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Im Dorf Scourferry in Schottland gehen Vampire umher und verbreiten Angst und Schrecken. Die Menschen laufen mit offenen Augen in ihr Verderben und lachen jeden aus, der ihnen die Wahrheit sagt.
Nur James Shadow glaubt, eine Möglichkeit zu kennen, die Vampire aufzuhalten …
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Klaus Tiberius Schmidt
Invasion
der Vampire
Unheimlicher Roman
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © Steve Mayer mit Bärenklau Exklusiv, 2023
Korrektorat: Sophia Weber
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Invasion der Vampire
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
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Im Dorf Scourferry in Schottland gehen Vampire umher und verbreiten Angst und Schrecken. Die Menschen laufen mit offenen Augen in ihr Verderben und lachen jeden aus, der ihnen die Wahrheit sagt.
Nur James Shadow glaubt, eine Möglichkeit zu kennen, die Vampire aufzuhalten …
***
Wütend beschleunigte Julie Mason. Der Motor heulte auf. Die Räder drehten durch.
Obwohl es Nacht war, verminderte die junge Frau keinen Augenblick die Geschwindigkeit auf der schmalen Bergstraße.
Erst vor wenigen Minuten war sie aus dem Haus ihres Mannes in Scourferry geflohen. Sie hatte es satt, in den einsamen Highlands zu versauern.
Die Stadt!, dachte sie. Da kann ich tun und lassen, was ich will! Sie starrte in die Dunkelheit. Die Scheinwerfer fraßen sich durch die Nacht.
Plötzlich begann der Motor zu stottern.
Fluchend schaltete die Frau einen Gang niedriger und gab erneut Gas. Die Antwort war ein furchtbares Krachen, als ob das Getriebe auseinanderflöge. Sie bremste.
»Verdammter Mist!«, wetterte sie und stieg aus. »Gerade in dieser gottverlassenen Gegend!«
Sie überlegte, was sie tun sollte. Die nächste Ortschaft, Iron of Combley, war zwanzig Meilen entfernt. Und dass ein Wagen vorbeikam, war sehr unwahrscheinlich. Die Straße wurde selbst tagsüber kaum benutzt. Nervös fingerte sie sich eine Zigarette aus der Handtasche und zündete sie an.
Sie hatte Angst.
Gerade wollte sich Julie Mason ins Auto verkriechen, als sie ein seltsames Singen hörte.
Verwirrt drehte sie sich um. Sie fühlte sich beobachtet.
Aus dem Nichts tauchte ein Mann auf. Trotz der Dunkelheit erkannte sie ihn genau. Es war, als umflösse ein eigenartiges Licht die fremde Gestalt.
Entsetzt wich sie zurück und versuchte, die Tür des Wagens zu öffnen.
Sie klemmte!
Außer sich vor Angst wirbelte sie herum.
Der Fremde stand noch immer an der gleichen Stelle, in dem unnatürlich bleichen Gesicht ein freundliches Lächeln. Der schmale Mund zeigte keine Spur von Brutalität. Nur die Augen wirkten seltsam kühl und stumpf.
Julie Mason wurde wieder ruhiger.
Vielleicht will er dir nur helfen, dachte sie.
Aufmerksam musterte sie den Fremden, der noch kein Wort gesprochen hatte.
Er trug schwarze Kleidung und einen langen Umhang, das Haar streng nach hinten gekämmt. Die hohe Stirn zeigte keinerlei Falten.
»Woher kommen Sie?«, fragte die Frau immer noch etwas ängstlich.
»Ich habe auf dich gewartet, Julie«, antwortete der Mann.
Die Frau war erstaunt. »Woher kennen Sie meinen Namen?«
Der Mann antwortete nicht. Langsam kam er näher. Sein Lächeln gefror.
»Warum sagen Sie nichts?«, fragte sie ängstlich. Plötzlich spürte sie, dass eine unnatürliche Kälte von dem Fremden ausging.
Zitternd presste sie sich gegen die Wagentür.
»Du brauchst dich nicht zu fürchten!«, beruhigte sie der Fremde mit einem Lächeln. »Niemand wird dir ein Leid antun!«
»Was wollen Sie von mir?«
Jetzt stand der Mann nur noch einen halben Meter vor ihr.
Er lächelte zwar wieder, doch ging von diesem Lächeln keine Wärme aus.
Gebannt starrte Julie dem Mann in die Augen. Sie sah ein seltsames Blitzen darin.
Sekunden später fühlte sie, wie sie sich entspannte. Erleichtert atmete sie auf. Die Angst war fort.
»Du sollst mir dienen, solange ich es will!«
Sie vernahm die Worte des Fremden wie durch Nebel. Und sie wollte ihm folgen. Er sollte ihr Herr und Meister sein.
»Bist Du bereit?«, fragte der Fremde. Seine Totenhand strich über ihre Wangen.
