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Len kehrt nach einem Auslandsstudium in seine Heimat zurück und besucht am Valentinstag seinen besten Freund aus der Highschool an dessen neuer Arbeitsstätte. Dort merkt er, dass er noch immer für Kaito schwärmt, allerdings war dieser glücklich vergeben.
Um sich abzulenken, kommt er mit dem Schlagzeuger Kay ins Gespräch, der genau seinem Geschmack entspricht. Dieser erwidert das Interesse und nimmt ihn kurzerhand zu sich nach Hause mit. Sie verbringen eine heiße Nacht zusammen, doch am nächsten Morgen gilt es zu überlegen, wie es mit ihnen weitergehen sollte.
War diese Nacht eine einmalige Nummer oder könnte sich daraus mehr entwickeln? Len will sich nicht das Herz brechen lassen, doch würde er gehen, könnte er auf die Chance seines Lebens verzichten. Sollte er Kays überraschendes Angebot annehmen?
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Nach langer Zeit war er nun endlich wieder in die Heimatstadt zurückgekehrt. Len hatte sein Auslandsstudium beendet, war noch eine Weile dort geblieben, doch allmählich zog ihn alles in die Heimat zurück. Letztens war er alten Freunden begegnet.
Heute wollte er endlich seinen ehemals besten Freund besuchen. Er hatte sich wirklich gewundert, als er gehört hatte, dass Kaito sein Studium abgebrochen hatte. Und es hatte ihn erstaunt, dass sein Kumpel einen Job in einer Bar angenommen hatte. Natürlich erinnerte er sich an die Träume seines Freundes, doch diese hatte er als alberne Kindheitsillusionen abgetan. Einer dieser unrealistischen Träume, von denen Kinder und Jugendliche viele hatten. Aber Kaito hatte schon immer seinen eigenen Kopf gehabt. Ständig hatte sein alter Freund ihn überrascht.
Len erinnerte sich an seine Highschoolzeit. Sein Outing hatte ihm wirklich Angst gemacht. Er hatte nicht gewusst, wie Kaito reagieren würde. Er hatte befürchtet, seinen besten Freund zu verlieren, doch auf ewig verschweigen hatte er es auch nicht können. Len konnte bis heute nicht fassen, dass sein Kumpel so locker darauf reagiert hatte. Sie hatten sogar noch miteinander herumexperimentiert. Len hatte ihm nie gesagt, dass er damals für den Großen geschwärmt hatte. Deshalb hatte es ihn umso mehr gefreut, dass Kaito neugierig geworden war. Zu mehr als Anfassen war es zwar nicht gekommen, aber heute war Len ganz froh darüber.
Es war Valentinstag, als Len beschloss, das Haus zu verlassen. Er wollte endlich Kaito wiedersehen und erfahren, wie es ihm so ergangen war. Der Kontakt war ja leider abgebrochen.
Sein Freund arbeitete im Forever. Len hatte von der Bar bereits gehört, war aber selbst nie dort gewesen. Wirkliche Berühmtheit hatte sie erst erreicht, als er bereits im Ausland gewesen war. Und bisher war er noch nicht dazu gekommen, die Bar aufzusuchen.
Valentinstag war für ihn kein angenehmer Tag. Letztes Jahr hatte er eine schlimme Trennung an diesem Tag gehabt. Dieses Jahr wollte er nicht alleine bleiben. Seine letzten Beziehungen hatten nicht wirklich lange gehalten. Er vertrieb diese Gedanken wieder. Er würde schon seinen perfekten Partner finden. Er durfte nur nicht zu angestrengt suchen.
