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In London fallen Ghule plötzlich über Menschen her. Sie werden von Kalmac, einem Magier, angeführt, der im Auftrag der Finsternis die Herrschaft über die Erde übernehmen will. Wird es den Ghosthunter, den Geisterjägern, und ihrem Chef Crom gelingen, ihn zu stoppen?
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Klaus Tiberius Schmidt
Leichenfledderer
Grusel-Roman
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © Steve Mayer mit Bärenklau Exklusiv, 2023
Korrektorat: Sophie Weber
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Leichenfledderer
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
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In London fallen Ghule plötzlich über Menschen her. Sie werden von Kalmac, einem Magier, angeführt, der im Auftrag der Finsternis die Herrschaft über die Erde übernehmen will. Wird es den Ghosthunter, den Geisterjägern, und ihrem Chef Crom gelingen, ihn zu stoppen?
***
Gierig schlängelten sie sich durchs Erdreich und suchten Friedhöfe und Grüfte heim.
Die Ghule besaßen keinerlei magische Kraft, mit der sie sich hätten wehren können. Sie durften nicht entdeckt werden.
Das änderte sich, als sich Kalmac ihrer annahm. Kalmac selbst war kein Ghul, sondern ein Magier, den die Fürsten der Finsternis gesandt hatten.
Ihre Gier wuchs von Tag zu Tag. Der Fremde brachte ihnen das Töten bei, um ihren Rausch zu befriedigen und sie endgültig auf seine Seite zu ziehen.
Sie vertrauten dem Magier. Damit war Kalmac Herr über ein ganzes Heer Willenloser.
Der Magier konnte beginnen, was die Herren der Finsternis ihm aufgetragen hatten.
Die Vernichtung der Geisterjäger. Er brauchte nur noch genauere Informationen, dann würde er losschlagen.
Bei einer solchen Streitmacht würde es gelingen, die Feinde des schwarzen Imperiums zu beseitigen.
Der Magier war voller Zuversicht, denn er war Kalmac, der Herr der Ghule.
Lautlos huschte die hagere Gestalt in den Schatten eines Mauervorsprunges.
Der Mann verharrte und lauschte. Weit und breit konnte er keine Menschenseele ausmachen.
Er lief weiter. Er ließ das baufällige Haus keine Sekunde aus den Augen. Hinter den Scheiben brannte kein Licht.
Nach außen hin wirkte das Gebäude unbewohnt. Terry Nowman wusste, dass erst vor wenigen Minuten zwei Gestalten in das Haus eingedrungen und nicht wieder aufgetaucht waren.
Seit mehreren Tagen verfolgte er eine heiße Spur. Allerdings fehlten ihm noch Beweise, um seinen schrecklichen Verdacht zu untermauern.
Der Chef hatte ihn beauftragt, herauszubekommen, was hinter den Morden in den Stadtteilen Knightbridge und Brompton steckte. Die meisten Opfer wurden völlig entstellt aufgefunden.
Die Polizei hatte alles getan, um den oder die Killer zu finden, sie tappte aber dennoch im Dunkeln.
Ähnlich erging es ihnen mit den Entführungen. Vor vier Tagen war der neunte Fall bekannt geworden.
Scotland Yard war mit seinem Latein am Ende. Es gab keine Motive und keine Lösegeldforderungen. Die Opfer verschwanden einfach spurlos. Man befürchtete schon, dass vielleicht eine neue Sekte hinter der Geschichte steckte.
Scotland Yard setzte seine besten Leute ein, doch auch sie fanden keine Spur. Der berühmteste Polizeiapparat der Welt funktionierte nicht mehr.
Geisterjäger Terry Nowman hatte jedoch eine Fährte ausgemacht. Er gehörte nicht zur Polizei und besaß ganz andere Mittel und Verbindungen.
Nowman war Mitglied der »Ghosthunters«, einer Organisation, die unerklärbaren Phänomenen nachging. Der Chef dieser Gruppe hieß Eugene Crom.
Terry Nowman drückte sich in den Schatten eines Busches, als ihn die Lichtfinger eines vorüberfahrenden Wagens streiften.
Lautlos näherte er sich dem Haus. Dank seiner dunklen Kleidung verschmolz er förmlich mit den Sträuchern und Bäumen.
Das Gebäude im Herzen von Brompton am Markham Square mit den schwarzen Fenstern barg ein Geheimnis. Der Agent spürte es fast körperlich. Der kleine Friedhof der Markham-Kirche St. Maria grenzte unmittelbar an das Grundstück. Nur einige Fichten versperrten den Blick auf den Gottesacker.
