Insel der Götter 2 - Ma Neko - E-Book

Insel der Götter 2 E-Book

Ma Neko

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

Arita ist ein Halbgott und hat bisher nur auf der Insel der Götter gelebt. Eine Mission jedoch bringt ihn in ein Dorf. Er soll es von dem dämonischen Einfluss befreien. Doch schnell wird ihm klar, dass seine lange unterdrückte menschliche Seite ihm zum Verhängnis werden sollte.

Zuko verbringt seine Tage in ewiger Langeweile, weshalb das Erscheinen des Halbgottes ihm sehr gelegen kommt. Es ist fast zu einfach und Arita kann sich kaum dagegen wehren.

Doch bei ihrer ersten Begegnung ahnt keiner der beiden, dass sich ihr Leben von nun an von Grund auf ändern würde. Allerdings sehen nicht alle Götter das gerne. Für Arita gilt es sich zu entscheiden: Hält er an seinem alten Traum fest? Oder beschreitet er den neuen Weg?

Teil 2 der Insel der Götter

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Ma Neko

Insel der Götter 2

Die Gefühle des Halbgottes

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorwort

Im zweiten Teil der Insel der Götter-Reihe dreht sich alles um den Halbgott Arita, der bei seiner ersten Mission dem Dämon Zuko begegnet. Dieser hatte sich von seinem Clan gelöst und sich in der Nähe eines kleinen Dorfes niedergelassen. In der Hoffnung, seiner Langeweile zumindest für eine Weile zu entkommen, tritt der Dämon dem unerfahrenen Halbgott gegenüber und dessen unterdrückte menschliche Seite machte ihn wehrlos gegenüber dem Schattenwesen. Arita ist stolz auf seine göttliche Seite, doch nach der ersten Begegnung mit Zuko beginnt er zu zweifeln. Konnte er einem Dämon trauen? War sein Platz wirklich bei den Göttern? Würde seine Zukunft Glück oder Unglück für ihn bereithalten?

 

 

Wichtige Hinweise

 

Dieses Buch enthält homoerotische Szenen und ist nicht für Leser unter 18 Jahren bzw. homophobe Menschen geeignet.

 

Sämtliche Personen sind frei erfunden und eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Menschen ist purer Zufall und keine Absicht. 

 

Grundlage dieser Reihe ist der japanische Shintoismus mit seinen unzähligen Göttern. Da ich mich davon allerdings nur inspirieren lassen habe, muss man sich beim Lesen auch nicht damit auskennen. 

 

1. Halbgötter

 

Einst lebten Götter, Menschen und Dämonen in einem ewigen Gleichgewicht zusammen und ein jedes Lebewesen hatte seine Aufgabe zu erfüllen.

Die Götter sorgten dafür, dass diese Balance nicht gefährdet wurde.

Doch die Dämonen strebten nach Macht. Sie brachten die Menschen in Versuchung, taten alles, um die Götter zu schwächen und griffen die himmlischen Wesen an.

Diese Schlachten waren meist blutig und hinterließen große Verwüstung und Leid.

Vor 500 Jahren dann erreichte der ewige Krieg zwischen Göttern und Dämonen seinen Höhepunkt. Viel Zerstörung brach über das Land herein und beide Seiten mussten große Verluste verkraften. Doch die Götter schwächten die Dämonen und drängten sie in die Schatten zurück. Die Götter selbst zogen sich auf eine Insel zurück. Die Menschheit vergaß allmählich von ihrer Existenz und nur mehr Legenden und Mythen existierten. Doch solange sowohl Götter als auch Dämonen existierten, würde nie endgültiger Frieden herrschen.

 

Um das Geschlecht der Götter am Leben zu erhalten, bandelten viele mit Menschen an. Sie zeugten und gebaren Kinder mit göttlichen Kräften und menschlicher Seele. Viele waren lasterhaft, einige wurden nicht von der göttlichen Gemeinschaft anerkannt. Nur wenige unter ihnen konnten nach den Regeln der Götter leben und verdienten sich auch einen Platz unter ihnen.