Die Bar war gut besucht. Der ehemalige Student blickte sich um. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er gar nicht wusste, ob Kaito heute überhaupt arbeitete. Vielleicht hätte er sich besser informieren sollen. Andererseits war es egal. Neugierig ließ er seinen Blick schweifen und entdeckte einen freien Hocker. Er drängte sich durch die Menge. Viele waren wohl wegen der Band hier, die heute spielen würde. Die kleine Bühne am anderen Ende des Raumes war bereits für den Gig vorbereitet. Es gab keine Valentinsdekoration. Der Tag der Liebe war hier kaum präsent. Das Forever war vor allem dafür bekannt, dass es gern gegen den Strom schwamm und sich selten an Konventionen hielt. Len musterte den Barkeeper mit den schwarzen Haaren und den strahlendblauen Augen. Für Len etwas zu alt, aber der Angestellte war heiß. Er zog sich auf den freien Hocker. Als der Barkeeper auf ihn aufmerksam wurde, kam er sofort zu ihm und fragte nach seinen Wünschen. Len wollte im ersten Moment sofort nach Kaito fragen, doch er war wohl gekommen, als der meiste Stress anstand. Deshalb bestellte er nur einen Drink und beschloss, später nach seinem Freund zu fragen. Er beobachtete die geschickten Handgriffe des Barkeepers und bewunderte dessen Geschick.
Kay genoss es, hinter seinem Schlagzeug zu sitzen und zu spielen. Er war froh, dass ihre Band wieder im Forever auftreten konnte. Insgeheim wünschte er sich, dass es diesmal ihn erwischen würde. Bei ihrem letzten Auftritt vor Weihnachten hatte Akito, ihr Gitarrist, sein Glück bei dem Hünen Minoru gefunden. Auch ihr Leadsänger hatte sich mit der Barkeeperin Satsuki vergnügt, doch deren Verhältnis hatte kaum die Feiertage überstanden. Der Schlagzeuger neidete seinem Freund ein bisschen dessen Glück, auch wenn dieser es wirklich verdient hatte. Inzwischen wollte Kay aber auch eine bessere Hälfte finden. Das Singleleben war ihm allmählich zu langweilig. Dates waren zwar schön, aber in letzter Zeit traf er keine interessanten Leute mehr. Und die schönste Zeit einer Beziehung war die Anfangsphase der Verliebtheit. Wobei er mit seinen Dates kaum soweit kam. Die meisten waren nur gut für den körperlichen Zeitvertreib. Der Schlagzeuger konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal eine Beziehung gehabt hatte, bei der er auch das Gefühl hatte, sie könnte Zukunft haben. Er lachte sich immer nur Typen an, die nur auf etwas Kurzes, Lockeres aus waren. Niemanden mehr, der sich fest binden wollte. Doch im Moment konzentrierte Kay sich lieber auf die Musik. Er liebte es zu spielen. Es machte ihm Spaß, mit seinen Freunden zu proben und die geübten Songs vor einem Publikum wie diesem zu präsentieren, das mitfeierte und bei den bekannten Liedern auch kräftig mitsang.
Len machte den Barkeeper auf sich aufmerksam, als die meisten Gäste fürs erste bedient waren. Der Schwarzhaarige kam zu ihm.
„Gibt’s ein Problem?“, fragte er mit einem freundlichen Lächeln, denn Lens Glas war noch zur Hälfte voll. Der Gast schüttelte den Kopf, um Missverständnisse zu vermeiden.
„Ich habe gehört, Kaito Kaisha arbeitet hier.“, antwortete er schnell. Sein Gegenüber musterte ihn einen Moment skeptisch.
„Ich bin ein alter Freund.“, fügte Len schnell als Erklärung hinzu. Der Barkeeper schien ihm zu glauben und wandte sich ab.
„Kaito, du hast Besuch.“, hörte Len ihn rufen. Von seinem Sitzplatz aus konnte er nicht sehr weit sehen. Die anderen Gäste versperrten ihm die Sicht. Deshalb hatte er auch den anderen Barkeeper nicht bemerkt, der wohl gerade aufgetaucht war. Einen Moment später stand sein bester Freund vor ihm. Kaito musterte seinen alten Kumpel einen Augenblick, ehe er ihn zu erkennen schien.
„Len! Was für eine Überraschung! Was treibt dich denn hierher?“, erkundigte er sich freudig und grinste den Gast an. Len erwiderte das Grinsen und war froh, dass sein ehemals bester Freund so positiv auf ihn reagierte.
