Der verflixte Konjunktiv - Otto W. Bringer - E-Book

Der verflixte Konjunktiv E-Book

Otto W. Bringer

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Beschreibung

Der verflixte Konjunktiv: wäre*hätte*dürften* würden*könnten*sollte*ständen*weihte* hoffte*sähen* forderte*wolltest* gerietest* Bediente sich einer wie der Autor des Konjunktivs, befände er sich diametral im Widerspruch zu allem, was konkret, also im Indikativ. Sich fragen müsste: Leiste ich einen positiven Beitrag für die menschliche Gesellschaft? Weil ich Möglichkeiten in Erwägung ziehe? Neuen Erkenntnissen folgend über Alternativen nachzudenken? Wer solches für lesenswert hält, kommt in diesem Buch auf seine Kosten.

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Otto W. Bringer

Der verflixte Konjunktiv

© 2024 Otto W. Bringer, Weierweg 10 /3503 79111 Freiburg

Umschlaggestaltung und Fotos im Innenteil: Otto W. Bringer

Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany

Softcover

978-3-384-32894-6

Hardcover

978-3-384-32895-3

E-Book

978-3-384-32896-0

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig.

Aus dem Deutschunterricht wissen wir, es gibt zwei Versionen, etwas zu beschreiben. Die direkte Form, den INDICATIV, z. B. Heute scheint die Sonne. Und die indirekte, den KONJUNKTIV, z. B. Morgen könnte es regnen. Also dann, wenn nicht sicher ist, was geschieht, aber möglich. Wir haben uns daran gewöhnt, aber vergessen, dass alles möglich ist. Lassen Sie sich überraschen.

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Wäre ich eine Flasche….

Hätte Adam den Apfel….

Dürften Männer wie Manneken Pis….

Würden Löwenzähne beim Dentisten….

Wären Stiefmütter lieb ….

Wäre ich nicht zufällig Mensch geworden…

Turm-Uhren könnten….

Sollte je eine Verjüngungskur …

Ständen Windräder auf allen großen Grundstücken….

Sollten Korsetts dieser Art in Mode kommen….

Hätte mich niemand zum Bischof geweiht….

Sähen wir in anderen Brüder und Schwestern….

Hätte der Hirtengott Pan keine Flöte erfunden….

Forderte ein beinamputierter Mensch….

Ehrfurchtgebietender konnte Herzog Johann der Gute ….

Wenn Sie Ihr Baby….

Bedürfte es eines Beweises, dass….

Hätte es nicht geschneit….

Schnee die Erde bedeckt….

Wäre es immer noch eiskalt in der Nacht….

Wären Menschen Schnecken …

Lägen Menschen wie tote Fische auf Ihrem Teller ….

Wäre der erste Mensch mit Namen Bäcker….

Stimmte es, dass im Wein ….

Wären Pflaumen noch grün….

Zweifelte einer noch am Wunder der Natur….

Wäre Tut-Ench-Amun kein Pharao gewesen….

Wollte ich statt des Mosaiks …

Wäre Leonardo da Vinci….

Gerieten Sie in die Fänge ….

Wäre ich ein Wasserfloh ….

Wenn Jesus von Nazareth im Jahre 1941 gelebt hätte ….

Hätte es nicht vor Zeiten Anlässe gegeben….

Wüssten wir genau….

Spürte man beim Anblick dieser Rose….

Über den Autor

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Wäre ich eine Flasche….

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Wäre ich eine Flasche….

würden mich alle Flasche nennen. Früher verspottete man in Italien Schauspieler wegen schlechter Leistung. Nach der Vorstellung als sichtbares Zeichen ihm auf der Bühne eine leere Chianti-Flasche um den Hals gehängt. FIASCO, aus dem später das deutsche Wort FLASCHE entstand. Was meinen Sie: Habe ich schlecht geschauspielert oder den Konjunktiv gewählt, um eine Diskussion anzustoßen? Herausfinden, ob Milliarden Daten auf Social Media die Wahrheit sagen oder lügen? Der Verdacht von Manipulation liegt nahe. Ihre Urheber anonym, sodass kein Gericht sie wegen Verleumdung verurteilen kann. Hier aber geht es um reale, nachprüfbare Dinge.

Wenn ich statt des Konjunktivs wäre ich den Indikativ ich bin eine Flasche gesagt, hätten mancher sicher gedacht: Stimmt, gestern im Theater hat Faust einen Satz mit dem von Mephisto verwechselt. Bier- oder Weintrinker spontan: Man sieht ´s. Und irgendwas Flüssiges drin. Klebte ein Etikett darauf, wüssten Sie, ob es Wein oder Bier, Likör oder Sherry ist. Was lernen wir daraus? Indikativ muss alles sein, was uns begegnet. Direkt, sichtbar, messbar, erfassbar. Ein Mensch, der weiß, wo ´s lang geht. Wie lange es dauert. Was es kostet und wieviel man daran verdient.

