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Prag – die Goldene Stadt der hundert Türme! Sie liegt in einem weiten Tal an der Moldau und ist von sieben Hügeln umgeben. Auf einem dieser Hügel thront die Burg, die mit einer Ausdehnung von sieben Hektar die größte Burganlage der Welt ist. Doch hat die Hauptstadt der Tschechischen Republik noch vieles mehr zu bieten. Dicht an dicht drängen sich Sehenswürdigkeiten. Berühmte Künstler wie der Schriftsteller Kafka, der Musiker Dvořák oder der Maler Mucha wirkten hier, deren Leben man in kleinen aber informativen Museen nachvollziehen kann. Nicht zu vergessen, die vielen Kneipen und Restaurants, in denen man das berühmte tschechische Pils oder die deftige böhmische Küche genießen kann. Mit diesem Reiseführer wird es Ihnen leicht fallen, sich in Prag zurechtzufinden, denn unser Altstadt-Rundgang mit genauer Wegebeschreibung bringt Sie in logischer Reihenfolge zu den angesagtesten Sehenswürdigkeiten. Viele Tipps und die wichtigsten Adressen, Links und Telefonnummern ersparen Ihnen bereits in der Vorbereitungsphase für Ihren Städtetrip mühevolles Recherchieren. Besondere Museen und Festivals finden ebenso Erwähnung wie z.B. Parkmöglichkeiten, regionale Spezialitäten, Hinweise für Rollstuhlfahrer, Camper oder Hundebesitzer.
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Seitenzahl: 82
Prag
Der praktische Reiseführer
für Ihren Städtetrip
Impressum
Copyright © 2015 by arp, Ausgabe Dezember 2022
Herausgeber by arp
Ledererstraße 12, 83224,Grassau, Deutschland
Covergestaltung by arp
Text und Fotos: Angeline Bauer
Coverfoto: Prag, Karlsbrücke mit Brückenturm
Alle Rechte vorbehalten
Das Werk darf auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers wiedergegeben werden.
Internet: http://www.by-arp.de
Was dieser Reiseführer bietet
Prag – die Goldene Stadt der hundert Türme! Sie liegt in einem weiten Tal an der Moldau und ist von sieben Hügeln umgeben. Auf einem dieser Hügel thront die Burg, die mit einer Ausdehnung von sieben Hektar die größte Burganlage der Welt ist. Doch hat die Hauptstadt der Tschechischen Republik noch vieles mehr zu bieten. Dicht an dicht drängen sich Sehenswürdigkeiten. Berühmte Künstler wie der Schriftsteller Kafka, der Musiker Dvořák oder der Maler Mucha wirkten hier, deren Leben man in kleinen, aber informativen Museen nachvollziehen kann. Nicht zu vergessen, die vielen Kneipen und Restaurants, in denen man das berühmte tschechische Pils oder die deftige böhmische Küche genießen kann.
Mit diesem Reiseführer wird es Ihnen leichtfallen, sich in Prag zurechtzufinden, denn unser Altstadt-Rundgang mit genauer Wegebeschreibung bringt Sie in logischer Reihenfolge zu den angesagtesten Sehenswürdigkeiten. Viele Tipps und die wichtigsten Adressen, Links und Telefonnummern ersparen Ihnen bereits in der Vorbereitungsphase für Ihren Städtetrip mühevolles Recherchieren. Besondere Museen und Festivals finden ebenso Erwähnung wie z.B. Parkmöglichkeiten, regionale Spezialitäten, Hinweise für Rollstuhlfahrer, Camper oder Hundebesitzer.
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Tipp: Lesen Sie die informativen Artikel am Ende dieses Reiseführers bereits vor Abreise, damit Sie sich auf die örtlichen Gegebenheiten einstellen können und vor unangenehmen Überraschungen sicher sind.
