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Kaum eine andere Stadt ist so geschichtsträchtig wie Nürnberg. Ob im Mittelalter, in der frühen Neuzeit oder im letzten Jahrhundert - Nürnberg hat zu allen Zeiten eine wichtige Rolle gespielt. Entsprechend viel gibt es in dieser Stadt zu sehen und zu erleben. Ob Sie eine Klassenfahrt, einen Familien- oder den Schulausflug organisieren oder allein nach Nürnberg fahren wollen, mit diesem Reiseführer wird es Ihnen leichtfallen, sich in Nürnberg zurechtzufinden. Der Altstadt-Rundgang mit genauer Wegebeschreibung, den wir für Sie zusammengestellt haben, bringt Sie in logischer Reihenfolge zu den angesagtesten Sehenswürdigkeiten. Viele Tipps und die wichtigsten Adressen ersparen Ihnen in der Vorbereitungsphase für Ihren Städtetrip mühevolles Recherchieren. Besondere Museen und Festivals finden ebenso Erwähnung wie Parkmöglichkeiten, regionale Spezialitäten, Hinweise für Rollstuhlfahrer, Camper oder Hundebesitzer. Alle Artikel sind mit dem Inhaltsverzeichnis verlinkt. Ein Klick genügt, und Sie haben gefunden, was Sie suchen.
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Seitenzahl: 69
Nürnberg
Der praktische Reiseführer
für Ihren Städtetrip
Impressum
Copyright © 2014 by arp / Ausgabe Dezember 2022
Herausgeber by arp
Ledererstraße 12, 83224, Grassau, Deutschland
Alle Rechte vorbehalten
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt und darf auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers wiedergegeben werden.
Text und Fotos: Angeline Bauer
Covergestaltung by arp
Coverfoto: Henkersteg in Nürnberg
E-Mail: [email protected]
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Dieser E-Book-Reiseführer ist ein praktischer Begleiter für Ihren Städte-Kurztrip. Was die Auswahl der Sehenswürdigkeiten betrifft, beschränkt er sich auf das Wesentliche und ist für Leute konzipiert, die nur einen Tag oder ein Wochenende in Nürnberg verbringen können.
Der Altstadt-Rundgang mit genauer Wegebeschreibung, den wir für Sie zusammengestellt haben, bringt Sie in logischer Reihenfolge zu den angesagten Sehenswürdigkeiten. Viele Tipps und die wichtigsten Adressen, Links und Telefonnummern ersparen Ihnen in der Vorbereitungsphase für Ihren Städtetrip mühevolles Recherchieren. Besondere Museen und Festivals finden ebenso Erwähnung wie z.B. Parkmöglichkeiten, regionale Spezialitäten, Hinweise für Radfahrer, Rollstuhlfahrer, Camper oder Hundebesitzer.
Hotels oder Restaurants empfehlen wir nicht.
Tipp: Lesen Sie die informativen Artikel dieses Reiseführers bereits vor Abreise, damit Sie sich auf die örtlichen Gegebenheiten einstellen können und vor unangenehmen Überraschungen sicher sind.
Sämtliche Angaben in diesem E-Book erfolgen unverbindlich und ohne Gewähr. Wir beziehen uns mit unseren Aussagen neben persönlichen Erfahrungen auf Recherchen im Internet, Webseiten der Stadt sowie auf Auskünfte der Touristik-Information.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Geschichte in Kürze
Was hat es mit dem Nürnberger Ei und dem Nürnberger Trichter auf sich?