 

Nach der letzten großen Götterversammlung auf der Insel, bei der dem letzten Gott aus dem Clan der weißen Füchse seine eigentlich verdiente Amnestie verweigert worden war, und dem darauffolgenden Angriff der Dämonen, änderten viele Götter ihre Meinung und auch der Rat der Ältesten kam zur Besinnung. Sie hatten zu lange gewartet und die wiederkehrende Kraft der Schattenwesen unterschätzt. Sie schickten die Götter aus, um den dämonischen Machtbestreben Einhalt zu gebieten. Halbgötter konnten sich beweisen.

 

2. Die Mission des Halbgottes

 

Arita war ein Halbgott. Seine menschliche Mutter hatte ihn geboren und er hatte seine ersten Lebensjahre bei ihr verbracht. Doch dann war sein Vater, ein stolzes Mitglied des Ältestenrates, gekommen und hatte ihn auf die Insel der Götter gebracht. Von seinem Erzeuger hatte er alles gelernt, was ein Gott wissen musste. Er hatte stets die Regeln befolgt und war seinem Mentor immer gefolgt. Nie hatte er rebelliert oder die Ansichten der vollwertigen Götter hinterfragt. Mit Freuden hatte er seine erste richtige Mission angenommen.

Er sollte in ein Dorf, das von einem Schattenwesen heimgesucht wurde. Die dunkle Energie beeinflusste die Menschen, die dort lebten, verdarb ihre Seelen und machte sie zu Leckerbissen für die Menschenfresser.

Da es wohl nur ein einzelner Dämon war, der dort sein Unwesen trieb, und dieser auch nicht aktiv war, sondern lediglich seine Aura den Schaden verursachte, hatte der Rat beschlossen, dass diese Aufgabe für einen Halbgott wie Arita wie geschaffen war. Eine Bewährungsprobe für seine Fähigkeiten.

Arita wanderte den einsamen Weg entlang und betrachtete die Landschaft. Seine Gedanken wanderten zu der letzten, großen Götterversammlung vor einigen Monaten. Es war nicht seine erste gewesen. Er erinnerte sich an den weißen Fuchs, der um Straferlass erbeten hatte. In Arita stieg der Neid auf. Vollwertige Götter wie der Fuchs mussten sich nicht erst beweisen. Sie waren anerkannte Mitglieder der göttlichen Gemeinschaft. Selbst wenn sie Fehler machten, wurden sie nicht gleich ausgeschlossen. Ein einfaches Siegel als Strafe war wohl zu erdulden.

Allerdings musste Arita zugeben, dass er nicht die ganze Geschichte des Fuchses kannte. Er war mit seinen Studien beschäftigt gewesen und hatte nur mitbekommen, dass der Fuchs einen Menschen auf die Insel gebracht hatte. Zur Vorgeschichte des Gottes konnte er wenig sagen. Er wusste nur mit Sicherheit, dass die Familie des weißen Fuchses sehr mächtig gewesen war und direkte Nachkommen der Sonnengöttin persönlich. Sein restliches Wissen bei diesem Thema beruhte auf Gerüchten.

Er vertrieb diese Gedanken wieder. Es sollte ihn nicht interessieren. Der weiße Fuchs war schließlich um einiges älter, hatte sogar das Ende des aktiven Krieges miterlebt. Dagegen war der Halbgott nur ein Neugeborenes. Als Mensch wäre er erwachsen, als Gott war er aber immer noch ein Kind.