„Ich habe mein Auslandsstudium beendet und bin wieder zurück. Von alten Klassenkameraden habe ich erfahren, dass du dein Studium abgebrochen hast und jetzt hier arbeitest. Das hat mich ziemlich überrascht. Auch wenn ich mich noch daran erinnere, dass du schon immer Barkeeper werden wolltest.“, erklärte Len und musterte seinen Freund. Die Arbeitsuniform stand diesem ausgezeichnet. Das enge Hemd betonte seine Vorzüge. Die Hosen saßen eng und brachten den knackigen Hintern gut zur Geltung. Die blaue Forever-Weste stand ihm unheimlich gut. In Lens Augen war sein bester Freund immer noch ein halber Gott. Kaito war wirklich zum Anbeißen. Für Len jedoch tabu.
„Wie war’s im Ausland? Erzähl!“, forderte Kaito ihn auf. Len erzählte von seinen Erfahrungen, brach nur immer wieder mal ab, weil sein Freund noch arbeiten musste. Er hielt sich eher kurz, berichtete nur von dem wichtigsten. Gleichzeitig beschloss er, seinen Freund zu einem Treffen zu überreden, bei dem sie sich ausgiebig unterhalten konnten.
„Und was ist mit dir? Wie sieht’s mit einer Freundin aus? Früher warst du ja nie lange Single.“, wollte Len schließlich wissen. Kaito grinste ihn seltsam an. Hatte Len etwas verpasst? Vermutlich, denn er war lange weg gewesen. Bevor er aber eine Antwort bekam, gesellte sich der Barbesitzer zu ihnen.
„Kaito, alles klar bei dir?“, wollte Takai wissen.
Len musterte den jungen, androgynen Mann. Von dem Barbesitzer hatte er ebenfalls schon das eine oder andere gehört. Dass er trotz seines jungen Alters unheimlich viel Geschäftssinn besaß. Dass er eine unglaubliche Menschenkenntnis hatte, niemand ihm etwas vormachen konnte, dass er eine männliche Schlampe war. Und dass der Kleine die pure Versuchung auf zwei Beinen war, konnte er jetzt aus erster Hand bestätigen. Auch wenn Len kein wirkliches Interesse an diesem hatte, bevorzugte er selbst die passive Rolle.
„Alles super.“, beantwortete Kaito die Frage seines Chefs.
„Takai, das ist Len, mein bester Freund aus der Highschool. Ich habe dir von ihm erzählt. Du erinnerst dich?“, fügte er hinzu. Takai musterte den Gast einen Moment mit unleserlicher Miene.
„Ja, ich erinnere mich.“, gab er von sich.
Len lächelte, fragte sich aber gleichzeitig, warum sein alter Freund seinem Chef von ihm erzählt hatte. Sie schienen sich wohl auch privat gut zu verstehen. Was wohl nicht allzu verwunderlich war. Der Barbesitzer war schließlich jünger als sein Freund. Noch in Gedanken registrierte er, wie Kaito den Arm um die Hüften des Kleineren legte und diesen an seine Seite drückte.
„Ich habe keine Freundin.“, teilte er seinem alten Freund mit und nahm das unterbrochene Gespräch wieder auf. Len verstand im ersten Moment nicht so ganz.
„Ich bin mit Takai zusammen.“, erklärte Kaito deutlich, als er nicht reagierte.
„Du bist schwul? Ich meine, dass du offen für Neues bist, war mir schon klar, aber das…“, erwiderte Len überrascht. Er dachte immer, ihre kleinen Experimente von früher wären reine Neugier gewesen und hatten für Kaito nichts zu bedeuten. Sein Freund kicherte bei dieser Aussage.
„Bi, Len, ich bin bi. Meine Eltern haben auch etwas gebraucht, um das zu akzeptieren. Aber mein Liebling Takai hat sie von sich überzeugt.“, erklärte er locker.