Die Psalmen der Septuaginta - Alexander Basnar - E-Book

Die Psalmen der Septuaginta E-Book

Alexander Basnar

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Beschreibung

Die Septuaginta (die griechische Übersetzung des Alten Testaments) war die Bibel des Herrn, Seiner Apostel und der ersten Christen und ist es in den Orthodoxen Kirchen bis heute. Gerade die Psalmen enthalten sehr viel messianische Prophetie und wurden im Neuen Testament häufig zitiert. Doch sie wollen auch gesungen werden. Darum lege ich dieses Liederbuch allen Christen vor, die darin einstimmen wollen. · Die Tetxe wurden in Liedform gebracht · Die Musik bewegt sich im Folk-Genre mit Erweiterungen in die Klassik, das Mittelalter bis in unsere Zeit hinein · Einstimmige Notation mit Gitarreakkorden · Das Schriftbild ist groß gewählt (11pt bzw. 12 pt) · Frühkirchliche Kommentare zu den Psalmen erhellen die Inhalte

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ZUM GELEIT

Die Aufforderung ψάλατε τῷ κυρίῳ („Psalmiert/spielt dem Herrn!“ z.Bsp. Ps 9,12) durchzieht nicht nur das Buch der Psalmen sondern das Gotteslob des Gottesvolkes durch die gesamte Heilsgeschichte. Gemeint ist ein zu (vorwiegend) Saiteninstrumenten gesungener Lobpreis. Natürlich liegt der Fokus nicht auf der Instrumentierung, aber wir dürfen solche zur Unterstützung des Gesangs und zur Förderung unserer Freude gebrauchen. Wenig ist so widersinnig wie „nüchterner“ Lobgesang, wo Geistlichkeit mit Gefühlskälte verwechselt wird. Es mag auch gute Gründe für einen a-capella Gesang im Gottesdienst geben, aber solche Gründe stehen nicht über Gottes Wort.

Womit wir beim Thema sind: Die Psalmen sollen mit Freude, aber auch allen anderen Gefühlsschattierungen, die darin enthalten sind, gesungen werden. Von „himmelhochjauchzend“ bis „zu Tode betrübt“, sehen wir in den Psalmen deutlich, dass kein Gemütszustand ungeeignet zum Gotteslob ist. Alle Gefühle, zu denen Gott selbst fähig ist, sehen wir in den Psalmen, die uns nicht selten gerade Gottes Herz uns gegenüber offenbaren. Wir sind in Seinem Bild geschaffen, und das drückt sich in diesen Liedern ebenso aus. Zur Orientierung habe ich jedem Psalm eine „Gefühlsangabe“ vorangestellt, wobei anstatt der klassischen italienischen Begriffe (andante, vivace, …) deutsche gebraucht werden (fröhlich, betrübt, …).

MELODIEN

Mit diesem Psalmenbuch versuche ich, die verschiedenen Stimmungen der Texte musikalisch wiederzugeben. Freilich bin ich nicht der erste, der die Psalmen komplett bearbeitet und vertont hat, auch nicht der Talentierteste, und hoffentlich nicht der Letzte (es sei denn, der Herr kommt früher). Doch die meisten Psalter, die mir bekannt sind, kommen aus der Reformationszeit, mit den typischen Melodien des 16. Jahrhunderts. Schöne Melodien, gute textliche Bearbeitungen, aber sehr einheitlich und auch etwas … veraltet.

Ich sage das ungern, weil ich gerade die alten Lieder diverser Gesangbücher sehr schätze. Die Gemeindetraditionen, die den Psalmengesang sehr bewusst pflegen, kommen aus reformiertem Hintergrund, dem man allgemein nicht nachsagt, besonders emotional zu sein. Es fehlt ihnen also genau das, was die Psalmen so ausdrucksstark macht. Ob es mir besser gelungen ist, müssen andere beurteilen, aber wir singen sie in unserer Gemeinschaft sehr gerne und mit großem Gewinn.

Melodisch habe ich mich um eine relativ breite Stilvielfalt bemüht, und biete mittelalterliche bis modern synkopierte Melodien, klassisch anmutende Lieder und Folk-Balladen. Als Folkmusiker bin ich in diesem Genre natürlich am meisten daheim. Die sogenannten Kirchentonarten (Modi) wie die Dorische, die Mixolydische und die Phrygische erweitern das Spektrum. In der Regel sind die Bearbeitungen einstimmig mit Gitarreakkorden, auf den Tonumfang eines durchschnittlichen Gemeindegesangs abgestimmt.

Das Layout des Notensatzes mag unüblich sein, indem ich Zeilenumbrüche mitten in Takten gemacht habe, um den Sängern die Textstruktur klarer vor Augen zu führen. Wo es sich also ausging, trachtete ich danach, dass das Ende einer Textzeile auch mit der Melodiezeile übereinstimmt. Zusätzlich wählte ich einen etwas größeren Schriftgrad, damit auch Menschen wie ich es gut lesen können.