Vor einiger Zeit war er durch Zufall in die Bywater Street geraten und hatte sich am Automaten eine Schachtel Zigaretten ziehen wollen. Er war ausgestiegen und an der Ecke von einem Pennbruder angesprochen worden.
Das Gerede war Terry gewaltig auf die Nerven gefallen, doch er hatte es sich geduldig angehört.
Als der Penner von dem unheimlichen Haus und seinen Bewohnern erzählte, wurde er hellhörig. In London gab es schließlich diese Morde und Entführungen. Da konnte jeder Hinweis wichtig sein.
Seine Freundin im Auto allerdings schien es nicht sonderlich zu gefallen, dass er sich mit einem Stadtstreicher unterhielt.
Sie drängte ihn, weiterzufahren. Er hatte es getan.
Am Tag darauf war der Penner tot aufgefunden worden. Keine drei Meter vom Zigarettenautomaten entfernt. Es musste kurz nach Terrys Abfahrt passiert sein. Man hatte dem Burschen ein Messer zwischen die Rippen gejagt.
Seit diesem Zeitpunkt beobachtete Terry Nowman die Gegend und hatte recht schnell herausgefunden, dass das Haus keineswegs leer stand.
Lichtscheues Gesindel wohnte darin. Die Gestalten tauchten nur auf, wenn sie sicher waren, dass sie niemand bemerkte.
Ohne Schwierigkeit erreichte der Agent das Haus und drang über den Flur ein. Er duckte sich und war auf einen Angriff gefasst.
Nichts geschah.
Terry Nowman entspannte sich und konzentrierte sich auf die Umgebung. Einfach war dies nicht, denn es drang kaum Licht von draußen herein.
Die Straßenlaternen reichten nicht bis auf das Grundstück, da es mit hohen Hecken umgeben war.
Ein eigenartiger Geruch stieg Terry in die Nase. Er kannte ihn. Es roch nach Moder. Angeekelt unterdrückte der Mann das Würgen in seinem Hals und tastete sich weiter vor.
Plötzlich wusste er, wo der Gestank herkam. Dann nahm er auch das seltsame Geräusch wahr. Beides kam aus dem Keller.
Leise öffnete er die angelehnte Tür. Sie quietschte. Nowman hielt den Atem an.
Niemand schien ihn gehört zu haben.
Wo waren die Gestalten? Was hatten sie zu verbergen, dass sie kein Licht machten?
Eine eigenartige Unruhe bemächtigte sich Nowmans, als er die erste Treppenstufe betrat. Die Stufe gab leicht unter seinem Gewicht nach und ächzte.
Er überwand Stufe für Stufe.
Je tiefer er kam, desto lauter wurde das Geräusch. Nun konnte er es auch einordnen.
Irgendjemand schmatzte.
Endlich hatte er die letzte Stufe erreicht und tastete sich an einer feuchten Wand weiter. An der nächsten Ecke bemerkte er diffuses Licht, das aus einem der Kellerräume kam. Auch das Schmatzen wurde immer lauter und eindringlicher.
Terry überkam ein ungutes Gefühl. Er wünschte sich, einer seiner Kollegen wäre bei ihm. Er war ein Einzelgänger, wenn er einen Fall übernahm, doch diesmal war es ihm gar nicht recht, allein zu sein. Erschrocken zuckte er zurück und stieß ein unterdrücktes Keuchen aus.
Entsetzt drückte er sich gegen die Wand und versuchte, sein Inneres zu beruhigen.
Ghule, hämmerte es in seinem Kopf.
Er hatte sich nicht getäuscht. Als die widerwärtigen Geschöpfe das unterdrückte Keuchen vernahmen, ließen sie von ihrem Opfer ab und fuhren herum.
Plötzlich sah sich Terry Nowman umzingelt. Er hatte zur Treppe zurücklaufen wollen, doch sie kamen von allen Seiten.
Der Agent knipste die Taschenlampe an. Das Licht riss die Leichenfresser aus dem Halbdunkel. Gestank erfüllte den Gang. Schon streckten sie ihre Arme nach ihm aus und öffneten die breiten Lippen.
Terry begann zu schwitzen.
Die Ghule waren quallige Wesen, deren Körper nur vage an Menschen erinnerten. Auf sie zu schießen, hatte keinen Zweck. Normale Kugeln konnten sie nicht einmal verletzen.
Aus dem Halbdunkel des Raumes schlurfte ein hagerer Mann heran. Nowman sah sofort, dass es ein Mensch war.
»Schnell, fliehen Sie«, keuchte Terry aufgeregt und winkte mit der Hand.
Der Fremde mit dem ausgemergelten Gesicht und Augen wie Glutpunkte lachte auf.