Sehenswürdigkeiten
Rundgang
Frauentor
Die Stadtmauer
Mauthalle
Nassauerhaus
Lorenzkirche
Heilig-Geist-Spital - (von der Museumsbrücke aus betrachtet)
Hauptmarkt
Frauenkirche
Schöner Brunnen
Das Alte Rathaus
Die Sebalduskirche
Das Fembohaus
Die Kaiserburg
Die Felsengänge
Tiergärtnerplatz und Albrecht-Dürer-Haus
Schürstabhaus
Pfarrhof Sankt Sebald
Die Weißgerbergasse
Hallersches Haus – Das Spielzeugmuseum
Der Weinstadel
Henkersteg
Kettensteg
Unschlitthaus
Brunnenanlage Das Ehekarussell
Weißer Turm
Spittlertorzwinger
St. Klara und Handwerkerhof - zwei Möglichkeiten, den Stadtrundgang ausklingen zu lassen
Nürnberg für Menschen mit Handicap
Nürnberg mit Hund
Ein zweiter oder dritter Tag in Nürnberg
Museen und Veranstaltungen
Playmobil-FunPark
Schulmuseum - Führung mit historischem Unterricht
Deutsches-Bahn-Museum
Historischer Kunstbunker
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Memorium Nürnberger Prozesse - Schwurgerichtsgebäude
Die Lochgefängnisse
Fembohaus
Albrecht-Dürer-Haus
Germanisches Nationalmuseum und Straße der Menschenrechte
Festivals, Märkte und Veranstaltungen
Christkindlesmarkt
Der Nürnberger Trempelmarkt – größter Flohmarkt Deutschlands
Deutsche Tourenwagen-Meisterschaften am Norisring
Das Nürnberger Bardentreffen
Filmfestival Türkei/Deutschland
Allgemeine Hinweise
Einige Sightseeing-Touren
NorisBike - das Nürnberger Fahrradleihsystem
Die Nürnberg-Card
Touristeninformation
Parken für PKW
Stellplätze für Camper
Jugendherberge
Ladenöffnungszeiten
Souvenirs
Regionale Spezialitäten
Was tun im Notfall –
Notfallnummern, Krankheit, Pannendienste, Geldkarte sperren, Konsulate
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Nürnberg liegt in Franken, einer Region, die zu Bayern gehört, und hat etwa 500 000 Einwohner. Ob als Weiterbildungsziel für Geschichtsinteressierte, ob Familienausflug oder eine Woche Klassenreise - die Stadt bietet so viel Sehens- und Erlebenswertes für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, dass niemand sich langweilen muss.
Nürnberg findet 1050 als ‘nuorenberc‘ in der sogenannten Sigena-Urkunde von Kaiser Heinrich III. erstmals Erwähnung, doch wann die Stadt gegründet wurde, ist nicht überliefert. Es gibt einige Erklärungsversuche, worauf sich der Name ‘Nürnberg‘ bezieht. Einer von ihnen lautet, dass er sich aus ‘Neroburg‘ entwickelt hat, wobei sich Nero auf den römischen Kaiser Tiberius Claudius Nero oder dessen Bruder Drusus Nero beziehen soll. In diesem Falle würde der eine oder andere als Gründer in Betracht gezogen werden. Auch ein Bezug zu den germanischen Nariskern bzw. den keltischen Norikern oder einem eventuellen Gründer namens ‘Noro‘ oder ‘Noru‘ war im Gespräch. Doch eine Person dieses Namens, die in Nürnberg oder Umgebung gelebt oder gewirkt hat, ist nicht belegt. Alle drei Deutungen werden inzwischen von Historikern verworfen. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich ‘Nürnberg‘ auf das althochdeutsche Wort ‘nuor‘ oder ‘nor‘ (Fels) bezieht – denn auf einem solchen thront die Kaiserburg, das Wahrzeichen der Stadt.
Den Beinamen ‘Noris‘ trägt Nürnberg seit der frühen Neuzeit. Es handelt sich um eine Wortschöpfung des Arztes und Literaten Dr. Fritz Helwig, der Nürnberg in einem seiner Texte als ‘Nymphe Noris‘ personifizierte.
In der Studie Worldwide Quality of Living Survey zählte Nürnberg bereits mehrere Male zu den fünfundzwanzig Städten mit der besten Lebensqualität weltweit und erreichte 2010 den sechsten Platz unter den deutschen Städten.
Die Stadt ist vorwiegend protestantisch geprägt. Die Kirchen St. Sebald und St. Lorenz geben dem nördlichen beziehungsweise südlichen Teil der Altstadt ihren Namen. Die Pegnitz, die Nürnberg durchquert, bildet die Grenze zwischen beiden Stadtteilen.
Große Söhne Nürnbergs, wie Albrecht Dürer (1471 bis 1528), Veit Stoß (1447 bis 1533) oder Adam Kraft (1455 bis 1509), machten sich als Künstler weit über die Grenzen des Landes hinaus einen Namen. Andere, wie etwa Peter Henlein (um 1480 bis 1542) oder Martin Behaim (1459 bis 1507), erfanden so zukunftsweisende Gebrauchsgegenstände wie die Taschenuhr oder den Globus. Der Schuhmacher, Spruchdichter und Dramatiker Hans Sachs (1494 bis 1576) wurde als Meistersinger von Nürnberg berühmt. Der Arzt, Humanist und Historiker Hartmann Schedel (1440 bis 1514) schuf die Schedel’sche Weltchronik.
Doch sie waren nicht die einzigen, die der Stadt Ruhm und Ehre einbrachten. Denn dank verschiedener Arbeitersportvereine und anderer Sportvereine entwickelte sich Nürnberg Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer Sporthochburg. Radsportler, Ringer und andere Kraftsportler mischten ganz vorne mit. Der 1.FC Nürnberg war der erfolgreichste deutsche Fußballverein dieser Zeit und wurde zwischen 1920 und 1936 sechsmal Deutscher Meister. Mit 9 Meistertiteln konnte er sich noch lange als Vize-Rekordmeister rühmen.