TEXTGRUNDLAGE LXX

Textlich bin ich von der Septuaginta ausgegangen, aus der Überzeugung und Beobachtung heraus, dass der Herr Jesus und Seine Apostel vorwiegend diese griechische Übersetzung der Heiligen Schrift gebraucht haben. Der gesamte religiöse Wortschatz des Neuen Testaments stammt aus dieser Übersetzung, welche von 72 jüdischen Schriftgelehrten im 3. Jahrhundert vor Christus in Alexandria bewerkstelligt wurde. Abgerundet sprachen die frühen Christen von der Übersetzung der 70, abgekürzt wird diese Bezeichnung mit den Lateinischen Ziffern LXX (70). Zur LXX habe ich ein apologetisches Buch geschrieben, welches die Geschichte und Bedeutung derselben für uns darlegt. Es ist tatsächlich – so der Buchtitel – „Das christliche Alte Testament“.

Traditionell wird der gesamte Psalter in 5 Bücher (eh. Schriftrollen) unterteilt. Dieser Unterteilung folge ich, obwohl sie meines Wissens keine inhaltliche oder sonstige Grundlage hat. Aber weil das bloß „meines Wissens“ nach so ist, bleibe ich bei dieser Tradition. Hilarius von Poitiers (s.u.) sah die Unterteilung in 5 Bücher übrigens skeptisch, weil er die Einheit des ganzen Psalters betonte:

„Dass die Ansichten der meisten über das Buch der Psalmen verschieden sind, wissen wir aus den Schriften selbst, welche sie verfasst und hinterlassen haben. Denn einige von den Hebräern wollen, dass dieselben in fünf Bücher abgeteilt werden, so dass bis zu dem vierzigsten Psalme das erste Buch reiche, von dem vierzigsten bis zu dem einundsiebenzigsten das zweite Buch, von diesem bis zu dem achtundachtzigsten das dritte Buch, und bis zu dem hundertundfünften das vierte Buch, (weil alle diese Psalmen an ihrem Ende hätten: Amen, Amen!) und dass dann mit dem hundertundfünfzigsten Psalme das fünfte Buch schließe. Andere hingegen waren der Meinung, dass man den Psalmen die Überschrift geben sollte: „Die Psalmen Davids;“ und bei diesem Titel sollte man ihrer Ansicht nach glauben, dass dieselben alle von David verfasst worden seien. Wir hingegen nennen und betiteln sie nach dem Zeugnisse des Apostels: „Das Buch der Psalmen.“

Die Zählung der LXX-Psalmen weicht von der masoretischen Zählweise, die unseren Bibelübersetzungen zugrundeliegt, etwas ab. In Klammern habe ich daher die vertrautere Zählung hinzugefügt. Überraschend mag der 151. Psalm sein, der in der LXX überliefert wurde, in den Hebräischen Bibeln aber nicht (mehr) enthalten ist. Da aber in den Höhlen von Qumran eine hebräische Fassung dieses Psalms gefunden wurde (11Q5), gehe ich – mit den frühen Christen – davon aus, dass auch dieser zum Psalter gehört.

TEXTBEARBEITUNG

Die traditionellen Psalmenvertonungen aus der reformierten Tradition1 sind zum Teil etwas freier und auslegender als ich es für die Vorliegende zulassen wollte. Auslegende oder erklärende Anmerkungen erscheinen mir jedoch da und dort notwendig, aber nicht im Psalmtext selbst. Wir haben beim Lesen der Psalmen manchmal Verständnisprobleme; diese sollen auch beim Singen bestehen bleiben, bis wir einmal Klarheit bekommen (oder auch nicht). Den Juden war auch nicht klar, dass sie vom Messias sangen, wenn sie den Psalm 8 anstimmten. Als der Heilige Geist dies offenbarte (vgl. Heb 2,5-9), wurde der Psalm den Judenchristen noch herrlicher als er zuvor schon war.

Die Psalmen reimen in Gedanken, also in Doppelaussagen, die einander verstärken oder kontrastieren. Anders bei uns, wo sich alles um Versmaß und Reim dreht. Manche Aussagen erscheinen in den biblischen Psalmen nach unserem Empfinden daher etwas „redundant“, und manchmal habe ich sie auch zusammenziehen müssen, um den durch das Versmaß vorgegebenen Platz optimaler auszunützen. Ebenso umgekehrt, dass in seltenen Fällen ein Gedanke wiederholt werden musste, um eine Strophe auszufüllen. Auch wurden manchmal mit Apostrophen Wörter um eine Silbe gekürzt, wie wir das beim Sprechen auch tun, was vielleicht einen etwas mundartlichen Anstrich hat, aber nicht immer zu vermeiden war. Ein stimmiger Endreim ist – wo möglich – auch wichtig, um unseren Gewohnheiten zu entsprechen. Auch dies ist nicht immer möglich gewesen, und da habe ich der Aussage den Vorrang vor dem Reim gegeben.