»Ja, Herr!«, hauchte Julie Mason hypnotisiert. »Ich bin bereit, den Weg mit dir zu gehen!«
Der Fremde lächelte. Diesmal aber war Schadenfreude in seinem Blick.
Langsam beugte er sich über die Frau. Seine kalten Lippen küssten die Wangen der Unglücklichen.
Sein Mund glitt bis zum Hals hinab. Wildes Verlangen verzerrte sein Gesicht.
Ein leises Fauchen war das letzte, was die Frau wahrnahm. Dann bohrten sich Mercados Vampirzähne in ihren Hals …
Wie oft um diese Jahreszeit war Schottland nicht gerade anziehend. Alles wirkte grau in grau und trostlos.
Regen und Sturmböen vom Atlantik her waren an der Tagesordnung.
So auch an diesem Tag, einem Mittwoch, als James Shadow mit seinem Jaguar XJ 4.2 auf dem Weg von Glasgow nach Inverness war.
Trotz des schlechten Wetters war Shadow frohen Mutes. Ihn konnte man so rasch nicht vergraulen. Er liebte dieses raue Land mit seinem herben Klima.
Genauer besehen war er selbst fast so wie dieses Schottland mit seinen Highlands und Lochs, mit seinen verschlossenen Menschen und den zerklüfteten Felsen an der Küste. Hier in der Gegend war er aufgewachsen.
Es musste schon viel passieren, bis der dunkelhaarige Mann mit dem schwarzen Bart aus der Ruhe zu bringen war.
Als er auf eine lange Gerade kam, trat er das Gaspedal durch und ließ die Kräfte seines Jaguars spielen.
Die karge Landschaft huschte an ihm vorbei.
James Shadow schätzte, dass er Inverness in ungefähr fünf Stunden erreichen würde.
Er ärgerte sich, so spät von Glasgow abgefahren zu sein. Bald würde es dunkel werden, und er hasste nichts mehr, als mit Licht zu fahren.
Es dämmerte schon. Die Konturen der Hügel verschwammen. Eine halbe Stunde später war es stockdunkel.
Shadow fuhr nun wesentlich langsamer.
Er ärgerte sich. Sein Freund in Inverness wartete gewiss schon auf ihn. Er hatte versprochen, gegen sieben Uhr einzutreffen.
Nun war es bereits acht, und er musste noch fast vier Stunden fahren.
Schließlich entschloss er sich, in der nächsten Ortschaft ein Quartier zu suchen und den Freund anzurufen.
Er verließ die Hauptstraße und bog in eine Nebenstraße. Ein Schild hatte ihm gezeigt, dass die Ortschaft Scourferry ganz in der Nähe lag.
Nach wenigen Minuten hörte er ein seltsames Geräusch.
Zuerst glaubte er, der Motor hätte einen Defekt. Aber das konnte es nicht sein.
Er spürte, wie eine Gänsehaut seinen Körper überzog. Sofort war Shadow hellwach. Er nahm die Warnungen seines Körpers immer ernst.
James Shadow ahnte das Böse.
Er kannte sich mit solchen Phänomenen aus. Schon öfter hatte er mit ihnen zu tun. Deshalb hatte er vor einem Jahr ein Buch darüber geschrieben.
Das Singen wurde stärker.
Aus der Dunkelheit tauchte ein Schatten auf und flog direkt auf die Windschutzscheibe.
Nur knapp entging Shadow der Attacke. Im letzten Moment hatte er den Jaguar bremsen können.
Sein Herz klopfte.
Der Schatten, eine riesige Fledermaus, schwenkte kurz ab und kam im Sturzflug zurück.
Shadows Ruhe war dahin, die Nerven zum Zerreißen gespannt.
Krampfhaft umklammerte er das Lenkrad. Im richtigen Moment gab er Gas und wich der Fledermaus aus.
Doch die ließ sich nicht abschütteln.
Der Mann starrte plötzlich in glühende Augen. Sie funkelten vor Gier und Mordlust. Sekundenlang verspürte Shadow einen hypnotischen Druck, doch es gelang ihm, ihn abzuschütteln.
Sekunden später war der Spuk vorüber. Die Fledermaus war wie vom Erdboden verschluckt.
Mühsam versuchte Shadow, seine alte Ruhe wiederherzustellen. Er wusste, dass er in höchster Gefahr geschwebt hatte.
Ihm war klar, dass der Angreifer eine Gestalt der Hölle sein musste. Nun war er sich noch nicht sicher, mit welcher Art er es zu tun hatte. War es vielleicht ein Vampir?
Gerade hatte er sich etwas beruhigt, als wie aus heiterem Himmel der nächste Angriff erfolgte.
Krachend flog das Wesen gegen die Scheibe. Doch sie splitterte nicht.
Noch nicht!
Na warte, dachte Shadow grimmig. So einfach kriegst du mich nicht!
Er trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
Mit durchdrehenden Rädern schoss der Jaguar nach vorn und raste in die Dunkelheit.
