Die Kraft der Imagination - Volker Friebel - E-Book

Die Kraft der Imagination E-Book

Volker Friebel

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Beschreibung

Aus Vorstellungsbildern baut sich unsere Welt auf: Aus Bildern, die wir aktuell sehen, in die wir anderweitig Aufgenommenes umsetzen, die wir erinnern, in denen wir denken und fühlen, aus Bildern, die wir selbst herstellen. Da Vorstellungsbilder so wichtig sind, da sie so etwas wie eine Grundsprache unserer Psyche zu sein scheinen, liegt es nahe, sie bewusst besser zu nutzen. Über das Erleben innerer Bilder lassen sich unsere Gefühle, unsere Bewertungen und Grundeinstellungen betrachten und verändern. Eine Möglichkeit dazu bieten Imaginationen, Vorstellungsbilder. Für diese Sonderausgabe wurden eine Anzahl Imaginationen aus früheren Veröffentlichungen des Autors zusammengestellt. Eine Einführung klärt einige Grundlagen und zeigt, wie die Texte verwendet werden können. Unter dem Titel der Imaginationen stehen Schlagwörter, die auf das große Thema oder die Themen und ihre Einsatzmöglichkeiten hinweisen. Nach den Schlagwörtern folgt die Imagination in einer ausgestalteten literarischen Form. Nach der Imagination folgen einige Stichworte, die das Wichtigste zusammenfassen. Nach den Stichworten schließt sich ein Kommentar an. Darin wird etwas zur Imagination und zum möglichen Bezug auf das eigene Leben gesagt.

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Volker Friebel

Sonderausgabe

Die Kraft der Imagination

Edition Blaue Felder, Tübingen

Impressum

EditionBlaue Felder,Denzenbergstraße 29, 72074 Tübingen (Deutschland)www.Blaue-Felder.de

Texte, Foto und Gestaltung: Dr. Volker Friebel Erstausgabe: November 2013, zweite Ausgabe: August 2018

Diese Sonderausgabe enthält eine Auswahl Imaginationen aus mehreren früheren Publikationen des Autors

75.000 Zeichen (50 Normseiten)

Alle Rechte vorbehalten

Inhalt

Einführung

Vorstellungsbilder

Was sind Imaginationen?

Darbietung

Gestaltung des Umfelds

Einstimmung und Ausklang 

Der Garten 

Die Imaginationen 

Gang durch den Garten 

Die Feder 

Wiesenbach 

Wiesenbaum 

Uhren 

Ziel 

Motivation 

Beziehungen klären 

Walddunkel 

Regenbogen 

Seelengesichter 

Keime hegen 

Über der Welt, in der Welt 

Gefühle 

Brücke im Nebel 

Die Wand 

Zu Buch und Autor 

Einführung

Vorstellungsbilder

Wenn wir eine Orange betrachten, dann stellen wir in uns das Bild einer Orange her.

Wenn wir von einer Orange lesen, dann stellen wir unwillkürlich nicht etwa das Wort in uns her, die Folge der Buchstaben oder einen abstrakten Begriff, sondern eben wieder ein Bild der Orange – nur ganz flüchtig, falls wir das Wort in einem Satz lesen und gleich zum nächsten Wort übergehen, genauer, falls wir näher bei diesem Wort verweilen.

Wenn wir eine Orange erinnern, geschieht das genauso.

Wir leben in Bildern.

Auch Klänge, Gerüche, Tastwahrnehmungen, Geschmack werden in Vorstellungsbilder übersetzt oder von solchen begleitet. Manche Menschen sehen tatsächlich Bilder oder Farben beispielsweise beim Hören einer Melodie. Bei den meisten Menschen bleibt es vage und schattenhaft.

Selbst unser Denken vollzieht sich weitgehend in Bildern. Viele Naturwissenschaftler haben berichtet, wie bahnbrechende Erkenntnisse sogar in Chemie, Physik, Mathematik nicht etwa durch abstrakte logische Verkettungen, sondern durch den Einbruch bildhafter Vorstellungen ermöglicht wurden.