Eine besondere Herausforderung mag die Länge mancher Psalmen sein. „Berüchtigt“ ist in dieser Hinsicht der Psalm 118(119), allerdings bot es sich an, diesen entsprechend der 22 hebräischen Buchstaben in 22 in sich abgeschlossene Psalmlieder aufzuteilen. Die Länge ist unser Problem, nicht Gottes. Seine Aufmerksamkeitsspanne ist unendlich, und Er freut sich über die langen Lobgesänge ebenso wie über die kurzen. Für uns mag es ein Kulturschock sein, ein Lied mit 15, 20 oder gar 48 Strophen zu singen. Wir werden es aber mittelfristig als einen Gewinn erleben, wenn wir uns darauf einlassen.

Zur Auflockerung bot es sich bei mehreren Psalmen an, einen Vers oder zentralen Gedanken als Refrain einzufügen. Manchmal folgt der Titel des Psalms dann dem Refrain, sonst traditionell der ersten Zeile, wobei diese auch nicht immer „hilft“, einen gesuchten Psalm zuverlässig zu finden, da mehrere Psalmen ähnlich beginnen.

ERKLÄRENDE ANMERKUNGEN

Die erklärenden Anmerkungen sind entweder Bezugnahmen auf neutestamentliche Parallelstellen oder zur Hervorhebung messianischer Prophetie. Wo nicht anders angegeben, habe ich meine eigenen Gedanken angefügt, in der Auslegungstradition der frühen Kirche, die von den Aposteln her einen geschärften Blick dafür hatten, Christus im Alten Testament zu erkennen. Vieles habe ich den Psalmenkommentaren von Hilarius von Poitiers (315-367 n.Chr.) und Athanasius von Alexandria (295-373 n.Chr.) entnommen. Hilarius war ein Mentor von Martin von Tours, dem „heiligen Martin“, der ein hervorragendes Vorbild des Glaubens war. Das Werk von Hilarius in der Bibliothek der Kirchenväter2 umfasst leider nicht alle Psalmen, aber seine Gedanken geben einen Einblick, wie die Psalmen in der frühen Kirche verstanden worden sind. Athanasius von Alexandria erlangte vor allem in der Kontroverse mit den Arianern Bedeutung. Sein Kommentar ist knapp aber er geht auf jeden Psalm ein.3 Die Bezugnahme auf die Kommentare bedeutet nicht, dass ich sie uneingeschränkt empfehle; es gilt auch hier, alles zu prüfen und das Gute zu behalten (1.Thess 5,19-21).

COPYRIGHT

Abgesehen von zwei schottischen Volksweisen, sind sämtliche Melodien meine Neuvertonungen; alle Texte sind meine Neubearbeitungen, entstanden in den Jahren 2019-2023 auf Basis der LXX-Deutsch und fallweisen Rückgriffen auf englische Übersetzungen oder den griechischen Text.

Diese Psalmen gehören dem Volk Gottes zum Lob Gottes und dürfen keinem wie immer gearteten Copyright unterliegen. Sie dürfen also, in der vorliegenden Form, zur Ehre Gottes in den Gemeinden gesungen werden, ohne eine Gebühr zu schulden. Alles darüber hinaus nach Rücksprache.

Zur Ehre des höchsten Namens!

Alexander Basnar

Krumau am Kamp 2023

DANKSAGUNG

Besonderen Dank schulde ich Thomas Nöttling4 (Musikschule Mödling) für die hervorragende Supervision im Kompositionsunterricht, sowie der Christlichen Gemeinschaft Krumau, die als „Versuchskaninchen“ bereit waren, die Psalmen zu lernen und (alsbald) gerne zu singen. Familie Nickel aus der Bibelgemeinde Norden (Ostfriesland) hat einige der Psalmen für ihre Gemeinde arrangiert und gesungen. Das Cover-Design verdanke ich Rahel Schieder. Doch über allem menschlichen Tun sei Gott alle Ehre.

1 Ich habe die Psalmen nach Matthias Jorissen (1739-1823; Verlag Gruch Rödingen 2006) und eine revidierte Fassung der reformierten Kirche (Gütersloh 1997), an der textlich Detlev Block, Gerhard Fooken, Jürgen Henkys u.a. mitgearbeitet haben. Beide folgen den Melodien des Genfer Psalters 1562. In letzterer, für alle Synoden der reformierten Kirche verbindlichen Ausgabe, heißt es ausdrücklich: „Allerdings wurden behutsame Bearbeitungen vorgenommen, theologische und sprachlich problematische Texte durch Fassungen des 19. und 20. Jahrhunderts ersetzt.“

2https://bkv.unifr.ch/de/works/cpl-428/versions/abhandlungen-uber-die-psalmen-bkv/divisions/3

3https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-2140/versions/des-hl-athanasius-erklarung-der-psalmen-bkv/divisions/2