Der Agent wusste nun, dass der Bursche zu den Ghulen gehörte. Offenbar war er ihr Anführer, denn er befahl: »Packt ihn und zeigt, was ihr gelernt habt!«
Die Ghule drangen augenblicklich auf Terry ein.
Der setzte jetzt alles auf eine Karte. Mit einem Sprung zur Seite täuschte er den ersten Ghul. Mit dem rechten Fuß trat er zu. Er traf den Dämon genau in Höhe der Hüfte. Gleichzeitig hatte er das Gefühl, sein Fuß wäre in eine schleimige Masse getreten.
Der Tritt aber zeitigte Wirkung. Stöhnend fiel der Unhold zurück und prallte gegen seinen Hintermann. In diesem Moment herrschte ein heilloses Durcheinander.
Terry sprang über die am Boden liegenden Ungeheuer hinweg und rannte, so schnell er konnte.
Ich muss Crom informieren, dachte er und lief die Treppe hoch. Hinter ihm ertönte wütendes Gekreische und die keifende Stimme des Hageren.
Er erreichte die Kellertür, durchquerte den Flur und gelangte schließlich wieder nach draußen. Nowman ahnte, dass ihm nicht viel Zeit bleiben würde, um die »Ghosthunter« aufzuklären, wer hinter den mysteriösen Verbrechen steckte.
Er griff in die Innenseite seiner Jacke, um das kleine Funksprechgerät zu aktivieren und Crom seinen Bericht durchzugeben.
Erschrocken musste er feststellen, dass es verschwunden war. Er musste es irgendwo auf der Flucht verloren haben.
Verwundert bemerkte er, dass ihn keiner zu verfolgen schien. Beruhigen konnte ihn das allerdings nicht.
Unwillkürlich musste er an den Alten denken, der unbehelligt bei den Ghulen lebte. Nowman ahnte, dass der Typ der Drahtzieher dieser Gräueltaten war.
Er überlegte kurz, was er tun sollte und entschied sich, schnellstens eine Telefonzelle aufzusuchen. Die trügerische Ruhe machte ihn noch nervöser.
Auf dem Markham Square war es dunkel und still. Die wenigen Laternen am Straßenrand beleuchteten die Gegend nur ungenügend.
Umso mehr fiel daher die Leuchtreklame an der Ecke Markham Square, Kings Road auf.
Bowling Center, zuckte es in kurzen Abständen auf.
Da weit und breit keine Telefonzelle zu sehen war, hatte Terry keine andere Möglichkeit, als dorthin zu laufen. In einem Pub oder einer Bowlingbahn gab es immer ein Telefon.
Er spurtete los. Seine Nerven vibrierten selbst dann noch, als er das Gebäude betrat.
Eugene Crom blickte auf die Uhr. Es war schon spät, aber er war ein Mann, der nicht viel Schlaf benötigte.
Crom zählte zu jener Sorte Mensch, die ständig voller Tatendrang steckten. Selbst sein Rollstuhldasein hinderte ihn daran nicht.
Crom war der richtige Managertyp und besaß hohe Intelligenz, wie man sie nur selten findet.
Vor fast auf den Tag genau acht Jahren hatte er den ersten Mann für seine Organisation angeworben.
Eugene Crom besaß Geld in Hülle und Fülle. Seine Mitarbeiter wussten nicht, woher es kam, doch sie zweifelten nicht daran, dass Croms Bankkonten selbst einen Ölscheich neidisch hätten werden lassen.
Die Männer wussten nur, dass er steinreich war, im Penthouse eines vierstöckigen Hauses lebte und dort eine richtige Zentrale mit Computerraum eingerichtet hatte. Sämtliche Zimmer waren mit Spezialeinrichtungen versehen. Keiner konnte unbemerkt eindringen.
Mister Crom selbst verließ seine Wohnung höchst selten. Nach eigenen Angaben hatte er das Pech gehabt, auf einer Keniasafari einem Löwen zu begegnen, der ihn wohl für sein Frühstück gehalten hatte. Auch seine rechte Hand hatte empfindlichen Schaden genommen. Um den Menschen den Anblick zu ersparen, trug er einen schwarzen Handschuh, den er nie ablegte.
Mehr wussten seine Mitarbeiter nicht von ihm. Doch eines stand fest: Eugene Crom hasste das Böse mit einer Intensität, wie nicht einmal ein Vater den Mörder seiner Kinder hasst.
Keiner wusste, warum dies so war.
»Also, wie sieht es aus?«, fragte Crom und schüttete sich einen Whisky ein. »Können wir wieder einige Akten in den Keller schaffen?«
Collin Rogers gähnte herzhaft und drückte seine Zigarette im Kristallascher aus.
Der breitschultrige Mann mit dem kantigen Gesicht erklärte: »Wir haben kaum noch etwas zu tun.