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Die Schule von Chusei war eine reine Jungen-Internatsschule mit einem speziellen Programm, in dem Schüler, die bereits einmal von einer anderen Schule geflogen waren, eine zweite Chance auf eine doch noch erfolgreiche Zukunft bekamen.
Die Schüler der Klasse S waren jedoch als Rüpel und Schlägertypen bekannt. Ihre Klasse befand sich in einem Nebenbau, den Schüler aus normalen Klassen niemals betreten würden.
Kenshin freut sich darüber, endlich in den Schülerrat aufgenommen worden zu sein. Doch seine Freude hält nur so lange, bis er erfährt, welche Aufgabe ihm zugewiesen wurde. Er soll als Babysitter für die S-Schüler herhalten und sein Verhalten entscheidet über deren Zukunft.
Sein erster Fall wartet bereits auf ihm, doch er hat keine große Lust darauf, sich reinzuhängen. Ein Besuch in der schuleigenen Bibliothek ändert aber seine Sichtweise.
Sind diese Schüler wirklich nur hoffnungslose Rüpel?
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Eine Geschichte über Kenshin, der endlich in den Schülerrat aufgenommen wurde. Seine Freude hält aber nur solange, bis er erfährt, welche Aufgabe er zugeteilt bekommen hat. Die Betreuung der Problemschüler ihrer Schule. Kenshin gefällt das gar nicht und nimmt seine erste Untersuchung nicht sonderlich ernst.
In der Bibliothek hat er aber einen kleinen Unfall. Als er wieder aufwacht, erlebt er eine große Überraschung. Traum oder Wirklichkeit? Alles, was er bei sich hat, ist das Buch Story of Chusei.
Wichtige Hinweise
Sämtliche Personen sind frei erfunden und eventuelle Ähnlichkeiten reiner Zufall
Die Schule von Chusei war ein altes Schloss mit weiten Gärten, welches ebenso ein Internat beherbergte. Chusei war eine private, reine Jungenschule. Die Schüler waren Söhne aus reichem Hause. Nur Schüler in der Klasse S waren anders. Sie waren Problemschüler aus anderen Schulen, von denen manche schon mehrfach von der Schule geflogen waren.
Kenshin packte seine Sachen zusammen, während er seine Mitschüler beobachtete, die sich miteinander unterhielten und ebenfalls ihre Unterrichtsmaterialen verschwinden ließen. Kenshin stand auf, verabschiedete sich knapp und verließ die Klasse. Er war ganz aufgeregt. Heute war nämlich sein offiziell erster Tag beim Schülerrat. Als er sich dafür beworben hatte, hatte er nicht geglaubt, dass er es dieses Jahr schaffen würde. Erstklässler wurden nur selten genommen. Aber bei ihm stimmte nicht nur der soziale Hintergrund, seine Noten waren auch entsprechend exzellent.
Er ging durch die Flure. Es würde wohl noch lange dauern, bis er sich an diese alten Gemäuer gewöhnt hätte. Das Schloss war in gutem Zustand und jede notwendige Renovierung war vorgenommen worden. Dennoch war das Gefühl von Nostalgie geblieben. An seinem ersten Tag war er sich vorgekommen, als hätte er eine Reise ins Mittelalter gemacht.
Vor der Tür zum Schülerrat blieb er stehen und klopfte an. Sobald er aus dem Inneren eine Antwort hörte, trat er ein. Im ersten Moment glaubte er, er wäre zu spät gekommen, doch obwohl alle Mitglieder am Tisch saßen, unterhielten sie sich noch privat.
Der Schülerpräsident Hono stand auf und deutete Kenshin, dass er auf dem freien Stuhl Platz nehmen sollte.
„Nun, da alle anwesend sind, können wir mit der ersten Versammlung in diesem Jahr beginnen. Heute geht es darum, dass die neuen Mitglieder lernen, was unsere Arbeit ist, wie alles funktioniert, und natürlich sollten sie ihren eigenen Aufgabenbereich bekommen.“, gab der Vorsitzende Hono mit sanfter Stimme von sich.
„Bevor wir unsere Neulinge mit Fakten bombardieren, stellen wir uns doch einmal alle vor.“, fuhr er fort.
Kenshin lauschte den Vorstellungen der älteren Schüler und auch derjenigen, die ebenso wie er neu im Schülerrat waren. Er fühlte sich hier gut aufgehoben und fand jeden sympathisch. Er konnte es gar nicht erwarten zu erfahren, welche Aufgabe ihm wohl zugeteilt werden würde.
Nach der Vorstellrunde wurden die Neuen über die weitreichenden Aufgabengebiete des Schülerrates aufgeklärt. Neben dem verantwortungsreichen Posten des Schatzmeisters, gab es noch einen Verantwortlichen für die Clubs, der mit demjenigen, der die Raumzuteilung organisierte, eng zusammenarbeitete. Außerdem hatte jeder Jahrgang seine eigene Ansprechperson. Dem Schülerpräsidenten stand ein Sekretär zur Seite, der sich vor allem mit Papierkram befasste.