Im Konjunktiv ist alles offen. Denn der Inhalt einer Flasche machte sie berühmt und vor allem begehrt. Sodass Menschen bereit waren und immer noch sind, viel Geld dafür auszugeben. Schon vor 3500 Jahren wurden in Ägypten kostbare Öle für zeremonielle Handlungen in Flaschen aus Glas aufbewahrt. Teuer in der Herstellung und leicht zerbrechlich. Sodass man bei bewährten Ton- oder Steingutgefäßen geblieben. Erst im 15. Jahrhundert schafften es einfallsreiche Handwerker in Venedig, Flaschen, Gefäße vieler Art, selbst Kronleuchter aus Glas herzustellen. Zuvor reichlich vorhandenen Quarzsand mit fein dosierten Mengen von Natriumcarbonat, Pottasche, Feldspat Kalk oder Dolomit auf 900 °C in Öfen erhitzt. Flüssig geworden und formbar. Sodass Männer vor den Glasöfen große Hitze aushalten mussten. Flaschen in die gewünschte Form blasen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Sie mussten ihre Atemluft feinfühlig dosieren. Auch ausdauernd und mit wechselndem Druck, damit selbst spiralige Verzierungen an Gläsern zustande kamen.

Auch Nichtalkoholiker wissen, dass Rotwein, Weißwein, Kognak und Liköre aller Art auch längere Zeit ohne Qualitätsverlust in verkorkten, bleiversiegelten Flaschen aufbewahrt werden können. Manch einer erinnert auch Milch in Flaschen, von Milchmännern vor die Tür gestellt. Als ich noch Kind, liebte ich Brause in Flaschen mit Kugelverschluss. Brauchte nur mit meinem Daumen die gläserne Kugel oben am Flaschenhals einzudrücken, und schon schoss mir der Schaum entgegen. Hörte ich auf mit dem Trinken, schloss die Kugel, von Kohlensäure getrieben wieder nach oben und verschloss die Flasche. Schlagzeilen machte in den 1980ern COCACOLA, als sie die Glasflasche durch eine aus Kunststoff ersetzte. Überall Großplakate in der Stadt, im Fernsehen am Abend mit dem überzeugenden Argument: UNKAPUTTBAR! Heute werden die meistverkauften Getränke in Plastik-Flaschen abgefüllt. Was nach der Meinung vieler Kenner die Glaubwürdigkeit von Qualität und Haltbarkeit des Inhalts reduziert bis nahe Null.

In Zeiten der Nachhaltigkeit getrennt gesammelt und zu neuen Plastikflaschen verarbeitet. Was ihnen aber nicht zu mehr Anerkennung verhilft. Plaste beleibt Plaste.

Zum Glück wird Wein und Champagner noch in Glasflaschen abgefüllt. Da hat man in der Hand, was wiegt. Und alles verspricht, was Verstand und Zunge eines Gourmets schon im Voraus genießen. Bei Massenweinen jedoch wird Service höher bewertet als Qualität. Verschließt die Flaschen mit einem Drehverschluss, weil ‘s schneller geht. Statt wie bisher mit Naturkorken. Den man mit einer Art Schraubenzieher dem Flaschenhals entringt. Und der Wein nach langer Lagerung wieder atmen kann. Manchmal schmeckt er sogar besser. Hab ´s selber erlebt, ein 34 Jahre alter Gewürztraminer aus Königsschaffhausen im Kaiserstuhl bei Freiburg hatte einen Dreisterne-Koch zu Lobeshymnen hingerissen. Ob Glas immer die Qualität verbessert, mag bezweifelt werden. Menschen hoffen es, weil sie an Altbewährtes glauben. FESTHALTER sind sie, nicht LOSLASSER. Beides zu seiner Zeit, finde ich, wäre das Optimum. Ob bei Flaschen im Sinne von Qualität des Inhalts oder fachlichem Unvermögen. FIASCO sei Dank.