4https://www.noettling.com/

WHO’S WHO

Die Psalmen werden wohl zusammenfassend David zugeschrieben, stammen aber von mehreren Verfassern. Etwas unklar scheinen die Zuschreibungen der LXX, da dort beispielsweise nicht steht „von David“, sondern „bezogen auf David“. Das wird verschiedentlich interpretiert. Im Psalmenkommentar von Athanasius von Alexandria wird dies konsequent als „von David“ verstanden; aber auch der Herr und Seine Apostel verstanden diese Zuschreibungen als Autorenschaft:

„Und Jesus begann und sprach, während er im Tempel lehrte: Wie können die Schriftgelehrten sagen, dass der Christus Davids Sohn ist? David selbst sprach doch im Heiligen Geist: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße!« David selbst nennt ihn also Herr; wie kann er dann sein Sohn sein? Und die große Volksmenge hörte ihm mit Freude zu.“ (Mk 12,35-37).

Und beim Wort des Herrn sollten wir es belassen, weshalb ich in den Untertiteln der Psalmen es nicht gemäß der LXXd hielt (bezogen auf David), sondern traditionell im Sinne der Autorenschaft.

DAVID

Von ihm stammen die Psalmen 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 42, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 67, 68, 69, 70, 85, 90, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 100, 102, 103, 107, 108, 109, 130, 132, (136),5 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144 und 151

Der König nach dem Herzen Gottes ist der Psalmenschreiber schlechthin. Sein Harfenspiel vermochte Sauls dunkle Stimmungen zu besänftigen, doch auch Davids eigene Krisen fanden im Lob Gottes eine Aufhellung.

DIE SÖHNE KORACHS

Von ihnen stammen die Psalmen 41, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 83, 84, 86 und 87.

Die Söhne Korachs sind die Nachkommen jenes Korach, der mit Dathan und Abiram in der Wüste gegen Moses und Aaron rebellierte. Sie wurden im Strafgericht verschont (Num 26,11) und sind mit ihren Psalmen ein Zeugnis der Gnade Gottes.

ASAPH

Von ihm stammen die Psalmen 49, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81 und 82.

JEDUTHUN

Jeduthun werden die Psalmen 38, 61 und 76 gewidmet.

JEREMIA

Der Psalm 136 ist „Bezogen(von) David durch Jeremia; Da er die Zeit in der Babylonischen Gefangenschaft betrifft, geht er vorrangig auf Jeremia zurück, der diesen in der Tradition oder zu Ehren Davids schrieb.

HEMAN

Er ist als Mitverfasser von Psalm 87 genannt.

Heman und Jeduthun erscheinen musizierend in 1.Chr 16,41-42. Asaph, Heman und Jeduthun leiteten bei der Tempelweihe unter Salomo den Lobgesang der Leviten (2.Chr 5,12).

DIE SÖHNE JONADABS

Diese werden im 70. Psalm in die Verfasserschaft mit aufgenommen. Näheres zu ihnen in den Anmerkungen zum Psalm.

SALOMO

Ihm ist der Psalm 71 gewidmet. Von ihm stammt weiters der Psalm 126. Obwohl Salomo 1005 Lieder verfasste (3.Kgt6[1.Kön] 5,12), fanden doch fast keine davon Eingang in den Psalter.

ETHAN

Von ihm stammt der Psalm 88. Er galt als ein weithin bekannter weiser Mann (3.Kgt[1.Kön] 5,11).

MOSES

Von ihm stammt der Psalm 89. Der Psalm des Moses ist der älteste der Psalmen (vor 1400 v. Chr.).

HAGGAI UND SACHARJA

Von ihnen stammen die Psalmen 145, 146, 147 und 148. Die Psalmen der beiden Propheten sind die jüngsten und stammen aus der Zeit nach dem Exil (vor 500 v.Chr.).

Die übrigen Psalmen haben keine Verfasserangabe. Insgesamt umfasst der Psalter die prophetische Liedersammlung Israels über rund 900 Jahre von Moses bis Haggai und Sacharja.

5 Siehe unten bei Jeremia

6 Die LXX bezeichnet die Bücher 1. & 2. Sam und 1. & 2. Kön als 1.-4. Königtümer (Kgt), was insofern stimmig ist, als mit Samuel und Saul die Geschichte der Könige Israels beginnt.

Psalm Titel

1. Buch

1 Selig der Mann

2 Warum sind die Völker denn voll Übermut?

3 Es sind viele, Herr, die mich bedrängen

4 Noch während ich Ihn anrief

5 Zu Dir will ich beten

6 In Deinem Grimm, Herr, straf‘ mich nicht

7 Auf Dich, o Herr, auf Dich, o Gott

8 Herr, unser Herr, wie wunderbar

9 (9+10) Gott, der Herr, wird König sein

10 (11) Ich vertraue auf den Herrn

11 (12) Rette mich, Herr

12 (13) Wie lange noch?