Da sich Preise und Öffnungszeiten von touristischen Einrichtungen jederzeit ändern können, geben wir Links oder Telefonnummern an, damit Sie sich selbst erkundigen können.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes über Prag
Geschichte in Kürze
Rundgang
Central Station (hlavní nádraží)
Die Jerusalemsynagoge
Pulverturm und Gemeindehaus (Obecní dům)
Celetná Ulice (Zeltnergasse) - Türzeichen und Hausnummern
Altstädter Ring
Das Altstädter Rathaus (Staroměstska radnice)
Astronomische Uhr (Orloj)
Haus zur Minute
Teynkirche
Teynschule und das Haus zum weißen Einhorn
Haus Zur Steinernen Glocke (Dům U Kamenného zvonu)
St. Niklas-Kirche in der Altstadt
Kleiner Ring (Malé náměstí)
Karlsbrücke mit Brückenturm
Die Insel Kampa
Kleinseitner Ring (Malostranské námestí)
Die wichtigsten Gebäude rund um den Platz
St. Niklaskirche am Kleinseitner Ring
Die Nerudova
Der Hradschin - das Tor zur Burg
Abstecher zum Loreto-Komplex
Schwarzenberg Palais
Das Erzbischöfliche Palais
Besichtigung der Burg - Infos
Die Burg - Geschichtliches
Die Burghöfe
St.-Veits-Dom von außen betrachtet
Der Uhrturm
Der St. Veits-Dom von innen betrachtet
Der Alte Königspalast
Die St. Georg Basilika
Das Goldene Gässchen (Zlatá ulička),
So kommen Sie zurück zum Hauptbahnhof (hlavní nádraží / Central Station):
Tipps für einen zweiten Tag in Prag
Der Wenzelsplatz
Museen
Feste und Veranstaltungen
Gut zu wissen
Prag für Rollstuhlfahrer und Sehbehinderte
Prag mit Hund
Sightseeingtouren
Autofahren und Parken für PKW und Camper
Öffentliche Verkehrsmittel und Taxi
Einreisebestimmungen und Zoll
Was tun wenn ...? Telefonnummern und Adressen für Notfälle
Falls Ihre Geldkarte verloren ging
Botschaften
Post / Telefon / Handy / Internet / Strom
Währung / Banken / Geld wechseln
Essen, Trinken, Trinkgeld
Einkaufen, Souvenirs, Öffnungszeiten
Nützliche Vokabeln
Unser Verlagsprogramm
Mit weit über einer Million Einwohnern ist Prag nicht nur Hauptstadt, sondern auch bevölkerungsreichste Stadt der Tschechischen Republik. Sie liegt in einer Ebene an der Moldau, die von sieben Hügeln umgeben ist. Als offizielles Datum der Stadtgründung gilt das Jahr 870 - das Jahr der Grundsteinlegung der Prager Burg.
Wie der Name Praha (deutsch Prag oder lat. Praga) entstand, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Dem Chronisten Cosmas zufolge soll eine Wahrsagerin, Fürstin und Richterin namens Libuše die Gründerin der Stadt gewesen sein. Der Mythos erzählt, dass sie ihre Leute in einen Wald schickte, damit sie einen Baum fällten, um daraus eine Türschwelle zu schlagen. An eben dieser Stelle soll Libuše später Prag gegründet haben -‘práh‘ ist ein tschechisches Wort für Tür (-schwelle). Auch ein wissenschaftlicher Erklärungsversuch stellt einen Bezug zum Wort ‘práh‘ her. Dort wo Prag liegt, wurde die Moldau einst mit hohen Holzschwellen begradigt. Als eher unwahrscheinlich erweist sich ein dritter Erklärungsversuch. Er bezieht sich auf das tschechisches Wort ‘pražit‘, das ‚brennen‘ bedeutet. Die Verfechter dieser Möglichkeit nehmen an, dass der Platz, an dem die erste Siedlung entstanden war, zuvor durch Brand gerodet wurde.
