erblasst wäre. Dies war wieder einer dieser Tage, an denen man besser im Bett blieb, damit nichts schief gehen konnte. Angefangen hatte es mit Franziskas Anruf und ihrer Krankmeldung. Schwere Erkältung.
„Ich stecke dich nur an, Bernd, wenn ich ins Büro komme. In zwei Tagen bin ich wieder topfit. Bis dahin schlucke ich Fliedertee und gurgle mit Salbei. Momentan hast du ja sowieso kaum etwas für mich zu tun.“
„Und die Aufstellung für die Versicherung?“, widersprach er rasch laut.
„Die machst du doch mit links. Alle erforderlichen Daten findest du in meinem Schreibtisch, rechts, zweite Schublade von oben.“
Bei der sprichwörtlichen Ordnungsliebe seiner Assistentin hatte Bernd keine Bedenken, die Unterlagen zu finden.
Unglücklicherweise riss er die Schublade so ungestüm auf, dass sie auf dem Fußboden landete und der Inhalt verstreut herumlag. Erst jetzt stellte er fest, dass sich in der hintersten Ecke auch ein Glas mit Pulverkaffee befunden hatte. Der sah auf dem hellen Teppichboden ganz besonders hübsch aus.
Als Bernd sich daran machte, die Spuren seines Temperaments zu beseitigen, summte das Telefon. Er schoss in die Höhe und knallte mit dem Kopf gegen die Schublade, die er inzwischen wieder an ihren angestammten Platz befördert und zur Hälfte eingeräumt hatte.
Er unterdrückte einen Fluch und schnappte sich den Hörer.
Am anderen Ende der Leitung meldete sich ein Herr Dämmrich, der mit Verschwörerstimme in die Muschel flüsterte, dass er Bernd Schuster noch an diesem Vormittag unbedingt sprechen müsste.
Der vereinbarte Termin war dann allerdings bereits um drei Stunden überschritten. Dämmrich war noch nicht aufgekreuzt.
Bernds Laune wurde bei der eintönigen Schreibarbeit für die Versicherung nicht gerade besser. Er beschriftete den Briefumschlag und klebte ihn zu. Eigentlich sollte er schnellstens zur Post. Aber wenn Dämmrich doch noch kam?
Als er aufsah und durch die große Schaufensterscheibe seiner Detektivagentur auf die Parkstraße davor fiel, entdeckte er seine Tochter Lucy in Begleitung von zwei Jungen. Verwundert blickte er auf seine Armbanduhr, als Lucy fröhlich lachend eintrat. Die beiden Jungen blieben in etwas verlegener Haltung draußen stehen.
„Hey, Dad, etwas Neues von Franzi?“
Die siebzehnjährige Lucy Schuster mochte Franziska Jahn sehr gern und hätte nichts dagegen gehabt, wenn sie zu ihnen in das große Apartment im 14. Stock dieses Hauses gezogen wäre. Seit der Scheidung ihrer Eltern lebte Lucy bei ihrem Vater.