3,99 €
PANAVIA 200 (PA-200) TORNADO Die Panavia 200 (PA-200) Tornado ist ein zweisitziges zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug mit Schwenkflügeln. Er wurde von 1979 bis 1998 gemeinsam von Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Italien gebaut. Die Entwicklung und Produktion des Flugzeuges wurde von der Panavia Aircraft GmbH, einem Konsortium aus BAE Systems, Messerschmitt-Bölkow-Blohm (jetzt Airbus) und Aeritalia (jetzt Leonardo), durchgeführt. Es gibt drei Hauptvarianten des Tornados, die teils aufgrund von nationalen Modifikationen entstanden sind. Der Tornado Interdiction/Strike oder IDS (deutsch: Abriegelung/Angriff) ist als tieffliegender Jagdbomber vorgesehen, der Tornado ECR zur elektronischen Kampfführung und Bekämpfung gegnerischer Radarstellungen und der Tornado ADV als Abfangjäger. Seine ersten Kampfeinsätze erfolgten im zweiten Golfkrieg 1990 durch die britische, italienische und saudi-arabische Luftwaffe. Später folgten Missionen im Jugoslawien- und Kosovokrieg, an denen sich erstmals auch die Bundeswehr beteiligte. Auch im Rahmen des ISAF-Einsatzes und im Nordirak flogen deutsche Tornados Aufklärungsmissionen. In diesem Buch beschreibe ich die technischen details der Tornado. Dieses Werk ist durch viele Bilder illustriert.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
PANAVIA 200 (PA-200) TORNADO
IMPRESSUM:
Rainer Smolcic
Blumenstraße 13
93142 Maxhütte
Copyright Cover:
Von Photo: Sgt Jack Pritchard RAF/MOD, OGL v1.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26921472
Tornado ADV (Germany) 2009
Die Panavia Aircraft GmbH ist ein deutsches Rüstungsunternehmen. Es wurde am 26. März 1969 mit dem Ziel gegründet, bei der Entwicklung und Produktion des unter dem Programmnamen MRCA geführten Mehrzweckkampfflugzeugs Tornado die „Systemführung“ zu übernehmen. Sitz des Unternehmens ist die Gemeinde Hallbergmoos im oberbayerischen Landkreis Freising.
Firmenstruktur
Man unterschied hierbei eine Studien-, Entwicklungs- und Produktionsphase sowie das Marketing. Eine Zusammenarbeitsabsichtserklärung, ein Letter of Intent, wurde am 17. Juli 1968 von den Luftfahrtfirmen British Aircraft Corporation, Fiat Spa., Fokker, Bölkow GmbH und Messerschmitt AG getroffen. Bölkow und Messerschmitt fusionierten am 1. November 1968 zur Messerschmitt-Bölkow GmbH. Sie erhielten vom Bundesverteidigungsministerium die Auflage, einen Teil seiner Arbeiten an die Vereinigte Flugtechnische Werke (VFW) abzugeben. Fokker trat wenig später von der Beteiligung an diesem Vorhaben zurück. Am 26. März 1969 gründeten die Unternehmen British Aircraft Corporation (heute BAE Systems) (mit 42,5 %), die Messerschmitt-Bölkow GmbH (ab 14. Mai 1969 Messerschmitt-Bölkow-Blohm) (heute Airbus Defence and Space) (mit 42,5 %) und Aeritalia (Fiat) (heute Leonardo S.p.A.) (mit 15 %) die Panavia Aircraft GmbH. Das Kapital betrug bei der Gründung 120.000 DM (inflationsbereinigt rund 236.477 Euro). Im Mai 1970 begann die Entwicklungsphase für ein Mehrzweckkampfflugzeug mit der Bezeichnung MRCA (Multi Role Combat Aircraft).
Panavia setzt sich heute (Stand Juni 2019) aus folgenden Beteiligungen zusammen: Airbus Defence and Space 42,5 %, BAE Systems 42,5 % und Leonardo 15 %.