„Jeder hier hat eine wichtige Aufgabe. Manche davon sind nicht von einem allein zu bewältigen.“, nahm der Präsident Hono das Wort wieder auf.
Kenshin wartete gespannt, während der Vorsitzende von seiner rechten Hand Unterlagen entgegennahm.
„Wir haben uns im Vorfeld schon beraten und jedem gemäß seinen Leistungen einen Zuständigkeitsbereich zugewiesen. Es ist noch nichts fix. Erst am Ende des Monats wollen wir endgültig festlegen, wer für was zuständig ist. Bis dahin könnt ihr den Tätigkeitsbereich auch wechseln, wenn es notwendig ist. Gebt jedoch der Sache vorher eine Chance! Aufgeben, ohne es überhaupt erst versucht zu haben.“, erklärte er weiter. Dann wandte er sich an jeden einzelnen Neuen, um ihm seine Aufgabe zuzuteilen und zu erklären.
„Kenshin, du bist ab sofort für die Klasse S zuständig.“, sprach der Präsident endlich ihn an. Kenshin verstand im ersten Moment nicht.
„Was? Wie ist das gemeint?“, hakte er nach. Vorhin hatte der Schülerpräsident noch nichts erwähnt.
„Du hast bestimmt schon gehört, was das Besondere an dieser Klasse ist. Die Schüler dort sind alles Problemschüler, die schon von der Schule geflogen waren und jetzt ihre letzte Chance auf eine gute Zukunft haben. Leider können sie es nicht lassen, Ärger zu machen. Eigentlich zählt es zu meinen Aufgaben, allerdings ist es so viel Arbeit, dass ich dachte, es wäre eine gute Idee dir dies zu delegieren.“, antwortete dieser.
„Deine Arbeit beinhaltet Folgendes: Wenn jemand Ärger mit einem S-Schüler hat, bist du ab jetzt die Ansprechperson. Du musst Aussagen aufnehmen, notfalls ermitteln, und am Ende entscheiden, wer wirklich Schuld hat. Da es für S-Schüler darum geht, ob sie weiterhin die Schule besuchen dürfen, werden ich und auch der Direktor eine endgültige Entscheidung treffen. Du bist also vor allem für die Datensammlung verantwortlich. Aber auch genauso um Streitschlichtung, dass es erst gar nicht eskaliert.“, führte der Schülerpräsident weiter aus.
Kenshin nickte, doch ihm gefiel dieser Bereich ganz und gar nicht. Niemand wollte freiwillig mit diesen Schülern zu tun haben. Sie gehörten nicht in ihre Welt. Vor allem gehörten sie nicht in diese Schule.
Das System dieser Sonderklasse gab es erst seit ein paar Jahren. Der Direktor der Schule hatte es scheinbar über Nacht eingeführt. Kaum jemand hatte es mit Begeisterung aufgenommen, aber da die Klasse sich in einem fast leeren Anbau befand, der so gut wie nie genutzt wurde, hatte es jeder akzeptiert.
Der Schülerpräsident beendete die Versammlung und die neuen Mitglieder konnten sich mit den alten Hasen zurückziehen, um weiter ins Detail zu gehen, was ihre Arbeit im Schülerrat betraf. Kenshin blieb sitzen und wusste nicht weiter. Der Präsident und sein Sekretär waren in ein Gespräch vertieft. Schließlich ging der Sekretär zu einem Aktenschrank.
„Kenshin.“, sprach Präsident Hono ihn an. Er sah auf und wartete gespannt ab.
„Ich möchte dir gleich deinen ersten Fall geben. Es liegt in deinem eigenen Ermessen, wie viel Arbeit du in deine Ermittlungen steckst. Meine Vorgänger haben diese Tätigkeit meist schleifen lassen.“, erklärte der Ältere, nahm die Akte von seinem Sekretär entgegen und reichte sie weiter. Kenshin schlug sie auf und blätterte sie durch. Viel gab es nicht. Kopien zweier Schülerakten, den Akteuren dieses Falls, und dazu noch eine einseitige Beschreibung des Vorfalls.
„Ein paar Tage nach Schulbeginn gab es wohl eine Konfrontation. Eine Prügelei, die an dieser Schule nicht geduldet werden kann.“, erklärte der Schülerpräsident.
„Warum soll ich das eigentlich machen?“, hakte Kenshin nach, während er desinteressiert die Akte wieder schloss. Er verstand die Zuteilung nicht. Er hatte mit Ermittlungen nichts am Hut, konnte Krimis nicht leiden und auch schulisch hatte er nie etwas gemacht, was auf Interesse in diese Richtung hinweisen könnte.
„Ich dachte, du wärst ganz gut dafür geeignet. Es war eher ein Gefühl.“, antwortete der Ältere. Kenshin hatte sich ein bisschen mehr erwartet, aber er vertrieb diese Gedanken wieder.