Auch mit zwei malerischen Beinamen kann Prag aufwarten. ‚Goldene Stadt‘ oder ‚Stadt der hundert Türme‘. Beide Namen beziehen sich auf die vielen Sandsteintürme Prags, die im Sonnenlicht golden schimmern. Außerdem ließ Kaiser Karl IV. die Türme der Prager Burg vergolden, was zu diesem Namen beigetragen haben mag.
Kaiser Karl IV., die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, die Schriftsteller Jaroslav Hašek (Der brave Soldat Schwejk) und Franz Kafka oder Madeleine Korbel Albright, die erste Außenministerin der Vereinigten Staaten von Amerika, sind nur einige wenige der vielen bekannten Persönlichkeiten, die in Prag das Licht der Welt erblickten.
Wichtigster Wirtschaftszweig dieser Stadt ist der Tourismus. Zwanzig Millionen Touristen zählt Prag pro Jahr. Seit 1992 gehört der historische Kern der mehr als 1100 Jahre alten Stadt mit seinen romanischen Rotunden, gotischen Kathedralen, Barock- und Renaissance-Palästen und Kopfsteinpflaster-Gassen zum UNESCO-Welterbe. Im Jahr 2000 wurde Prag zudem als „Europäische Kulturmetropole des Jahres“ ausgezeichnet.
Neben den zahlreichen kulturellen Highlights lockt auch das weltbekannte tschechische Bier Touristen aus aller Welt nach Prag. So wie man in Frankreich traditionell Wein trinkt, ist der Genuss von Bier in Tschechien ‘Kulturgut‘. So wundert es auch nicht, dass es nirgends sonst so viele ausgesprochene Bierkneipen gibt wie in diesem Land.
Das Gebiet um Prag ist bereits seit der Altsteinzeit bevölkert. Bis etwa 50 v. Chr. siedelten hier die Boier, ein keltischer Stamm, der aus dem Rhein-Main-Donau-Gebiet zugewandert war. Ihnen folgten die germanischen Markomannen, die sich ab dem 6. Jahrhundert slawischen Stämmen unterordneten.
Im 9. Jahrhundert wurde die ‚Prager Burg‘ errichtet, im 10. entstand ihr gegenüber als Sitz der Přemysliden (ein böhmisches Herrschergeschlecht) eine zweite Burg. Unter dem Schutz dieser beiden Festen konnten sich die Siedlungen zu ihren Füßen frei entwickeln. Auch eine jüdische Gemeinde entstand, die lange Zeit als das größte und bekannteste Zentrum jüdischer Kultur in Europa galt.
In den Dreißigerjahren des 13. Jahrhunderts ließ König Wenzel I. die größte der romanischen Siedlungen an der Moldaubiegung befestigen, erteilte ihr das Stadtrecht und erhob sie zur Residenzstadt. Sein Sohn Přemysl Ottokar II. gründete 1257, nachdem er die tschechische Bevölkerung vertrieben hatte, die erste Prager Neustadt, die sogenannte Kleinseite (Malá Strana). Anfang des 14. Jahrhunderts legten die Burggrafen eine weitere ‚Prager Neustadt‘ an, der man den Namen Burgstadt (Hradčany‘) gab.
Immer mehr Intellektuelle, Handwerker sowie deutsche und jüdische Kaufleute ließen sich in diesen drei damals noch autonom geführten Stadtteilen nieder. So erblühte das Gebiet an der Moldauschleife, wo sich die böhmischen, deutschen und jüdischen Kulturen gegenseitig bereicherten, zu einem der wichtigen politisch-kulturellen Zentren Mitteleuropas.
Im 14. Jahrhundert erklärte Kaiser Karl IV. Prag zur Reichshauptstadt und zum repräsentativen Kaisersitz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Damit erlebte sie einen weiteren kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Aufschwung. Reiche Kaufleute investierten in Kunst und Bildung, die Karls-Universität wurde als erste Universität Mittel- und Osteuropas gegründet.
