Das Weltfragment und Una Noche - Eike M. Falk - E-Book

Das Weltfragment und Una Noche E-Book

Eike M. Falk

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Deine Lippen sind Korallen deine Schenkel Türkise, kalt dein Schoß, ein Fenster zum offenen Meer ein Meer hinter dem offenen Fenster wartend, eine Dünung ist nicht zu erkennen ein Blumenkübel, himmelblau ganz schlicht

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 27

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Des Wahns jüngster Bruder bin ich, des

Untergangs Verkünder

den Tod habe ich gesehen

seine eiserne Maske, kalt funkelndem

Eis gleichend, hervorzuckend, als ich ihn sah

aus einer Blüte des Apfelbaumes

(auch hier schon, dachte ich, schon hier –

doch nicht den sanften Versen gleichend

die man Lämmern summt

frühlingsfeuchte, geschwängerte Natur

aus der Erde sprossend, aus dem Leib

feist und immerdar hungrig, hungernd nach

Geburt und Tod, Tod und Geburt

immerdar, immerdar…). –

Gleißendes Eis, glühendes Rot

der Sonne und Eis gepaart, glühenden

Eisens schmelzend flimmerndes Rot –

der Tod, der Tod!

---

Ich habe mich ausgeschüttet vor Lachen

unterm Apfelbaum, wie ich ihn sah

den armen Alten – Klappermann, Schnitter

ich lachte ihm in die blödsinnig

stumpfen Augenhöhlen hinein – hinein und

hinein… (und ich schäme mich jetzt

dass ich ihn schreckte, damals, den armen

zittrigen Alten, unsern ältesten Diener

den keine Schuld trifft, dass die Zeit auch

über ihn hinwegbrandete, der er nichts zu

bieten hatte als seine Dienste, die er litt und

leidet).

„Wen willst du schrecken?“ fuhr ich ihn an –

„Weißt du denn nicht, mit wem du es zu tun

hast, treiben nicht wir dir täglich solche

Mengen Fleisches in die Arme, blöder Alter

Menschenfleisch, zerstückelt und

am Stück, mehr und mehr und

immer mehr. Tagtäglich, Tag für Tag immer

mehr und mehr… alles was wir an

Überschuss haben, und des Überschusses ist

genug, alles ist Überschuss, alles, mein Alter

und wir geben es dir, wir überhäufen dich mit

Fleisch unsern Fleisches, wir ersticken dich

wir schütten es aus über dir, all die satten

prallen Körper, oder die Gerippe, die kaum

mehr die Kraft hatten ihr Fell zu tragen, mit

stinkenden und balsamischen Körpern

beschaufeln wir dich, blöder Alter

pack dich… pack dich, eh ich mich vergesse

geh… geh mir aus den Augen, die du blenden

wolltest mit deinen armseligen Tricks, ich bin

nicht einer dieser mittelalterlichen Flagellanten

keines dieser armen Schweine, wir alle nicht

(die wir vielleicht doch die ärmeren Schweine

sind, doch dies nur nebenbei)

zu viele Tode durchexerziert, was soll ich

mich noch fürchten, dich, was hinter dir stehen

mag, ich fürchte mich nicht – geh!“

---

Wie ein Schatten ging er vorbei.

Und ich ging vorbei…

mit tränenden Augen

(denn schon schämte ich mich)

in den Gedanken die kranke Rose

‘And his dark secret love

does thy live destroy‘

Ließ ihn zurück in der Blüte des Apfelbaumes

Die blödsinnig stierenden Augenhöhlen,

stumpf…

Irgendwann vielleicht sah ich ihn wieder

ich sehe ihn immer wieder

ich muss ehrlich sein

nein – nachdenken, scharf nachdenken –

tatsächlich

sehe ich ihn sehr oft, angenommen

er wäre nachtragend, sprechen sah ich ihn nie

hörte ihn nie, es ist eine schweigsame Arbeit

die er verrichtet, oder, entgegengesetzt, er

müsste schreien, ununterbrochen schreien

aber das geht nicht, ein Schrei ist

der Ausdruck einer plötzlichen Empfindung

dauerhafter Schrei ist Wahnsinn, ist

Tod – also doch, ein unsäglicher, stiller