Er musste sich auf seine Mission konzentrieren. Wenn er sich gut machte, würde er mehr solcher Aufgaben bekommen. Und irgendwann könnte er dann auch auf einen Platz im Ältestenrat hoffen. Schließlich war er das einzige Kind seines Vaters. Im Gegensatz zu den anderen Ratsmitgliedern hatte sein Vater sich nie um Nachkommen gekümmert. Arita wusste nicht recht, warum er dann mit seiner Mutter ein Kind gezeugt hatte. Seine Mutter hatte ihm immer erzählt, es wäre die große Liebe gewesen. Sie hatte von seinem Vater geschwärmt, ihn angehimmelt und ihre Liebe als die reinste der Welt bezeichnet. Aber Arita wusste, dass er das nicht wirklich für voll nehmen konnte. Götter hatten auf Menschen nun mal so eine Wirkung. Ein Lächeln sorgte dafür, dass ein Mensch sich verliebte. Auch er als Halbgott wurde von den Sterblichen bewundert. Durch seine Aura konnte er die Menschen beeinflussen. Theoretisch zumindest. Denn egal wie sehr er sich anstrengte, es klappte einfach nicht so wirklich. Er konnte seine eigene Aura nicht so wahrnehmen und auch die von anderen Wesen registrierte er nur sehr spät.

Allmählich bekam er Zweifel. Bei seinem Aufbruch war er voller Tatendrang gewesen, doch inzwischen war er sich gar nicht mehr so sicher, ob es so einfach werden würde. Dämon war nicht gleich Dämon. Wenn er jemandem gegenüberstand, der seine Aura infizieren konnte, würde er das wohl zu spät merken. Das könnte sein Ende bedeuten. Er hatte seinem Vater nie von dieser Schwäche erzählt. Bisher hatte es dazu auch keinen wirklichen Anlass gegeben. Er wollte nicht, dass sein Vater es bereute, ihn aufgenommen zu haben. Wenn er ein Ratsmitglied werden wollte, durfte er keine offensichtlichen Schwächen haben. Zumindest keine Schwächen dieser Art.

 

Nach einem langen Fußmarsch, den er auf sich genommen hatte, weil er die modernen Fortbewegungsmittel boykottierte, entdeckte er in der Ferne das Dorf. Es lag friedlich in einem kleinen Tal, umgeben von Wald. Als wäre er in einer vergangenen Zeit gelandet, vom Fortschritt übergangen. Dämonen liebten solche Dörfer, genauso wie die Götter. Es erinnerte sie an schönere Zeiten. Dämonen hatten zwar in modernen Städten ein leichteres Spiel, weil Menschen den Bezug zur Natur verloren hatten, doch die meisten liebten die Herausforderung.

Arita betrachtete das kleine Örtchen und seufzte. Er musste sich wohl eine Unterkunft besorgen. Im Gegensatz zu einem vollwertigen Gott musste er schlafen, essen und trinken, um zu überleben. Zwar nicht so viel wie Menschen, aber mehr als Götter. Er brauchte seine Kräfte. Wenn er hungerte, Durst hatte oder zu wenig geschlafen hatte, bekam er Schwierigkeiten beim Nutzen seiner göttlichen Fähigkeiten. Da die Beherrschung seiner Aura ihm ohnehin Probleme bereitete, durfte er es sich nicht noch zusätzlich schwerer machen. Er durfte sich keine Fehler erlauben. Am besten erledigte er seine Aufgabe so einfach, dass es wie ein kleiner Spaziergang wirkte.

 

Zuko streifte durch den Wald und genoss die Einsamkeit. Hier in diesem abgelegenen Fleckchen hatte er endlich so etwas wie Ruhe und Frieden gefunden. Der Angriff seiner Sippschaft auf die Götter war kolossal gescheitert. Leise kicherte der Dämon bei dieser Erinnerung. Sein Clan hatte dem weißen Fuchs zu seiner Freiheit verholfen. Und da sie ihn damals vorausgeschickt hatten, in seinen vermeintlichen Tod, hatten sie ihm in Wirklichkeit das Leben gerettet. Er war froh, dass er aus dem Clan heraus war. Die meisten Mitglieder dieser Sippschaft waren dumme Schwächlinge gewesen. Seine Mutter hingegen war eine Ausnahme gewesen. Eine kluge Frau, die ihm beigebracht hatte, seinen Kopf zu benutzen. Schon seit er ein kleines Kind gewesen war, hatte er sich oft aus Ärger heraushalten können. Seiner Mutter hatte ihre Klugheit aber nicht gerettet.

