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DER DEUTSCH DÄNISCHE KRIEG VON 1864 Der Zweite Schleswigsche Krieg war die zweite militärische Auseinandersetzung um die Schleswig-Holsteinische Frage im neunzehnten Jahrhundert. Der Krieg begann am 1. Februar 1864, als preußische und österreichische Truppen die Grenze zum dänischen Lehen Schleswig überschritten. Dänemark kämpfte gegen Truppen des Königreichs Preußen und des Österreichischen Kaiserreichs als Vertreter des Deutschen Bundes. Wie im Ersten Schleswigschen Krieg (1848-1852) ging es auch hier um die Kontrolle der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Der Krieg endete am 30. Oktober 1864 mit dem Vertrag von Wien und der Abtretung der Herzogtümer Schleswig (mit Ausnahme der Insel Ærø, die dänisch blieb), Holstein und Sachsen-Lauenburg durch Dänemark an Preußen und Österreich.
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Der Deutsch Dänische Krieg von 1864
Impressum
Rainer Smolcic
Blumenstraße 13
93142 Maxhütte
Das Siegesdenkmal 1864 („Düppel-Denkmal“) auf Schanze IV bei Sonderburg
Der Deutsch-Dänische Krieg vom 1. Februar 1864 bis zum 30. Oktober 1863 war ein militärischer Konflikt um die Herzogtümer Schleswig und Holstein, insbesondere um die nationale Zugehörigkeit des Herzogtums Schleswig, das mit der Novemberverfassung von 1863 verfassungsrechtlich stärker an Dänemark angebunden werden sollte, während zugleich die deutschgesinnte Bewegung Schleswig in Verbindung mit Holstein einem zu schaffenden deutschen Nationalstaat anschließen wollte. Die Kriegsgegner waren einerseits Preußen und das Kaisertum Österreich, andererseits der Dänische Gesamtstaat. Der Krieg, bei dem Preußen und Österreich den Sieg davontrugen, wird in Abgrenzung zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung (1848–1851) auch als Zweiter Schleswigscher Krieg oder Zweiter Schleswig-Holsteinischer Krieg bezeichnet. Der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 war der erste deutsche Einigungskrieg; ihm folgten der Deutsche Krieg von 1866 und der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71.
Der dänische König war Herzog der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Sachsen-Lauenburg. Holstein und Lauenburg hatten bis 1806 zum Heiligen Römischen Reich gehört und waren Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes. Das Herzogtum Schleswig war dagegen ein Lehen Dänemarks; sprachlich-kulturell war es gemischt deutsch, dänisch und friesisch geprägt. Zugleich waren Schleswig und Holstein seit dem Spätmittelalter eng miteinander verbunden und galten in der Erinnerung als up ewig ungedeelt. Mit dem Wunsch nach Bildung einheitlicher Nationalstaaten im 19. Jahrhundert wurde Schleswig sowohl von deutschen als auch von den dänischen Nationalliberalen beansprucht, was mit zum Krieg von 1848 bis 1851 geführt hatte. Damals war der Versuch, Holstein und Schleswig gewaltsam von der dänischen Krone zu lösen, noch gescheitert.
Belagerung der Schanzen von Düppel, Jørgen Valentin Sonne, 1871
Nachdem die vorherige Gesamtstaatsverfassung unter anderem vom Deutschen Bund verworfen worden war, erließ die dänische Regierung 1863 die sogenannte Novemberverfassung, die zum Ziel hatte, Schleswig entgegen dem Londoner Protokoll von 1852 verfassungsrechtlich in das eigentliche Königreich einzubinden. Bereits 1851 waren Sprachreskripte beschlossen worden, die den schleichenden Sprachwechsel zum Deutschen in den mittleren Teilen Schleswigs aufhalten sollten und auf deutscher Seite auf starken Widerstand gestoßen waren. Um eine Zurücknahme der Novemberverfassung zu erwirken, besetzten im Dezember 1863 Truppen des Deutschen Bundes im Rahmen der Bundesexekution die Bundesstaaten Holstein und Lauenburg. Unter Protest der Mittelstaaten des Deutschen Bundes überschritten am 1. Februar 1864 preußische und österreichische Truppen rechtswidrig auch die entlang der Flussläufe von Eider und Levensau verlaufende Grenzlinie zu Schleswig und markierten so den Beginn des Deutsch-Dänischen Krieges. Mit der Besetzung Schleswigs sollte Dänemark zum Einlenken gebracht werden, die Novemberverfassung zurückzunehmen. Preußen hatte allerdings wohl von Anfang an die Absicht verfolgt, Teile der sogenannten Elbherzogtümer zu annektieren, unter anderem, um einen Kanal durch Holstein bauen zu können.
Der Krieg endete, nachdem Preußen und Österreich nach Schleswig auch den Rest der dänischen Halbinsel Jütland erobert hatten. Im Wiener Frieden trat der dänische König die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an die beiden deutschen Großmächte ab. Sie regierten die Herzogtümer bis 1866 als Kondominium. Streit über die Zukunft der Elbherzogtümer führte letztlich im Sommer 1866 zum Deutschen Krieg zwischen Österreich und Preußen. Nach dem preußischen Sieg gehörte ganz Schleswig-Holstein als Provinz zu Preußen.
Bombardierung von Sønderborg, 2. April 1864 (Torvet)
Ursachen
Erstürmung der Düppeler Schanzen
Die Düppeler Schanze am Tag nach ihrer Erstürmung, 19.