Es zeigte sich, dass Shadow auch in höchster Gefahr eiskalt handeln konnte.
Sicher nahm er die Kurven. Er beherrschte seinen Wagen meisterhaft.
Aber seine Flucht half nichts. Der Schatten war schneller. Urplötzlich tauchte er im Scheinwerferlicht wieder auf und griff an.
Shadow fuhr auf die Gestalt zu. Er durfte keinen Millimeter nachgeben, sonst landete er im Straßengraben.
Und das beabsichtigte sein Gegner.
Seine Kaltblütigkeit zahlte sich aus. Bevor der Aufprall kam, drehte die Fledermaus ab und verschwand.
Aus den Augenwinkeln erblickte der Mann zahlreiche Lichter. Fast gleichzeitig machte die Straße eine weite Rechtskurve.
»Das Dorf!« Shadow war erleichtert. Das konnte vielleicht seine Rettung sein.
Seine Vermutung bestätigte sich. Eine letzte wilde Attacke, dann war der Spuk zu Ende.
Shadow konzentrierte sich wieder auf die Straße. Mit dem Ärmel seines Jacketts wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
Erst jetzt bemerkte er, dass seine Hände zitterten. Ihm wurde klar, dass er dem Tod nur knapp entgangen war. Mit einem Kopfschütteln vertrieb er die Gedanken.
Im Scheinwerferlicht tauchte ein Ortsschild auf.
Scourferry.
Die gepflasterte Straße lag im schwachen Licht einiger Vorkriegslaternen. Von den flachen Häusern waren nur Umrisse zu sehen.
In wenigen Fenstern brannte noch Licht. Auf der Straße war niemand mehr. Nur eine Katze streunte herum. In einem Hinterhof bellte ein Hund.
Shadow hielt vor dem Gasthof. In der Hoffnung, hier ein Quartier zu bekommen, stieg er vorsichtig aus.
Vielleicht wartet das Biest irgendwo in der Dunkelheit, dachte er fröstelnd.
Der Gedanke an einen Vampir, der tierische Gestalt angenommen hatte, wurde übermächtig.
Er war gespannt, ob die Einheimischen etwas darüber wussten. Wenn nicht, nahm er dafür gern ein mitleidiges Grinsen in Kauf.
Er trat in den Schankraum. Helles Licht fiel ihm entgegen.
Der Wirt, ein schmaler Mann mit markanten Gesichtszügen, musterte ihn. Man sah ihm an, dass Fremde nicht gerade zu seinen Lieblingsgästen zählten.
Und erst recht nicht, wenn sie dunkle Nadelstreifenanzüge trugen.
Auch die wenigen Gäste zeigten unverhohlen ihre Abneigung gegen den späten Gast.
»Sie wünschen, Sir?«, fragte der Wirt und zog die Anrede merklich in die Länge. »Ich denke, mein Whisky ist für Ihren Gaumen zu hart!«
Die anderen grinsten.
James Shadow ging nicht darauf ein. Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand keinen Augenblick. Er kannte die Reaktion der Dörfler Fremden gegenüber.
»Ihr wollt mir weismachen, der Whisky wäre nicht gut genug für mich?«, konterte er. »Ich weiß wohl am besten, wie gut er ist. Schließlich bin ich in dieser Gegend geboren.«
Das Antlitz des Wirtes hellte sich auf. Das Misstrauen in seinem Blick aber blieb noch eine Weile.
»Und woher kommen Sie?« Der Wirt sah an dem Fremden herab. Der vornehme Anzug irritierte ihn noch ein wenig.
»Huggenhill!«
»Dann kennen Sie doch gewiss den Sohn des alten Hawkins?«, fragte der Wirt lauernd.
Shadow musste schmunzeln. Der Mann war wirklich geschickt. Ein Unwissender wäre jetzt ganz gewiss in diese Falle getappt. Nicht so James.
»Huggenhill liegt zwar noch einige Meilen entfernt, doch dass der alte Hawkins einen Sohn haben soll, ist mir neu. Soviel ich weiß, hat er eine bezaubernde Tochter.«
Der Wirt grinste.
»Sie sind wirklich von hier.«
Shadow erwiderte das Lächeln und nahm das Glas mit dem ausgeschenkten Whisky. Er trank es in einem Zug leer.
Unauffällig sah er sich im Gastraum um. Überall hingen dicke Büschel Knoblauch an den Fensterkreuzen. In der Nähe der Theke bemerkte er ein großes Kruzifix, das nicht so recht zur Atmosphäre passen wollte.
Shadow wusste Bescheid. Dieses Haus sollte vor Vampiren geschützt werden.
Aber er wollte Gewissheit haben. Er wollte es aus dem Mund eines Menschen hören, dass in dieser Gegend Vampire hausten.
»Die Gegend hier scheint aber nicht mehr so friedlich zu sein wie früher.