13 (14) Ein Törichter in seinem Herzen sagt

14 (15) O Herr, wer darf verweilen

15 (16) Behüte mich, Herr

16 (17) Meiner Gerechtigkeit Herr

17 (18) Ich will Dich lieben, o Herr

18 (19) Die Himmel erzählen

19 (20) Gott, der Herr, erhöre Dich

20 (21) Herr, in Deiner Kraft

21 (22) Mein Gott, O mein Gott

22 (23) Der Herr weidet mich

23 (24) Dem Herrn gehört die Erde und ihre Fülle

24 (25) Zu Dir hab‘ ich meine Seele erhoben

25 (26) Sprich mir Recht, Herr

26(27) Der Herr ist mein Retter, mein Licht

27 (28) Herr, zu Dir kam laut mein Schreien

28 (29) Bringt dem Herrn dar

29 (30) Ich will Dich erheben, Herr

30 (31) Ich hab‘ auf Dich meine Hoffnung gesetzt

31 (32) Glückselig, glückselig sind jene, denen Gott, der Herr, vergeben hat

32 (33) Jubelt im Herrn, ihr Gerechten!

33 (34) Ich will den Herrn loben zu jeder Zeit

34 (35) Komm, richte, Herr, die mir solches Unrecht tun

35 (36) Wer Gesetze brechen will

36 (37) Beneide nicht die, welche Böses tun

37 (38) Herr, straf‘ in Deinem Grimm mich nicht

38 (39) Ich sagte: Wachen will ich über mein Wege

39 (40) Ich hab‘ geduldig auf den Herrn geharrt

40 (41) Sieh‘, glückselig ist der, der versteht

2. Buch

41 (42) Wie der Hirsch sich sehnt

42 (43) Sei mein Richter

43 (44) Wir hörten mit unseren Ohren

44 (45) Aus meinem Herzen

45 (46) Gott ist Zuflucht uns und Kraft

46 (47) Ihr Völker, klatscht froh in die Hände

47 (48) Groß ist der Herr und sehr zu loben

48 (49) Ihr Völkerschaften, hört dies an

49 (50) Der Herr, der Gott der Götter, rief die Erde

50 (51) Erbarme Dich über mich, Gott

51 (52) Was rühmst dich deiner Bosheit du?

52 (53) Ein Törichter in seinem Herzen sagt

53 (54) In Deinem Namen, Gott, rette mich

54 (55) Vernimm, Gott, mein Gebet

55 (56) Hab Erbarmen mit mir

56 (57) Gott, erbarme Dich meiner

57 (58) Könnt ihr von Gerechtigkeit sprechen

58 (59) Befreie mich von meinen Feinden, Gott

59 (62) Du hast verstoßen, Gott

60 (61) Höre, Gott, mein Flehen an

61 (62) Soll Gott unterwerfen sich nicht meine Seel‘?

62 (63) Gott, mein Gott, frühmorgens such‘ ich Dich

63 (64) Höre, Gott, auf meine Stimme

64 (65) Dir gebührt ein Loblied, Gott, in Zion

65 (66) Jauchz' Gott zu, o Erde

66 (67) Es soll'n Dich preisen die Völker

67 (68) Gott möge aufsteh'n und zerstreuen Seine Feinde

68 (69) Gott, rette mich, bis zum Hals mir schon das Wasser steht

69 (70) Stets will ich sagen: Groß ist Gott!

70 (71) Ich habe auf Dich meine Hoffnung gesetzt

71 (72) Dem König gib, Gott, Dein göttliches Richten

3. Buch

72 (73) Wie gut ist Gott für Israel

73 (74) Warum hast Du so völlig verstoßen im Grimm

74 (75) Wir woll'n Dich preisen, Gott

75 (76) Wohlbekannt in Judäa ist Gott

76 (77) Mit meiner Stimme schrie ich zum Herrn

77 (78) Mein Volk, gebt acht auf mein Gesetz

78 (79) Die Völkerschaften drangen ein in Israel

79 (80) Der Du Israel weidest, gib acht

80 (81) Jubelt Gott, unserm Helfer

81 (82) Inmitten der Götterversammlung

82 (83) Gott, wer kann mit Dir verglichen werden

83 (84) Wie lieblich sind Deine Wohnungen

84 (85) An Deinem Land hast Gefall'n Du gefunden

85 (86) Herr, neige Dein Ohr

86 (87) Seine Fundamente sind auf heiligen Bergen

87 (88) Herr, Du Gott meiner Rettung

88 (89) Ewig will ich Dein Erbarmen besingen

4. Buch

89 (90) Herr, von Generation zu Generation bist Du eine Zuflucht uns

90 (91) Wer wohnt von der Hilfe des Höchsten umgeben

91 (92) Es ist gut, zu preisen den Herrn

92 (93) Er, der Herr, wurde zum König

93 (14) Der Gott der Rache

94 (95) Kommt her, lasst uns zujubeln unserem Herrn

95 (96) Singt dem Herrn ein neues Lied

96 (97) König ist der Herr nun geworden

97 (98) Stimmt ein neues Lied dem Herrn nun an

98 (99) König wurde der Herr

99 (100) Jauchzt dem Herrn!

