Gutenachtgeschichten vom Wolkenschloss - Volker Friebel - E-Book

Gutenachtgeschichten vom Wolkenschloss E-Book

Volker Friebel

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Beschreibung

Dieses Buch enthält 25 Gutenachtgeschichten vom Wolkenschloss und eine Einführung dazu. Mieze und Kunigunde helfen uns bei der Suche nach unseren Traummurmeln. Auch ein paar Verse und Bilder sind dazwischen geraten. Jede Geschichte wird mit Entspannungselementen eingeleitet und mündet in eine Entspannung aus. So werden die Gutenachtgeschichten zusätzlich unterstützt, um das Einschlafen zu erleichtern.

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Volker Friebel

 

Gutenachtgeschichten

vom Wolkenschloss

 

Entspannungsgeschichten für Kinder 

 

 

Edition Blaue Felder, Tübingen 

 

 

 

 

 

Edition Blaue Felder, Volker Friebel

Denzenbergstraße 29, 72074 Tübingen (Deutschland)

www.Blaue-Felder.de 

 

Texte, Bilder und Gestaltung: Volker Friebel

Veröffentlichung: November 2019

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN PapierBuch: 978-3-96039-035-0

ISBN eBuch, epub-Format: 978-3-96039-036-7

 

 

 

Inhalt

Einführung  

Die Geschichten 

Der Brunnen am Schloss 

Die Statue 

Alle Spatzen ... 

Grünenstein kann nicht schlafen 

Das Zwergendorf 

Träume 

Träume, träume! 

Die Waldwiese 

Schummelfix‘ Stern 

Beim Waldschrat 

Alle wollen träumen 

Der See der Träume 

Traum-Schmetterling 

Überall liegt Ruhe 

Traummurmeln 

Gänseblümchen 

Grünenstein will wach bleiben 

Müd geworden ... 

Der Wasserfall 

Arne und der Wolf 

Wenn ich schlafe ... 

Am Meer 

Die Wolkentreppe 

In den Feldern 

Schlaf ich gern ein 

Die Hütte am Fluss 

Esmeralda will nicht schlafen 

Mit dem Atem wiegen ... 

In der großen Stadt 

Im Gebirge 

Im Sommer wie im Winter ... 

Schummelfix ist allein zu Hause 

Der Einsiedler 

In allen Dingen die Ruhe 

Das Mondwunder 

Zu Buch und Autor 

 

 

In Normalschrift: Geschichten.

In Schrägschrift: Verse.

 

Einführung

 

Schlafen ist wichtig, für große Leute wie für kleine. Wenn der Schlaf auch eigentlich von alleine kommen sollte, ist es manchmal trotzdem schwierig, einzuschlafen. Aber: Geschichten können dabei helfen. Besonders wenn es Geschichten sind, die entspannen. Genau dafür sind unsere Geschichten gemacht, zum Entspannen und zum leichteren Einschlafen.

Jede Geschichte beginnt damit, dass wir eine breite Treppe hinuntersteigen und dabei zur Ruhe kommen. Am Ende der Treppe treten wir dann vor das Wolkenschloss oder in eines seiner Traumländer.

Bei der ersten Geschichte „Der Brunnen am Schloss“ ist dieser erste Teil sehr ausführlich. Bei den anderen Geschichten ist er kürzer gefasst. Wenn es uns gut tut, können wir aber auch zu den späteren Geschichten den ausführlicheren Teil verwenden. 

Den Hauptteil der Geschichte erleben wir manchmal mit dem Kätzchen Mieze, manchmal mit Königin Kunigunde vom Wolkenschloss, manchmal mit beiden zusammen und noch mit anderen Personen.

Der Drache Grünenstein kann uns begegnen, im Zauberwald das Mädchen Schummelfix, der Waldschrat, der Einsiedler, der Traum-Schmetterling, Esmeralda ...

Der Schluss ist wie der Anfang bei allen Geschichten gleich: Wir haben eine Traummurmel gefunden und liegen gemütlich in unserem Bett. Den Abschluss bildet eine Entspannung. Wir spüren die Ruhe in uns, die Schwere, die Wärme, die uns hineintragen in freundliche Träume.

Zwischen den Geschichten stehen im Buch Bilder zur Auflockerung. Und ein paar Verse zur guten Nacht, die gelegentlich gelesen werden können.