Albert Einstein meinte dazu: „Die psychischen Gebilde, die als Elemente des Denkens zu dienen scheinen, sind bestimmte Zeichen und mehr oder weniger deutliche Vorstellungsbilder, die sich willkürlich hervorrufen und kombinieren lassen.“ (Zitiert nach Damasio 1997, Seite 154)

Aus Vorstellungsbildern baut sich unsere Welt auf: Aus Bildern, die wir aktuell sehen, in die wir anderweitig Aufgenommenes umsetzen, die wir erinnern, in denen wir denken und fühlen, aus Bildern, die wir selbst herstellen.

Da Vorstellungsbilder so wichtig sind, da sie so etwas wie eine Grundsprache unserer Psyche zu sein scheinen, liegt es nahe, sie bewusst besser zu nutzen.

Über das Erleben innerer Bilder lassen sich unsere Gefühle, unsere Bewertungen und Grundeinstellungen betrachten und verändern. Eine Möglichkeit dazu bieten Imaginationen, Vorstellungsbilder.

Für diese Sonderausgabe wurden eine Anzahl Imaginationen aus früheren Veröffentlichungen des Autors zusammengestellt.

Was sind Imaginationen?

Imaginationen sind innere Bilder. Sie werden aufgebaut und erkundet. Wir können dabei unterschiedliche Ziele verfolgen. Zur körperlichen und psychischen Entspannung eignen sich besonders Ruhebilder.

Ein Sommermorgen – die Sonnenblumen im Garten – die fast unmerkliche Bewegung der schweren Köpfe mit der Sonne – kleine Geräusche hier und da; die Welt erwacht, doch die Sonnenblumen folgen nur einfach dem langsam steigenden Licht.

Solche Ruhebilder sind einfach gehalten. Sie beschäftigen sich mit der Natur und ihren immer wiederkehrenden Rhythmen. Ruhebilder werden ganz nach den eigenen Erfahrungen und Bedürfnissen ausgestaltet. Die Worte im Buch sollen dazu nur Anregungen geben. Lebendig werden alle Imaginationen erst im Erleben.

Bilder aus der Natur wirken beruhigend, vermitteln Kraft und Optimismus. Die Gedanken und Gefühle kommen zur Ruhe, harmonisieren sich; die physiologische Erregung geht zurück; Atmung und Herzschlag verlangsamen sich; die Aufnahmebereitschaft steigt. Allein oder in Verbindung mit enthaltenen Entspannungsformeln sind Ruhebilder die wohl beste voraussetzungslose Methode zur Entspannung und zum Schöpfen neuer Kraft.

Eine andere Art der Imagination besteht in der Erkundung innerer Räume, in der Beschäftigung mit Bildern zur eigenen Person, zu unseren Abhängigkeiten und Möglichkeiten, den Beziehungen zu anderen Menschen oder Dingen oder Situationen, zur Veränderung dieser Beziehungen.

Wanderung durch ein freundliches Tal – plötzlich vor dir die Wand, unüberschaubar, unüberwindbar – wie verändert sich die Stimmung der Natur? Was wirst du tun? – Du stehst vor der Wand.

Darbietung

Die Reihenfolge der Imaginationen in dieser Zusammenstellung ist nicht verbindlich, die Vorstellungsbilder bauen nicht aufeinander auf.

Unter dem Titel der Imaginationen stehen Schlagwörter, die auf das große Thema oder die Themen und ihre Einsatzmöglichkeiten hinweisen. Ruhebild beispielsweise bedeutet, dass es sich um eine Imagination handelt, die ein Ruhebild enthält und zur Entspannung eingesetzt werden kann.

Die Schlagwörter sind allgemein gehalten und sollen eine grobe Orientierung ermöglichen. Verschiedene Imaginationen, die alle als Ruhebild bezeichnet werden, sind deshalb nicht unbedingt beliebig gegeneinander austauschbar sondern behandeln oft sehr verschiedene Aspekte.

Nach den Schlagwörtern folgt die Imagination in einer ausgestalteten literarischen Form. Sie kann gelesen und miterlebt werden. Sie kann anschließend in der Erinnerung nachvollzogen werden. Sie lässt sich auch auf Tonträger sprechen und – vielleicht mit Musik unterlegt – beim Anhören nachvollziehen. Sie kann durch einen anderen Menschen vorgelesen werden; oder Sie selbst können sie anderen vortragen.

