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DIE SCHLACHT BEI KÖNIGGRÄTZ Die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 nahe der böhmischen Stadt Königgrätz war die Entscheidungsschlacht im Deutschen Krieg. Die Preußische Armee besiegte die Armeen Österreichs und Sachsens. In einem Gelände von etwa zehn Kilometern Breite und fünf Kilometern Tiefe bekämpften sich über 400.000 Soldaten in einer verlustreichen Schlacht. Zentren der Kämpfe bildeten die strategisch wichtigen Hügel Svíb bei Maslowed und Chlum bei Schestar. Durch den Sieg wurde Preußen Führungsmacht in Deutschland, und Kanzler Otto von Bismarck setzte damit die kleindeutsche Lösung durch. Die Schlacht gilt als einer der Wegbereiter für die Deutsche Reichsgründung 1871.
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Die Schlacht bei Königgrätz
Impressum
Rainer Smolcic
Blumenstraße 13
93142 Maxhütte
Szene aus der kriegsentscheidenden Schlacht bei Königgrätz (Gemälde von Georg Bleibtreu)
Der Deutsche Krieg oder Deutsche Bruderkrieg, auch Deutsch-Deutscher Krieg oder Preußisch-Österreichischer Krieg, von 1866 war die kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Bund unter Führung Österreichs einerseits und Preußen sowie dessen Verbündeten andererseits. Zu diesen Verbündeten Preußens gehörte außer kleineren deutschen Staaten auch Italien. Österreich hatte zudem einen Geheimvertrag mit Frankreich abgeschlossen, welches neutral blieb.
Den Konflikt bezeichnete man später als den zweiten deutschen Einigungskrieg. Der vorhergegangene Krieg, der Deutsch-Dänische von 1864, schuf mit der preußisch-österreichischen Eroberung der Herzogtümer Schleswig und Holstein einen der Gründe für den Deutschen Krieg. Der dritte dieser Kriege war der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71.
Eigentliche Ursache für den Deutschen Krieg war die Rivalität von Österreich und Preußen im Deutschen Bund. Österreich galt als die Präsidialmacht, wollte seine Stellung bewahren und den Deutschen Bund im Wesentlichen erhalten. Preußen hingegen drang darauf, den Deutschen Bund in einen Bundesstaat umzuwandeln. Dieses Ziel stellte der preußische Ministerpräsident Bismarck in einem Plan an die Mitgliedsstaaten am 10. Juni 1866 vor.
Kurz darauf marschierten preußische Truppen in Holstein ein. Dieses Herzogtum wurde von Österreich verwaltet. Der Bundesbeschluss vom 14. Juni 1866 ordnete Maßnahmen gegen Preußen an. Unmittelbar danach begann der Krieg. Während des Krieges gelang es Österreich nicht, die Armeen der bundestreuen Staaten unter einem gemeinsamen Oberbefehl zu vereinen. Die bedeutenden Armeen von Bayern und Hannover beschützten stattdessen die eigenen Gebiete. Österreichs Truppen wurden am 3. Juli bei Königgrätz von Preußen geschlagen.
Preußen verzichtete auf maximale Ziele und strebte einen frühen Frieden mit Österreich an. Im Nikolsburger Vorfrieden erkannte Österreich bereits an, dass Preußen in Norddeutschland einen engeren Bund bilden durfte. Es folgten der Prager Frieden und die Friedensschlüsse mit den übrigen Kriegsgegnern. Sie kamen fast völlig ohne Gebietsverluste davon. Stattdessen annektierte Preußen mehrere Kriegsgegner im nördlichen Deutschland und die Freie Stadt Frankfurt.
Aus preußischer Sicht hatte der Deutsche Bund schon am 14. Juni aufgehört zu bestehen, da der damalige Beschluss rechtswidrig gewesen sei. Die besiegten Staaten mussten nun anerkennen, dass der Deutsche Bund aufgelöst war. Preußen bildete mit seinen Verbündeten und den ehemaligen Kriegsgegnern im Norden das Augustbündnis vom 18. August. Es ersetzte den Staaten den militärischen Schutz des Deutschen Bundes und bereitete die Gründung eines norddeutschen Bundesstaates vor. Dies geschah mit der Bundesverfassung vom 1. Juli 1867. Dieser Norddeutsche Bund war die Vorstufe des Deutschen Reiches von 1871. Der Deutsche Krieg öffnete also die Entwicklung hin zum deutschen Bundesstaat und zwar als kleindeutsche Lösung, also einer nationalen Einigung Deutschlands ohne Österreich.
Schlacht bei Nachod: Das 8. Dragoner-Regiment „König Friedrich III.“ bei Náchod am 27. Juni 1866
Bezeichnung
Ursprünglich wurde der Deutsche Krieg als Preußisch-Deutscher Krieg bezeichnet, womit die Hauptparteien des Konflikts – Preußen gegen den Deutschen Bund – wiedergegeben wurden. Heute ist der Ausdruck Deutscher Krieg die gängigste Bezeichnung in der Geschichtswissenschaft, außerhalb Deutschlands auch Preußisch-Österreichischer Krieg (in Österreich) benannt. Weitere historische oder alternative Bezeichnungen sind Einigungskrieg, Siebenwöchiger Krieg, Deutsch-Deutscher Krieg, Deutscher Bundeskrieg, Deutscher Bruderkrieg und Deutsch-Österreichischer Krieg.
Trotz der Beteiligung des Deutschen Bundes behauptete keine Seite, es handele sich um einen „Bundeskrieg“. Das wäre ein Krieg des Bundes gegen einen fremden Angreifer gewesen, der nicht Mitglied des Deutschen Bundes war. Vielmehr war aus österreichischer Sicht die Auseinandersetzung eine Bundesexekution, nicht dem Namen, aber der Sache nach. Eine Bundesexekution ist eine Maßnahme gegen einen Gliedstaat (hier: Preußen), der gegen Bundesrecht verstößt. Aus preußischer Sicht hingegen war der Bundesbeschluss vom 14. Juni widerrechtlich und der Bund dadurch aufgelöst. Dieser Interpretation folgend war die Auseinandersetzung nach völkerrechtlichen Maßstäben wie ein internationaler Konflikt zu bewerten. Wenn heute die Auseinandersetzung als „Krieg“ bezeichnet wird, dann liege das daran, dass Preußen seine Auffassung in den Friedensverträgen durchsetzen konnte, so Ernst Rudolf Huber.
An dem Ausdruck „deutsch“ im Begriff Deutscher Krieg lässt sich beanstanden, dass nicht nur Deutsche und auch nicht nur deutsche Staaten daran beteiligt waren. Das Bundesgebiet war nicht mit den Gebieten deckungsgleich, in denen ausschließlich oder überwiegend Deutsche lebten. Außerdem war Italien, das aufgrund des Preußisch-Italienischen Allianzvertrags mit Preußen verbündet war, an den Kriegshandlungen beteiligt. Sie machten aus italienischer Sicht den Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg aus.
Orden und Ehrenzeichen des Krieges von 1866
Von Oktobersonne - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.