Er fühlte nichts mehr bei dieser Erinnerung. Früher war er fast traurig gewesen, doch diese Gefühle waren in seiner Welt ein Zeichen von Schwäche. Und Schwäche war gleichbedeutend mit dem Tod. Selbst Dämonenkinder verbargen ihre Trauer. Viele suchten sich einsame Fleckchen, wo sie solche Gefühle zeigen konnten. Wurden sie von älteren entdeckt, wurden ihnen diese Schwächen oft auf grausame Art und Weise ausgetrieben. Es war schon vorgekommen, dass Kinder dabei ihr Leben ließen.

Zuko schüttelte sich, als er sich an das erste Mal erinnerte, dass er so etwas hatte mitansehen müssen. Er selbst hatte sich immer stark gezeigt. Seine Mutter hatte ihm gegenüber fast so etwas wie Mutterliebe empfunden. Sie war für ihn der Zufluchtsort gewesen, an dem er seinen schwachen Gefühlen Luft hatte machen können. Und sie hatte ihm gezeigt, wie er stark werden würde. Das war ihr letztendlich auch zum Verhängnis geworden.

 

Der Dämon trat aus dem Dickicht und blickte gen Tal. Auf einem Feld entdeckte er zwei Männer, die heftig miteinander stritten. Es ging um einen Hund, der angeblich in Nachbarsgarten gegraben hatte. Eine Lappalie. Menschen regten sich zu leicht auf. Vergnügt betrachtete der Schwarzhaarige die Szene und schüttelte den Kopf. Fernab vom positiven Einfluss der Götter, gab es hier immer wieder Streit und Zwist. Vandalismus war an der Tagesordnung. Betrug, Affären und Diebstahl gab es regelmäßig. Ihm würde so schnell bestimmt nicht langweilig werden. Es gab hier auch ein paar ganz hübsche Frauen. Die Jugendlichen zogen bald hier weg, gingen in die Stadt, um der Einöde zu entkommen. Doch manche kamen auch immer wieder zurück, um ihre Familien zu besuchen. Manchmal waren ganz unschuldige Mädchen dabei, die er verderben konnte. Er liebte es, diesen jungen Dingern vorzuspielen, er wäre ein Gott. Angst und Ehrfurcht waren leicht zu verwechseln. Sexuelle Begierde zählte zu den Grundgefühlen eines Dämons.

Er blickte den Weg entlang, der aus dem Dorf führte und entdeckte eine Gestalt. Zuerst hielt er diese Person für einen gewöhnlichen Menschen, doch dass sie zu Fuß unterwegs war, machte ihn stutzig. Es dauerte schon einen halben Tag, bis man in die nächste Ortschaft kam. Und dieser Mann wirkte nicht wie ein motivierter Wanderer. Zuko beobachtete ihn genauer. Das lange, helle, fast weißblonde Haar hing ihm bis in den unteren Rücken und die Kleidung erinnerte an die aus einer längst vergangenen Zeit. Vorsichtig tastete der Dämon mit seiner Aura die des Fremden ab. Eine göttliche Ausstrahlung!

Nein, nicht ganz. Der Fremde war nur ein Halbgott. Zuko zog sich geistig zurück und beobachtete weiter, doch der Fremde schien ihn nicht bemerkt zu haben.

‚Ein Anfänger?‘, dachte der Dämon missmutig, doch dann überlegte er es sich anders. Mit Menschen zu spielen war ganz nett, aber ein Halbgott würde viel mehr Spaß machen. Und dieser schien ihm ungefährlich. Zuko musterte die schlanke Gestalt. Der Kerl würde ihm nur gefährlich werden, wenn er eine Waffe trüge. Aber der Kleine schien nicht für einen Kampf ausgerüstet. Und dessen mangelnde Wachsamkeit verstärkte diesen Eindruck. Der Halbgott überschätzte sich entweder maßlos oder er war ganz einfach zu sorglos.