Zu dieser Zeit lebten in Prag bereits weit über 40.000 Menschen, die Mehrheit von ihnen war deutschsprachig. Das käme heute einer Millionenstadt gleich. Doch ab dem Jahr 1419 zogen mehrere kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Kaiserlichen und den Hussiten (Kirchenreformer) die Stadt und auch ihr Ansehen schwer in Mitleidenschaft. Als Aufständische das Rathaus stürmten und einige Ratsherren aus dem Fenster warfen (Prager Fenstersturz), erlitt der Kaiser einen Herzinfarkt und starb drei Wochen später.
Die Stadt verlor ihren Status, bis sie unter Rudolf II., ebenfalls Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Ende des 16. Jahrhunderts wieder zur Residenzstadt wurde. Doch obwohl sie nun wieder Zentrum des politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in Mitteleuropa war, kam sie nicht mehr zur Ruhe. Mit dem zweiten ‚Prager Fenstersturz‘ wurde der Dreißigjährige Krieg eingeläutet. Auch der Siebenjährige Krieg, der in Mitteleuropa, Portugal, Nordamerika, Indien und der Karibik wütete, setzte Prag zu.
Während dieser schweren Zeit noch autonom geführt, schlossen sich die Burgstadt (Hradčany), die Kleinseite (Malá Strana), die Altstadt (Staré Město) und die Neue Stadt (Nové město), die als letzte an der Moldauschleife gegründet worden war, 1784 endgültig zusammen. Das Prag in seiner heutigen Form war gegründet.
Bereits seit dem Mittelalter galt Prag als weltoffen und hatte einen hohen kulturellen Standard. Viele Künstler lebten und wirkten hier. Darunter so namhafte Literaten wie Rainer Maria Rilke, Gustav Meyrink, Max Brod oder Franz Kafka. Doch dem regen kulturellen Austausch standen im vorletzten und letzten Jahrhundert vermehrt Konflikte zwischen den verschiedenen Volksgruppen gegenüber. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Nationalstaat der Tschechen und Slowaken gegründet, die Tschechoslowakei. Doch auch in dem jungen demokratischen Staat glommen die Konfliktherde zwischen den Volksgruppen weiter.
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1938 wurde Prag Hauptstadt des von Adolf Hitler errichten ‘Reichsprotektorat Böhmen und Mähren‘. Zu dieser Zeit lebten etwa 120.000 Juden in den böhmischen Ländern, viele davon in Prag. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung wurde deportiert, zwei Drittel von ihnen wurden von den Nationalsozialisten ermordet.
Trotz heftiger Gegenwehr gelang es der Roten Armee bei Kriegsende, Prag einzunehmen. Die deutschstämmigen Prager wurden vertrieben, interniert oder umgebracht, die in Prag ansässigen Ungarn enteignet und zwangsausgesiedelt.
Im Februar 1948 gelang unter Klement Gottwald die Vollendung der kommunistischen Machtübernahme. Zwanzig Jahre lang fügte sich die Prager Bevölkerung dem autoritären Sozialismus, bis im Frühling 1968 Aufständische unter Führung von Alexander Dubček auf friedliche Weise versuchten, einen ‚ menschlicheren Sozialismus‘ zu erringen (Prager Frühling). Doch sie wurden von Truppen des Warschauer Pakts mit Waffengewalt niedergezwungen. Noch einmal zwanzig Jahre vergingen, ehe es den Pragern 1989 durch die sogenannte Samtene Revolution gelang, das Ende des sozialistischen Regimes herbeizuführen.
In diesem Zusammenhang wurde auch die jüngere deutsche Geschichte maßgeblich beeinflusst, denn als im Sommer 1989 immer mehr ausreisewillige DDR-Bürger Zuflucht in der Prager Botschaft der Bundesrepublik Deutschland suchten, läutete das den Fall der Mauer ein.