Das Bestehen der Kaiserburg ist bereits im 10. Jahrhundert archäologisch belegt, urkundlich erwähnt wurde sie als nuorenberc erstmals 1050. Damals schon diente sie als kaiserlicher Stützpunkt und hatte die Siedlung zu ihren Füßen Marktrecht. Unter Heinrich IV. wurde 1065 das Reichsgut Nürnberg und sein Umland zum Hochgerichts- und Verwaltungsbezirk, gut hundertfünfzig Jahre später, unter Kaiser Friedrich II., zur Freien Reichstadt erhoben. Nürnberg war außerdem über dreihundertsiebzig Jahre hinweg Aufbewahrungsort der Reichskleinodien.
Bis 1427 lenkten die Burggrafen von Nürnberg die politischen Geschicke der Stadt. Ab dann übernahm der Rat die Führung, bis sich Nürnberg 1806 an das Königreich Bayern anschloss.
Stadtmauer mit Turm
Die Blütezeit der Stadt lag im Mittelalter. Als bedeutendes politisches Macht- und Wirtschaftszentrum zählte die Stadt zu den wichtigsten Metropolen des damaligen Europas. Die strategisch günstige Lage führte dazu, dass sich in Nürnberg Handel und Handwerk zu einem großen Wirtschaftszweig entwickeln konnten. Waren gingen von hier in die ganze Welt. Zurück kamen exotische Gegenstände, Wissen und Technik aus allen erdenklichen Ländern und Erdteilen, die zu neuen Überlegungen, Weiterentwicklungen und technischen Neuerungen führten. In Nürnberg wurden die Taschenuhr und der Globus erfunden. Nürnberg war Zentrum des Buchdrucks und weltweit bekannt als ‘Spielzeugstadt‘. Man exportierte Puppen und mechanisches Spielzeug nach ganz Europa und sogar über den großen Teich. Nürnberger Patrizier sorgten darüber hinaus für ein reges Kunst-, Kultur- und Geistesleben.
Zwar verlor Nürnberg nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) seine herausragende Stellung, blieb aber weiterhin selbstständig und konnte vom großen Geschick seiner Künstler und Handwerker und von seinen guten Handelsbeziehungen profitieren.
Das große Ansehen der Stadt nutzten die Nationalsozialisten im 20. Jahrhundert für ihre propagandistischen Zwecke und erklärten Nürnberg zur Stadt der Reichsparteitage, die ab 1927 auf dem dortigen ‘Reichsparteitagsgelände‘ stattfanden. Sportstätten und Monumentalbauten, die teilweise heute noch existieren und unter Denkmalschutz stehen, entstanden auf dem fast siebzehn Quadratkilometer großen Gelände, das vor 1933 ein beliebtes Naherholungsgebiet mit einer Strandpromenade und einer Badeanstalt war.
Zwischen 1940 und 1945 wurden neunzig Prozent der Nürnberger Altstadt kaputtbombardiert, die wichtigsten historischen Gebäude jedoch in den Fünfziger- und Sechzigerjahren wieder restauriert oder aufgebaut.
Nicht nur im Zweiten Weltkrieg, sondern auch in den Nachkriegsjahren erlangte die Stadt durch die ‘Nürnberger Prozesse‘ Berühmtheit.
Heute gilt Nürnberg als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Frankens und zählt zu den beliebtesten Städten Deutschlands.
Selten eine Stadt, über die es so viele Anekdoten oder Sprichwörtliches zu erzählen gibt. Hier ein paar Beispiele:
Der Nürnberger Trichter ist ein ‘Weisheitstrichter‘, mit dem Gelehrte und Kunstgelehrte im Mittelalter ihren ungebildeten Zeitgenossen die Weisheit einzuflößen gedachten. Obwohl es einige bildliche Darstellungen des Trichters gibt, war dies natürlich nur im übertragenen Sinne und mit einem Schmunzeln zu verstehen.
Das Nürnberger Ei ist in Wahrheit eine Taschenuhr, die die Form eines Eies hat. Sie wurde um 1550 von Peter Henlein entwickelt und um den Hals getragen.
Der sprichwörtliche ‘Nürnberger Witz‘ hat nichts mit einer lustigen Geschichte zu tun, sondern bezieht sich auf das Wort ‘Gewitztheit‘ und den Einfallsreichtum der Nürnberger Erfinder und Handwerker, der bereits im 15. Jahrhundert legendär war.