Hätte Adam den Apfel….

aus der Hand Evas abgelehnt, wäre er im Paradies geblieben? Denkbar, dass ein gerechter Gott ihm seinen Gehorsam hoch angerechnet. Doch erinnert man sich an die biblische Geschichte, weiß man, dass sein Plan ein anderer war. Er wollte beider Gehorsam testen. Wusste er doch, dass Männer dem Charme von Frauen erliegen. Besonders, wenn sie ihn auf typisch weibliche Art verlocken. Wie zu erwarten, konnte Adam nicht widerstehen und in den Apfel gebissen, den Eva ihm gereicht. Sodass Gott beide wegen Ungehorsams aus dem Paradies werfen ließ. Vermutlich durch den im Kampf gegen Luzifer erprobten Erzengel Michael. Seinen Sohn zu den Menschen auf die Erde geschickt. Um gekreuzigt zu werden, zu sterben, wieder aufzuerstehen. Und zu seinem Vater im Himmel heimzukehren: Das Erlösungswerk sei vollbracht. Darüber hinaus aber sah sich der Allmächtige veranlasst, auch jedem Menschen die Chance zu geben, in seinem Himmel mit Vater, Sohn und Heiligem Geist ewig weiterzuleben. Folgte er gehorsam seinen Geboten.

Also gut, wie es war? Mit der Erbsünde, von der Kirche als Dogma, also Glaubenswahrheit verkündet, hatten sich mit der Zeit alle abgefunden. Was aber meinen Sie? Es soll Leute geben, die behaupten, Adam und Eva wären nicht traurig gewesen, sondern sich gefreut. Denn nach dem Rauswurf erkannten sie sich. Heute sagt man sie begehren sich. Mann die Frau und Frau den Mann. Lustvoll sei es, sich zu vereinigen. Weniger jedoch Kinder auf die Welt zu bringen. Männer wiederum mit Lust Kinder zeugen. Die Menschheit zu vervielfachen. Es kann nicht anderes, es muss der Wille dieses Gottes gewesen sein. Was er erschaffen, nicht aussterben zu lassen. So wie in der Natur im Winter alles stirbt, um im Frühling wieder aufzublühen.

Ob er allerdings damit einverstanden, dass Frauen sich freiwillig als Sexobjekt anbieten, darf bezweifelt werden. Das Gegenteil einer Partnerschaft, die er gewollt vor undenklichen Zeiten. Im Mittelalter begleiteten Frauen die kämpfenden Truppen als Marketenderinnen. Zogen mit ihnen im Tross und versorgten sie mit Lebensmitteln. Sich selber als Liebesdienerinnen. Voll des Verständnisses für Männer, die dann und wann das permanente Verlangen nach Sex loswerden können. Und wieder Lust, anderen die Köpfe einzuschlagen.

Heute verlangt es Männer, hin und wieder in ein Bordell zu gehen. Der Abwechslung halber. Bei ihren Ehefrauen sich entschuldigen, Überstunden gemacht zu haben. Manch eine dieser Frauen soll sich auf ihre Art gerächt haben. Dem Angetrauten frei und offen ins Gesicht gesagt: „Ich auch.“ Suum cuique – des ALTEN FRITZ Mantra: «Jedem das Seine.» Der König von Preußen berühmt für seine Version, lieferte den Beweis. Ließ in seiner Hauptstadt Berlin auf dem Potsdamer-Platz einen Dom für Katholiken und einen gleichartigen für Protestanten errichten. Frauen und Männer in jedem gemeinsam unter einem Dach. Wer hätte das gedacht. Bei Arabern und auch bei Juden sind Frauen weniger wert als Männer und deshalb separiert. Gerade gut genug als Sexobjekt, männliche Nachkommen zu gebären.

Ob es Gott gefällt, dass Frauen jetzt gleich berechtigt, in vielen Bereichen erfolgreich und typisch weibliche Tugenden wie Liebe und Barmherzigkeit beibehalten, mag man bezweifeln. Dann müsste er die Frau statt des Mannes für würdiger gehalten, der erste Mensch zu sein, den er geschaffen. Gott müsste bekennen, sich geirrt zu haben und die Bibel neu geschrieben werden. Neuerdings werden in Theater und Film sogar Männerrollen von Frauen übernommen. Wie bis zum Ende der Antike Frauenrollen von Männern. Von Regisseurinnen begründet mit dem Argument: Kein Geschlecht, denn Geschlechter polarisieren. Es müssen Menschen, nicht Männer oder Frauen sein. Lieben, hassen und auch umbringen sei menschlich, nicht männlich oder weiblich. Die von der Natur geschaffenen, seit Jahrmillionen existierende Unterschiede absichtsvoll weggeredet.

Ich meine, einem Regisseur sei es gestattet, Männerrollen von Frauen spielen zu lassen. Ohne gleich ein Exempel für alle daraus abzuleiten. Kürzlich sah ich ein Theaterstück von OSCAR WILD: «Das Bildnis des Dorian Gray». Eine Frau in der Rolle des Dorian Gray, die sich umgebracht. Chapeau! Eine Frau würde es aus denselben Gründen tun wie ein Mann.

Dürften Männer wie Manneken Pis….