100 (101) Von Erbarmen und Gericht

101 (102) Herr, höre mein Gebet doch an

102 (103) Lob' den Herrn, meine Seele

103 (104) Lobe, meine Seele, den Herrn

104 (105) Hallelujah, preist Gott, Seinen Namen ruft an

105 (106) Preist den Herrn, Er ist gütig

5. Buch

106 (107) Hallelujah, lobpreist den Herrn

107 (108) Gott, mein Herz ist bereit

108 (109) Übergeh' mein Lob nicht mit Schweigen, Gott

109 (110) Es sprach der Herr zu meinem Herren

110 (111) Dich will ich preisen von ganzem Herzen

111 (112) Selig der Mann, der fürchtet den Herrn

112 (113) Hallelujah! Lobt, ihr Diener den Herrn

113 (114-115) Beim Auszug Israels

114 (116,1-9) Ich liebe Gott

115 (116,10-19) Den Becher des Heils will ich nehmen

116 (117) Lobt den Herrn, ihr Völkerschaften

117 Hallelujah, preist den Herrn

118(119),1-8 Selig, die untadeligen Weges sind

118(119),9-16 Sag mir doch, wie ein junger Mann

118(119),17-24 O, dass Du's Deinem Knecht vergelten mögst

118(119),25-32 Meine Seele lag am Boden ganz zerstört

118(119),33-40 Gib mir, o Herr, Dein Gesetz

118(119),41-48 Dein Erbarmen komme über mich

118(119),49-56 Gedenke Deines Wortes, Herr

118(119),57-64 Du bist mein Anteil, Herr

118(119),65-72 Du hast Gutes Deinem Knecht getan

118(119),73-80 Deine Hände machten mich

118(119),81-88 Nach Deinem Heil hat meine Seele sich verzehrt

118(119),89-96 In Ewigkeit, Herr, bleibt Dein Wort

118(119),97-104 O Herr, wie hab' Dein Gesetz ich so lieb

118(119),105-112 Dein Wort ist die Leuchte für meine Füße

118(119),113-120 Wie hasse ich die, die Dein Gesetz brechen

118(119),121-128 Wie haben meine Augen sich verzehrt

118(119),129-136 Wunderbar sind Deine Zeugnisse

118(119),137-144 Gerecht bist Du, o Herr

118(119),145-152 Denn Du, Herr, bist mir nah

118(119),153-160 Sieh', wie ich erniedrigt bin

118(119),161-168 Die Herrscher verfolgten mich

118(119) 169-176 Lass vor Dich nahe kommen mein Fleh'n

119 (120) In meiner Not schrie ich zum Herrn

120 (121) Zu den Bergen

121 (122) Über die, die mir sagten: Lasst uns geh‘n!

122 (123) Ich erhob zu Dir meine Augen

123 (124) Wär' der Herr nicht bei uns gewesen

124 (125) Die dem Herrn vertrauen sind wie der Zionsberg

125 (126) Da der Herr zurück ließ kehr'n

126 (127) Wenn der Herr selbst nicht das Haus erbaut

127 (128) Glückselig, die fürchten den Herrn

128 (129) Von meiner Jugend an

129 (130) Aus den Tiefen

130 (131) Herr, mein Herz hat erhoben sich nicht

131 (132) David hat dem Herrn geschworen

132 (133) Siehe doch, was ist so lieblich

133 (134) Seht, so preist doch den Herrn!

134 (135) Lobt den Namen des Herrn

135 (136) Denn ewig währt Sein Erbarmen

136 (137) Da wir saßen an den Flüssen Babylons

137 (138) Von ganzem Herzen will ich Dich preisen, Herr

138 (139) Du hast mich geprüft, Herr

139 (140) Herr, befreie mich von dem bösen Mann

140 (141) Herr, ich habe geschrien

141 (142) Mit meiner Stimme schrie ich laut zum Herrn

142 (143) Mein Gebet höre und mein Flehen

143 (144) Gelobt sei der Herr, mein Gott

144 (145) Ich will Dich erheben, mein Gott und mein König

145 (146) Lobe, meine Seele, den Herrn

146 (147,1-11) Halleluja! Lobt den Herrn!

147 (147,12-20) Jerusalem, lobe den Herrn!

148 Hallelujah, lobt den Herren

149 Hallelujah dem Herrn

150 Hallelujah, lobt Gott in Seinem Heiligtum

151 Ich war der Kleine bei meinen Brüdern

Die Psalmen

das erste Buch

Psalm 1 bis 40

Psalm 1

1. Buch

Selig der Mann

Es ist ein schlichter, natürlicher Grundsatz, der hier zur Geltung kommt: ein Baum braucht Wasser, um zu gedeihen und Frucht zu bringen.