Der immer ähnliche Ablauf der Geschichten unterstützt Entspannung und damit das Einschlafen. Entspannend und vorbereitend auf den Schlaf wirkt es auch, wenn schon der Ablauf am Abend immer ähnlich und voraussehbar ist.

Das können Eltern unterstützen, durch möglichst immer gleiche Bettgehzeiten und einen immer gleichen Ablauf am Ende des Tages. Die Geschichte im Bett gehört dazu.

So wünsche ich mit den Gutenachtgeschichten vom Wolkenschloss einen schönen Abschluss des Tages und ein gutes Hinüber in das Land der Träume! Mieze und Kunigunde sind mit dabei!

 

Volker Friebel

 

 

Die Geschichten

 

Der Brunnen am Schloss

 

Leg dich bequem hin ... Räkel dich, bis du gut liegst ... Wann immer du möchtest, schließ deine Augen ... 

Wenn du spürst, wie du die Unterlage berührst, kannst du beginnen, ruhiger zu werden ...

Vielleicht spürst du auch deinen Atem gehen, ein und aus, ein und aus, ganz ruhig und gleichmäßig, ganz von allein ... Vielleicht spürst du, dass es ganz einfach sein kann, auszuatmen und beim Ausatmen die Luft loszulassen, dass sie leicht im Raum verschwindet ... 

Stell dir in Gedanken eine breite Treppe vor, die vor dir beginnt und immer tiefer führt, durch eine schöne Landschaft ... Geh langsam die Treppe hinab, Stufe um Stufe ... Mit jeder Stufe kann die Ruhe in dir größer werden, je tiefer du steigst, Stufe um Stufe ...

Mit jeder Stufe spürst du, wie du einfach nur noch lauschen möchtest, der Stimme folgen, Stufe um Stufe ... dorthin hinab, wo die Ruhe immer noch größer wird ...

Stufe um Stufe hinab ... der Ruhe zu, die immer noch größer wird ... Wo du einfach nur lauschen willst ...

Die Stufen enden auf einer Wiese am Grunde der Welt ... Um die Mauern des Schlosses hinter der Wiese ziehen Wolken ...

 

Du trittst an den Brunnen in der Wiese. Aus seinen Schalen strömt überfließend das Wasser des Lebens – und mit dem Wasser bunte Murmeln aus Glas ... Sie versinken im Brunnen … 

Am Brunnen steht eine Frau mit langem schwarzem Haar und lächelt dich an – Königin Kunigunde vom Wolkenschloss. 

„Das sind Traummurmeln“, sagt sie. Die helfen den Menschen, besser zu schlafen. Wenn die Menschen sie finden. Von hier strömen die Traummurmeln überall hin in die Welt.“ 

Du versuchst, eine Murmel zu fangen. Aber alle flutschen dir zwischen den Fingern davon. „Das geht nicht, Königin“, sagst du verlegen. 

„Finden musst du sie, finden“, lächelt die Königin. „Und nenn mich einfach Kunigunde.“ 

„Wo kann ich eine Murmel finden?“, fragst du. 

„Im Garten – und überall in der Welt“, sagt Kunigunde. Sie lächelt dir noch einmal zu. „Das ist Mieze“, sagt sie und nickt hin zur Katze. Dann geht sie zum Schloss. Ihre Katze bleibt zurück. Sie legt sich an den Brunnen und schließt ihre Augen. 

Du gehst schnell durch den Garten und versuchst, Murmeln zu finden. An einem Teich kommst du vorbei, an wilden Blumen, durch ein Wäldchen geht es, eine Brücke über den Bach. Atemlos kommst du wieder am Brunnen an. Murmel hast du keine gefunden. Kunigunde bleibt verschwunden. 

Da öffnet Mieze die Augen und schaut dich an. Ihre Augen sind groß, scheinen immer größer zu werden. 

„Du findest deine Murmel überall dort, wo du dich einlässt“, schnurrt sie. 

„Was meinst du damit?“, fragst du. 

„Du wirst schon sehen“, schnurrt Mieze. „Versuch es einfach – und sei dabei langsam.“ 

Noch einmal gehst du in den Garten, ganz langsam. Was Mieze wohl meint? 

