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Die seltsamste Diplomatin in der Geschichte der Menschheit
K’mell ist ein Katzenmädchen – daher das „K“ vor ihrem Namen. Deswegen steht sie in der Hierarchie deswegen unter den sogenannten Wahren Menschen. Wie alle Tiermenschen ist sie dafür gezüchtet worden, niedere Arbeiten zu verrichten. Lord Jestocost, ein Wahrer Mensch, der versucht, die Unterschiede zwischen Menschen und Tiermenschen abzuschaffen, ohne die ganze Gesellschaft aus dem Gleichgewicht zu bringen, nimmt telepathisch Kontakt mit K’mell auf. Sie soll ihm bei seinem Vorhaben helfen. Doch nicht einmal Jestocost konnte vorher ahnen, welch unerhörte Ereignisse er damit ins Rollen brachte …
Die Erzählung „Die Ballade von der verlorenen K‘mell“ erscheint als exklusives eBook Only bei Heyne und ist zusammen mit weiteren Stories von Cordwainer Smith auch in dem Sammelband „Was aus den Menschen wurde“ enthalten. Sie umfasst ca. 30 Buchseiten.
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Seitenzahl: 60
CORDWAINER SMITH
DIE BALLADE VON DER VERLORENEN K'MELL
Erzählung
K'mell ist ein Katzenmädchen – daher das »K« vor ihrem Namen. Sie stammt von den Katzen ab und steht in der Hierarchie deswegen unter den sogenannten Wahren Menschen. Wie alle Tiermenschen ist sie dafür gezüchtet worden, niedere Arbeiten zu verrichten. Lord Jestocost, ein Wahrer Mensch, der versucht, die Unterschiede zwischen Menschen und Tiermenschen abzuschaffen, ohne die ganze Gesellschaft aus dem Gleichgewicht zu bringen, nimmt telepathisch Kontakt mit K'mell auf. Sie soll ihm bei seinem Vorhaben helfen. Doch nicht einmal Jestocost konnte vorher ahnen, welch unerhörte Ereignisse er damit ins Rollen brachte …
Die Erzählung »Die Ballade von der verlorenen K'mell« erscheint als exklusives E-Book Only bei Heyne und ist zusammen mit weiteren Stories von Cordwainer Smith auch in dem Sammelband »Was aus den Menschen wurde« enthalten. Sie umfasst ca. 30 Buchseiten.
Diese Erzählung ist dem Band Cordwainer Smith: »Was aus den Menschen wurde« entnommen.
Titel der Originalausgabe
The Ballad of Lost C'mell
Aus dem Amerikanischen von Thomas Ziegler
Copyright © 1993 by The Estate of Paul Linebarger
Erstveröffentlichung in GALAXY, Oktober 1962
Copyright © 2016 der deutschsprachigen Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Covergestaltung: Stardust, München
Sie bekam das Was von dem Was-sie-tat,
Versteckte die Glocke unter einem Klecks; sodann
Verliebte sie sich in einen hominiden Mann.
Wo ist das Was von dem Was-sie-tat?
– Aus: Die Ballade von der verlorenen K'mell
Sie war ein Girlygirl, und sie waren Wahre Menschen, die Herren der Schöpfung, die Lords der Instrumentalität. Doch sie setzte ihre Gewitztheit gegen sie ein und gewann. So etwas war noch nie geschehen, und gewiss wird es sich nie wiederholen, aber sie hat gewonnen. Sie war nicht einmal von menschlicher Abstammung. Sie war ein Katzenabkömmling, was das K vor ihrem Namen erklärt, jedoch von menschlicher Gestalt. Der Name ihres Vaters lautete K'mackintosh, und ihr Name K'mell. Sie überlistete mit ihren Tricks alle legitimen Obersten der Instrumentalität.
Die ganze Geschichte ereignete sich in Erdhafen, dem größten aller Gebäude, der kleinsten aller Städte, fünfundzwanzig Kilometer hoch in den Himmel ragend, an der westlichen Küste der Kleinen See der Erde.
Jestocosts Büro lag vor der vierten Ebene.
I
Jestocost liebte das morgendliche Sonnenlicht, im Gegensatz zu den meisten anderen Lords der Instrumentalität, so dass er niemals Schwierigkeiten hatte, das Büro und die Apartments zu behalten, die er sich ausgesucht hatte. Sein Hauptbüro war neunzig Meter lang, zwanzig Meter hoch, zwanzig Meter breit. Dahinter erstreckte sich die fast tausend Hektar große »vierte Ebene«. Sie war spiralförmig angelegt, wie eine riesige Schnecke. Jestocosts Apartment, so groß es auch scheinen mochte, war lediglich eines der Taubenlöcher im Schalldämpfer am Rande von Erdhafen. Erdhafen ähnelte einem gewaltigen Weinglas und reichte vom tiefsten Magma bis in die höchsten Atmosphäreschichten.
Die Stadt war während der Blütezeit der irdischen Technologie erbaut worden. Obwohl die Menschen schon seit Beginn der fortschreitenden Geschichte über Nuklearraketen verfügten, waren für den Transport der interplanetarischen ionen- oder nukleargetriebenen Schiffe oder für die Montage der photonischen Segelschiffe chemisch angetriebene Raketen verwendet worden. Der Schwierigkeiten überdrüssig, die es bedeutete, jedes Stück einzeln in den Weltraum zu schaffen, hatte man eine Rakete mit einer Tragkraft von einer Milliarde Tonnen entwickelt, nur um festzustellen, dass sie jeden Landstrich ruinierte, auf dem sie landete. Die Daimoni – Menschen irdischer Abstammung, die von irgendwo hinter den Sternen zurückgekehrt waren – hatten der Menschheit geholfen, Erdhafen aus wasserfestem, rostfreiem, zeitfestem und extrem belastbarem Material zu erbauen. Sie waren, nachdem ihre Arbeit beendet war, wieder verschwunden und niemals zurückgekehrt.