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In nur 50 Minuten das Ertragsgesetz verstehen
Das Gesetz der abnehmenden Grenzerträge beruht darauf, dass zu Beginn dort gearbeitet wird, wo die Arbeit am ertragreichsten ist und erst dann andere Ressourcen genutzt werden, wenn die Nachfrage den Ertrag der anfänglich genutzten Ressource übersteigt. Aufbauend auf frühere Theorien unterscheidet David Ricardo am Beispiel Landwirtschaft drei Produktionsfaktoren: Boden, Kapital und Arbeit. Alfred Marshall zeigt später, dass das Gesetz auch auf andere Wirtschaftsbereiche anwendbar ist und sich die Grenzerträge nach einem bestimmten Ablauf entwickeln – wenn nicht anderweitig (bspw. durch Innovation) eingegriffen wird. Mittels des Ertragsgesetzes kann festgestellt werden, ab welchem Moment die Kosten einer zusätzlichen Einheit den von ihr erzeugten Gewinn übersteigen.
Nach 50 Minuten können Sie:
• den Grenzertrag nach Ricardo und Marshall definieren
• weitere Bestandteile der Theorie erfassen (Grundrente, Grenzerlös, Grenzkosten, extensiver/intensiver Rand etc.)
• das Gesetz durch weitere Modelle ergänzen
Anhand praktischer Beispiele wird die Theorie leicht verständlich veranschaulicht. So erhalten Sie einen interessanten und praxisorientierten Überblick über das Wesentliche.
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Seitenzahl: 23
Aufbauend auf den Überlegungen der Wirtschaftswissenschaftler des 18. Jahrhunderts, die sich besonders mit Fragen zur Landwirtschaftserzeugung beschäftigen, entwickelt der britische Wirtschaftswissenschaftler David Ricardo (1772-1823) das Modell des Ertragsgesetzes. Dieses wurde im Laufe der Zeit weiter vertieft und ist auch noch heute aktuell.
Hintergrund
In seinem Werk Principles of Political Economy and Taxation1 (1817) entwickelt David Ricardo das Gesetz des abnehmenden Ertrags. Es ist eine Weiterführung der Theorien des anglikanischen Pfarrers und Wirtschaftswissenschaftlers Thomas R. Malthus (1766-1834) und der Physiokraten (ökonomische Schule während der Aufklärung), insbesondere des französischen Staatsmanns und Wirtschaftswissenschaftlers Anne Robert Jacques Turgot (1727-1781). Laut Malthus führt der Anstieg der Bevölkerung zu einer Abnahme der verfügbaren Ressourcen, während Turgot betont, dass bei einer Erhöhung des Arbeitseinsatzes auf einer landwirtschaftlich bewirtschafteten Fläche die Erträge ab einem bestimmten Punkt nicht weiter steigen, sondern abnehmen.
GUT ZU WISSEN: PHYSIOKRATIE
Die Schule der Physiokraten (altgriechisch von phýsis (Natur), und kratía (Herrschaft)) beschäftigte sich mit der Entstehung von wirtschaftlichem Reichtum, vor allem aber mit dessen Verteilung. Die Physiokraten werden für ihre Zeit als revolutionär angesehen.
Ricardo vertieft diese Überlegungen und führt sie weiter aus. Seine Theorie wird zu einem Klassiker in den Wirtschaftswissenschaften – und zu einer der am stärksten umstrittenen. Der Schotte Adam Smith (1723-1790), ein anderer großer Wirtschaftswissenschaftler dieser Zeit, entwickelt eine entgegengesetzte Theorie, die besagt, dass die Erträge durch Arbeitsteilung und der damit verbundenen verbesserten Produktivität gesteigert werden können.
Definition