Da sind die langen Halme des Grases. Ihre leichte Bewegung im kaum wahrnehmbaren Wind … 

Da sind die Blumen zwischen den Gräsern ... Ihre Formen und Farben ... Eine Biene summt, lässt sich auf einer Blume nieder ... Ein Schmetterling fliegt vorbei, verschwindet in der Weite des Himmels ... 

Am Himmel ziehen weiße Wolken. Du siehst ihnen zu, siehst die Langsamkeit in ihrer Bewegung. ‚Doch nichts auf der Welt kann sie aufhalten‘, denkst du. 

Du merkst, wie du im Schauen langsam geworden bist und ruhig. „Das also hat Mieze mit ‚sich einlassen‘ gemeint“, sagst du laut. 

Ob dich die Vögel hören? Sie singen schön, so schön wie zuvor. 

Im Gras liegt eine Traummurmel. Du nimmst sie auf und kehrst zum Brunnen zurück. 

Als du die Augen schließt, bist du zu Hause. 

Dein weiches Bett ... Wie gut es sich liegt! ... Wie wohl du dich in ihm fühlen kannst! ... 

 

Da liegst du – ganz ruhig. Kannst du die Ruhe in dir spüren? Die Ruhe ist überall in dir ... Kannst du spüren, wie schwer du bist? Dein ganzer Körper ist schwer, angenehm schwer ... Kannst du spüren, wie warm du bist? Die Wärme strömt durch deinen ganzen Körper. Du bist warm, angenehm warm ... Dein Atem geht ein und aus, ein und aus, ganz ruhig und gleichmäßig, ganz von allein ... Du bist ruhig, schwer und warm – ruhig, schwer und warm ...Die Ruhe trägt dich in die Nacht, hinein in den Schlaf, in freundliche Träume ... 

 

 

 
 

Die Statue

 

Stell dir in Gedanken eine breite Treppe vor, die vor dir beginnt und immer tiefer führt, durch eine schöne Landschaft ... Geh langsam die Treppe hinab, Stufe um Stufe ... Mit jeder Stufe kann die Ruhe in dir größer werden, immer ruhiger, je tiefer du steigst, Stufe um Stufe ... Dein Atem geht, Stufe um Stufe hinab ... Du spürst vielleicht, wie dein Atem schon ruhiger und ruhiger wird ... Du spürst vielleicht schon die Ruhe in dir ... Die Stufen enden auf einer Wiese. Es ist die Wiese am Wolkenschloss ... 

 

Kunigunde steht am Brunnen und sieht dem Strömen des Wassers zu. Du stellst dich neben sie. Sie dreht leicht den Kopf zu dir, lächelt dich an – und schaut dann weiter ins Strömen. Hier und da rollt auch eine Traummurmel mit der Flut und versinkt in der Tiefe des Brunnens ... 

„Ich bin gern hier“, sagt Kunigunde mit weicher Stimme. „Viel lieber als im Schloss und im Thronsaal.“ 

„Das Wasser zu beobachten, tut gut“, sagst du, „– und die Traummurmeln“, setzt du hinzu, weil gerade wieder eine mit dem Wasser in die Tiefe des Brunnens versinkt. 

„In den Thronsaal kommen Leute und wollen, dass ich ihren Streit schlichte“, sagt Kunigunde. 

„Das ist doch schön!“, sagst du. 

„Gestern waren zwei Schmetterlinge bei mir, die stritten sich um dieselbe Blume“, sagt die hohe Frau. „Dabei gibt es in der Wiese so viele Blumen.“ 

„Zwei Schmetterlinge? Weshalb stritten sie dann, wenn es viele Blumen gibt?“, fragst du. „War die Blume so schön?“ 

„Sie war schön.“ Kunigunde nickt. „Wie die anderen Blumen auch. Aber jeder der Schmetterlinge sagte, es sei seine Blume – das allein machte die schöne Blume besonders.“ 

Du nickst, ein wenig schuldbewusst. Denn wie oft hast du dich schon mit anderen gestritten, weil du etwas als dein eigenes wolltest – oder weil die anderen es als das ihre wollten. 

Kunigunde nimmt dich an der Hand. Ihr geht hinein in den Garten. Der Garten vor dem Wolkenschloss ist sehr weitläufig, ein Park mit vielen Bäumen, mit kleinen Gebäuden, mit Wasserläufen, Hecken und Blumeninseln. 