Tornado IDS der deutschen Luftwaffe
Der Panavia 200 (PA-200) Tornado ist ein zweisitziges zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug mit Schwenkflügeln. Er wurde von 1979 bis 1998 gemeinsam von Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Italien gebaut.
Die Entwicklung und Produktion des Flugzeuges wurde von der Panavia Aircraft GmbH, einem Konsortium aus BAE Systems, Messerschmitt-Bölkow-Blohm (jetzt Airbus) und Aeritalia (jetzt Leonardo), durchgeführt. Es gibt drei Hauptvarianten des Tornados, die teils aufgrund von nationalen Modifikationen entstanden sind. Der Tornado Interdiction/Strike oder IDS (deutsch: Abriegelung/Angriff) ist als tieffliegender Jagdbomber vorgesehen, der Tornado ECR zur elektronischen Kampfführung und Bekämpfung gegnerischer Radarstellungen und der Tornado ADV als Abfangjäger. Nicht alle Varianten wurden von allen Nationen beschafft. Als einziger Exportkunde beschaffte die Luftwaffe Saudi-Arabiens ebenfalls das Flugzeug.
Seine ersten Kampfeinsätze erfolgten im zweiten Golfkrieg 1990 durch die britische, italienische und saudi-arabische Luftwaffe. Später folgten Missionen im Jugoslawien- und Kosovokrieg, an denen sich erstmals auch die Bundeswehr beteiligte. Auch im Rahmen des ISAF-Einsatzes und im Nordirak flogen deutsche Tornados Aufklärungsmissionen.
Tornado - RIAT 2017Von Airwolfhound from Hertfordshire, UK - Tornado - RIAT 2017, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61931530
1967 schlossen sich die Niederlande, Belgien, Kanada, Italien und die Bundesrepublik Deutschland zur F-104-Replacement-Group zusammen, um gemeinsame Planungen für ein Mehrzweckkampfflugzeug (Multi-Role Aircraft 75 – MRA-75) als Nachfolger für den Starfighter aufzunehmen.
In Großbritannien bestand zur gleichen Zeit der Bedarf für ein Nachfolgemuster für die Canberra. Zunächst wurde hier an einer nationalen Entwicklung, der BAC TSR.2, gearbeitet. Nach Einstellung dieses Projekts 1965 wurde zusammen mit Frankreich die Entwicklung eines gemeinsamen Kampf-flugzeugs mit Schwenkflügeln im Anglo-French Variable Geometry (AFVG)-Programm begonnen. Zusätzlich prüften die britischen Streitkräfte die Einführung der General Dynamics F-111. Frankreich zog sich jedoch im Juni 1967 aus dem AFVG-Projekt zurück, und etwa sechs Monate später gaben die Briten ihre Kaufoption auf die F-111 auf.
Großbritannien entschloss sich 1967 nach ersten Abstimmungsgesprächen mit den Nationen der F-104-Replacement-Group zur Teilnahme an einem gemeinsamen Projekt. 1968 unterzeichneten die beteiligten Länder ein erstes Memorandum, das ein gemeinsames Projekt unter dem Namen Multi-Role-Combat-Aircraft Mehrzweckkampfflugzeug, zum Ziel hatte. Zu diesem Zeitpunkt zogen Kanada und Belgien ihre Beteiligungsabsichten zurück, wenig später folgten die Niederlande.
Britischer Tornado am Flughafen Niederrhein
Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=123817
Im Jahr 1969 begann die Definitionsphase. Man blieb aufgrund der vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten beim Konzept des Schwenkflügels. Das Ziel der verbliebenen Nationen Deutschland, Italien und Großbritannien war ein Mehrzweck-kampfflugzeug zu bauen, das sowohl für konventionelle, aber auch nukleare Luftangriffe, Luftaufklärung und Seekriegführung aus der Luft gleichermaßen einsetzbar war.