Es ist aber auch die Verheißung ewigen Lebens enthalten, wenn von einem immergrünen Baum die Rede ist, dessen Blätter nicht abfallen. Dieses Leben hat der Baum nicht aus sich, sondern er bezieht es vom Wasser. Dies ist die lebendige Beziehung zu Gott durch das lebendige Wort Gottes.

Psalm 2

.

Warum sind die Völker denn voll Übermut?

"Herr, du bist der Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was darinnen ist. Du hast durch den Mund deines Knechtes David gesagt: Warum toben die Heiden und ersinnen die Völker Nichtiges? Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Fürsten versammeln sich miteinander gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten.

Ja, wahrhaftig, gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, haben sich Herodes und Pontius Pilatus versammelt zusammen mit den Heiden und dem Volk Israel, um zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatte, dass es geschehen sollte. Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden, indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus!" (Apg 4,24-30).

Dieser Psalm ist auch grundlegend zum Verständnis Jesu als Sohn Gottes und König Israels, der erste Psalm zur Königsherrschaft Gottes durch den Messias (den Gesalbten).

Psalm 3

Es sind viele, Herr, die mich bedrängen

Ein Psalm Davids, als er floh vor dem Angesicht Absaloms, seines Sohnes

(vgl. 2.Kgt [Sam] 15,13-37; 3.Kgt (1.Kön] 2,7)

Davon zu singen, dass Gott unseren Feinden die Zähne ausschlägt, ist ein Beispiel dafür, Gott die Rache zu überlassen und nicht selbst das Heft in die Hand zu nehmen.

"Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr«." (Röm 12,19).

Bei vielen Gelegenheiten erweist David eine solche Gesinnung, etwa als Saul ihn verfolgt und er in der Höhle sein Leben schont.

Psalm 4

Noch während ich Ihn anrief

Auf das Ende hin, unter den Psalmen; ein Lied von David

Diesen Psalm hatte Paulus vor Augen, als er an die Epheser schrieb: "Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn!" (Eph 4,26 - vgl Str. 4).

Dazu Athanasius von Alexandria:

"Zürnet und sündigt nicht. Was ihr in euren Herzen sagt, bereut auf euren Lagern: Das spricht er teils zu den Seinen, teils zu allen Menschen. Wenn ihr auch, wie er sagt, vom Zorne erfaßt werdet, so macht ihn wirkungslos, indem ihr in der Ruhe ihn bereut. Denn das wollen die Worte sagen: Bereut auf euren Lagern.

Daniel Barbarus: Was ihr in euren Herzen saget. Eure inneren Gedanken sollt ihr nachts verdammen. Denn die Reue ist eine Empfindung wie ein Sporn und Stachel der Seele. Nachts aber kommt man zu reineren Entschlüssen."

Die letzte Strophe führt uns die Hoffnung der Auferstehung vor Augen. Das Einschlafen am Ende des Tages ist ja ein tägliches Bild auf das Sterben, weshalb wir im Licht der Auferstehung auch nicht vom "Sterben" reden. Wer im Glauben von uns geht, ist ein "Entschlafener". So redete der Herr Jesus auch vom Tod Seines Freundes Lazarus:

"Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken."

(Joh 11,11)

So ruhen wir, bis Er uns in die Wohnung führt, die Er uns bereitet hat, gegründet auf Hoffnung.

Psalm 5

Zu Dir will ich beten

Auf das Ende hin, über die, die erbt; von David

5. Du, o Herr, vernichtest jeden, dessen Mund Lüg' und Falschheit spricht, denn die Mörder und Betrüger sind ein Abscheu für Dich.

Zu Dir will ich beten ...

6. Dein Erbarmen in der Fülle, lässt mich hintreten, Herr, vor Dich, dort im Tempel, fall' ich nieder, beuge ehrfurchtsvoll mich.

Zu Dir will ich beten ...

7. Leite in Gerechtigkeit mich, Herr, um all' meiner Feinde weg'n. Bitte mache ganz gerade, Herr, vor mir meinen Weg.

Zu Dir will ich beten ...

8. Denn die Gottlosen, die haben keine Wahrheit in ihrem Mund, ihre Herzen, die betrügen, und ein Grab ist ihr Schlund.

Zu Dir will ich beten ...

9. Herr so richte, dass sie aufhör'n mit all' ihrem gottlosen Tun, denn sie haben Dich erbittert, so verstoße sie nun.

Zu Dir will ich beten ...

10. Aber freuen soll'n sich alle über Dich, die da harr'n auf Dich. Jubeln werden sie, denn Du, Herr, wohnst bei Ihn' ewiglich.

Zu Dir will ich beten ...

11. Den Gerechten wirst Du segnen, Herr Du ehrst ihn mit einer Kron', einem Schild des Wohlgefallens, einem ewigen Lohn.

Zu Dir will ich beten ...