„Ich liebe die Bäume sehr“, sagt Kunigunde. „Sie stehen so sicher in ihrer Welt. Und kein Baum macht einem anderen seinen Platz streitig.“ 

„Aber das Wasser liebst du auch – und das strömt“, sagst du und blinzelt ihr zu. 

Kunigunde lacht. „Und ich liebe die Schmetterlinge“, gibt sie zu, „auch wenn sie streiten.“ 

Ihr seid stehen geblieben, vor der weißen Statue eines jungen Mannes. „Das war ein Dichter“, beantwortet Kunigunde deine Frage, bevor du sie stellen kannst. „Er schrieb Verse über Wolken und Bäume, über Vögel, über Bäche und über den Mond.“ 

„Auch über Menschen?“, fragst du. 

„Auch über Menschen“, nickt Kunigunde. „Seine Verse über die Bäume und Vögel sind aber schöner geworden. Er fühlte sich denen wohl näher. Vielleicht, weil er so wenig wie diese im Leben besessen hat.“ 

Du denkst an die vielen Spielsachen in deinem Zimmer und sagst: „Aber es ist schön, etwas zu haben!“ 

„Ja“, nickt Kunigunde. „Besser, als nichts zu haben. Am besten aber ist es, so zu haben, als hättest du nichts, als könntest du alles davon auch verschenken.“ 

Du sagst nichts dazu. Du willst deine Sachen nicht verschenken. Aber manchmal freust du dich, wenn andere mit ihnen spielen. 

Ein Schmetterling fliegt an der Statue vorbei. Ein zweiter folgt ihm, holt ihn ein. Schon sind sie im Himmel verschwunden. 

Du entdeckt im Gras unter der Statue eine Traummurmel. Schnell bückst du dich und hebst sie auf. Kunigunde nickt dir zu und lächelt. 

Ihr kehrt mit der Traummurmel zum Brunnen zurück. 

Als du die Augen schließt, bist du zu Hause. 

Dein weiches Bett ... Wie gut es sich liegt! ... Wie wohl du dich in ihm fühlen kannst! ... 

 

Da liegst du – ganz ruhig. Kannst du die Ruhe in dir spüren? Die Ruhe ist überall in dir ... Kannst du spüren, wie schwer du bist? Dein ganzer Körper ist schwer, angenehm schwer ... Kannst du spüren, wie warm du bist? Die Wärme strömt durch deinen ganzen Körper. Du bist warm, angenehm warm ... Dein Atem geht ein und aus, ein und aus, ganz ruhig und gleichmäßig, ganz von allein ... Du bist ruhig, schwer und warm – ruhig, schwer und warm ...Die Ruhe trägt dich in die Nacht, hinein in den Schlaf, in freundliche Träume ... 

 

 

 

Alle Spatzen ...

 

Alle Spatzen wollen schlafen, 

alle Spatzen brauchen Ruh. 

Und so geht es auch den Schafen 

und auch unsrer bunten Kuh. 

 

Schlafen, schlafen, ruhen, ruhen ... 

ob im Bett oder im Gras 

„Gute Nacht“ zum Abschied muhen, 

alle, alle wollen das. 

 

Träum nur, träum, 

bis morgen! 

 

 

 

Grünenstein kann nicht schlafen

 

Stell dir in Gedanken eine breite Treppe vor, die vor dir beginnt und immer tiefer führt, durch eine schöne Landschaft ... Geh langsam die Treppe hinab, Stufe um Stufe ... Mit jeder Stufe kann die Ruhe in dir größer werden, Stufe um Stufe ... Dein Atem geht, Stufe um Stufe hinab ... Du spürst vielleicht, wie dein Atem schon ruhiger und ruhiger wird ... Du spürst vielleicht schon die Ruhe in dir ... Die Stufen enden auf der Dracheninsel ... 

 

Mieze spielt am Strand mit den Wellen: Immer wenn eine Welle des Meeres heran wogt, springt Mieze zurück. Wenn die Welle wieder zurückflutet, springt sie ihr nach. 

Du schaust ein Weilchen zu. Das Hin und Her der Wellen ist schön. Du spürst, wie es ruhig macht.

---ENDE DER LESEPROBE---