Wichtig dabei ist die Zeit. Eine Imagination möchte langsam erlebt werden. Die erste Vorstellungsreise beispielsweise, Gang durch den Garten, nimmt, im normalen Sprechduktus gelesen, knapp zwei Minuten ein. Als Imagination dagegen kommt sie auf mindestens fünf Minuten – und das wäre dann ein hastiger Gang ohne Rast irgendwo. Zehn Minuten wären für dieses Vorstellungsbild eine angemessenere Zeit.

Pausen sind in Imaginationen fast noch wichtiger als die Worte. Denn die Worte sollen nur das eigene Erleben anregen. Nicht ein bloßes Nacherleben gesprochener oder geschriebener Worte also ist gefragt, sondern die eigene, ganz individuelle Ausgestaltung des Gehörten oder Gelesenen. Und dazu braucht es Raum, muss Zeit gegeben werden. Zwischen den tragenden Wörtern, zwischen den Sätzen ist Zeit, die Absätze verweisen auf Zeit; sie fordern eine Gelegenheit für das eigene Erleben.

Nach der Imagination folgen einige Stichworte, die das Wichtigste zusammenfassen. Wird die Imagination in der Vorstellung nacherlebt, ist der obere Text zum Merken zu lang. Für das grobe Schema der Imagination lassen sich deshalb im Nacherleben die Stichworte verwenden. Sie werden dann mit eigenen Inhalten ausgestaltet.

Nach den Stichworten schließt sich ein Kommentar an. Darin wird etwas zur Imagination gesagt, und zum Bezug auf das eigene Leben. Das muss kursorisch bleiben. Vielleicht ist Ihnen in der Imagination ganz anderes wichtig, oder Sie sehen den Bezug zum Alltag in einem anderen Bereich. Mehr als Anregungen dazu kann und möchte der Kommentar gar nicht geben.

Gestaltung des Umfelds

Am besten werden Imaginationen regelmäßig durchgeführt. So können sie helfen, sich eine sichere tägliche Ruheinsel aufzubauen. Vielleicht findet sich hierfür eine passende Zeit im Tagesablauf. Eine besonders gute Nachricht gibt es für alle Menschen mit Einschlafproblemen: Sie haben ihre Zeit bereits gefunden. Falls Sie über die Imagination dann – leider – doch regelmäßig einschlafen sollten und so einiges versäumen, dann gilt es eben, einen zusätzlichen „Termin“ einzurichten, am Tage.

Eine gewisse störungsfreie Zeit ist erforderlich, je nach Imagination zwischen etwa fünf und zwanzig Minuten.

Die beste Entspannungshaltung ist die Rückenlage. So lässt sich die Vorstellungsreise auf einer Matte, auf dem Sofa oder im Bett erleben. Aber auch eine Sitzhaltung eignet sich durchaus dazu. Wenn aus Entspannungsübungen oder der Meditation bereits eine gute Sitzhaltung bekannt und eingeübt ist, wird diese am besten beibehalten. Ansonsten gilt es, einfach zu probieren, welche Sitzhaltung für die Zeit der Imagination am bequemsten ist, ohne dass viel gewechselt werden muss. Die meisten Meditationsformen betonen ein gestrecktes, aber nicht überstrecktes Rückgrat und ein etwas nach vorne gekipptes Becken.

Die Augen werden am besten geschlossen; das erleichtert das Erleben innerer Bilder wesentlich. Musik ist nicht notwendig, kann aber zu einer angenehmen Atmosphäre beitragen und helfen, störende Außengeräusche zu dämmen. Die Musik selbst sollte nicht ablenken. Am besten, man wählt bereits bekannte ruhige und fließende Instrumentalmusik aus, die einem gefällt.

Auch wenn die Augen geschlossen sind, eine Kerze kann dennoch zur entspannten und konzentrierten Atmosphäre beitragen. Ihr Entzünden und später ihr Löschen zeigen Beginn und Ende der Ruheinsel an. Weitere Ausgestaltungen des äußeren Rahmens einer Imagination sind möglich, aber nicht notwendig.

- Ende der Buchvorschau -

Impressum

Texte © Copyright by Volker Friebel, Edition Blaue Felder, Tübingen

Bildmaterialien © Copyright by Volker Friebel, Edition Blaue Felder, Tübingen

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3-7393-2234-6