Gott hasst die Gesetzlosen, heißt es in diesem Psalm mit unmissverständlicher Klarheit. Warum schwächen wir das aber ab zu: "Gott hasst die Sünde, aber Er liebt die Sünder?" Vielleicht, weil wir uns immer noch mit denen, die gegen Gott rebellieren, solidarisieren, da wir ja selbst früher solche waren? Vielleicht, weil wir immer noch die Tendenz haben, unsere Sünde oder unsere Verantwortung abzuschwächen? Weil unsere Umkehr vielleicht widerwillig und erzwungen war?

Gott liebt Sünder, insofern Er jedem zuruft: "Lasst euch versöhnen!" und hier auch keine Unterschiede zwischen den Menschen oder der Schwere der Sünde macht. Aber Gottlose sind solche, die sich bewusst von Gott lossagen oder sich gegen Ihn stellen, nicht solche, die aus Unwissenheit böse handeln - denen Gott viel nachsieht.

Darum bezieht sich Sein Hass in diesem Psalm nicht auf Sünder im Allgemeinen, sondern auf jene, die sich bewusst gegen Ihn gestellt haben im satanischen Wahn, Ihn überwinden oder wegleugnen zu können. Gott verschwindet nicht einfach, wenn wir Ihn leugnen. Darum sollten wir beizeiten Seine Versöhnung annehmen.

Psalm 6

In Deinem Grimm, Herr, straf' mich nicht

Auf das Ende hin, unter den Hymnen, über die achte; ein Psalm Davids

Gott ließ David die Folgen seiner Sünden immer wieder auch körperlich spüren. Krankheiten können eine Züchtigung Gottes sein, müssen es aber nicht sein. Darum empfiehlt Jakobus:

"Ist jemand von euch krank? Er soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen lassen; und sie sollen für ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden. Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet!" (Jak 5,14-16).

Zur Züchtigung kann auch Verfolgung gehören, die nicht unmittelbar mit persönlicher Sünde zu tun hat, aber dennoch zur Erziehung Gottes gehört, mit der Er uns in das Bild Seines Sohnes umgestalten will. Züchtigung gehört daher untrennbar zur Gotteskindschaft. Der Hebräerbrief lehrt über die Züchtigung Gottes dies:

"Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde und habt das Trostwort vergessen, das zu euch als zu Söhnen spricht: »Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst! Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.« Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, an der sie alle Anteil bekommen haben, so seid ihr ja unecht und keine Söhne! Zudem hatten wir ja unsere leiblichen Väter als Erzieher und scheuten uns vor ihnen; sollten wir uns da nicht vielmehr dem Vater der Geister unterwerfen und leben? Denn jene haben uns für wenige Tage gezüchtigt, so wie es ihnen richtig erschien; er aber zu unserem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind." (Heb 12,4-11).

Zur Überschrift "über die achte" merkt Athanasius von Alexandria an:

"Was wäre wohl die Oktav anders als der Auferstehungstag, an dem wir die Früchte unserer Mühen ernten werden indem nämlich unsere Feinde in Schande und Verwirrung zum Weichen gebracht sind? Er singt diesen Psalm, nachdem er schon lange Zeit in der Buße gelebt hat, die er für die Sünde darbrachte."

Psalm 7

Auf Dich, o Herr, auf Dich, o Gott

Ein Psalm Davids, den er dem Herrn gesungen hat,

über die Worte des Chusi, des Sohnes des Jemeni (2.Kgt[Sam] 18,21-31)

5. Voll Langmut ist ja unser Herr, langmütig und gerecht ist Er. Er hilft dem, der aufrichtig ist, auch mir, gerecht ist Seine Hilf'. Wenn ihr nicht von der Sünd' euch kehrt, blitzt gegen euch Sein scharfes Schwert, Er spannt den Bogen, es ereilt der Tod euch durch den schnellen Pfeil.

6. Mit Unheil lag in Wehen er, und was tat dieser dann gebär'n? Der schwanger mit der Mühsal war, Gesetzlosigkeit dann gebar. Der eine tiefe Grube grub, fiel in das Loch, das er aushob. Auf seinen Kopf kehrt flugs zurück, das Unrecht, das er mir geschickt.

Psalm 8

Herr, unser Herr, wie wunderbar

Auf das Ende hin, über die Keltern; ein Psalm Davids

Paulus bezieht im Hebräerbrief diesen Psalm auf Christus.

"Denn nicht Engeln hat er die zukünftige Welt, von der wir reden, unterstellt; sondern an einer Stelle bezeugt jemand ausdrücklich und spricht: Was ist der Mensch, daß du an ihn gedenkst, oder der Sohn des Menschen, dass du auf ihn achtest? Du hast ihn ein wenig niedriger sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt und hast ihn gesetzt über die Werke deiner Hände; alles hast du seinen Füßen unterworfen." (Heb 2,5-8).