Zuko grinste, als er daran dachte, was er alles mit dem Halbblut anstellen könnte. Doch vorerst würde er sich diesem zunächst einmal zeigen. Erst dann würde er sich entscheiden, was er mit dem Blonden anstellen würde. Mit diesem Gedanken und unzähliger Ideen im Kopf zog er sich in den finsteren Wald zurück.

 

Arita hatte eine Gaststätte entdeckt, die auch Zimmer anbot. Da er kein Geld hatte nutzte er die Fähigkeit der Manipulation. Ein Glück war der alte Mann sehr gläubig und leicht zu beeinflussen. Er zeigte sich glücklich, dass er einen Gott beherbergen konnte. Arita bezog das doch eher schäbige Zimmer mit gemischten Gefühlen. Er würde sich schnell um diesen Dämon kümmern und dann wieder verschwinden. Keinen Tag länger als nötig würde er in diesem Kaff verbringen!

 

3. Menschliche Gefühle und dämonischer Einfluss

 

Arita hatte sich nach einem doch ganz guten Abendessen auf den Weg gemacht. Er streifte durch das Dorf und analysierte die dämonische Energie, die sich in jeder Gasse eingenistet hatte. Innerlich errichtete er einen Schutzwall, damit diese negative Aura ihm keinen Schaden zufügen würde. Solange der Dämon nicht vor ihm auftauchen und ihn aktiv infizieren würde, reichte diese Vorsichtsmaßnahme. Der Halbgott merkte, dass dieser Dämon kein kleiner Schwächling war. Aber vielleicht hatte er doch Glück und es wäre jemand, der sich in einen Menschen verliebt hatte. So wie es Götter gab, die sich in diese irdischen Wesen verliebten und zum Teil ihre Unsterblichkeit aufgaben, zeigten auch vereinzelt Dämonen diese Gefühle und gaben ihre Kräfte auf.

Arita vertrieb diese Gedanken wieder. Er würde es schaffen. Sonst hätten die Götter ihn niemals hierher geschickt. Er atmete tief durch und begann damit die Straßen und Gassen zu reinigen. Menschliche Seelen wurden von dem Schmutz des Gottes befreit. Es würde nicht ewig halten. Wenn der Dämon nicht verschwand, würden die Seelen wieder verderben, aber es war ein Anfang. Außerdem konnte er sich so an die dämonische Ausstrahlung gewöhnen und wäre nicht mehr so angreifbar.

 

Die Nacht legte sich über das Dorf. Die Schatten erwachten und verschlangen die dunklen Winkel des kleinen Örtchens. Arita fühlte sich bald unwohl und kehrte in die Gaststätte zurück. Er zog sich in sein kleines Zimmer zurück und ließ sich auf die Matratze plumpsen. Er fühlte sich erschöpft. Nicht körperlich, aber geistig. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es so viel Arbeit werden würde. Dabei war er dem Dämon, dem diese Energie gehörte, noch gar nicht begegnet. Arita lehnte sich zurück und starrte die Decke an. Er hasste seine menschliche Seite. Hunger, Durst und Müdigkeit waren die einzigen menschlichen Bedürfnisse, denen er nachging. Alles andere Menschliche unterdrückte er tunlichst. Er wollte nicht wie die anderen Halbgötter behandelt werden. Er war stolz auf seine göttliche Seite und würde sein menschliches Dasein sofort freiwillig aufgeben. Doch das war nicht so einfach.

Er vertrieb diese Gedanken wieder. Wenn er erst einmal Mitglied des Rates war, könnte er sicher seine Menschlichkeit ablegen. Er würde zwar nie ein reiner Gott werden können, aber er musste nehmen, was er bekam. Erst mal sollte er sich allerdings nur auf seine Aufgabe konzentrieren. Er hievte sich hoch, zog die Decke zurück und kroch ins Bett. Sein Kopf berührte kaum das Kissen, fielen ihm bereits die Augen zu und er sank in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

 

Zuko hatte das Treiben des Halbgottes aus sicherer Entfernung beobachtet. Er hatte sich über die fruchtlosen Versuche des Kleinen, seine dunkle Energie zu vertreiben, köstlich amüsiert. Sobald der Tag der Nacht gewichen war, hatten die Schatten ihr Gebiet wieder zurückerobert. Der Halbgott hatte nur wenig Kraft. Oder er war listiger als ein Fuchs, indem er sich so schwach gab, dass sich der Dämon in Sicherheit wog. Zuko kicherte über diesen Gedanken. Nur er wäre auf diese Idee gekommen. Kein anderer Dämon konnte so weit denken. Aber diese Möglichkeit machte ihm keine Sorgen. Im Gegenteil, er wäre froh, wenn der junge Gott so gewieft wäre. Dann stünde ihm nämlich eine aufregende Zeit bevor. Der Dämon beobachtete das schlafende Dorf. Nun ja, schlafend stimmte nicht ganz. In ein paar Häusern brannte noch Licht und dank dem verbesserten Dämonengehör konnte Zuko ein streitendes Ehepaar hören. Der Dämon grinste düster. Fürs Erste würde er sich raushalten. Er wollte dem Halbgott dabei zusehen, wie dieser mit der wiederkehrenden Dämonenaura zurechtkommen würde.

 

In den folgenden Tagen war Arita mit der dunklen Aura beschäftigt. Eine Sisyphusarbeit, aber er wusste nicht, was er sonst tun sollte. Die Menschen in dem Dorf wussten bald von seiner Anwesenheit und jeder, der ihm begegnete, wusste instinktiv, dass er ein höheres Wesen war. Manche verehrten ihn, behandelten ihn, als würden sie von ihm Heilung und Erlösung erhoffen, andere wurden in seiner Nähe vorsichtig, mieden ihn sogar.

Arita war am Ende jedes Tages so erschöpft, dass er nach dem Abendessen sofort einschlief. Am fünften Tag hatte er genug davon. Er musste sich eine andere Methode einfallen lassen. Oder sich Hilfe holen. Da er letzteres nicht wollte, dachte er über seine Fähigkeiten nach. Auren waren seine Schwäche, aber er war gut im Schwertkampf. Eine direkte Konfrontation würde also mehr bringen. Die dämonische Energie würde sich schon von alleine verflüchtigen, wäre die Quelle erst mal ausgelöscht.

Arita frühstückte gut, damit Hunger und Durst ihn nicht ablenken konnten. Er hatte ganz gut geschlafen. So gut es eben in einem dämonenverseuchten Dorf ging. Dann war er aufgebrochen. Der Dämon hielt sich im Wald auf und das war auch sein Ziel. Der Halbgott betrat den düsteren Ort und konzentrierte sich auf die Aura. Er griff sich an den Hals. Der Anhänger seiner Kette leuchtete kurz auf und im nächsten Moment hielt er sein Schwert in der Hand. Die Klinge schimmerte wie Eis. Es war ein seltenes Schwert, gefährlich. Es konnte seine Gegner vereisen. Arita war stolz auf diese Waffe. Und er konnte auch damit umgehen, auch wenn er bisher nur andere Götter unterstützt hatte. Bei der Schlacht vor ein paar Monaten hatte er sich ebenfalls eher im Hintergrund gehalten. Sein Vater hätte es nicht gern gesehen, hätte er sich ins Zentrum gestürzt. Auch wenn er zu gerne den Fuchs beim Kampf beobachtet hätte.

Sofort schüttelte er den Kopf darüber und konzentrierte sich auf seine Umgebung. Er irrte gefühlte Stunden durch den Wald. Ihm war kalt. Die Bäume wirkten leblos und erfüllt von dunkler Aura. Dem Halbgott wurde unbehaglich zumute. Das Klickern der Baumgeister auf der Insel nervte ihn zwar, aber in diesem Augenblick vermisste er diese Geräusche. Dieser Wald war einfach zu still.

 

Das Knacken eines Zweiges ließ Arita zusammenfahren. Sofort spannte sich sein Körper an. Er fasste sein Schwert fester, versuchte aber gleichzeitig eine erhabene Haltung einzunehmen. Zwischen zwei Bäumen trat eine Gestalt hervor. Groß und kräftig. Schwarze Kleidung mit roten Akzenten. Das schwarze Haar stand wirr vom Kopf ab. Die dunklen Augen musterten ihn.

„Du bist also der Dämon, der hier sein Unwesen treibt.“, brach Arita sein Schweigen. Seine Stimme klang wie Samt. Er hatte eine schöne Stimme. Wenn er sang, hörte ihm jeder gerne zu und vergaß zumindest für eine Weile seine Sorgen. Auch bei Dämonen hatte er so eine Wirkung.

„Und du bist der Halbgott, der mich vertreiben will.“, erwiderte der schwarzhaarige Dämon. Bei dieser Stimme, dunkel und doch wunderschön, erstarrte Arita. Er sollte auf den Dämon losgehen und seine Mission abschließen, doch er konnte sich nicht rühren.

 

Zuko musterte die schlanke Gestalt. Von Nahem machte der Halbgott ganz schön was her. Im Kontrast zu dem dunklen Wald schien das lange, hellblonde Haar zu leuchten. Die Augen schimmerten golden. Er hatte feine Züge, die fast schon feminin wirkten. Dem Dämon gefiel der Halbgott. Er setzte sich in Bewegung, trat zwei Schritte vor und ließ den Gott nicht aus den Augen.

„Mein Name ist Zuko.“, stellte er sich vor.

„Ich heiße Arita.“, gab der Halbgott schnell von sich. Arita wusste, hätte der Dämon ihn direkt gefragt, könnte dieser ihm gefährlich werden.

„Arita, was für ein süßer Name.“, kommentierte der Dämon vergnügt diese Reaktion. Der Kleine war niedlich und sehr klug. Mit ihm würde es wohl nicht so schnell langweilig werden.

Arita gefiel es nicht, dass ein Dämon ihn als ‚süß’ bezeichnete, auch wenn er nur von seinem Namen gesprochen hatte. Er sammelte sich, griff fester sein Schwert und hielt dem Dämon die Klinge unter die Nase.

„Unterschätz mich nicht! Ich bin wesentlich stärker, als ich aussehe. Es haben schon viele bereut, mich als Feind zu haben.“, gab der Halbgott von sich. Seine Worte waren mit fester Stimme gesprochen worden, aber das machte sie nicht wahr.

Zuko erkannte, dass sein Gegenüber keinesfalls so gefürchtet war, wie er behauptete.

„Kleiner, ich unterschätze meine Gegner niemals. Im Gegensatz zu meinen teils sehr beschränkten Artgenossen nutze ich den Inhalt meines Kopfes auch. Du kannst gerne den weißen Fuchs fragen.“, erklärte er und hob die Hand. Er schob die Schwertspitze zur Seite und trat ein paar Schritte auf den Halbgott zu. Arita war wie gelähmt. Die dunklen Augen schienen ihn zu verschlingen. Erst jetzt merkte der junge Gott wie dämlich er gehandelt hatte. Ohne Schutz seiner Aura sich einem Dämon gegenüberstellen? War er Anfänger? Eine Waffe nützte nichts, wenn die Aura bereits von dem Dämon verschlungen wurde.

Aritas Herz schlug ihm bis zum Hals. Sein Puls raste. Seine Kehle wurde trocken und seine Beine schwach. Das war’s! Er konnte sich nicht mehr rühren und war dem Dämon ausgeliefert.

Zuko nahm ihm das Schwert aus der Hand und steckte es in den Boden. Dann widmete er sich voll und ganz dem Gott.

„Wie dumm von dir, mir einfach so in die Arme zu laufen. Fast hätte ich geglaubt, du würdest dich nur schwach geben, um mich in Sicherheit zu wiegen, doch jetzt habe ich enttäuscht festgestellt, dass du wirklich nicht gespielt hast.“, sprach das Schattenwesen mit dunkler Stimme.

„Ich… bin nicht schwach.“, widersprach Arita, doch seine Stimme zitterte sosehr, dass er alles andere als glaubhaft war. Er verstand nicht, warum er so schwach war. Er spürte keine Angst vor dem Dämon. Auch der Ekel und die Abscheu blieb aus, als das dunkle Wesen ihm über die Wange strich.

Zukos Finger wanderten von der Wange über den Kiefer zum Hals, wo er über die Hauptschlagader fuhr.

Arita fühlte sich komisch. Beherrschte Zuko ihn? Aber er hatte schon mal unter dem Bann eines Dämons gestanden. Als er noch ein Kind gewesen war. Das hier fühlte sich anders an.

Zuko legte seine Hand um den schlanken Hals und drückte zu. Nur leicht. Zu wenig, um ihm die Luft zu rauben. Gerade genug, dass dieser den Druck spürte. Arita keuchte auf. Sein Verstand hatte sich verabschiedet. Etwas Anderes hatte die Kontrolle übernommen. Ein primitiver Instinkt, gegen den er sich nicht wehren konnte.

Zuko beugte sich vor und legte seine Lippen auf die leicht bebenden des Gottes. Arita wurde überwältigt und konnte gar nicht reagieren. Er spürte die heißen Lippen auf seinen. Hitze stieg in ihm hoch. Sie sammelte sich in seiner Körpermitte. Er stöhnte in den Kuss hinein, als Zuko die freie Hand um seine Hüften legte, um ihn an sich zu ziehen. Lust machte sich in dem Halbgott breit und er öffnete ohne Zögern die Lippen, als die Zunge des Dämons darüber strich.

Zuko verschlang den Jungen regelrecht, raubte dessen Mundhöhle aus und kostete diese Gefühle vollends aus. Wann hatte ein Dämon schon mal Gelegenheit, einen Gott auf diese Art zu unterwerfen? Und wie hart der kleine Gott schon war! Obwohl er noch nicht mal richtig angefangen hatte. Oder hatte dieser Halbgott eine masochistische Seite?

Zuko löste den Kuss und Arita entkam ein enttäuschtes Wimmern. Der Dämon grinste teuflisch. Eine Hand lag immer noch um den Hals des Halbgottes. Mit der anderen strich Zuko über dessen Seiten. Er ließ seine Finger unter die Kleidung wandern und streichelte die nackte Haut. Dem Gott liefen wohlige Schauer den Rücken hinab und eine Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus. Er keuchte und seine Finger klammerten sich in die Kleidung des Dämons.

„Dieses Gesicht ist niedlich und deine Reaktionen so süß. Ist es das erste Mal, dass du Lust empfindest? Dein erster Kuss? Hast du dich schon mal selbst angefasst?“, raunte Zuko ihm zu. Gleichzeitig wanderte seine Hand zur Körpermitte des Gottes und packte die Beule. Arita stöhnte laut auf. Das fühlte sich so gut an und gleichzeitig wusste er, dass es das nicht sollte. Zuko massierte die Härte des Gottes. Arita wimmerte. Seine Hüften wippten den geschickten Fingern entgegen. Das Stöhnen des Gottes steigerte sich. Doch kurz, bevor er zum ersten Mal Erlösung erfahren würde, zog der Dämon seine Hand weg.

„Nicht aufhören!“, keuchte der Halbgott flehend.

„Du willst noch mehr? Dann musst du dafür betteln. Auf die Knie!“, befahl Zuko mit dunkler, rauer Stimme. Arita kam erst gar nicht auf die Idee zu widersprechen. Etwas in seinem Inneren wollte nichts sehnlicher, als den Befehlen dieses Dämons zu gehorchen. Er ließ sich auf die Knie sinken und vermisste sofort das Gefühl der starken Hand um seinen Hals.

„Es wird Zeit, dass du erwachsen wirst. Zeig mir, was du kannst.“, fuhr Zuko fort und öffnete seine Hose. Er entblößte seinen halberigierten Schwanz vor dem weißblonden Mann.

Arita riss die Augen auf und starrte das Glied an. Sein eigenes zuckte schmerzhaft.

Zuko wartete ab, doch er merkte schnell, dass der Mann mit den feinen Zügen so unschuldig war wie er wirkte.